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Wahl als Chance für wen?

Erstellt von Redaktion am Mittwoch 29. September 2021

Das Wahlergebnis ist eine einmalige Chance

Quelle:    Scharf  —  Links

Ein Kommentar von Georg Korfmacher, München

Da hilft alles Schönreden und Jonglieren mit Zahlen nichts, das Ergebnis der Wahlen 2021 signalisiert deutlich den Wählerwillen nach Änderung im Sinne: Auf keinen Fall weiter so. Nach 16 Jahren Angela Merkel und in der nunmehr für alle deutlichen Klimakrise in Verbindung mit der Corona-Pandemie und dem lamentablen Rückzug der USA aus der Weltpolitik will eine deutliche Bevölkerungsmehrheit eine neue, zukunftsorientierte und nachhaltige Politik.

Ein genauerer Blick in die Zahlen zum vorläufigen Ergebnis der Bundestagswahl 2021 zeigt deutlich, dass es um mehr geht als um den ach so kleinen Unterschied zwischen 24,1 % für die CDU/CSU und 25,7 % für die SPD. Vergleicht man nämlich die Ergebnisse der heute relevanten Parteien bei den Wahlen von 2017 und 2021, erkennt man die ganze Dynamik. Demnach sind die CDU/CSU mit -26,9 % dramatisch abgestürzt und haben eindeutig das Ende als Volkspartei besiegelt. Gleichzeitig hat die SPD einen Zuwachs von +25,37 %, der umso erstaunlicher ist, bedenkt man die miserablen Werte dieser Partei noch vor einem Jahr. Die FDP hat sich mit einem Zuwachs von +7,48 % zwar ganz gut geschlagen, berauschend ist das aber nicht unbedingt. Ganz anders die GRÜNEN. Mit einem Zuwachs von +66,29 % sind sie der eindeutige Wahlsieger.

Die nur 1,6 Punkte Unterschied zwischen CDU/CSU und SPD entpuppen sich so gesehen als dramatischer Absturz und Grabgesang für die ehemaligen Volkspartei, während die SPD mit einem eher ruhigen Wahlkampf überzeugen und entscheidend zulegen konnte. Die durch diese Zahlen belegten großen Veränderungen werden noch gestützt von dem Wahlverhalten der Jungwähler zwischen 18 und 34 Jahren. Hier liegen die GRÜNEN mit großem Abstand vor der FDP und der SPD, während ganz deutlich weniger junge Menschen der CDU/CSU ihre Stimme gaben.

Nicht die 1,6 Punkte Unterschied sind also entscheidend für die politische Zukunft unseres Landes, sondern die tieferliegenden, großen Veränderungen, die besonders eben von jungen Menschen bewirkt worden sind.

Mit diesen durch Zahlen eindeutig belegten Veränderungen steht fest, dass bei diesem Wahlergebnis eine Regierungsbildung nur in der Verantwortung von SPD, den GRÜNEN und der FDP liegen kann. Nur diese Parteien vereinen die jüngeren Wähler, die unsere Politik von morgen mitbestimmen wollen. Auch da sind CDU/CSU total abgeschlagen. Da helfen auch keine Farb- und Zahlenspielereien. Wir müssen uns auf eine neue politische Landschaft einstellen und lernen, damit umzugehen. Glücklicherweise bekennen sich die vier relevanten Parteien zu demokratischen Grundsätzen und zu Europa. Die AFD hat mit einem Absturz um -18.25 % einen heftigen Dämpfer erhalten, während die LINKE nach einem Absturz von gar -46,74 % nur durch einen Trick in unserem Wahlrecht wegen drei Direktmandaten überhaupt noch im Parlament vertreten sein wird. Frei nach H. Heine muss man feststellen: neue Parteien, neue Leute, neue Leute, neue Ideen. SPD, GRÜNEN und FDP kann man genügend Sachverstand unterstellen, die vor uns liegenden, großen Aufgaben verantwortungsvoll zum Wohle unseres Volkes anzugehen. Das allein ist schwierig genug, aber auch eine einmalige Chance.

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Grafikquellen      :

Oben        — Blick in ein Wahllokal mit Wahlkabine und Wahlurne in einer Schule (Lutherschule Hannover)

 

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