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RENTENANGST

Die eine Frage

Erstellt von Redaktion am Samstag 2. Januar 2021

Grün-Rot-Rot oder Friedrich Merz?

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Wie sagte man im Deutschen Königreich: „Die Königin ist tot, es lebe der König.“ So hoffen jetzt viele das die Corona ihn nicht verpasst !

Von Peter Unfried

Die Lieblingskoalition der Linkssozialdemokraten oder das Lieblingsschreckgespenst von Linksliberalen: Was wäre 2021 schlimmer?

Liberalkonservative bei der FAZ und der Welt haben bereits angefangen, die Gefahr einer grün-rot-roten Koalition nach der Bundestagswahl 2021 zu beschwören, die angeblich nur das Schlimmste für dieses Land will. Aus ihrer Sicht also Deindustrialisierung und Gendersternchen. Nun wissen auch diese Kollegen ziemlich genau, dass die Gefahr nicht besteht. Warum tun sie das dann? Weil sie seit 70 Jahren vor Kommunismus und Staatsdirigismus warnen und ihnen offenbar auch nach 1989 nichts Besseres einfällt. Und weil sie denken, sie könnten Opa und Oma Angst machen, wenn sie die Grünen aus der Mitte nach links schieben, sodass die ihr Kreuz doch wieder bei der Union machen.

Das Lieblingsschreckgespenst von Linksliberalen ist derweil Friedrich Merz. Das ist ein liberaldemokratischer Politiker des letzten Jahrhunderts. Er löst bei einigen Oldschool-Linken Angstgeilheit aus. Heißt: Man fürchtet, dass er CDU-Vorsitzender und Kanzlerkandidat werden könnte – und ist gleichzeitig geil darauf. Denn dann könnte man ebenfalls unter Annahme des Schlimmsten Emotionalisierungs- und Polarisierungjournalismus oder -wahlkampf betreiben, die Union aus der Mitte nach rechts schieben und damit Opa und Oma auf dem Sofa Angst einjagen, dass sie womöglich sogar noch mal SPD wählen.

Peter Unfried (21679037449).jpg

Ich halte so eine simplizistische und nationalkulturell gedachte Lagerwahlkampfsimulation nicht für zielführend. Von der Pandemie hier mal ganz abgesehen: Worum geht es? Es geht darum, dass die Bundesrepublik an führender Stelle in der EU die zentralen Dinge angeht: Klimapolitik, Geopolitik, Digitalpolitik, den Westen neu begründen, mit ausbalanciertem Verhältnis zu den USA und zu China. Es geht darum, die liberale Demokratie durch politische und wirtschaftliche Erfolge weiter durchzusetzen. Das geht nicht mit moralischen Abwertungen und Ausgrenzungen, sondern nur mit großen und diversen Bündnissen. Man muss es nicht gut finden, aber anerkennen, dass nach wie vor die meisten Leute von der Union regiert werden wollen.

Quelle      :        TAZ-online         >>>>>       weiterlesen

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Grafikquellen      :

Oben      —     Friedrich Merz

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Unten         —      Peter Unfried (Chefreporter der taz und Chefredakteur des taz-Magazins zeozwei) Foto: <a href=“http://www.stephan-roehl.de“ rel=“nofollow“>Stephan Röhl</a> Konferenz „Das Wetter vor 25 Jahren: Grüne Lehren aus der Wiedervereinigung“ in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin

Ein Kommentar zu “Die eine Frage”

  1. Jimmy Bulanik sagt:

    Im Grunde ist jede Diskussion um die nächste Bundesregierung eine Spekulation auf die Zukunft. Gerade die Union und Die Linke müssen jeweils intern klären wer den Bundesvorstand darstellen werden wird. Damit verbunden gehen zwangsläufig Inhalte einher. Da ist etwas vorteilhaft. Schlicht die Muße aufbringen und abzuwarten bis etwas zitierfähig werden wird. Für die Zwischenzeit gibt es keinen Mangel an Warmgetränke in Verbindung mit epischer Musik. Etwas bekömmliches zur Degustation obendrein.

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