Der Baron zu Guttenberg-
Erstellt von DL-Redaktion am Freitag 17. Dezember 2010
-UND DIE TROSSHUREN
So nah, flog das Geschoss an meinen Kopf vorbei
Der Räuberhauptmann, der Warlord und der Condottiere haben für zweierlei zu sorgen – für regelmäßige Soldzahlungen und ausreichend Huren. Im Dreißigjährigen Krieg hießen sie „Trosshuren“ und wurden vom „Hurenweibel“ – meist ein älterer Offizier, der nicht mehr feldtüchtig war – beaufsichtigt. Das System mit festangestellten Huren hatte zwei Vorteile. Die Soldaten mussten nicht mehr desertieren aus sexueller Not, und die Disziplin der Truppe stieg, weil die wilde Jagd auf Bauernmädchen unterbunden werden konnte. Der Übergang zwischen Marketenderinnen, die Gebrauchsgüter an die Soldaten verkauften, und Trosshuren, die sich selbst anboten, war fließend.
Und was tut unser Baron und Kriegsherr Karl-Theodor zu Guttenberg zum Wohl der Soldaten, wenn er sie besucht in Afghanistan? Er nimmt seine glamouröse Frau Gräfin mit und obendrein den langweiligen Talkshow-Onkel Johannes B. Kerner vom Softpornokanal Sat.1. Derlei Kinkerlitzchen heben weder die Kampfmoral noch die Stimmung im öden Camp von Masar-i-Scharif. Was bleibt da für die Soldaten? Eine Talkshow von Kerner mit Baron zu Guttenberg ansehen, der seinen Soldaten den Krieg erklärt und warum unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt werden muss. Während der Kriegsherr seine Frau dabeihat, gucken die Soldaten an den öden Abenden am Hindukusch buchstäblich in die Röhre und ins halb leere Bierglas. Im Dreißigjährigen Krieg wären die Soldaten wohl kompanieweise desertiert bei so schlechter Versorgung durch den Kriegsherrn.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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Grafikquelle :
Source | Flickr: Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg – World Economic Forum Annual Meeting 2011 | |||||
Author | World Economic Forum | |||||
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