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RENTENANGST

Die LINKE in Erfurt

Erstellt von Redaktion am Samstag 22. Oktober 2011

 Grundsatzprogramm der Linkspartei in Erfurt ?

Es gab Zeiten da Unterschied sich die politische Szene aus Sicht der Bevölkerung in einen Rechten- den konservativen Bestandsbewahrern und einen Linken- Flügel als den Modernen den Erneuernden, den Intellektuellen. Diese Sichtweise ist durch die Existent einer Linken Partei in diesem Land gründlich verwischt worden was auch der Landesparteitag in Erfurt nachhaltig bestätigt.

So wies denn auch die Partei bereits am ersten Tag des Treffens, nachhaltig durch einen in Szene gesetzten Lesevortrag von einem Dutzend Delegierter, mit dem alten „Erfurter Programm“ auf diese Tatsachen hin. Dieses wurde in vergangenen Zeiten von der SPD in derselben Stadt beschlossen. In dem stark vom Marxismus beeinflussten Dokument wurden das Ende der Klassenherrschaft, die Befreiung der Arbeiterklasse und Geschlechtergerechtigkeit gefordert. Es entspricht – vom mitunter antiquiert wirkenden Vokabular abgesehen – ganz dem Duktus der Linkspartei. Das Dokument ist 120 Jahre alt und sagt vieles aus über eine „Neue Partei“ welche nicht SPD sein möchte.

So wurden wir schon während der Rede von Sabine Lötzsch aus dem Parteitag heraus von einem ehemaligen DDR Bürger angerufen und darauf aufmerksam gemacht, dass man diesen Vortrag auch zu ehemaligen SED Zeiten genau so hätte hören können.

Selbstverständlich kam sie, wie auch Sahra Wagenknecht immer wieder auf die Eigentumsfrage zurück, womit die vielen offenen Fragen der in diesem Land lebenden Bürger keinesfalls beantwortet werden. Ist es noch erklärbar wenn menschliche Grundbedürfnisse wie Energie oder Bildung von öffentlichen Händen geführt werden, ist eine Verstaatlichung von Banken oder Konzernen bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Ermöglichung eines normalen Bankrott reichte hier vollkommen aus. Dafür brauchte man nur die entsprechenden Subventionen zu streichen, nach denen die Linke aber immer dann am lautesten schreit, wenn Konzerne wie Opel oder Nokia in eine finanzielle Schieflage geraten.

Für den Großteil der Bevölkerung ist doch gerade die Kontrolle durch einen allmächtigen Staat, die große Bedrohung für die Freiheit des Einzelnen Individuum. Der Moloch Staat, welcher mit seinen Machenschaften, teilweise unsinnigen Vorschriften und Regulierungen durch die Behörden, Polizei oder die Geheimdienste längst eine Eigenständigkeit angenommen hat, welche für den Einzelnen immer mehr zu einer großen Belastung wird. Wir empfehlen hier im besonderen einen Gang zu den ARGEN oder den Ausländerämtern. Dort wir jedem sehr schnell klar wer denn Herr oder gescherr ist. Dieser Behördenwahnsinn zeigt sich übrigens nirgendwo deutlicher als in kommunistischen oder diktatorisch geführten Staaten und hier unter anderen im besonderen in der ehemaligen DDR.

Der Ruf nach mehr Verstaatlichung ist in der LINKEN seltsamerweise meistens von Personen zu hören, die bekanntlich nicht gerade „an der Tischkante knabbern“. Gerade die Lautesten, wie Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine oder auch Diether Dehm sollten wir einmal fragen wie es denn mit  einer Verstaatlichung ihres eigenen Vermögens aussieht. Oder stehen Mitglieder der Partei DIE LINKE bei solchen Forderungen außen vor, wie es ja sowohl im Bundestag, als auch in den ehemaligen Zentralkomitees immer üblich ist und war. Für eine Beurteilung der Wähler in dieser Frage scheint sich auch keiner zu interessieren.

Stattdessen wird immer wieder von der Partei- und Fraktionsspitze betont gebraucht zu werden. Auch würde sie Lösungen anbieten: Für eine sozial gerechtere Verteilung von Reichtum und Besitz. Gegen die Macht der Banken. Nur dringt sie damit nicht zum Bürger durch und bemerkt dieses nicht einmal.

Sehr passend zur Linkspartei ein Kommentar von Heute:

Im März 2010 stellten Lothar Bisky und Oskar Lafontaine, damals beide noch Parteichefs, den ersten Entwurf für das Grundsatzprogramm der Linkspartei vor. Bisky mahnte damals, dass die Partei ohne Gewerkschaftsscheuklappen auf die bundesdeutsche Wirklichkeit schauen soll. Die Linkspartei müsse eine Ansprache für die digitale Boheme finden, für jene Milieus, in denen Selbstausbeutung und Selbstverwirklichung verfließen. Mit Arbeiterschweiß-Rhetorik komme man da nicht weit.

Das Erfurter Programm zeigt in der Tat, dass die Linkspartei noch kompromissfähig ist. Die internen Deals funktionieren. Zu Bundeswehreinsätzen im Ausland bekommen die Fundis ein gesinnungsfestes und intellektuell klägliches Nein, dafür dürfen die Pragmatiker im Osten in den Ländern Realpolitik machen. Das bildet die Machtbalance in der Linkspartei ab, die stabiler ist, als viele Medien meinen. Für die Zukunft ist das zu wenig. Dafür braucht sie mehr Bisky und weniger Lafontaine, mehr Offenheit für die bundesdeutsche Wirklichkeit, weniger Parolen.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen:

IE

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Grafikquelle   :  DannyBuschown photograph by User:DannyBusch

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  • Erstellt: 24. Juli 2005

 

Ein Kommentar zu “Die LINKE in Erfurt”

  1. Gilbert Kallenborn sagt:

    Ich war dort, drei Tage Erfurt….der Platz hier würde nicht reichen, alle Eindrücke wiederzugeben.
    Das Herz quillt über……….die Genossen im Osten haben ein anderes, ein besseres Demokratieverständnis, als die Saar Schumacher-Linsler-Lafontaine Renegatentruppe, der Zerschlager der eigenen Bundessatzung. Das Herz ist ein schlechter Ratgeber (meins sowieso, Sternzeichen Fisch )…oder nicht ?
    Ich versuche es -vorläufig- unkallenbornisch kurz zu zu machen:

    1.) Habemus Papa -heissts im Vatikan, wenn ein neuer Papst gewählt wird. Weisser Rauch quillt dann.. hier gabs roten.
    2.) Habemus Programm….und egal wie die Medien (ARD kam so rüber) es darstellen -und er selber- das war NICHT das Werk des Klaus Ernst (Bayer in Thüringen….kommt nie an ) da haben Landesverbände -wie NRW- Anträge mit über 1460 Seiten gestellt, kein Tippfehler: Eintausendvierhundert Seiten -plus… da haben Unzählige daran gearbeitet. Geschuftet, tatsächlich, jedes Detail.
    Vor allem Lafontaine s the writing at the wall:
    MIT DIESEM PROGRAMM
    -es war notwendig, es war überfällig, endlich ein Programm zu haben –
    WURDE DIE LINKE ZU EWIGER OPPOSITION VERDAMMT nämlich der Art, wie es medienmnäßig verkauft wird, als Horrorszenario!
    BÜNDNISSUNFÄHIG GEMACHT MIT DER SPD, den Grünen, also denen, wo Schnittmengen liegen soll doch die CDU und die F.D.P weiter Partei der Banker bleiben und genau deswegen politische Todesstrafe erhalten also Urteil ohne Bewährung, ohne Revision, politisch Tote können nicht mehr erweckt werden (siehe KPD, DKP…oder doch ?!)
    HAT SICH DIE LINKE INS UNWÄHLBARE ABSEITS GESTELLT MIT DEN „Bürgerlichen “ Parteien
    dabei ist die Führungseltite selber bürgerlich wie`s nur geht-Lafontaine gilt als Millionär (plus Einkommen Ehefrau als Großvermieterin im Raum Frankfurt ff. )Porsche-Ernie ist ja als Prosche-.Man und Almhütteninhaber geoutet, mit 3 Gehältern (da warn es nur noch zwei…)
    Ha! So ein anitkapitalistisches Programm tut gut, es spricht mir aus der (Studenten.-)Seele.
    Aber das waren die 70 er……..!!!! 80er……!!!! Als ich dann in Israel erlebte, hautnah, wie leicht eine bürgerlich-rechte Regierung eine linke Bewegung TOTSCHALTEN; BESEITIGEN KANN ZUR FAST -BEDEUTUNGSLOSIGKEIT nämlich wie die Likud die linken Kibbutzzim und derer Politfreunde, incl. kommunistischer Araber mit Israel-.Pass ; aus der Knessett -Parlament – kegelte, für Dekaden! nur weil das Programm zu radikal war, erschien, verkauft wurde….
    Dann war Erfurt genau die Wiederkehr dessen. Obwohl diese Linke Jahre brauchte, um überhaupt das Existenzrecht Israels anzuerkennen, bessere Kontakte zur kurdischen PKK hat; als zur israelischen Linken -der Fehler ist derselbe.
    Lafontaines Rache an der SPD ist vollzogen.
    Aber. moment mal…da waren doch 5 -LINKE -Millionen Wähler, die wollten daß die Linke regiert, so sie das alleine nicht kann, zumindest mit-regiert, also in Bündnissen, Koalitionen, das war ja so in Berlin für 10 Jahre !!! POLITIK VERÄNDERT!
    Die wollten SPD/Linke Bündnisse -und jetzt?
    Jetzt sind wir die Heroin-Dealer (Medienverzerrung) die NATO-Abschaffer, die Willy-Brandt Klauer (was ein Aberwitz, der SPD-Killer. Lafontaine klaut Willy Brandt -nein, es war eben NICHT Gysi!-, also die Traditionen von Antimilitarismus und Antifaschismus sind da, wurden verankert…ok…
    Aber so, daß uns keiner mehr wählen wird, außer „… den üblichen Verdächtigten“: alt DKP, alt KPD, alt SED samt Stasireste der verstecken Art, Protestwähler -weniger wie zuvor, da Piratenfaktor….jeder wird jetzt von uns klauen, Stimmen abziehen, weil eben das Programm übertünchen soll :
    Daß die überfällige Personalfrage nicht geklärt wurde. Daß Ernst und Lötzsch abgewirtschaftet haben.
    Das war schon gespenstisch, einen fast tanzenden Klaus Ernst zu sehen, auf den Großbildschirmen der Erfurter Messehalle, wie der Gesine Lötsch grabscht, diese; mit gewohnt-Sauertopfgesicht, nicht sehr angetan von des Bajuwaren Grapsch, als habe ER dies Programm geschrieben. Hat er nicht. No, he cannot.
    Gysi hat -erneut -sich selber als Zentrist bewiesen, mit Weitblick. Mit scharfem Verstand. Mit jüdischer Chuzpe-Zunge..again–
    Die Revolution hat in Erfurt nicht stattfunden. Es siegte der Apparatschik Lafonaine, der Taktiker-Maulkorbchefverpasser. Der Machtkampf hinter verschlossenen Türen geht weiter. Sarah Wagenknecht? Hat Kreide gefressen. Ich bin die Gute—no commie girl..nono..
    Es fiel 500 mal der Begriff „Kapitalismus“-und keine 5 mal der Begriff „DDR“. Bei Ihrer Rede, bei Ernst schon eher. Es überraschte der Bajuware (und ein Lob an die ca. 5 Leute, die seine Rede gerschrieben haben ?!) mit Porsche in der Almhütte verbal:
    “ Mit Mauern kann man keinen Sozialismus bauen…“
    Ich empfehle allen,die offizielle Partei-DVD (gibts nicht? Dann erstellt eine!) der life -Reden zu beantragen.
    Die -überpräsenten-Medien haben hier nur Schlagworte rausgegriffen oder „Markantes“ Markant steigert Verkaufswert…markant ist selber manipulierbar.
    Heimgekommen sehe ich die Kluft zischen Erfurt life und Erfurt „wie berichtet“. Daß Lafontaine, im Zustand, rechtl.Status.:
    angefochtener Status Bundesbelegierter agierte, wusste vorab nur ein kleiner Zirkel, die“ üblichen Querulanten und derer Helfershelfer bei der BSchK „, aufmüpfige DL-Leser und sonstige Unzufriedene Fast ohnmächtige. Das habe ich ein wenig geändert in Erfurt, vor Ort.
    Das war die Kurzversion.

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