DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

DIE LINKE. im Internet.

Erstellt von DL-Redaktion am Dienstag 21. September 2010

Das Internet und Die Linke:
Zwei Welten begegnen sich

Na,na, reicht der Finger noch bis zur Schläfe ?

Gastkommentator von Dieter Carstensen, Waldbroel

Er beschäftigt sich heute mit der Präsenz der LINKEN im Internet. Nicht überraschend machte er die gleiche Feststellung wie wir. DL  hat in mehreren Artikeln schon des öfteren über diese Probleme berichtet. Ich möchte diese Kritik erweitern indem ich auf das gleiche Problem im Auftreten auch in den anderen Medien aufmerksam mache. Im Großen und Ganzen läßt sich feststellen das die Partei überhaupt ihre Probleme dann bekommt, wenn es um die Öffentlichkeit geht, wenn sie aus ihren Hinterzimmern vertrieben werden. Damit wird es natürlich schwer in der Bevölkerung  an Zustimmung zu gewinnen.

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Mit dieser, oder einer ähnlichen Überschrift, würde ich einen Artikel beginnen, der sowohl die bei der Die Linke vertretene (Nicht-)kompetenz zum Thema, als auch ihre Internetpräsenz beschreibt.

Wenn eine Partei Millionen von Internetusern erreichen will und für diese interessant werden möchte, muß sie zunächst einmal ein dezidiertes politisches Programm zum Stand und zur Weiterentwicklung des Internets entwickeln, welches Persepktiven für die Zukunft bietet.

Davon ist bei der Linken bisher fast nichts zu entdecken. Programmatisch kommt das Internet bei der Die Linke so gut wie garnicht vor, höchstens am Rande.

Eine clevere Partei würde die Internetuser über breit gefächerte Internetaktionen und -befragungen zum Thema in die Entwicklung eines solchen Programms einbinden, sich dabei auch für Nichtmitglieder öffnen und interessant machen.

Eine solche Vorgehensweise, wenn sie ernst gemeint ist und nicht nur als Alibi dient, könnte eine Lawine ungeahnten Ausmasses zugunsten der Linken im Internet auslösen.

Aber wer bei der Linken hat die Kenntnis und Durchsetzungskraft für so etwas?

Ich sehe da wenig Hoffnung. Die Internetdarstellung der Die Linke Kreisverbände, Landesverbände, Abgeordneten etc. pp. ist meist schon von der Grafik unansprechend und altbacken, meist von plakativen Selbstdarstellungen geprägt, Möglichkeiten zur Interaktion mit den Homepagebesuchern von Seiten der Die Linke, wie Umfragewidgets, offene Blogs oder Tagebücher etc. gibt es so gut wie garnicht.

Wer klickt solche Seiten öfter an, wenn er nicht sowieso Parteimitglied ist?

Wer sich schon auf seinen eigenen Seiten dermassen schlecht im Inet darstellt, wer traut dem Internetkompetenz zu?

Eine rühmliche Ausnahme ist für mich da lediglich der Thüringer Die Linke Fraktionsvorsitzende Bodo Ramelow mit seiner Homepage, die ihn auch als Mensch über sein Tagebuch erlebbar werden lässt und seine wirklich interaktive Twitter und Facebook Präsenz.

Die meisten “Granden” der Die Linke versagen aber schon in den Socialnetwoks, weil sie nicht wirklich kommunizieren, sondern nur ihre Meinung plakatieren.

Niemand fühlt sich von Linken ernstgenommen, die z.B. bei Facebook oder Twitter ständig nur Artikel veröffentlichen, die ihre ach so wichtige Meinung verbreiten sollen, aber fast nie etwas persönliches von sich preisgeben und mit anderen in eine wirkliche, nicht einseitige Kommunikation eintreten.

So etwas merkt sich die Internetgemeinde und zwar negativ. Da ich mich bei Facebook und twitter recht gut auskenne, ist mir aufgefallen, dass viele Linke eigentlich nur mit Linken kommunizieren, da andere UserInnen sich nicht auf eine solche platte Art agitieren lassen wollen.

Selbst ich klicke mittlerweile solche Linke weg, die mich täglich mit 30 bis 50 für sie wichtigen Artikeln überfluten wollen, von denen ich aber nichts persönliches wahrnehme. Ich fühle mich von solchen Leuten einfach nicht ernst genommen und so wie mir geht es vielen, wie ich aus zahlreichen Rückmeldungen weiss.

So schaffen sich manche Linke unbewusst ihr eigenes linkes Internetghetto. Schade, finde ich, es ist eine unnötig vertane Chance.

Die Linke ist internetmässig m.E. im Dornröschenschlaf, wäre zu hoffen, sie wird endlich wach.
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Ich engagiere mich für die Kampagne „Freunde fürs Leben e.V.“, die über Suizid und Depression aufklärt, sowie ADHS und Borderline.

In Deutschland nehmen sich im Durchschnitt täglich sechs junge Menschen (unter 40 Jahren) das Leben und schätzungsweise über 150 versuchen es.

Suizid ist ein Tabu, aber das muss sich ändern. Wenn man darüber spricht, ist das der erste Schritt, um Selbstmord zu verhindern.

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Fotoquelle : Gunther HißlerEigenes Werk

  • CC BY-SA 3.0Hinweise zur Weiternutzung
  • File:OskarLafontaine 2005.jpg
  • Erstellt: 1. September 2005

 

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