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DIE * WOCHE

Erstellt von Redaktion am Montag 28. Januar 2019

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Kolumne von Friedrich Küppersbusch

Bayernfreier Handball-Zauber, Lungenärzte mit Aluhut und schon wieder ein Grund, Trumps Präsidentschaft infrage zu stellen.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?

Friedrich Küppersbusch: Sack Reis voll eifersüchtig.

Und was wird besser in dieser?

Irgendjemand ist Dschungelkönigin geworden.

Angela Merkel und Emmanuel Macron haben in Aachen einen neuen Freundschaftsvertrag zwischen Deutschland und Frankreich unterschrieben. Wann heiraten wir die Franzosen? Und ist die enge Verbindung eigentlich gut oder schlecht für die Europäische Gemeinschaft?

„Wenn sonst schon keiner etwas für die europäische Einigung tut, tun wir auch nichts, haben uns aber sehr lieb dabei!“ – so wird’s gelesen. Der Aachener ergänzt den Epochen wendenden Élysée-Vertrag von 1963, und wollte man jeden Vertrag so sensationell gestalten wie den ersten, hätte man sich diesmal auf eine Länderfusion binnen zehn Jahren einigen müssen. Das war ein großer Wurf. Wir sind ja im Wiedervereinigen inzwischen auch ein bisschen zögerlich geworden.

Macron hat für seine Heiratsanträge einen netten Nachmittag bei den Schwiegereltern bekommen, Merkel lächelt die fällige Antwort nun zwei Jahre ins Nichts. Da „Europa“ bisher ein Ringelreihen um ein sozialpolitisches schwarzes Loch scheint, wären ein deutsch-französischer Mindestlohn, kompatible Sozialversicherungen, Angleichungen im Steuertarif nächste große Würfe. Diesmal hat’s nur fürs Händchenhalten unter strenger Aufsicht verkrachter Familien gereicht.

Über neun Millionen Menschen sahen die Spiele der Handball-Weltmeisterschaft. Was ist nur aus dem weltmeisterlichen Fußball geworden?

„Handball ist kein Metropolensport“ – was immerhin verheißt, dass sich kein HC Bayern München flugs an den Siebenmeterkreis durchkauft und Zauber gegen Langeweile auswechselt. Noch haftet ihm auch viel sportleistungskurshaftes an, kein Prollsport, und obendrein: Fürs bloße Betrachten eines „normalen Remplers“ unter Handballern würde ein Fußballer nach dem Mannschaftsarzt rufen. Nach dem Wintermärchen 2007 zerstob der nationale Taumel; der Verband will nun die „nahbaren, tollen Typen mit Profil und Charakter“ medial präsent halten. Nüchtern betrachtet: Mehr als die Hälfte aller Spieler in den beiden Finales verdient ihr Geld schon bei deutschen Clubs. Noch mehr Aufsehen gleich noch mehr Kohle gleich noch mehr bäh.

In Venezuela ernennt sich Parlamentspräsident Juan Guaidó selbst zum Interimsstaatschef. Könnte man mit dieser Methode auch die Probleme in Washington lösen?

Quelle       :         TAZ         >>>>>        weiterlesen

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