Die USA in ihren Kokon
Erstellt von DL-Redaktion am Samstag 25. Februar 2023
Die USA haben sich in einen Kokon von Ignoranz und Selbstherrlichkeit eingesponnen
Quelle : Scharf — Links
Ein Kommentar von Georg Korfmacher, München
Die Münchener Sicherheitskonferenz (MSC) 2023 ist der letzte eklatante Beweis für die Ignoranz, Arroganz und Selbstherrlichkeit der USA auf der internationalen Bühne.
Nachdem Wang Yi, einer der höchsten politisch verantwortlichen Repräsentanten Chinas auf der Konferenz eine Friedensinitiative seines Staates für die Ukraine angekündigt hatte, faselt der US-Außenminister A. Blinken nur noch von Waffenlieferungen Chinas an Russland. Für wie blöde hält Blinken die Konferenzteilnehmer eigentlich? Und was soll die geheimgehaltene aber gleichwohl ebenso aufgeblasene wie nichtssagende Stipvisite von Biden in Kiew? Das war mitnichten „Der wichtigste Besuch in der Geschichte der Ukraine“ (Selensky) angesichts einer monoton und emotionslos von Biden vom Blatt abgelesenen Aussage: „Ein Jahr später steht Kiew. Und die Ukraine steht. Die Demokratie steht.“ Da hat er wohl nicht richtig hingeschaut, nichts als hohle, hehre Worte zu einem Krieg, den Biden mit Geld und Waffen, natürlich unter US-Führung, bis zu seinem bitteren Ende und solange es sein muss führen will. Ist das wirklich der Präsident der USA oder nur das willfährige Sprachrohr der Neocons im Weißen Haus, die immer wieder erratisch blinken?
Und wenn unsere Leitmedien und/oder auch wir das nicht richtig einordenen können oder wollen, gibt es jetzt China als die neue große Macht, die den USA durch Taten weltweit Paroli bietet, aber eben nicht auf militärischem Gebiet. Und China tritt auf der internationalen Bühne immer selbstsicherer auf und sagt ganz offen, dass vor allem Ignoranz und Vorurteile die USA in ihre Paranoia bezüglich der Entwicklung Chinas und die hysterischen Reaktionen bis hin zu einer ideologischen Kriegsführung auf wahllos allen Gebieten getrieben hat. Nicht nur bezüglich China sind die Aktionen der USA nicht sachlich fundiert, sondern beruhen weit überwiegend auf Ignoranz und Selbstherrlichkeit gegenüber anderen Ländern und Völkern. Die USA fühlen sich allen anderen überlegen: America First (and forever)!
Das ist der Kokon, in dem sie sich wohlfühlen. Von Mitverantwortung für das Wohl und die Entwicklung der Welt gleichberechtigten Völker keine Spur! Ganz im Gegenteil! Nach dem Gespräch mit Wang auf der MSC beschwerte sich Blinken, dass China sich nicht entschuldigt hätte. Wofür? Haben sich denn die USA für ihre Greueltaten in Japan, Korea, Vietnam, Irak, Iran bis hin zur jämmerlichen Zerstörung von North Stream entschuldigt?
Aber vielleicht haben sich die USA unter dem Schutz von fast 800 Militärstützpunkten rund um die Welt ja nur deshalb in ihren Kokon eingenistet, um nur ja den Niedergang ihrer Hegemonie nicht zu sehen und ihre Brut gegen Freund und Feind zu schützen. Erstaunlich dabei, das unsere führenden Politiker vasallenartig den USA nacheifern, wohl wissend, dass Dummheit und Stolz auf einem Holz wachsen. Und so hegen und pflegen auch sie den US-Kokon und verpassen die großen Umbrüche unserer Zeit mit ihrer Entwicklung zu einer offenen Welt mit gleichberechtigten Völkern.
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Grafikquellen :
Oben — Kokon einer Vierfleckkreuzspinne