Bundestagswahl : 2021
Erstellt von Redaktion am Montag 1. Februar 2021
Angela Bankert fordert Sahra Wagenknecht heraus
Gewerkschafterin aus Köln kandidiert für Platz 1 der Landesliste NRW
Quelle : Scharf — Links
Von Edith Bartelmus-Scholich
Am frühen Samstagabend (24.1.21) meldete die überregionale Presse, dass Sahra Wagenknecht wieder über die Landesliste NRW in den Bundestag einziehen möchte. Wenige Stunden vorher hatte der Landesvorstand des größten Linkspartei-Landesverbands mit 15 von 25 Stimmen (60%) diese Absicht Wagenknechts begrüßt.
Am Montagmorgen (26.1.21) war klar, dass Wagenknecht nicht kampflos die Spitze der Landesliste NRW übernehmen wird. Den Funktionsträger*innen der Partei DIE LINKE. NRW ging die Bewerbung von Angela Bankert für Platz 1 der Landesliste zu.
Die Kölnerin Angela Bankert gehört dem Kreisvorstand des mitgliederstärksten Kreisverbands der LINKEN in NRW an und engagiert sich in der Verkehrspolitik. Sie ist vor kurzer Zeit aus hauptamtlicher Gewerkschaftstätigkeit (GEW, Ver.di) in den Ruhestand gewechselt. Diesen füllt sie mit Bewegungsaktivitäten in ihrer Heimatregion. In der Partei ist die Antikapitalistin tief verankert; sie stieß schon 2004 zur WASG und gehörte dort zeitweise dem Landesvorstand an.
Angela Bankert steht für eine internationalistische Linke, die solidarisch zu Geflüchteten verhält und die rechten Massenbewegungen linke Alternativen entgegensetzt. So heißt es in ihrer Bewerbung: „Ich stehe gegen Rassismus, Nationalismus, Militarismus und EU-Imperialismus. Das Europa der Finanzakteure und Konzerne zeigt u.a. an seinen Grenzen, welche Werte es vertritt. Ich stehe ohne Wenn und Aber für die Aufnahme von Geflüchteten, solange die Politik der Umweltzerstörung, des Militarismus und Imperialismus die Lebensgrundlagen von Menschen zerstört und sie zu Migration zwingt. Nicht die Geflüchteten verursachen schlechte Löhne, Niedrigrenten oder zu teure Wohnungen. Vielmehr sind das Folgen politischer Entscheidungen, gegen die wir den gemeinsamen Kampf organisieren müssen.“ Bankert möchte breiten Schichten der lohnabhängigen Menschen eine Stimme verleihen und gleichzeitig deren politische Selbsttätigkeit unterstützen. Die Corona-Krise erfordert nach ihrer Auffassung eine Abkehr von der Profitwirtschaft hin zu einer ökosozialistischen Wirtschaftsform. Zur Durchsetzung von Forderungen setzt sie auf den Aufbau von gesellschaftlicher Gegenmacht.
Der Kontrast zu den Positionen, die Sahra Wagenknecht öffentlich vertritt, ist augenfällig. Wagenknecht wird auch in der LINKEN NRW für ihre Positionen in der Migrationspolitik heftig kritisiert. Generell bemängeln große Teile der Landespartei, dass Wagenknecht öffentlich die Positionen der Partei kritisiert, und dass sie erwartet, dass die Partei, die von ihr kritisierten Positionen revidiert. Ihre Abkehr von einem linken Internationalismus und ihre Verfolgung eines nationalistisch-populistischen Kurses wird von der Mehrheit der Mitglieder nicht geteilt. Ferner gilt Wagenknecht als basisfern und scheut Zusammenarbeit und Debatten auf Augenhöhe mit den gewählten Gremien der Partei.
Angela Bankert hingegen unterstützt das Konzept einer aktiven, bewegungsorientierten Mitgliederpartei mit demokratischer Kontrolle der Parlamentsfraktionen durch die Partei.
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Grafikquellen : „Bunte Westen“ protest in Hanover, 16th february 2019…
Dienstag 2. Februar 2021 um 8:32
Ja klar, auf schönes Einkommen will sie nicht verzichten. Sie fuhr die von ihr initiierte Bewegung aufstehen vor die Wand. Wenn sie mit den damals noch 170.000 begeisterten Menschen eine eigene Partei gegründet hätte, wäre sie jetzt Kanzlerkandidatin und bekäme mindestens 30% der Stimmen. Sie zog sich aus aufstehen zurück, jedoch hinter den Kulissen weiter die Fäden bezüglich eines nicht demokratisch gewählten Trägervereins, der einfach so ohne jede Transparenz die leider immer noch eingehenden Spendengelder verjuxt. Dieses Geld dürften allerdings für Wagenknecht Peanuts sein. Nachdem sie eine Bewegung gar nicht erst richtig zuließ, begnügte sie sich mit Schwafeln, Tingeln auf Talkshows und schreiben für Burda. Wem war denn da das Hemd näher als der Rock. Ihr Wahlkampf 2017 in NRW war miserabel.
Dienstag 2. Februar 2021 um 21:12
Zum Kommentar zu Bundestagswahl 2021 von 50667 vom 02.02.21
„Sie fuhr die von ihr initiierte Bewegung aufstehen vor die Wand. Wenn sie mit den damals noch 170.000 begeisterten Menschen eine eigene Partei gegründet hätte, wäre sie jetzt Kanzlerkandidatin und bekäme mindestens 30% der Stimmen.“
Warum zog Sie sich aus „Aufstehen“ zurück?
Weil Sie an den Intrigen von dem DUO Kipping/Riexinger und Konsorten zerbrach?
Kipping strebt ja die „Spitzen“-Kandidatur zur Bundestagswahl an. Wer auch immer die „Spitzen-Kandidatur“ für die PDL darstellen wird, es werden wohl profilierte Persönlichkeiten sein, die die Massen von den Hockern reißen werden. Grün-Rosa-„Rot“ wenn es denn kommt, wird´s schon richten. Schaun wir mal.
Mittwoch 3. Februar 2021 um 11:39
Spitzenkandidatin Kipping? Das halte ich für keine gute Idee. Wagenknecht wie Kipping sind eine Belastung für die Partei.
Mittwoch 3. Februar 2021 um 12:35
Wer braucht Kipping, nüh ?
Wir haben mit Janine und Susanne zwei echte “ BRÜLLER „.
Wenn das ab März amtlich ist, beginnt für DIE LINKE ein stressiger,
aber auch vielversprechender Wahlkampf.
Im LV Saar sind durchaus u.U. 2 Bundestagsplätze drin.
Thomas und Andrea, waren letztmals unsere 2 ganz vorne,
wobei es 2017 schon knapp war für Andrea. Glück auf…..
wir sehen 15 % + X
Mittwoch 3. Februar 2021 um 13:36
Es wäre vermutlich besser gelaufen, wenn Rambo nicht dazu aufgerufen hätte die Linke nicht zu wählen.
Mittwoch 3. Februar 2021 um 13:47
Sahra Wagenknecht
Das Grundproblem ist die Haltung: Wer nicht für mich ist, ist kein Andersdenkender, sondern ein schlechter Mensch. Das ist ein typisches Herangehen des linksliberalen Milieus: Wer für eine Begrenzung von Zuwanderung ist, ist ein Rassist. Wer CO2-Steuern kritisiert, ein Klimaleugner. Und wer die Schließung von Schulen, Restaurants und Fitnessstudios nicht für richtig hält, ein „Covidiot“. Toleranz muss da ihre Grenze haben, wo echter Rassismus im Spiel ist: Wenn gegen Menschen gehetzt wird, weil sie eine andere Hautfarbe oder Herkunft haben. Aber auszusprechen, dass Zuwanderer für Lohndumping missbraucht werden, dass es kaum möglich ist, eine Schulklasse zu unterrichten, in der über die Hälfte der Kinder kein Deutsch spricht, oder dass wir auch in Deutschland ein Problem mit dem radikalen Islamismus haben, hat mit Rassismus nichts zu tun. Wer die Debatte über solche Probleme verhindert, spielt Rechtsaußen die Bälle zu.
Mein Interview mit der WELT:
https://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/3013.im-mittelpunkt-unserer-politik-müssen-soziale-themen-stehen.html
Donnerstag 4. Februar 2021 um 5:15
#6: Selten beim Durchlesen eines Posts soviel spontane und 100 %ige Zustimmung empfunden!
Donnerstag 4. Februar 2021 um 16:06
Die Quittung für die Tatenlosigkeit bei Einführung der Notstandsgesetzgebung werden Kipping & Wagenknecht bei der nächsten Bundestagswahl erhalten.
Samstag 6. Februar 2021 um 18:52
Basisverblödung muss aufhören!