Die mit Wulffen heulen?
Erstellt von DL-Redaktion am Freitag 23. Dezember 2011
Der „Geiz-ist-geil-Präsident“
Das war es schon? Eine fade Entschuldigung und schon ist der Wulff wieder an die Kette gelegt? Das Heulen in kalter Winternacht verstummt und alle Kratz- und Biss- Spuren an der Gesellschaft der letzten Wochen getilgt. Und diese kann nun die entstandenen Wunden lecken und hat zu Schweigen um das Amt eines Gruß-August keinen Schaden zu zufügen. Politiker versuchen es immer wieder in kurzen, falschen Sätzen von sich selber auf andere abzulenken.
Gerade jetzt muss es die Pflicht der Opposition und auch der Gesellschaft sein nach zu bohren, ist doch gerade Wulff ein Schlüssel, der Eingang zur Schwächung oder zum Sturz der Regierung sowie auch die Eingangstür hinein in den Hannoveraner Bezirk des roten Lichtes.
Ein Schlüssel welcher die drei Schneeflocken der Regierung, Angela Merkel, Ursula von der Leyen und Cristina Schröder die benötigte warme Luft zum schmelzen zuführen könnte. Ja so ist der Schnee, er bringt Kälte, sorgt damit für hohe Kosten und nach dem schmelzen wird erst der viele darunter gelegene Dreck sichtbar.
Der Schlüssel welcher auch einen tieferen Einblick in das Gemenge zwischen Wirtschaft und Politik gestatten könnte. Was ist los in Hannover mit all den Andeutungen hinter der vorgehaltenen Hand über Personen wie Maschmeyer welcher in manchen Zeitungen auch als dreister Lobbyist tituliert wird. So konnte man gestern über Hannoveraner Bunga-Bunga Partys in manchen Partykellern lesen welchen einen „Pinkelprinzen“ glatt in den Schatten stellen und vergessen lassen.
Das Handelsblatt, eine Wirtschaftszeitung und keine Kneipen-Zeitung benennt die Markthalle und macht aus ihr den Hannoveraner Bauch in dem beim Cappuccino die entsprechenden Absprachen getroffen werden. Absprachen zwischen Wulff, von der Leyen, Gerhard Schröder, Versicherungs Manager Baumgartl und vielen anderen wie eine bekannte Motorradgruppe ? Auch der neue Mann von Philipp Rösler, der Generalsekretär der FDP stammt ja aus Hannover. Die Opposition sollte schon genau hinsehen wenn dort wieder einmal ein Rotlicht zu flackern beginnt.
Klar ist, Wulff hat den Anspruch des Amtes als moralische Institution der Republik schweren Schaden zugefügt. Sollte er nun über Schulden, Finanzkrise und Bankenmoral reden wäre er kaum noch ernst zu nehmen. Vielleicht war dieses aber auch so beabsichtigt, als gezielte Steuerung aus dem hinteren- Unter- Grund? Wollte man ihn zu diesem Thema bewusst mundtot machen? Seine Behauptung, private Freundschaften hätten seine Amtsführung nicht beeinflusst wird er schwerlich beweisen können, da ehrbare Geschäftsleute aus alter Kaufmanns Tradition für gewöhnlich sehr herablassend auf die Politik und ihre Macher schauen.
Eine klare Grenzziehung zwischen Privaten und Politik gehört doch mehr in das Reich der Fabeln. Warum sollte sich jemand mit einem Bundespräsidenten auf Auslandsreise begeben ohne klare persönliche Vorteilsnahme. Auch die Umschreibung seines Hauskredites soll zu wesentlich günstigeren Konditionen als für einen Normalverbraucher vereinbart worden sein. Warten wir es also ab, die Leine wird noch so manchen Schmutz an den Hannoveraner Strand schwemmen.
Einen guten Presseüberblick bringt heute das Handelsblatt unter seiner Überschrift:
Der „Geiz-ist-geil-Präsident“
Die internationale Presse ist von Christian Wulffs Bußgang nicht überzeugt: Er habe das Amt beschädigt und werde wohl kein großer Bundespräsident mehr werden. Die Entschuldigung sei das Mindeste, was man erwarten konnte.
„Eine Entschuldigung war das, was man wenigstens erwarten durfte“, urteilt die Financial Times Deutschland über Christian Wulffs Erklärung am Donnerstag. Denn erst habe der Bundespräsident das Parlament Niedersachsens „gelinkt“, dann habe er in den letzten Tagen der Öffentlichkeit ein „moralisch angreifbares Selbstbildnis“ vermittelt: „Da war ein Bußgang nötig.“ Dennoch bleibe die Frage: „War’s das?“
Immerhin sei seine „Vorweihnachtsansprache“ von neuen Enthüllungen begleitet worden. Wulff habe inzwischen das Image eines „schnöden Schnäppchenjägers“, eines „Geiz-ist-geil-Präsidenten“.
Mit jedem Vorwurf, den er nicht ausräumen könne, werde ihm seine Würde mehr und mehr geraubt. „Wulff hat sich in eine Lage manövriert, aus der er – trotz Entschuldigung – nur noch schwer herauskommt.“
„Gerade noch gerettet“, befindet die Zeit nach der Erklärung Wulffs. Als Katharsis könne diese jedoch nicht dienen: „Zu durchsichtig ist Wulffs Versuch zu trennen zwischen seiner Vergangenheit als Landespolitiker und Ministerpräsident und seiner Gegenwart als Bundespräsident.“ Und zu deutlich bediene sein Hinweis auf 250 „nach bestem Wissen und Gewissen“ beantwortete Einzelfragen die vorweihnachtliche Stimmung: „Nun lasst es doch mal gut sein!“
Quelle: Handelsblatt >>>>> weiterlesen
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Source | Own work |
Author | Ukko.de |
Freitag 23. Dezember 2011 um 12:48
Wie sieht es mit möglichen „Nebeneinnahmen“ von Herrn Wulff aus?
Warum wird die europäische Antikorruptions-Regelung seit Jahren in Deutschland nicht ratifiziert?
Freitag 23. Dezember 2011 um 14:49
Dass die große Mehrheit der Medien und Journalisten heute bereit ist, fast unkritisch mit dem Bundespräsident umzugehen, ist wohl auf den Druck zur Konformität und vielleicht auch auf die Selbstzensur aus Angst um Arbeitsplatz und Karriere zurückzuführen.
Dabei hätten die Medien die Pflicht rigoros für Aufklärung zu sorgen.
Freitag 23. Dezember 2011 um 18:04
Ein Sprecher muss gehen. Der Chef macht das Gleiche und will bleiben.
http://nachrichten.t-online.de/nachrichten-aktuell-news-aus-deutschland-europa-und-der-welt/id_12358564/index
Hoffentlich verschwindet die Grinsemaus bald.