DIE LINKE – wehe wenn sie losgelassen
Erstellt von DL-Redaktion am Freitag 14. Februar 2014
„Sie ticken nicht mehr richtig!“
Das war aber ein Rauschen im Blätterwald gestern. Ein in der Partei DIE LINKE doch letztendlich zahnlos gewordenes Tiger Pärchen ließ wieder einmal aufhorchen. „Sie ticken nicht mehr richtig!“ hörten wir aus dem saarländischen Landtag und der ausstoßende Vulkan war Oskar Lafontaine. Gerichtet war der emotionale Lavafluss auf Kramp-Karrenbauer welcher für ihre Untertanen einer Majestätsbeleidigung gleichkam.
Ja, dann können sie sich so schön empören und es gelingt ihnen immer wieder ein grandioses Theaterstück aufzuführen. Eine tragische Komödie. Echt großes Kino, wo der Film spätestens einen Riss bekommt wenn die Beleidigungen die Seiten wechseln. Denn psst, psst, die Bevölkerung darf nicht wissen das es sich hier um politische Riten handelt, welche spätestens beim anschließenden Treff im Gasthaus wieder vergessen ist. Es muss den Wählern doch eine Distanz zwischen den Parteien vorgegaukelt werden, ansonsten gibt es ja keine Kreuzchen mehr.
Und genau damit wären wir auch bei den Stilfragen angekommen, zumindest die der Politischen. Es gehört einfach Beides zusammen, der Schmäh und die anschließenden Tumulte, provoziert, inszeniert, eben reif für einen Oscar, auf die Bühne der Eitelkeiten. Dieses mal auf der Saarlinale.
Wobei, die LINKEN kennen sich doch hierin bestens aus, erlebten sie doch nur ein Spiegelbild ihres normalen Umgang untereinander und ich denke einmal, in anderen Parteien wird es nicht besser sein. Obwohl, und das muss ich auch zugeben, ich habe noch nie eine Parteiversammlung besucht – außerhalb der Linken – in meinen ganzen Leben nicht. Dazu hätte ich gar keine Zeit gehabt – bei meiner Arbeit.
Fünf Jahre in der LINKEN und der Vorgängerin haben ausgereicht um für den Rest des Lebens gegen jegliche Parteienarbeit schützend geimpft zu sein. Es war und soll ein einmaliges Erlebnis gewesen sein, denn eine solche Umgangskultur ist nicht die Meine. Kampf und Krampf ohne jegliche politische Aussage, genau wie im Landtag. Wobei der letzte Satz in den folgenden Artikel auch der Beste ist. Und ich zitiere:
„Das sitzt. Lafontaine gerät in Rage. „Wozu braucht der Geheimdienst überhaupt Fahrzeuge der Oberklasse?“, ruft er, erneut am Rednerpult – und schickt hinterher: „Sie ticken nicht mehr richtig!“
Ja, wofür braucht ein Geheimdienst überhaupt Fahrzeuge, wären sie, die Spione öfters per Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sähen sie vielleicht mehr. Denn wir erinnern uns? Auch IM Erika war seinerzeit, wie es berichtet wurde, für gewöhnlich zu Fuß, auf Spähdienst. Aber vielleicht hat die Frau ja zu der Zeit auch schon schlechte Augen gehabt.
Eklat im Landtag – Lafontaine zu Kramp-Karrenbauer:
„Sie ticken nicht mehr richtig!“
Ein Gesetzentwurf zur Änderung des Verfassungsschutzgesetzes hat gestern mit der Stimmenmehrheit der großen Koalition in erster Lesung den Landtag passiert. Vorausgegangen waren der Abstimmung eine heftige Debatte – und ein Eklat. (Veröffentlicht am 13.02.2014)
Am Ende schleudert Oskar Lafontaine der nur wenige Meter neben dem Rednerpult sitzenden Regierungschefin den Satz entgegen: „Sie ticken nicht mehr richtig!“ Laut war er – und zahlreiche Abgeordnete werden es jetzt ebenfalls: Empörung, Tumult, jemand ruft „Unverschämtheit“. Landtags-Vizepräsidentin Isolde Ries (SPD) erteilt dem Linken-Fraktionschef Lafontaine eine Rüge, seine Äußerung lasse jeden Stil vermissen. Die CDU wird später ankündigen, „das ungebührliche Verhalten Lafontaines zum Thema im Landtagspräsidium“ zu machen, und fordert eine Entschuldigung.
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Da war dann gestern auch noch Zeit für ein Interview, über Europa. Zwar will Oskar am heimischen Herd verweilen, aber die Europapolitik birgt immer reichlich Zündstoff, da niemand so ganz sicher weiß wo man denn hin will, mit den Parteien. Sie Winde drehen sich noch viel schneller als im eigenen Land.
Auch steht die Partei kurz vor eine Parteitag und den Europa Wahlen, da gilt es bei den eigenen Sympathisanten noch einmal Flagge zu zeigen. Auch wenn man selber nicht zur Wahl antritt ist es doch wichtig offenstehende Rechnungen zu begleichen. Dieses nach beiden Seiten.
Ex-Linken-Chef Oskar Lafontaine kritisiert Europa-Debatte
der eigenen Partei
Nach langer Diskussion hat der Vorstand der Linken eine Passage im Europa-Wahlprogramm gekippt, wonach die EU eine „neoliberale, militaristische und weithin undemokratische Macht“ sei. Über die Haltung seiner Partei zur EU sprach SZ-Korrespondent Stefan Vetter mit Oskar Lafontaine. (Veröffentlicht am 13.02.2014)
Herr Lafontaine, warum ist die Linke bei Europa gespalten?
Lafontaine: Die Linke ist beim Thema Europa nicht gespalten. Die Diskussion der letzten Wochen war überflüssig.
Aber die jetzt gestrichene Passage war vom linken Flügel durchgesetzt worden – sehr zum Ärger von Fraktionschef Gregor Gysi.
Jeder in unserer Partei hält die Politik der EU für neoliberal. Jeder weiß, dass nicht gewählte Regierungen eingesetzt worden sind, siehe Griechenland oder Italien, also Demokratie abgebaut wurde. Und jeder weiß, dass der Europäische Vertrag dazu verpflichtet, „die militärischen Fähigkeiten zu erhöhen“, und dass immer mehr europäische Staaten in den letzten Jahren Kriege geführt haben, siehe Afghanistan, Irak, Libyen und das Werben von Gauck, Steinmeier und von der Leyen für militärische Einsätze in Afrika.
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Hier noch ein Kommentar zum Zustand zur Partei:
Ein Formelkompromiss mehr
Die Linkspartei hat sich pünktlich zu ihrem Parteitag geeinigt. Ihre EU-Kritik im Wahlprogramm klingt für den linken Flügel noch immer scharf genug und für die Pragmatiker ausreichend ressentimentfrei und offen. Das ist keine Überraschung: Dieses Vorgehen passt exakt zu dem Muster, mit dem die Linkspartei ihre Konflikte stillzulegen pflegt. Auch als ihre damalige Chefin Gesine Lötzsch Wege zum Kommunismus suchte, reagierte die Partei erst auf massive öffentliche Erregung, korrigierte sich langsam und einigte sich am Ende auf irgendeine Formel.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
Lafontaine lehnt Entschuldigung bei Kramp-Karrenbauer ab
Linksfraktionschef Oskar Lafontaine hat eine Entschuldigung bei Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) für seine Bemerkung „Sie ticken nicht mehr richtig!“ am Mittwoch im Landtag (wir berichteten) abgelehnt. Der „Süddeutschen Zeitung“ sagte er, seine Äußerung sei keine Reaktion auf Kramp-Karrenbauers Hinweis zum Verhältnis von Linkspartei und Stasi gewesen, sondern eine spöttische Bemerkung zur Haltung der Landesregierung zu den Autogeschäften des Saar-Verfassungsschutzes. (Veröffentlicht am 14.02.2014)
Quelle: Saarbrücker – Zeitung
Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Kabir Bakie
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Freitag 14. Februar 2014 um 13:15
Liebe linken Neumitglieder. Um die Eingewöhnung in die neue Umgebung zu erleichtern, hier der Grundwortschatz für jede politische Diskussion:
„neoliberal“, „militaristisch“, „rassistisch“,“undemokratisch“, „unsozial“, „Kapitalismus“, „Faschismus“, „Quatsch“, „Mist“, „Wirrkopf“,“Idiot“ u.s.w. – wird fortgeführt.
Freitag 14. Februar 2014 um 14:43
Da hat es die unbekannteste Politikerin Deutschlands mal überregional in die Schlagzeilen geschafft und schon ist es wieder nicht Recht. Was will sie denn nun? War doch kostenlose PR. Vor Jahren hat Kramp-Karrenbauer einer teuren PR-Agentur aus dem Schweitzerländle noch gutes Geld des Steuerzahlers hinterhergeworfen, damit man sie berät in Sachen Kostüm, Schmuck, Schminke etc. Aus dem Aschenputtel sollte eine Prinzessin werden. 🙂
Die Beleidigung, die jetzt deutschlandweit kund ist, wird Madam verschmerzen, sie wird sich vielmehr darüber ärgern, dass es jetzt die Autogeschäfte des Verfassungsschutzes
-durch Oskar- deutschlandweit in die Medien geschafft haben.
Freitag 14. Februar 2014 um 16:40
Europa lässt die 2 nicht los – mal so, mal so
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/lafontaine-wirft-bundesregierung-europafeindlichkeit-vor-a-943123.html
Freitag 14. Februar 2014 um 17:53
Ich kann diesen Mann nicht mehr sehen, hören oder sonst was!
Auch wenn er sonst was plärrt, es wird nix!!!
Samstag 15. Februar 2014 um 11:28
Wer ist Kramp-Karrenbauer?
Samstag 15. Februar 2014 um 17:20
# 4
Wagenknecht warnt Linke vor Rückkehr zur „alten PDS“
Ich kann diese Frau nicht mehr sehen und hören.
Die Halskette um ihren Hals wohl ein Geschenk ihres lieben Vaters?
Sonntag 16. Februar 2014 um 8:26
Im engsten Umfeld von Lafo „ticken auch nicht alle richtig“ 😉
Sonntag 16. Februar 2014 um 12:37
In Bezug auf die Partei “ DIE LINKE “ dessen Mitglied ich seit einigen Jahren bin, muß ich einiges revedieren. Kritik an Menschen vom Ortsverband nehme ich zurück, da ich diese Leute nur vom Hören sagen kenne. Ob diese Kritik falsch oder richtig war soll dahin gestellt werden. Auf jeden Fall war sie intolerant von mir. In Bezug auf Scholl oder den Herrn Kallenborn, die ich wirklich als, egal was in der Partei der LINKEN gesagt wird, für competent halte, und ihren Ausschluß als unsachgemäß finde. Vor allem in einer Partei die anders sein will als andere. Auf kommunaler Ebene finde ich auch das die “ LINKE “ nicht wählbar ist, aber es ist meine persönliche Meinung. Auf Bundesebene denke ich jedoch, das eine solche Partei unbedingt in die Parteienlandschaft gehört. Daher auch meine Mitgliedschaft. Meine persönliche Erfahrung beruht auf einem Gespräch mit der legendären „Mama Huo „, auch Frau Huonker, oder so ähnlich genannt. Also, man muß auch das tolerieren. Es gibt Gartenzwergvereine, Kaninchenzuchtvereine, FKK-Vereine, sogar UFO-Vereine. Wieso keine OV oder KVs der LINKEN im Saarland. Über Sinn- oder Unsinn solcher Vereine kann man sich streiten. Aber die Menschen die diesen Vereinen beiwohnen, tuen dies in aller Regel freiwillig. Ich schätze Herrn Kallenborn oder auch Herrn Scholl. Sie wollten sich in einer Partei einbringen, wo sie vielleicht ihre Ideen representieren können. Aber was ich nicht verstehe ist, wenn ich die Leute in den OV oder KVs näher kenne, immer noch Illusionen habe. Diesbezüglich kann man diesen Leuten keine Vorwürfe machen. Es ist halt eben so wie es ist. Ich klettere auch nicht in eine Gruft, um ein erotisches Abenteuer zu suchen. Als Mitglied der LINKEN werde ich mit Sicherheit kein Engagement für diese Partei aufbringen. Aber es steht mir auch nicht zu diese Leute zu kritisieren, es interessiert mich einfach nicht mehr.
Sonntag 16. Februar 2014 um 14:10
Auf kommunalpolitischer Ebene ist die Linke, deren Mitglied ich mal war, tatsächlich nicht wählbar, auf Landesebene in NRW ebenfalls nicht. Und sonst? So wie die Liste aussieht, werde ich sie nach Europa wählen. Auf Bewährung!
Sonntag 16. Februar 2014 um 14:39
Eine Partei welche nicht in der Lage ist überall präsent zu sein ist überhaupt nicht wählbar. Denn das hieße doch mit anderen Worten: Oben, da wo es etwas zu holen gibt arbeiten sie, ohne die Kleinen vor Ort zu unterstützen. Wen diese in der eigenen Partei schon nicht sozial denken, wie wollen sie denn dann ihre Wähler versorgen? Was sie im übrigen ja in den letzten Jahren schon versäumt haben.
Sonntag 16. Februar 2014 um 17:22
Im KV Saarlouis tummeln sich viele Selbstdarsteller.
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Sonntag 16. Februar 2014 um 20:06
#10 Es sind doch die Kleinen vor Ort die es nicht gebacken kriegen und sich selbst zerlegen. Mit Genossen Lenin ist nicht gut Kommunalpolitik machen.