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DER ROTE FADEN

Erstellt von Redaktion am Dienstag 6. Juli 2021

Eine Welt, in der Cem Özdemir längst Außenminister ist

Roter Faden Hannover rote Zusatzmarkierung.jpg

Durch die Woche mit Ulrich Gutmair

Ein Paralleluniversum bräuchte es, um Fehler ungeschehen zu machen. Und um Wunschkandidaten auf Wunschposten zu befördern.

Vor ein paar Wochen meldeten Boulevardblätter, die Nasa habe ein Paralleluniversum entdeckt, in dem die Zeit rückwärtslaufe. Der Eingang dazu befinde sich in der ­Antarktis. Das erinnerte mich an die Behauptungen von Nazi-Esoterikern, Hitler habe sich einst in eine unterirdische Basis in Neuschwabenland geflüchtet. Neuschwabenland gibt es wirklich. Das Deutsche Reich hat 1939 in diesen Teil der Antarktis eine Expedition entsandt.

Und es gibt auch eine faszinierende neue kosmologische Theorie, die – kurz gesagt – darauf hinausläuft, dass sich, wenn man in der Zeit zurückgeht und die Singularität des Urknalls durchquert, „auf der anderen Seite“ ein Spiegeluniversum vorfindet. Die Sache mit der Antarktis wiederum erklärt sich so, dass dort Teilchen entdeckt wurden, die es nicht geben dürfte. Die beobachtenden Wissenschaftler wollten ihr Erscheinen mit der neuen Spiegeluniversum­theorie erklären.

Das populäre Fantasieren über Paralleluniversen, die unserem gleichen, aber sich in kleinen Details deutlich unterscheiden, erklärt sich aus dem verständlichen menschlichen Wunsch, in einem Paralleluniversum ungeschehen zu machen, was man im eigenen Kosmos verbockt hat. Da ständig Fehler gemacht werden, ist die Vorstellung unendlich vieler Paralleluniversen verlockend.

Vielleicht wünscht sich Annalena Baerbock auch gerade in ein Paralleluniversum. Wenn dem so sein sollte, ist es vermutlich nicht dasselbe, in dem ich gern wäre. Kaum hat sich Baerbock mehr schlecht als recht aus der Lebenslauf-Affäre gezogen, stehen Vorwürfe im Raum, sie habe in ihrem Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ nicht korrekt zitiert.

Im Zeitalter von Copy and Paste und schnell auf den Markt geworfener Produkte ist es wenig erstaunlich, wenn in einem Buch statt einer Paraphrase eines Gedankens, den die Autorin auch nicht selber gedacht hat, ein halber Satz im Manuskript steht, der wörtlich von jemand anders stammt. Das sollte nicht passieren. Aber es macht einen Unterschied, wer so schlampig arbeitet.

Baerbock will nur Kanzlerin werden

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Vor nicht allzu langer Zeit konnte das Publikum dabei zuschauen, wie eine ob ihrer gar nicht so originellen Thesen von Teilen des Feuilletons gefeierte Wissenschaftlerin von ebenjenen Feuilletonisten verteidigt wurde, als sich herausstellte, dass ihr hoch gelobtes Buch Passagen aus gleich mehreren ungekennzeichneten Quellen enthielt.

In der Wissenschaft sollten strenge Regeln gelten. In einem besseren Paralleluniversum würde bestraft, wer sie bricht. In Universen, in denen diese Standards nicht gelten, kann man über kurz oder lang die Universitäten dichtmachen. Aber nee, halt, das geht nicht: Von irgendwem müssen Leute mit politischen Ambitionen ja ihre Doktortitel bekommen.

Quelle           :        TAZ-online       >>>>>          weiterlesen

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Grafikquellen          :

Oben        —             Roter Faden in Hannover mit beschriftetem Aufkleber als Test für einen möglichen Ersatz des auf das Pflaster gemalten roten Strichs

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