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Ausgenutzte Demokratien

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 26. Mai 2022

Kooperation mit Wissenschaft in China

CNO trifft sich mit dem Stabschef der gemeinsamen Stabsabteilung unter Chinas zentraler Militärkommission, General Li Zuocheng.jpg

Wie sich diese Typen der Welt gleichen: „Nichts gelernt als zu gehorchen, dafür tragen wir auch unsere Orden.“

Von Fabian Kretschmer

Deutsche Universitäten arbeiten eng mit Wissenschaftlern in China zusammen. Dort profitiert das Militär davon, zeigen neue Recherchen.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine war es nur eine Frage der Zeit, bis Deutschland endlich auch seinen Umgang mit China grundsätzlich auf den Prüfstand stellt. Die Naivität gegenüber autokratischen Regimen sollte dabei nicht nur von Politik und Wirtschaft debattiert werden, sondern auch innerhalb der Wissenschaft.

Am Donnerstag deckte nun China Science Investigation, eine Recherchekooperation aus elf europäischen Medien, auf, wie eng heimische Universitäten und Forschungsinstitute mit chinesischen Partnern zusammenarbeiten, die dem Militär nahestehen. Wenig überraschend zählt Deutschland zu den europäischen Ländern, die mit am stärksten mit der chinesischen Wissenschaft verknüpft sind: Mindestens 349 problematische Kooperationen in den letzten 20 Jahren zählten die Journalisten. Die Themenfelder reichen von Informatik über künstliche Intelligenz bis hin zu Werkstoffkunde. Die Recherche legt dabei auch offen, dass selbst scheinbar triviales Zusammenarbeiten moralisch ambivalente Fragestellungen aufwirft.

Gleich vorweg: Nach heimischen Gesetzen handelt es sich um mutmaßlich legale Austauschprojekte. Wissenschaftliche Kooperationen sollten natürlich nicht grundsätzlich unter Generalverdacht gestellt werden. Doch gibt es viele Gründe, die dafür sprechen, insbesondere bei China besonders strenge Kriterien anzulegen.

Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat Karl Popper die Gefahren einer offenen Gemeinschaft skizziert. Vereinfacht ausgedrückt meinte der Wiener Exilphilosoph, um die eigene Toleranz aufrechterhalten zu können, müsse man sich auch das Recht vorbehalten, Intoleranz nicht zu tolerieren. Was damals auf den Fall der Weimarer Republik und die Entwicklung hin zum „Dritten Reich“ anspielte, lässt sich auch auf den Umgang mit der Volksrepublik China unter Staatschef Xi Jinping anwenden. Der 68-Jährige hat die ideologischen Zügel in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft deutlich gestrafft: Die Medien sind längst gleichgeschaltet, die Zivilgesellschaft ist vollständig beschnitten und das Bildungssystem jeglicher Pluralität beraubt.

PLA-Soldaten.jpg

Kern des chinesischen Systems

Dabei nutzt die chinesische Regierung gleichzeitig stets die Offenheit demokratischer Systeme für ihre Zwecke aus. Ganz deutlich zeigt sich dies etwa bei der Meinungsfreiheit: Während Chinas Propagandamedien ihre systematischen Fake-News-Kampagnen auf westlichen Onlineplattformen wie Twitter und Youtube verbreiten, schottet Peking im Gegenzug die eigene Bevölkerung von sämtlichen kritischen Informationen aus dem Ausland ab.

Auch in der Wissenschaft gibt es ähnliche Asymmetrien, und zwar in mehrerer Hinsicht: Während nach wie vor jedes Jahr Zehntausende Chinesen an deutschen Universitäten studieren, sind derzeit – offiziell pandemiebedingt – nur eine Handvoll deutscher Studierender an chinesischen Universitäten zugelassen.

Quelle       :        TAZ-online          >>>>>          weiterlesen

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Grafikquellen          :

Oben     — PEKING (15. Januar 2019) Der Chef der Marineoperationen (CNO), Admiral John Richardson, trifft sich mit dem Stabschef der Gemeinsamen Stabsabteilung unter Chinas Zentraler Militärkommission (CMC), General Li Zuocheng, und anderen hochrangigen chinesischen Verteidigungsbeamten in Peking. Richardson ist auf einem dreitägigen Besuch in Peking und Nanjing, um den laufenden Dialog zwischen den beiden Militärs fortzusetzen und professionelle Interaktionen auf See zu fördern, insbesondere zur Risikominderung und zu operativen Sicherheitsmaßnahmen, um unerwünschte und unnötige Eskalationen zu verhindern. (U.S. Navy Foto von Chief Mass Communication Specialist Elliott Fabrizio / Veröffentlicht)

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Unten     —   中国人民解放军三军仪仗队 来自en wiki

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