Die Kosten des Ausstieg
Erstellt von DL-Redaktion am Freitag 15. April 2011
die Mahner vor einen zu schnellen
Ausstieg aus der Atomkraft
Jetzt stehen sie wieder auf, die Mahner vor einen übereilten Ausstieg aus der Atomkraft. Ihre Argumente? Da ist nicht mehr allzu viel übrig geblieben, natürlich aber die Kosten. Drei Milliarden soll der Ausstieg den Steuerzahlern jährlich kosten. Gedanklich ein Schritt zurück zu der Bankenrettung, drei Milliarden – Peanuts.
So trafen sie sich denn auch des Abends wieder bei Mybrit Illner zu einer gemütlichen Runde. Die Blödelbarden der Deutschen Nation. Allen voran natürlich die Werbeikone für Fielmann, Norbert Röttgen und auch sie wurde wiedergefunden – Hildegard Müller, beide die Allzweckwaffen von Mutti. Auch Hans Werner Sinn der Unsinnsprofessor, sowie der RWE Chef Fritz Fahrenholt als Thesenreiter der Apokalypse, waren anwesend und teilten ihre Ängste mit, in Zukunft vielleicht nicht mehr im Fernsehen gesehen zu werden, da eventuell die Lichter ausgehen könnten, was natürlich ein riesiger Verlust wäre und die persönlichen Eitelkeiten tief verletzen würde. Dieser tiefschwarzen Elite saß als einzige Vertreterin Caren Lay von den Linken gegenüber.
Das Ergebnis war unwichtig da die ganze Debatte nicht über die allgemein übliche Phrasendrescherei hinaus kam. Schade, diese Runde hätte an und für sich in Japan in den Ruinen des AKW von Fukushima abgehalten werden müssen. Dort ließe es sich besser treffender über anfallende Kosten diskutieren. Vor allen Dingen hätte man vor Ort einmal die Gelegenheit nutzen können, die Japaner direkt über die jährlichen Folgekosten dieses Gau zu befragen. Sind drei Milliarden pro Jahr dort wohl ausreichend?
Auffällig sind auch die in letzter Zeit in einem Teil der Presse immer wieder auftauchenden Berichte über die Ängste der Deutschen Bürger vor der Atomenergie. Viele Menschen aus anderen Europäische Staaten lachen über uns, was doch ein gutes Zeichen ist. Haben wir das schon einmal erlebt, über den Deutschen wird gelacht? Brauchte es eines Supergau in Japan um endlichen den Ruf des bösen Deutschen los zu werden? Da wäre dieses Land vielleicht noch der einzige Nutznießer des japanischen Desaster?
Hier ein Kommentar von Bernhard Pötter:
Ratlos vor der Kernfrage
Der 11. März 2011 hat die Welt verändert. Denn das starke Seebeben vor der Küste Japans hat den Inselstaat um 2,40 Meter versetzt und die Erdachse verschoben. Aber sonst? „Das Ende des Atomzeitalters“ sei angebrochen, ist jetzt überall zu lesen. Doch diesen Traum haben die Atomkraftgegner schon häufig geträumt: nach Harrisburg, nach Tschernobyl, am Ende des Kalten Krieges oder beim rot-grünen Ausstieg aus der Atomenergie.
Sicher, Deutschland wird jetzt aus der Atomenergie aussteigen, und zwar schneller und gründlicher als gedacht. Der Grund dafür ist nicht nur German Angst, sondern auch eine intelligente Kombination aus Vorsorge für die Zukunft und dem Willen, neue Märkte für unsere Exportindustrie zu erobern. Aber in anderen Teilen der Welt ticken die Geigerzähler ganz anders: China und Indien haben größere Sorgen mit der Stromversorgung von hunderten von Millionen Menschen als wegen des Risikos regionaler Atomunfälle. Selbst in Japan beginnt die Bevölkerung erst ganz langsam, sich über die Risiken der „friedlichen Nutzung“ der Atomkraft zu wundern.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
IE
—————————————————————————————–
Grafikquelle :Blick auf das Kernkraftwerk mit seinen Kühltürmen