der rote faden
Erstellt von DL-Redaktion am Mittwoch 1. November 2017
Jamaika-Koalitionäre sind die Ninjas der Leitkultur
Bei einem Besuch in sicheren Herkunftländern – Helm auf und die Burka ist geschlossen!
von Klaus Raab
Wissen Sie, woran ich denken musste, als ich las, dass die Zeitschrift Lego Ninjago zu den großen Gewinnern auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt gehört? An Andreas Scheuer, Thomas de Maizière und Österreich. Wobei ich vielleicht erst einmal sagen muss, was das für ein Magazin ist. Es besteht zu großen Teilen aus Comics, die im Land Ninjago spielen. Dort leben Lego-Ninjas, die gegen das Ultraböse kämpfen. Es gibt Ninjago-Kinofilme, eine Serie und Spielzeug. Vor allem aber ist Ninjago ein Schulhofthema. Speziell die Sammelkarten sind hammergute Quengelware. Die Grundschülerschaft investiert relevante Teile ihres Taschengelds in diese Karten. Bestimmte davon gibt es aber nur in der Zeitschrift, weshalb man auch diese natürlich dringend kaufen muss. In der Zeitschrift gibt es dann aber, wenn ich das richtig verstehe, urplötzlich auch Aufkleber, die man nun ebenfalls sammeln kann. Und so weiter.
Ich sehe hier einen interessanten Konflikt. Einerseits ziehen sich unsere Kinder diesen Ninja-Kram rein. Andererseits gibt es ja Leute, die finden, dass die Gesichtsverhüllung nicht zu Deutschland gehöre. Der Bundesinnenminister zum Beispiel: „Wir sind nicht Burka“, lautete im April ein zentraler Satz seiner Thesen zur Leitkultur. Oder Andreas Scheuer von der CSU. Er twitterte kürzlich: „Das deutsche Verbötchen zur Vollverschleierung muss so wie in anderen Ländern Europas ausgeweitet werden.“ Der geneigte Beobachter denkt da an Österreich, wo seit Oktober ein Antigesichtsverhüllungsgesetz gilt. Und was zählt zu dessen bisherigen Praxishöhepunkten? Richtig: die polizeiliche Überprüfung eines verkleideten Ninjas in einem Lego-Geschäft.
Der Bayern-Rambo siht immer so aus.
Man stelle sich das in Deutschland vor: ein Gesetz, das dazu führt, dass eine der Lieblingsfiguren des deutschen Kindes aus leitkulturellen Gründen in einer Einkaufsmall von einem Sondereinsatzkommando niedergestreckt wird. Eltern kämpfen gegen das Burkaverbot. Die Union wird als kinderfeindlich beschimpft. Grüne setzen sich für Spielzeugkrieger ein. Da wäre was los.
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
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Grafikquellen :
Oben — Thomas de Maizière als Verteidigungsminister (2012) beim Besuch der ISAF-Truppen im OP North
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Unten — Andreas Scheuer, deutscher Politiker (CSU). Hier während einer Pressekonferenz am 27.06.2016 in
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Attribution: Foto: Michael Lucan, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 de | |
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