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Die Weltweiten Proteste

Erstellt von Redaktion am Dienstag 18. Oktober 2011

Occupy organisiert Welt weit Demonstrationen

Nie zuvor ist es gelungen so viele Menschen in über 80 Länder aus 950 Städte am gleichen Tag auf die Straßen zu bringen. Eine eindringliche Demonstration von Volkswillen und Misstrauen in die Unfähigkeit der politischen Kaste. Die Menschen verstehen es nicht mehr dass es den Politikern an Willen fehlt diese geldgierigen Bank-Banditen an die Kandare zu legen. Hoffen wir, dass der Samstag der Beginn einer globalen Bewegung war.

Während der Aufruf von Attac und linker Gruppen 2009 im Zeichen der Lehmann Pleite noch ungehört verhalte, waren Hier und Heute die Fragen nach Aufklärung in aller Munde. Die Proteste  der Menschenmasse ist als Kritik auf eine unfähige Politik zu sehen. Die Menschen fürchten das etwas Gewaltiges auf sie zukommt.

In Länder wie Spanien, den USA oder Griechenland hat sich die Finanzkrise schon längst auf das reale Leben der Einzelnen ausgewirkt und stehen die Proteste bereits in einen direkten Bezug. In Deutschland, welches bislang für Anleger aus aller Welt am meisten von der Krise profitierte fehlt vielfach noch die Erkenntnis in wie weit die Banken und die Politik in diesem Land an dieser Krise entscheidend beteiligt sind. So ist es an der Zeit endlich über Ursachen und Verursacher klare Aussagen zu machen, wobei Ackermann und die FDP zu Beginn genügend Angriffsfläche bieten.

Sehr ausführlich beschäftigten sich die Medien auch mit der Frage nach der Herkunft der Protestierenden in unseren Land und kamen dabei überwiegend zu dem Ergebnis es hier nicht mit einer Bewegung linken Ursprungs zu tun gehabt zu haben. Das Fehlen der ansonsten üblichen Partei  Fahnen und Banner wurde aufmerksam registriert. Die große Masse bewegte sich mit selbst bemalten Plakaten durch die Städte was auch bei den Mitläufern gut ankam.

Es ist absolut keine Überraschung in den meisten Beteiligten keine speziellen Kapitalismus Gegner zu sehen. Sie kommen nach eigener Aussage aus der Mitte der Gesellschaft und möchten endlich ihre Unzufriedenheit gegen den Finanzmarkt, gegen Partei und die politischen Führungen zeigen. Sie fragen sich wie es kommt das es einer abgeschotteten Minderheit gelingen kann, sich die Taschen voll zustopfen und ganze Staaten vor sich her treiben.

Es ist ihnen unverständlich mit ansehen zu müssen wie selbst ernannte Eliten nicht durchgreifen um den Leerverkäufen, Hedgefonds oder Schattenbanken endlich Einhalt zu bieten. Man trifft Menschen aus allen Milieus welche einfach die Nase von den „Märkten“ voll haben, welche von unseren Politikern wie heilige Kühe gehätschelt werden. Auch bei den Ratgebern konservativer, liberaler, christlicher Politik macht sich eine große Unzufriedenheit breit.

Wenn sich dann Merkel hinstellt um sich so in die Reihe der Protestieren einzureihen, kann nur noch von politischer Schizophrenie die Rede sein. Gerade Sie, als Kopf von Erfüllungsgehilfen der Regierung von Rot-Grün ? Einfach unglaublich! Ein solch inhaltsloses Geplapper einer Kanzlerin ist noch verhöhnender als alle Leerverkäufe der Banken. Welch Wunder wenn bei solchen Dampfplauderern das Vertrauen in die Politik mehr und mehr verloren geht.

IE

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Grafikquelle    :   Zeltende Demonstranten auf dem Platz vor der EZB in Frankfurt am Main am 16. Oktober 2011

4 Kommentare zu “Die Weltweiten Proteste”

  1. ichbins sagt:

    perfide war die „zärtliche“ Räumung der Reichtagswiese. Stuttgart 21 hat schon gezeigt wie der Staat gegen seine demonstrierenden Bürger vorgeht. Chinesische Verhältnisse?

  2. Thomas A. Bolle sagt:

    Wo waren all dieses Unzufriedenen, als darum ging, Mehrheiten bei Versammlungen zu bekommen?
    Wo waren all diese Unzufriedenen, als es möglich war, einen aus ihren Reihen zu wählen?
    Wo waren all diese Unzufriedenen, als es darum ging, die Arbeit dafür zu erledigen?
    Wo waren all diese Unzufriedenen, als die Möglichkeit bestand, den Parteien die Arbeitsmarktgesetze um die Ohren zu hauen?
    Wo sind all die Unzufriedenen, wenn sie die Möglichkeit haben, andere Vorstände usw. zu benennen oder zu wählen?

    Es ist gut Protest, Widerstand, Kritik zu zeigen. Aber was bleibt?

    Ich erlebe es Tag für Tag. Einer muss seinen Hund ausführen, einem ist das Wetter zu gut, einem zu schlecht, einer hat Familie, einer hat einen Furz quer sitzen, und, und, und …
    Eine sehr gute Antwort: Mach du das mal – du kannst das!
    Aber die gleichen Personen ergehen sich sofort in Meckerei, wenn dann nicht das dabei heraus kommt, was sie sich vorstellen.

    Wo waren die 2,5 Mio. Arbeitlose und die nicht mehr in den Statistiken erwähnten Mitmenschen?

    Das, was nun wieder von Politikern dazu gesagt wird, ist reiner Populismus, um das Wahlvolk ruhig zu stellen.
    Wer ist wirklich in der Lage, die Zusammenhänge zu erkennen, den Menschen zu erklären und trägfähige Lösungen anzubieten?
    Wenn man ehrlich ist, muss man den Menschen sagen, dass Stammtischparolen und Stammtischlösungen die Probleme nicht beseitigen.
    Ich hab es in persönlichen Gesprächen gemacht und plötzlich erstaunte Gesichter erlebt.
    Es ist nicht so einfach, wie es viele darstellen: Zu viele Stellschrauben an zu vielen Zahnrädern.
    Aber es stimmt, wir dürfen es nicht den „sogenannten, selbsternannten, elitären Eliten“ überlassen. Auch nicht den immer wieder zitierten Wirtschaftsweisen.
    Die beschäftigen sich alle nur mit dem System in dem sie leben und sind gar nicht mehr in der Lage, mal „um die Ecke“ zu denken.

  3. Emschergenosse sagt:

    Ja gut – aber dann muss man auch fragen:

    Wo waren die Gewerkschaften, als Joschka und Gerhard, Bertelsmann und Clement, Peter Hartz (mittlerweile verurteilter Krimineller) und die Nachfahren vom Graf Lambsdorff HARTZ IV konstruierten und etablierten?

    Sie sassen mit am Trog!!!

    Aber egal – Schnee von gestern – vielleicht haben die Syndikate mittlerweile etwas daraus gelernt – aus dem seinerzeitigen Fehlverhalten.

    Vielleicht wachen die Menschen so langsam auf; die OCCUPY-Bewegung mag ein erster Gehversuch sein.
    Und vielleicht wird eines Tages doch noch das Kamener Kreuz mit etlichen Lastwagenladungen Sand und Schotter blockiert und / oder 4 Mio. Menschen bewegen sich auf der A 9 zu Fuss nach Berlin.

    Dann werden wir sehen, ob es auch in der Bananenrepublik Deutschland (BRD) auch Plätze des „Himmlischen Friedens“ geben wird; denn ich traue das der herrschenden Politiker-Clique zu.

    In diesem Zusammenhang verweise ich gern auf das sogenannte Grundgesetz, weil der Eid nach diesem Werk entsprechend Artikel 56

    “Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohl des deutschen
    Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz
    und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft
    erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.
    So wahr mir Gott helfe.

    nicht erfüllt wird.

    So sollte eigentlich Artikel 20 greifen – im Besonderen der Absatz (4)

    (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

    (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

    (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

    (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

    Und dann wird es Zeit für den Artikel 146:

    Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

    Zeit is‘ !!!

    Das Traurige ist, dass die meisten Menschen nicht wissen, dass es so etwas Ähnliches wie eine Verfassung existiert – geschweige denn, was drinsteht.

    So auch dieses:
    „Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch kann nur eine Neuordnung von Grund auf erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein.“
    Und so wie den meisten mit der Verfassung, geht es den CDU-Mitgliedern und -läufern, die das Ahlener Programm zum ersten Mal lesen. Sie halten es schlicht für ein Kommunistisches Manifest.

  4. Thomas A. Bolle sagt:

    @ 3
    Ich war da. Und neben mir waren viele Stühle leer.
    Ich habe mit einem Häufchen Aufrechter davor gewarnt. Wir haben die Probleme und Auswirkungen erkannt und deutlich gemacht.
    Wir sind übergangen worden, weil wir wenige waren.

    Aber in einem gebe ich dir recht: Gewerkschafter aus der Führungsebene waren dabei.

    Und deswegen vertrete ich den Standpunkt: Entweder Mandat oder Funktion. Als Gewerkschafter muss und will ich Opposition zu allen Regierungen sein können.

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