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RENTENANGST

Arbeitsmarktpolit. Aufruf

Erstellt von Gast-Autor am Freitag 15. Juli 2011

…aus gegebenem Anlass verbreiten wir einen arbeitsmarktpolitischen Aufruf des ‚Paritätischen‘, dem Dachverband der sozialen Spitzenverbände

File:Ulrich Schneider (15525230882).jpg

Wir gehen einfach mal davon aus, dass der Paritätische es ehrlich meint. Der Herr Schneider macht in einschlägigen Talkshows wenigstens immer eine gute „Figur“, wenn es darum geht, mit verbaler Keule die sozialen Vorgaben des Hosenanzugs und seiner Erfüllungsgehilfin, der Mehrfachmillionärin aus Hannover, die mit „LEYEN I“ der HARTZ IV-Gesetzgebung einen neuen Namen gegeben hat und damit zu trauriger Berühmtheit gelangt ist, anzugreifen. Mit von der Partie sind alle Verbände, die in diesem Dachverband zusammengeschlossen sind, bspw. der VdK.

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie für die Unterstützung eines Aufrufs gewinnen.

30 namhafte Persönlichkeiten und renommierte Fachleute der deutschen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik aus Gewerkschaften, Sozialverbänden und Hochschulen fordern in einem gemeinsamen Aufruf die Bundesregierung zur arbeitsmarktpolitischen Umkehr auf.

Sie fordern

  • eine Rücknahme der Sparbeschlüsse in der Beschäftigungsförderung,
  • mehr Handlungsspielräume für die Jobcenter vor Ort,
  • mehr sinnvolle Beschäftigungsangebote für schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose und
  • die rechtliche und finanzielle Absicherung der Institutionen, die vor Ort die Leistungen für diese Personen erbringen, so etwa Beschäftigungsunternehmen oder Fortbildungseinrichtungen.

Die Sparbeschlüsse und die anstehende „Instrumentenreform“ bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik führen zu einer immer stärkeren und immer einseitigeren Konzentration auf lediglich gut vermittelbare Arbeitslose. Gleichzeitig werden die Hilfen für diejenigen, die auf absehbare Zeit ohne realistische Chance auf eine Vermittlung sind, abgebaut oder erschwert. Die Konsequenz ist eine fatale Zweiteilung des Arbeitsmarktes. Langzeitarbeitslose und schwer Vermittelbare werden dabei zunehmend „auf der Strecke“ bleiben, wenn kein Kurswechsel eingeschlagen wird, darunter auch viele benachteiligte Jugendliche.

Bitte unterstützen Sie den Aufruf. Für eine Arbeitsmarktpolitik, die alle mitnimmt und keinen zurücklässt.

Sie brauchen dazu lediglich eine Mail mit Namen und Funktion bzw. Organisation an folgende Adresse schreiben: Öffnet ein Fenster zum E-Mail-Versandaufruf(at)arbeitsmarktpolitik-fuer-alle.de.

Anfang September werden wir den Aufruf mit allen Unterstützernamen den Mitgliedern des Deutschen Bundestages zukommen lassen. Wir sind guten Mutes, dass dies der Auftakt zu einer breiten Diskussion über die Ausrichtung der Arbeitsmarktpolitik in Deutschland wird.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Eberhard Jüttner Dr. Ulrich Schneider
(Vorsitzender) (Hauptgeschäftsführer)

Quelle: http://www.arbeitsmarktpolitik-fuer-alle.de

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Source Ulrich Schneider
Author blu-news.org

4 Kommentare zu “Arbeitsmarktpolit. Aufruf”

  1. Bundesdemokrat sagt:

    Dieser Aufruf ist unvollständig oder ungenau.
    Es fehlt der Hinweis auf die immer weitere Umwandlung zu Optionskommunen.
    Bildung- und Weiterbildungeinrichtungen wie z.B. BFW Hamm, AWO, Horizonte sind Einrichtungen mit denen Geld verdient wird. Sind zum Teil Töchter der Kirche.
    Damit hat sich die Forderung nach Unterstützung erledigt.
    Gelder für Fort- oder Weiterbildung muss ausschließlich den Arbeitslosen oder -suchenden zu Gute kommen. Alles andere ist nur Verschwendung.
    Auch der DPWV oder die FAA wollen Gewinne erzielen. Und von denen gibt es in unserer Republik eine ganze Menge.
    Das bedeutet dass das ganze System verändert werden muss.
    Solange viel zu viel Organisationen und Einrichtungen selbst von jeder Änderungen provitieren wird sich absolut nichts zum Positiven für die Betroffenen ändern. Die sogenannte Arbeitsmarktpolitik ist mit der Gesundheitpolitik vergleichbar.
    Es sitzen leider nur die Opportunisten im Boot.
    Das sich Gewerkschafter dafür einspannen lassen stößt mir sauer auf.
    An diesem Punkt ist es nämlich besonders gut möglich eigene unabhängige Vorschläge und Forderungen aufzustellen. Aber einige scheinen den bequemen Weg der Anpassung zu gehen.
    Gewerkschaft muss auch Opposition zu Kirche sein. Das wird den Mitgliedern oder Mitarbeitern leider nur bei dem Thema Arbeitsrecht erklärt.

  2. AktiveErwerbslose sagt:

    alle Bildung-u. Weiterbildungseinrichtungen „fördern“ in erster Linie den Erhalt ihrer Einrichtungen – auf dem Rücken der Arbeitssuchenden.
    Gewerkschaften sind neben den Caritativen die größten Abzocker.

  3. rentner sagt:

    Ich kann nur davon abraten, diesen Aufruf zu unterzeichnen!

    „einer Rücknahme der Sparbeschlüsse in der Beschäftigungsförderung“

    kann ja noch fast ungestreift zugestimmt werden, wobei die, die diese Gelder kassieren, erheblich mehr kontrolliert werden müssen!!!

    aber

    „mehr Handlungsspielräume für die Jobcenter vor Ort“

    ist ein Freifahrtschein für die psychisch Gestörten in den Jobcentern. Ich selber bin anlässlich einer einmonatigen Arbeitslosigkeit zwischen zwei Jobs als ‚Civil Engineer‘ einmal von einem Schrappnell auf so einem Amt bedient worden, die den grünen Kugelschreiber sicher noch nachts im Schlaf bei sich trug, die höchstwahrscheinlich bereits mit der Muttermilch eingesogen hatte, dass Arbeitslose Lumpenpack sind, Säufer und Asoziale, die man am besten in Lagern interniert. Dieser Ruf eilte der Dame voraus.
    Und ich behaupte, dass dieser Geist auch heute noch durch diese Hallen weht. Sonst hätte man bspw. den Alkohol als solchen im Leyen-modifizierten mittlerweile 60-fach veränderten HARTZ IV – Gesetz nicht so aufgebauscht.

    „mehr sinnvolle Beschäftigungsangebote für schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose“

    ist eine Luftnummer; die Jobcenter sind doch heute bereits nicht in der Lage, sinnvolle Beschäftigungsangebote zu vermitteln, sondern überlassen das unter Weitergabe der Verantwortung, lieber den PSA (PersonalServiceAgenturen). Damit können sie sagen: Wir tun doch etwas!

    „die rechtliche und finanzielle Absicherung der Institutionen, die vor Ort die Leistungen für diese Personen erbringen, so etwa Beschäftigungsunternehmen oder Fortbildungseinrichtungen.“

    Das ist schlechthin die grösste Sauerei!!! Unter Beschäftigungsunternehmen verstehe ich die unzähligen Sklavenhalter, die sich im Rahmen der Zeitarbeit unter der Vereinbarung von mehrfach zeitlich befristeten Verträgen an Langzeitarbeitslosen schadlos und ungeniert ohne jegliche unternehmerische Verantwortung bereichern.
    Der Entleiher schickt die Sklaven von heute auf morgen ’nach Hause‘ und auch, wenn das Arbeitszeitkonto des Sklaven ein Guthaben aufweist, was in der Regel der Fall ist, wird dem Sklaven seitens des Sklavenhalters ebenfalls unverzüglich gekündigt. Der Sklavenhalters geht als solches überhaupt kein Risiko ein, u.U. nicht erwirtschaftetes Geld dazu zu verwenden, arbeitsfrei gestellte Zeiträume gesetzlicher Kündigungszeit zu bezahlen. Der Sklave trägt alles!!!

  4. Gabriel van Helsing sagt:

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass der Paritätische Wohlfahrtsverband einer der Unterzeichner war, das Hartz4-ler zu viel Knete vom Staat ohne Gegenleistung bekommen würden.
    Auch die AWO hatte damals mit unterzeichnet.
    Beide Verbände haben zb. durch 1 Euro-Jobber, 400 Euro Kräfte, Personalservice Einrichtungen, Fortbildungseinrichtungen für Arbeitslose, Praktikanten und in der Neuzeit durch BürgerarbeiterInnen sich eine Goldene Nase verdient.

    Ein, ich wiederhole, nur ein großer Wohlfahrtsverband hatte sich damals von diesen offenen Brief distanziert.

    Es sind zb. viele der jetzigen Unterzeichner nicht Mitglied des Pariätischen Wohlfahrtverbandes.
    Aber dafür mit Titel.
    Das die Gewerkschaften jetzt das Maul offen machen, verwundert doch sehr.
    Da doch der Peter Hartz einer der Ihren bei VW war.
    Nur damals haben diese Gewerkschaftsfuzzis bei der Vorstellung und Verabschiedung dieser Hartz4 – Gesetze die Klappe gehalten.
    Alles ist auch nach Jahren dank Internet beweisbar.

    Kurz eine Suchmaschine einschalten, und die Schweiger von damals, werden heute erwischt.

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