Arbeitsmarkt März 2010
Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 1. April 2010
Wenn Mensch als Teil des Markt gesehen wird erkennt dieser so seinen Wert
Diese Bildungsstätte müsste von vielen Politkern besucht werden.Die haben es nötig!
Und wieder einmal, wie jeden Monat gibt die Arbeitsagentur, eine Behörde der Zahlenjongleure und Gaukler, ihre beschönigten Statistiken bekannt. Und wieder einmal, wie jeden Monat nimmt der Großteil einer schon als devot zu bezeichnenden Presse, diese Zahlen Widerspruchlos entgegen. Um es hier noch einmal ganz klar zu schreiben: Wir haben es sowohl bei den Arbeits- als auch den Ausländer -Ämtern mit Instituten zu tuen, welche besonders in ihren Pressemitteilungen als die wahren Meister im Fälschen von Statistiken angesehen werden können. Im Anschluss nun der Bericht des Erwerblosen Zentrum Deutschland.
IE.
Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im März 2010/ 3.567.944 Personen + 1.572.723 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente.
ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen März 2010 == 5.140.667 betroffene Personen
BA Bericht März 2010. Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.731.308 Personen
Die deutsche BA – Arbeitsmarktstatistik suggeriert eine Insel der Glückseligkeit. Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet die übliche Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt die nicht so stark ausfällt „als erwartet“. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage: Wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder – wie zuletzt in Griechenland – geschätzt? Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „robusten Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?
Statistisches Bundesamt – Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 – Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009
Laut BA Schätzungen/Hochrechnungen befanden sich im Monat Februar *1,57 Mio. Personen (*vorläufig und hochgerechnet) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht März) Darunter sind nach BA Hochrechnungen/Schätzung 287.142 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II wo bei von einer Untererfassung auszugehen ist. Ist von einer Untererfassung auszugehen, so wurden bundesweit für 2009 [Januar bis Dezember, Datenstand Dezember 2009] nur ca. 77 % der Trägerdaten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 23 % gefördert werden, wäre reine Spekulation. (BA Bericht Februar)
Vor allem im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) ist eine erhebliche Untererfassung zu vermuten. Hinweis: BA Bericht März 2010. Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von Erfahrungswerten hoch gerechnet.
Mittwoch, 27. Januar 2010 – Weltweit habe es noch nie so viele Arbeitslose gegeben wie im vergangenen Jahr.
Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?
Leistungsempfänger: (ALG I; ALG II; Sozialgeld ohne Sozialhilfe SGB XII)
BA Bericht März 2010:
Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.
Leistungsempfänger
– Arbeitslosengeld 1.294.544 Personen
– erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 5.015.824 Personen
– nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.851.350
Im März 2010 gibt es laut BA Bericht 8.161.718 (Februar 8.167.095) Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld BA Bericht Februar 2010. Darunter 6.310.368 (Februar 6.326.405) Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.
Außer den Leistungsempfängern gab es im November noch 395.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. (letzte Erhebung November 2009)
Die Wirtschaftskrise schlägt demnach nur auf die Zahl der Leistungsempfänger und die Finanzen der BA und der Kommunen durch, nicht aber auf die Zahl der Arbeitslosen, die BA Statistik der Arbeitslosen bleibt die Krise am „robust“ die Arbeitslosen Leistungsempfänger werden weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie der steuerfinanzierten Bürgerarbeit verborgen.
Erstellt von Sybilla am 31.03.10 17 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.
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Beschreibung |
Deutsch: CEFOS Bildungsstätte der Arbeitskammer in Remich
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Datum | |
Quelle | Eigenes Werk |
Urheber | Meffo |
Donnerstag 1. April 2010 um 18:15
Der Witz an der ganzen geschönten Statistik ist der, dass der Rückgang der Arbeitslosenzahlen darauf zurückzuführen ist, dass Teile der ALG I – Arbeitslosen nach HARTZ IV abgedriftet wurden, also nicht in Arbeit und Brot „verbracht“!
Das Tragischste ist, dass intelligente Menschen, die es besser wissen, diese Lügen verbreiten; und der Mainstream kolportiert diesen Mist, der an Volksverhetzung grenzt.
Es stellt sich schlicht die Frage nach der Motivation der Schröders, der Fischers, der Sarrazins, der Metzgers, der Miegels, der Sinns und Unsinns, der Riesters, der Rürupps, der Raffelhüschens und wie sie alle heissen …