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Die Helfer und das Geld

Erstellt von Redaktion am Dienstag 11. Juni 2013

Eine Flut an Freiwilligen

Elbe-Hochwasser in Dresden-Juni 2013

Wo kommen sie nur alle her, die vielen freiwilligen Fluthelfer in den Überschwemmungsgebieten des Landes? Tausende Helfer und kämpfen mittlerweile gegen die Wassermassen oder räumen anschließend wieder auf. Für gewöhnlich sollen es Studenten sein wie wir es im folgenden Bericht, als einen von vielen lesen.

Natürlich meldet sich auch die politische Gummistiefelmafia zu ihren regelmäßigen Besichtigungseinsätzen dort an und die Presse beweist wieder einmal ihre gute Nase. Sie ist zumeist schon lange zuvor am Ort um ihre Hofberichterstattung zu komplettieren. Vielleicht lässt sich ja wirklich noch das eine oder andere Stimmchen zu den kommenden Bundestagswahlen aus den trüben Wasser fischen.

Aber so ist es halt im Leben, die Einen helfen und die Schön – Weibchen und Männchen halten große Reden und verteilen vollmundig das Geld, das der Helfer, im keinem Fall aber ihr Eigenes. Dafür sind sie alle zu geizig. Politiker können nur nehmen, wenn sie geben sollen – laufen sie weg. Auche Mutti.

Eine Flut an Freiwilligen

Die Präsentation, die er nächste Woche in der Uni halten müsste, ist Dominik Fischer egal. Der 23-Jährige studiert im vierten Semester Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Deggendorf in Bayern. Eigentlich. Seit vergangenem Donnerstag koordiniert Fischer die freiwilligen Hochwasserhelfer in der Stadt. Aus Passau haben sich die Deggendorfer Studierenden die Initiative abgeschaut – und sie analog dazu „Deggendorf räumt auf“ genannt. Während die Aufräumarbeiten in Passau nach der Flut langsam abgeschlossen sind, steht das niederbayerische Deggendorf nach wie vor unter Wasser: Einige Stadtteile sind weiterhin evakuiert, mancherorts steht das Wasser noch bis zu einem Meter hoch.

 „Wenn man hier die Atmosphäre in der Stadt mitbekommt“, sagt Fischer, „dann will man nicht nur rumsitzen und zuschauen, dann will man helfen.“ Seit dem ersten Treffen am vergangenen Donnerstag sind Fischer und sein „Kernteam“ von mittlerweile 30 Studierenden jeden Tag von 7.30 Uhr bis 23 Uhr im Einsatz. „Die Leute arbeiten so wahnsinnig, dass sie gar nicht mehr an sich selbst denken“, sagt er, „manchmal muss man hingehen und sagen: Mach mal eine Pause.“

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Anspruch statt Barmherzigkeit

Wer kein Herz aus Stein hat, möchte beim Anblick von menschlichem Leid helfen – vor allem dann, wenn man sich in die Lage der Betroffenen halbwegs hineinversetzen kann. Bei den Flutopfern ist das so schwierig nicht, und manche Fernsehinterviews sind in diesen Tagen kaum zu ertragen: mit dem alten Ehepaar im sächsischen Grimma beispielsweise, das hilflos schluchzend sagt, alles sei verloren, und man habe doch gerade erst die neuen Möbel gekauft. Oder mit der Inhaberin eines Jeansladens in Passau, deren Geschäft zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre von einer „Jahrhundertflut“ heimgesucht wurde. Die Jahrhunderte werden immer kürzer.

Irgendetwas muss man doch tun können, um den Leuten zu helfen! Spenden. Ja, natürlich. Spenden. Was sonst? Wir haben uns inzwischen daran gewöhnt, dass Elend in vielen Fällen nur noch durch Hilfsbereitschaft gelindert werden kann. Mit einem Sozialstaat, der Lebensrisiken verlässlich absichert, hat unser Gemeinwesen offenbar nicht mehr viel zu tun.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: Wikipedia – Author Dr. Bernd Gross

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