DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

Das Kopftuch, das ich meine

Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 2. April 2015

Alles schon vergessen ?  – Deutsche Frauen vor 65 Jahren

VON HEIDE OESTREICH

ISLAM Die Frau, die als Erste für ihr Kopftuch bis nach Karlsruhe zog, hat eine Biografie verfasst. Fereshta Ludin beschreibt eine Geschichte von Missverständnissen

Warum will sie das Kopftuch nicht abnehmen? Warum behauptet sie, Frauen im Islam seien nicht unterdrückt? Warum arbeitet sie an einer Schule, die von den Radikalen von Milli Görüs betrieben wird? Warum ist sie so stur? So lauteten die misstrauischen Fragen an Fereshta Ludin – die Lehrerin, die nicht unterrichten durfte, weil sie ein Stück Stoff um den Kopf gewunden trug.

 Dass die Fragen in der dritten Person gestellt wurden, war Teil des Problems. Man traute ihr nicht über den Weg. Man unterstellte ihr eine heimliche Agenda. „Es ging darum, mich zu politisieren“, sagt sie heute im Gespräch mit der taz. Sie ist reifer geworden, das Gesicht einer Dame unter einem locker gebundenen knalllila Kopftuch. Sie spricht immer noch leise, aber sie macht Witzchen und lacht. Das war beim Interview vor zwölf Jahren nicht möglich. „Ich stand unter Generalverdacht. Und ich war jung, ich hatte dem wenig entgegenzusetzen.“

 Fünfzehn Jahre nachdem Fereshta Ludin anfing, vor Gericht darum zu kämpfen, ihr Kopftuch in der Schule tragen zu dürfen, entschleiert sich die sonst eher zugeknöpfte Muslimin in einem 350-Seiten-Buch: „Die Enthüllung der Fereshta Ludin“ heißt es. Es ist ein Buch über Missverständnisse, die es so zwischen MuslimInnen und der Mehrheitsgesellschaft in Deutschland oft gibt – und zugleich eine Ermutigung, sie zu überwinden.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

Fotoquelle: Wikipedia – Fotograf Illner

Namensnennung: Bundesarchiv, Bild 183-16892-0006 / CC-BY-SA

7 Kommentare zu “Das Kopftuch, das ich meine”

  1. Erbringer sagt:

    Ihr Kopftuch kann sie tragen wo sie will aber nicht in der Schule. Basta.

  2. [bremer] sagt:

    1. Jede Religion ist wie auch immer geartete Unterdrückung des Individuums
    2. Man kann nicht Menschen per Zwang zur vermeintlichen Freiheit zwingen
    3. In der Schule gilt für mich die Trennung von Staat und Religion. Daher sind dort Kopftuch, Kippa, Kreuz etc. „tabu“.

  3. Fraya Keller sagt:

    In welch eine Welt bin ich nur geraten?
    Mein Kind ist deutsch und wir leben in Deutschland. Somit erwarte ich die Vertretung der deutschen Kultur in allen Bereichen. Es soll nicht heißen, dass unsere Kinder nichts über andere Kulturen lernen sollen. Nein, es ist sogar absolut wichtig.
    Eine Lehrerin mit Kopftuch wäre somit für uns undenkbar. Nicht wegen ihres Glaubens, sondern wegen der Darstellung als Respektsperson vor der Klasse.
    Die Kinder sollen weltoffen erzogen werden und dies geht nur ohne Dominanz einer Religion in den Schulen und Kindereinrichtungen. Ein entsprechender Unterricht über Religionen und Kulturen ist und bleibt somit sinnvoller.

  4. Jasmina sagt:

    Ich werde es nicht zulassen, dass mein Kind (Einschulung in 1 Jahr) von einer Lehrerin mit Kopftuch unterrichtet wird.
    Alle Hebel werde ich in Bewegung setzen ….

  5. Ein wahrer Linker sagt:

    Wieso sollen wir uns alles gefallen lassen?
    Ich versteh die deutschen Bürger nicht.

  6. Saarlandfan sagt:

    Auch ich bin gegen kopftuchtragende Lehrerinnen,ebenso gegen kopftuchtragende Gynäkologinnen bei der Entbindung.
    Wir leben in einem christlich geprägten Land, müssen schon hinnehmen dass Kruzifixe aus Gerichten entfernt werden, St. Martins Umzüge umbenannt werden um nur einige Dinge zu erwähnen.
    Ich bin nicht bereit hinzunehmen, dass unsere Kultur immer mehr verwässert wird.
    Die Forderungen, vor allem der Türkischen Verbände werden immer unverfrorener,
    und werden dann auch von der Politik erfüllt.
    Im Gegenzug herrscht eine undemokratische Auffassung ,was Gleichberechtigung der Frau,deutsche Gesetzgebung etc. anbelangt.
    Ich bin kein AFD ler , kein Nazi und auch kein Brauner, aber ich als Deutsche werde meine Meinung immer vertreten, denn das ist mein verbrieftes Recht.

  7. Klaus Müller sagt:

    Kopftücher, wie man auf dem Bild aus dem Jahr 1952 sieht, gehören zur deutschen Kultur und Tradition. Meine Oma (christlich) trug auch immer eines, und viele andere Frauen mehr. Und heute machen kultur- und geschichtsvergessene Rechte dagegen eine Hexenjagd, dabei ist es nur ein kleines Stück Stoff. Aber es geht dabei ja eigentlich um die Islamophobie dieser Menschen. Hoffentlich ist dieser rechte Spuk bald vorbei. Ich werde mich immer positiv an meine Oma und ihr Kopftuch erinnern.

Kommentar schreiben

XHTML: Sie können diese Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>