Blood Parade
Erstellt von DL-Redaktion am Mittwoch 28. Juli 2010
Die Duisburger love Parade
Was ein fröhliches Raver-Happening unter sonnigem Himmel in Duisburg werden sollte, ist nun zu einer Katastrophe mit nunmehr mindestens 19 Toten und weit über 300 Verletzten, einige davon schwer, geworden! Es wurde zum Ende der Love-Parade.
Die Veranstalter dieses Massen-Happenings mit der sonst fröhlichen eigenen Website haben vermutlich alles, was es an Sicherheitsvorkehrungen zu bewerkstelligen gab, ausser Acht gelassen und dem Profit unterstellt. Es gab bereits im Vorfeld sehr deutliche und kritische Mahner, die darauf hinwiesen, das die Tunnelverbindung zwischen Anreisepunkt und Veranstaltungsplatz für die erwarteten Menschenmassen viel zu gering sei. Allein, sie wurden nicht gehört. Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) sagte, das Sicherheitskonzept für die Love Parade sei stichhaltig gewesen. Den genauen Hergang müsse nun die Polizei ermitteln. Aber auch am Verhalten der Sicherheitsbehörden wurde bereits kurz nach der Katastrophe massive Kritik seitens von Teilnehmern der Love-Parade 2010 geübt. „Viel zu unkoordiniert und überfordert seien sie gewesen..!“ sagte unter anderem ein männlicher Teilnehmer dem Nachrichtensender N-TV.
Selbst der Gründer der Love – Parade, der Berliner DJ Dr. Motte gab in seinem ersten Statement dazu, fassungslos den Veranstaltern die Alleinschuld. Schudzuweisungen allerorten, was aber zuerst zählt sind die Toten und Verletzten. Überwiegend junge Menschen, die gestern morgen aufbrachen in Richtung Duisburg, um einen tollen Tag zu erleben, von dem sie den Rest des Jahres zehren wollten. Nun kommen mindestens 19 von ihnen nie mehr zurück. Und viele andere wieder werden verletzt und psychisch gezeichnet in ihre Heimatorte zurückkehren.
Nach diesem Desaster muss nun die Staatsanwaltschaft die Scherben einer Veranstaltung aufsammeln, die für die Stadt Duisburg mehrere Nummern zu groß war. Zu absehbar musste es gewesen sein, das eine derartige Menschenmasse in Gefahr geraten könne, die durch ein solches Tunnel – Nadelöhr zum Veranstaltungsplatz gelangen muss. Es hätte allen Verantwortlichen klar sein müssen, das gerade zur Love-Parade viele überwiegend junge Menschen anreisen, das eine jugendliche Undiszipliniertheit zu kalkulieren war, ebenso wie der Konsum von Alkohol. Die Menschen wurden nicht ausreichend geschützt. Das Krisenmanagement der Sicherheitsbehörden erwies sich als nicht ausreichend.
Viele Tote und Verletzte in einer Duisburger Tunnelunterführung sprechen eine beredete Sprache. Die Umstände, wie einige von ihnen zu Tode kamen und andere schwerst verletzt wurden, ist angesichts der immer brutaler nachströmenden Menschenmassen eine Horrorvorstellung. Viele junge Teilnehmer eines eigentlich friedlich-fröhlichen Musikfestes werden diese schrecklichen Bilder ihr Leben lang nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Das traurige Fazit dieser Veranstaltung lautet seit gestern: Die Love-Parade ist tot.
Um nach dem tödlichen Unglück eine noch größere Massenpanik unter den Hunderttausenden Teilnehmern der Love Parade zu verhindern, beschloss der Krisenstab in Duisburg, dass die Party erst mal weitergehen solle. Und so bekamen viele Besucher noch lange nach dem Unglück nichts von der Katastrophe und den Toten mit. Sie tanzten und ravten noch Stunden nach dem Desaster auf dem Love-Parade-Platz. Ahnungslos! Die Musik werde erst abgeschaltet, als die Menschen das Gelände vollständig verlassen hatten. Den Veranstaltern dieses Mega-Events mit tragischem Ausgang sind Vorwürfe, auch strafrechtlichen Inhalts, sicher nicht zu vermeiden. Gründliche Aufarbeitung und Aufklärung haben Priorität.
Doch zuerst gilt es der Toten und Verletzten und deren Angehörigen zu gedenken. Die Zeit der gründlichen Aufarbeitung wird kommen!
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Fotoquelle :
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