DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

Die Globalisierung

Erstellt von DL-Redaktion am Montag 12. Juli 2010

„Mit guten Gründen misstrauen“

Die Globalisierung stellt ein riesiges Demokratiedefizit dar. Was es braucht, ist Journalismus, der sich keine Ideologien aneignet, sondern sich auf die Wirklichkeit einer verwobenen Welt einlässt.

VON CAROLIN EMCKE

Mehr als das Internet schreckt mich die zunehmende Neigung unserer Zunft, sich angstvoll mit sich selbst zu beschäftigen und darüber die Auseinandersetzung mit der Welt zu vernachlässigen. Diese Tendenz, die Wirklichkeit nur noch als Material für Texte oder Filme zu verstehen, also „Armut“ letztlich bloß für eine Rubrik zu halten, gehört zu den beunruhigendsten Deformationen und scheint mir schädlicher als jeder Konkurrenzdruck der Netzgemeinde.

Ich möchte über die gegenwärtige Lage der Welt sprechen und erst in einem zweiten Schritt über den Journalismus, den es braucht, um auf diese Welt zu reagieren. Es geht also nicht um eine deskriptive, sondern um eine normative Betrachtung: Nicht der Journalismus, den es gibt, ist mein Thema, sondern der, den es braucht, wenn denn Journalismus mehr – nämlich Öffentlichkeit – sein soll.

Die globale Welt ist verwoben

Globalisierung in kultureller Hinsicht ist ein Prozess der Vermischung, der Aneignung einer Tradition durch eine andere. Globalisierung bedeutet immer auch Hybridisierung, Vieldeutigkeit, Vielsprachigkeit. Insofern ist es gerade die Eindeutigkeit, die zu den eindeutigsten Verlierern der Globalisierung gehört. Vermeintlich zweifelsfreie Behauptungen oder einfache Gewissheiten sind seltsam stumpf und fragwürdig geworden. Ironischerweise taugt ausgerechnet die Globalisierung nicht zur globalen Analyse.

Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: Guillaume PaumierEigenes Werk

  • CC BY 3.0
  • File:Manifestation anti-G8 au Havre – 21 mai 2011 – 025 v1.jpg

 

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