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Aus Ernst wird Lustig ?

Erstellt von DL-Redaktion am Montag 4. April 2011

Der Ernst mit der Delle erklärt die Partei

File:Ernst, Klaus (1954).jpg

Ein interessantes Interview des Journalisten Dirk Hautkapp mit Klaus Ernst finden wir heute auf der Website der WAZ.  Als Auszug hier einige Zitate:

Hautkapp:  Erleben wir gerade die politische Kernschmelze der Linken?

Ernst: „Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz waren ein Schock für uns. Aber es gibt keinen Grund für Existenzängste. Wir haben im Moment eine Delle. Unsere Themen dringend nicht so durch wie sonst. Das kommt wieder.“

Toll diese Interpretation mit der Delle! Wer ist wir? Delle im Kopf oder wo? Die Themen sind nach den Bundestagswahlen nicht mehr durchgedrungen, da im Westen keine erarbeitet wurden. Die  Partei ruht sich auf ihre Mandate aus und überlässt die Themen der APO. In NRW sollte man hoffen, dass keine Neuwahlen ausgerufen werden, da ansonsten auch hier die Zahlen an den Süd-Westen angepasst würden.

Wie anders sonst ist es zu erklären wenn von rund 10 Millionen Niedriglöhner,  Aufstocker oder auch Hartz IV Empfänger nur 3 % der Wähler in der Partei die Linke einen Hoffnungsschimmer sehen? Bei einer Wahlberechtigung von rund 50 Millionen Bürgern im Lande haben wenigstens 17 % die Nachrichten der Linken nicht verstanden. Warum nicht?

Vollkommen von der Rolle ist er bei folgender Frage:

„Die Bürger reden, fühlen und entscheiden derzeit über Politik entlang der Atomfrage. Was hat die Linke zu bieten?

Ernst: Wir haben die Atomkraft deutlicher abgelehnt als die Grünen. Aber es ist nicht das Identitätsthema der Linken. Wir werden unsere Kern-Kompetenz, die soziale Gerechtigkeit und die notwendige Demokratisierung stärker mit der Umwelt- und Energiepolitik verbinden.

Geht es etwas konkreter?

Ernst: Den Atomausstieg haben wir schon vor der Katastrophe in Japan gefordert. Jetzt muss gelten: So schnell wie möglich raus aus dieser unheilvollen Technologie. Ohne, dass bei uns die Lichter ausgehen.

Welch eine dumme Arroganz liegt in dieser Antwort: Die Gründung der Grünen beruht unter anderen auch auf die Ablehnung des Atomstrom vor ca. 30 Jahren. Zu dem Zeitpunkt  hat an die Linke noch niemand gedacht. Die Grünen sind in den Wahlkampf in BW vor allen Dingen mit dem Thema Stuttgart 21 hineingegangen. Sie waren geistig beweglicher als alte Gewerkschafter und Apparatschiks und haben nach dem Desaster in Japan einen Schwenk in der Thematik vollzogen, darin liegt der Unterschied.  Vielleicht wurde die Reaktionszeit durch die Delle verlängert?

Soziale Gerechtigkeit und die Demokratisierung sollte erst einmal innerhalb der eigenen Partei eingeführt werden. Das heißt mit anderen Worten dass erst einmal dieses ganze Kumpel-Gemenge mitsamt den Manipulationen abgeschafft werden müsste.

Hier nun das gesamte Interview.

Quelle: WAZ >>>>> weiterlesen

IE

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Source http://archiv2007.sozialisten.de/service/download/fotos/ernst/index.htm
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2 Kommentare zu “Aus Ernst wird Lustig ?”

  1. Bundesdemokrat sagt:

    Wie war das noch mal mit der Wahlbeteiligung. Ca. 60 %, davon haben 3 % die Linke gewählt. Wenn man aus der Erfahrung der Wahlen schließt gehen die Wähler der kleineren Parteien eher zur Wahl als die der „Großen“. Das heist das hochgerechnet auf 100 % Wahlbeteiligung die Linke nur auf ca. 2 % Prozent gekommen wäre. Damit können sie sich in der Spalte Andere bei der Grafik der Wahlergebnisse einsortieren. Selbst die Klientel welche die Linke vorgibt zu vertreten hat sie also nicht gewählt. Arbeitlose, Alg II Empfänger und sonstige sozial Benachteiligte gibt es ja mehr. Es liegt nicht an Japan, Gaddafi oder dem Papst. Das ist ein Glaubwürdigkeitsproblem. Schwachpunkt, Tiefpunkt, Tal aber Delle? Klingt aber lustig.

  2. Dieter Carstensen sagt:

    @bundesdemokrat:

    Die West-Linke bleibt sich eben treu, mit all ihren aus den diversen kommunistischen und trotzkistischen Splittergrüppchen der Westaltlinke stammenden Mitgliedern.

    Die kamen früher bei Wahlen in der BRD nie über zwei Prozent, sind solche Ergebnisse also gewohnt.

    Scheinbar ist die West-Linke sehr traditionsbewusst und knüpft an den „guten, alten Zeiten“ nahtlos an …

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