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Der Sozialabbau

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 12. Mai 2011

Ursachen des Sozialabbau in der BRD!

Die sozialere Verschlechterung in der Bundesrepublik Deutschland ist nicht zurückzuführen auf die Wirtschaft- und Finanzkrise der gegenwärtigen Zeit. Die Einheit der Deutschen zu einem gemeinsamen Staat im Oktober 1990 war ein entscheidender Auslöser des Sozialabbaus in West und Ost. Nicht unwesentlich in diesem Zusammenhang ist der Zusammenbruch der UDSSR und den sozialistischen Staaten zu sehen, die auf einen diktatorischen Kommunismus aufgebaut waren. Der Klassenfeind des Kapitalismus verlor die Glaubwürdigkeit in den Sozialismus. Die innerdeutsche Grenze mit der Berliner Mauer, tausenden Kilometern Stacheldrahtzaun und Selbstschussanlagen dienten nur den Zweck die Bürger der DDR in dem diktatorischen Staatssystem gefangen zu halten. Unter dem Druck des kommunistischen Bruderstaates UDSSR, war die DDR eine Geisel des großen Bruders. Ein lebender Sozialismus wurde nicht erarbeitet, er war ein Diktat der Funktionäre aus Moskau. DDR und BRD waren nichts weiter als eine Trennlinie von Kommunismus und Kapitalismus.

Wollten die Bürger der ehemaligen DDR den Kapitalismus oder einen besseren Sozialismus mit der Freiheit auf Meinungsäußerung? Es war der bessere Sozialismus mit Meinungsfreiheit und Freiheit den die ehemaligen Bürger der DDR wollten, nicht eine Gefangenschaft hinter einem Schutzwall, gegen den Kapitalismus. Sie wollten aber auch nicht einen Kapitalismus, der ihnen ihre sozialen Errungenschaften, stückchenweise genommen hat.

Die neue Bundesrepublik Deutschland stand vor der schwierigen Aufgabe, den Sozialstaat für die neue Bundesrepublik Deutschland aufrecht zu erhalten, wie ihn die Westdeutschen gewohnt waren. Unser Sozialstaat stand auf einer Bewährungsprobe! Der Sozialstaat BRD konnte nicht mehr aufrecht erhalten werden. „Oder gab es hierfür keinen Grund mehr den Bürgern der neuen Bundesrepublik Deutschland diesen Standard der sozialen Absicherung zu gewährleisten? Das Messen an der DDR war weggefallen, kommunistische und sozialistische Staatssysteme brachen auseinander. Die UDSSR zerfiel in kleine Staatssysteme. Viele dieser Staaten wandten sich an den ehemaligen Klassenfeind und buhlten um den beitritt in die Europäische Union. Der Kapitalismus hatte gesiegt. Der kalte Krieg mit „Eisernem Vorhang“ – ein Relikt aus vergangenen Tagen. Man musste sich nun nicht mehr sozial mit dem Sozialismus und Kommunismus messen. Der neue Trend hieß Kapitalismus und wurde durch die westliche Welt gefördert.

Konzerne und Firmen wurden großzügig von Seiten der Regierung unterstützt, damit eine soziale Marktwirtschaft in den neuen Bundesländern realisiert werden konnte. Dabei wurde sträflich vernachlässigt, dass diese Konzerne und Firmen im Westen ihre Produktionsstätten verkleinerten oder ganz stilllegten. Die Chance wurde verpasst, den Osten an den Westen anzugleichen. Subventionierte Konzerne, die vom Volk über Steuergelder und Solidaritätsbeiträge finanziert wurden, hatten dabei nur ihren Gewinn vor Augen. Weder die ArbeiterInnen im Osten und Westen interessierten die Konzerne, noch unsere Regierenden. Nur den Gewinn vor Augen entwickelte sich der Kapitalismus zum Raubtier-Kapitalismus.

Der Sozialabbau wurde generalsstabsmässigig voran getrieben. Die Leistungen in Renten- Arbeitslosen und Krankenversicherungsytem wurden zunehmend schlechter, obwohl im Gegenzug die Beiträge stetig erhöht wurden. Projekte über das Wirtschaftsförderungsgesetz diente nicht dem Volke, sie diente und dient immer noch der Gewinnerzielung und das Volk zahlt die Rechnung.

Ernsthafte Projekte zur Schaffung von Arbeitsplätzen wurden nie erarbeitet. Die Maßnahmen hatten und haben den Charakter einer Alibifunktion und dienen zum größten Teil der Schönfärbung der Arbeitslosenstatistik.

Unter der Regierung von SPD und Grüne mit Agenda 2010 und Einführung des SGB II (Hartz IV) wurde ein Instrument geschaffen, welches weiter den Konkurrenzkampf auf dem Arbeitsmarkt verstärkte und ein weiteres Absinken der Einkommen unserer ArbeiterInnen zur Folge hatte. Ein Instrument was den Kapitalismus fördert und die Menschen nicht in Arbeit bringt, von der sie leben können.

Förderung des Kapitalismus auf dem Rücken der Arbeiterinnen und Arbeiter führt zu Lohndumping, einer weiteren Verschlechterung des sozialen Systems und unweigerlich in eine Katastrophe. Unser Gesellschaftssystem ist verkommen hin zu den materiellen Werten, die inneren Werte eines Menschen rücken in den Hintergrund und werden als lästiges Übel von der oberen Schicht angesehen.

Ein Rückschritt in das neunzehnte Jahrhundert ist auch ein Rückschritt des Fortschritts in der menschlichen Entwicklung und seiner weiteren Entwicklungsphasen.

Sozialismus sagt nicht, dass alle wenig zum leben haben sollen. Sozialismus ist, wenn alle gleich viel zum Leben haben.

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Grafikquelle   : Demonstration des Hessischen Sozialforums am 18. September 2004 in Frankfurt

Ein Kommentar zu “Der Sozialabbau”

  1. Bundesdemokrat sagt:

    Das Ganze wurde mit Hilfe der Medien wie z.B. Bertelsmann-Stiftung, Springer, BILD, usw. schön aufbereitet und unters Volk gebracht. Gleichzeitig wurde für alle möglichen Versuchungen gesorgt um das Volk von all zu viel Nachdenken abzuhalten. Da hat die Wirtschaft mit ihrem Heer von Werbefachleuten richtig hingelangt.
    Da die Bürger der ehemaligen DDR keinerlei Erfahrungen mit dem Kapitalismus hatten haben sie die Lügen für wahr genommen. Nach den vielen Lügen die ihnen von ihrer eigenen Führungsspitze aufgetischt worden sind kann ich ihnen das nicht verübeln. Denn wer weis schon wie er selbst in so einer Situation gehandelt hätte. Die Gutgläubigkeit ist brutal ausgenutzt worden.
    Die sogenannt „soziale Marktwirtschaft“ ist nach Ludwig Erhard zur Lüge verkommen. Leider hat auch die Gier des Volkes dazu beigetragen.
    Und die Auswüchse bekommen wir täglich seviert.

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