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Aus dem Gruselkabinett der Banken

Erstellt von Redaktion am Montag 29. September 2008

„Es ist ein Horror“

File:Transparente Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Bankenkrise, Eurokrise, 77 Prozent der Deutschen befürworten die Steuer für die Grossvermögen, Aktionstag UMfairTeilen 2012 in Hannover.jpg

Saskia Sassen über die Finanzkrise

Mit einem Floh, der von einem Wirt zum nächsten hüpft, vergleicht Saskia Sassen die Urheber der Finanzkrise. Die Stadtsoziologin und Globalisierungstheoretikerin erklärt, wie es dazu kommen konnte.

Zur Person Die Expertin: Saskia Sassen, 59, gehört zum intellektuellen Jet set und zählt zu den profilierten Stadtsoziologinnen, Globalisierungs- und Migrationstheoretikerinnen. Die Professorin für Soziologie an der Columbia Universität in New York und der London School of Economics and Political Science wurde in den Niederlanden geboren. Ihr quirliges Temperament erklärt sie damit, dass sie in Argentinien und Italien aufwuchs. Sie ist mit dem Soziologen Richard Sennet verheiratet. Die Autorin: Ihr neues Buch „Das Paradox des Nationalen“ erschien im April im Suhrkamp Verlag.
taz: Frau Sassen, Sie haben immer auf die unkontrollierbare Macht des internationalen Finanzwesens hingewiesen. Ist es für Sie jetzt eine Befriedigung, zu sehen, was los ist?

Saskia Sassen: Es ist ein großes Abenteuer, ein Experiment – wie der Teilchenbeschleuniger Cern. Ein Experiment, das sehr avantgarde ist, denn das Finanzsystem ist sehr avantgarde. Ich sage das aber mit ein wenig Ironie. Ich glaube, das hier ist alles Teil dessen, wie es funktioniert. Das ist noch längst nicht vorbei. Im Gegenteil: Da mag es hier und da einen Crash geben und momentan ist die Situation sehr Ernst, aber es geht weiter.

Aber wie?

Die Bank of America hat nun Merril Lynch gekauft, welche jetzt im Finanzsystem mitmischen und spekulieren kann. Warum sollten sie sonst Merril Lynch kaufen? Sicher nicht, um sie alle zu kleinen Bänkern zu machen, die hinter ihrem Schreibtisch hocken und Geld verkaufen, das sie haben.

Inzwischen sind sogar Finanzexperten ratlos und geben zu, dass sie das Chaos nicht richtig verstehen. Was kann man dagegen tun?

Zunächst muss die Regulierung stärker werden. Das Finanzwesen ist hochkomplex und durchaus eine kulturelle Interpretationssache. Nehmen Sie die Ratingagentur Moody’s, ein Unternehmen, das die Kreditwürdigkeit von anderen Firmen bewertet. Moody’s sieht die Welt aus der Sicht des Finanzwesens.

Das bedeutet konkret?

 

Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen

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Fotomontagenquelle : Diese beiden Transparent zeigen bildhaft die Ursachen der Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Bankenkrise und Eurokrise, und stellt die Behauptung auf, 77% der Deutschen würden die Steuer für die Grossvermögenden befürworten; gesehen 2012 in der Georgstraße in Hannover während des bundesweiten Aktionstages „UMfairTEILENReichtum besteuern‚ …

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Author Bernd Schwabe in Hannover/ o2wn work

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