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Der American Way of War

Erstellt von Redaktion am Montag 25. Juni 2012

Von der Befreiung über die Befriedung zur gezielten Tötung

Ein Kommentar des Journalisten Andrew Bacevich welcher sich Gedanken über zukünftige Kriegsstrategien des Pentagon macht.

Die Vereinigten Staaten stecken nun schon im zweiten Jahrzehnt einer „era of persistent conflict”, wie das Pentagon zu formulieren beliebt. Vormals als „Antiterror-Weltkrieg“ bekannt – „the war formerly known as the global war on terrorism“ (hier inoffiziell abgekürzt als WFKATGWOT) – erscheint dieser Krieg zunehmend fragmentiert und diffus. Ohne siegen zu können, aber auch nicht gewillt, ihr Scheitern zuzugeben, sind die Vereinigten Staaten aus dem Irak abgezogen. Jetzt versuchen sie aus Afghanistan herauszukommen, wo es genauso wenig nach einem glücklichen Ende aussieht.

Anderswo – etwa in Pakistan, Libyen, dem Jemen und Somalia – sind amerikanische Streitkräfte eifrig dabei, neue Fronten zu eröffnen. Berichte darüber, dass die USA am Horn von Afrika oder in dessen Nachbarschaft sowie auf der arabischen Halbinsel „ein Ensemble geheimer Drohnen-Stützpunkte“ einrichten, lassen vermuten, dass der Umfang der Einsätze sogar noch ausgeweitet wird. In einer Titelstory beschrieb die „New York Times“ kürzlich Planungen, die weltweite Präsenz amerikanischer Special Operations Forces zu „verdichten“. Die US-Navy plant in aller Eile, ein alterndes Begleitschiff für Landungsoperationen neuen Aufgaben zuzuführen. Umgerüstet zum „schwimmenden Einsatzstützpunkt“ dürfte es künftig Kommandoaktionen oder Minenräum-Einsätzen im Persischen Golf dienen. Solche Nachrichten verdeutlichen nur, wohin die Reise offenbar geht. Doch während einige Fronten aufgegeben und andere neu eröffnet werden, ist es zugleich immer schwieriger geworden auszumachen, worin das Narrativ dieses Krieges eigentlich besteht.

Wie weit ist es denn im WFKATGWOT eigentlich noch bis „Berlin“? Bis wir das Äquivalent dieses Krieges zu „Berlin“ erreicht haben? Worin genau besteht das Gegenstück des Antiterror-Weltkriegs zu „Berlin“? Hat diese Geschichte überhaupt einen roten Faden und ein mögliches Ende?

Aus der Nähe betrachtet scheint der „Krieg“ Form und Gestalt verloren zu haben. Doch tritt man ein paar Schritte zurück, so beginnen sich bedeutungsvolle Muster abzuzeichnen. Bei dem Versuch, den „Antiterror-Weltkrieg“ zu bilanzieren, unterscheide ich drei Abschnitte. Zwar könnte es noch zu mehreren weiteren Runden kommen, doch hier geht es erst einmal um das, was wir bisher durchgemacht haben.

Quelle: Blätter >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle   :    Reenactment at the American Museum in Bath, England

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