Die Linke WAF
Erstellt von DL-Redaktion am Dienstag 23. Juni 2009
„Die Linke“ hofft auf drei Sitze
Kreis Warendorf / Ahlen
„Wir gehen von mindesten, zwei aus und hoffen auf drei“, sagte Stephan Schulte aus Ahlen auf Nachfrage der „Glocke“. mit wie vielen Kreistagssitzen der Kreisverband der Linken rechne. Am Samstag stellten „Die Linken“ im Ahlener Bürgerzentrum Schuhfabrik ihre Kandidaten für die anstehende Kreistagswahl im Kreis Warendorf auf.
Kämen die drei ersten Kandidaten auf der Reserveliste zum Zug, so wären dies der Spitzenkandidat Stephan Schulte aus Ahlen-Vorhelm 46 Jahre, kaufmännischer Angestellter, Gründungsmitglied und ehemaliger Landesschatzmeister der rheinland-pfälzischen WASG (Wahlalternative Arbeit &. soziale Gerechtigkeit), seit September 2008 in Ahlen, seit 1. Februar 2009 Mitglied der Linken {Listenplatz 1); Ute Müller aus Ahlen, 64 Jahre. Zahntechnikerin und Altenpflegerin, jetzt im Ruhestand (Listenplatz zwei). sowie Nils Hagemann aus Beckum, 23 Jahre, von Beruf Maschinenführer (Listenplatz drei). Auf Platz vier wurde der Vorsitzende des Kreisverbandes. Knud Vöcking aus Sassenberg. gewählt.
In einen sechsstündigen Sitzungsmarathon legte der Kreisverband sein Wahlprogramm fest. die Wahlberechtigten – anfangs 18, im Laufe der Zeit schrumpfte die Zahl auf 14 – wählten außerdem für die 27 Wahlkreise die Direktkandidaten.
Die Linken plädieren für einen „sozialen, ökologischen und weltoffenen Kreis Warendorf“. Sie prangern die Unternehmenspolitik an, die rücksichtslose Tarifflucht betreibe. Betriebsteile auslagere und Arbeit von Billiglohnfirmen oder Leiharbeitern erledigen lasse. Die Linken wollen sich gegen Hartz IV zur Wehr setzen (Siggi Darga: „Hartz IV muss weg. Hartz IV ist Armut per Gesetz“). Sir wollen ein kostenloses Mittagessen in Schulen und Tageseinrichtungen für alle Kinder einführen und halten den Ausbau von integrierten Gesamtschulen als Regelschulen für erforderlich. Ferner sprechen sie sich, laut Programm, gegen die Privatisierung von kommunalen Tätigkeiten aus und für die Bildung eines Senioren- wie auch eines Jugendbeirates im Kreis.
„Die Linken“ sehen auch Frauen und Männer noch lange nicht gleichberechtigt und fordern hierzu Unterstützungsmaßnahmen ein. Umwelt und Verkehr sind weitere Themen in ihrem Wahlprogramm; unter anderem wollen die Linken den Öffentlichen Nahverkehr verdichten, kreiseigene Gebäude energetisch sanieren. Windenergie nutzen und die Jagdsteuer beibehalten.
Beim Thema Integration stehen im im Forderungskatalog ein erleichtertes Einbürgerungsverfahren und ein dauerhaftes Bleiberecht für Familienangehörige, deren Kinder in Deutschland geboren sind.
Christorpher Epping forderte autonome Jugendzentren im Kreis, die von Jugendlichen verwaltet werden sollten, einen verstärkten Einsatz von Streetworkern sowie eine bessere Anbindung an Städte wie Münster und Bielefeld, um zu Großraumdiskotheken oder Freizeitanlagen zu kommen.
Direktkandidaten
In Ahlen Ost/Nord-Dolberg (Wahlkreis 1) kandidiert Niyazi Güler als Direktkandidat für „Die Linke“, in Ahlen Süd/Ost (2) ist es Wigand Busse, in Ahlen Mitte (3) Ute Müller, in Ahlen West-Vorhelm (4) Stephan Schulte, in Ahlen Südwest (5) Christopher Epping, in Drensteinfurt (6) ist es Frank Thiele, in Sendenhorst (7) Bernhild Peiler, in Everswinkel (8) Karin Otto, in Telgte Mitte-Ost (9) Marlene Frohne, in Telgte-Nord (10) Anne Voßkuhl-Steube, in Ostbevern (11) Wilhelm Döll, in Sassenberg (12) Knud Vöcking, in Beelen (13) Herbert Kunschke, in Warendorf-Nord (14) Bettina Zöller, in Warendorf-West (15) Dirk Lüttkenhaus, in Warendorf-Ost (16) Elke Klaus, in Freckenhorst (17) Dork Tutat, in Enniger (18) Hans-Jürgen Lenzer, in Ennigerloh (19) Frank Mischke, in Oelde-Land (20) Ulrike Hübel-Witulski, in Oelde-Nord (21) Michael Klaus, in Oelde-Süd (22) Harald Bronstering, in Wadersloh (23) Siggi Darga, in Beckum-Land (24) Ludger Winkelnkemper, in Neubeckum (25) Reiner Jenkel, in Beckum West (26) Heimo Ossenbrink und in Beckum-Ost (27) kandidiert Nils Hagemann für „Die Linke“.
Quellennachweis: „Die Glocke“ / Parteiinterne Rundschreiben.
Die Redaktion wird sich in den nächsten Wochen eingehend mit den Kandidaten beschäftigen und diese in loser Folge vorstellen. Der Wähler sollte schon erfahren, wen er denn wählt.
Kommentar:
Nach der Lektüre wusste ich nicht, ob ich nur erschrocken war, oder ob ich mich der LINKEn wegen, schämen müsste. Dazu das Foto. Entsetzlich !
Weniger wäre mehr gewesen. Vier brisante lokale Themen wären völlig ausreichend gewesen. Aber wenn man sich partout nicht helfen lassen will, kommt so was bei raus. Das letzte Aufgebot der LINKEn will mit 4 Kreistagsabgeordneten unter anderem für Schulessen sorgen, den Nahverkehr verdichten, autonome Jugendzentren einrichten, (wofür ?) und die Jagdsteuer beibehalten. Toll. Der Siedepunkt linker Politik ist die Forderung der Parteijugend nach einer Fahrmöglichkeit zu Großraumdiskotheken nach Münster und Bielefeld. Ich nehme an kostenlos. Natürlich !
Ungeachtet wie der Leser zu so einer blödsinnigen Forderung stehen mag, es offenbart nur jugendlichen Sturm und Drang. Wo bleibt die Eigeninitiative ? Wenn jemand zu den Grossraumdiskos fahren möchte, soll(te) er gefälligst in der Lage sein, eine Fahrgelegenheit zu organisieren.
Da möchte man mit Spinoza sagen:
Genug Beredsamkeit, zu wenig Weisheit !
Für diese Forderungen braucht es keine LINKEn, da reicht eine Bürgerinitiative. Parteiinternes gehörte da schon gar nicht nicht rein, wurde nicht ohne Häme trotzdem süffisant erwähnt. Von 18 gingen 4, waren am Schluss 14. Vierzehn Leutchen wählten 27 Wahlkreise. Aber immerhin waren es fast soviele wie bei der einzigen Wahlkampfveranstaltung in Warendorf mit dem Spitzenkandidaten. Null Mobilisierung. Wenn ihr nicht könnte dann lasst es euch zeigen, wie „man(n)“ das macht !
Wissend, das sich unsere „Spitzen“kandidaten wieder auf ein Foto drängen, hätte der Vorstand dafür sorgen können, daß die wenigstens ordentlich gekleidet auflaufen. Schließlich repräsentieren Sie unsere Partei. Auf derselben Seite ein zweites Foto von Repräsentanen, deren Anliegen es ist, das Fahrrad fahren wieder populär zu machen. Auch ungewollt vergleicht der Leser und bemerkt den Unterschied. Die wollen in den Kreistag ?
Nicht nur der Volksmund weiss: Kleider machen Leute. Was das Outfit von Vöcking und Darga betrifft haben die uns schon mehrfach blamiert ! Ich muss immer an das Foto vom 1. Vorstand denken. 3 Figuren (nicht zuletzt auf mein Anraten) in anschaubarem Äußeren, 1 in Hilfsarbeiterkluft mit Gürtel bis zum Knie.
Prognose: Das wird nichts mit der Wahl, und dann fliegen die sowieso auseinander. Das kann ich abwarten.
Manfred
PS. Die CDU hat bereits heute mit einem Leserbrief reagiert. Aber der ist noch blöder. (!!!) Keine Substanz, keine Nachdenklichkeit, keine Politik.
Kommentar:
zu dem Foto auch das entsprechende Lied ! Ich schlage vor : „Auferstanden aus Ruinen“, wobei ich in der Jugend die Auferstandenen sehe. Als Dirigenten empfehle ich den Hütchenspieler aus Düsseldorf.
Ingo Engbert
Kommentar:
Leserbrief erschienen in „Die Glocke“ am 23. 06. 2009
„Die Linke“ stellt sich selbst ein linkes Bein
Kreis Warendorf(gl). Als Reaktion auf das Ergebnis der Delegiertenversammlung der Partei „Die Linke“ und der Wahl der Direktkandidaten für die Kreistagswahl erreichte die Redaktion folgender Leserbrief von xxxxxxxxx (ehemal. xxxxxxxxxxx und xxxxxxxx Die Linke, Warendorf) sowie xxxxxxxxx (ehemaliger xxxxxxxxxx Die Linke, Warendorf).
Zurück in altes Kaderdenken. Die Wahl zum Kreistag Warendorf 2009 der Partei Die Linke‘ zeigt in die falsche Richtung! Mit einer ehemaligen DKP-Funktionärin an der Spitze der Kreispartei fühlen sich viele linke Mitglieder nicht vertreten. Der JU-Vorsitzende, Tobias Hagemeyer, schrieb von der SED-Nachfolgepartei „Die Linke“. Diesem Ruf wollen wir als ehemalige Vorsitzende der linken Kreispartei mit aller Vehemenz entgegentreten. Leider ist es aber so, dass die derzeitige Parteiführung PDSlastig ist. Der Spitzenkandidat der Linken, Stephan Schulte, ein in Warendorf fast unbekannter Mann, der noch 2008 Landesschatzmeister der Linken in Rheinland-Pfalz war und dort viele Fragen hinterlies, kann viele Mitglieder ebenfalls nicht überzeugen und mitziehen. Erstaunlich auch, dass bei der Wahl der Kandidaten letztendlich 14 Mitglieder 27 Listenplätze gewählt haben. Ein kadermäßiges Rechenexempel. „Die Linke“ im Kreis Warendorf versucht noch linker als links sein zu wollen und vergrätzt damit viele Sympathisanten und Mitglieder.
Die Akteure dieses Kreisverbandes schließen Ortsverbände, die nicht kaderkonform arbeiten wollen, und schüchtern Mitglieder mit Ausschlussverfahren ein, die äußerst kritisch diesem ultralinken Verband gegenüberstehen.
Von Berlin über NRW bis Warendorf die gleichen Probleme. „Die Linke“ stellt sich selbst ein linkes Bein! Wir distanzieren uns von der SED, von der DKP und anderer kommunistischer Verbände und fordern die Linke auf, zu ihren eigentlichen sozialpolitischen Wurzeln zurück zu kehren, ohne gestrigen Altkommunismus, hin zu einer zukunftsgewandten gerechten Gesellschaft mit einer modernen linken Politik. Diese soll in fairer Konkurrenz zu den anderen Parteien stattfinden und den Wähler eine linke Alternative bilden.
Die abgedruckten Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Wir behalten uns vor, Zuschriften zu kürzen oder abzulehnen.
Quelle : Ahlener-Zeitung >>>>> weiterlesen
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Fotoquelle :
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