DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

Alles Bio – oder was?

Erstellt von DL-Redaktion am Freitag 21. Januar 2011

Wird dieser Skandal ohne Gewinner bleiben?

Cubalaya

Wäre es nicht an der Zeit einmal darüber nachzudenken warum diese Skandale immer wieder so eintreten wie geschehen? Nach dem falschen Umgang mit Rindern die Schweine jetzt die Hühner. Von uns, den Menschen spricht keiner? Es gab auch schon einmal Zeiten einer politischen Kultur des nicht Erkennens – gleich Versagen! Wo für brauchen wir Politiker, welche nicht einmal in der Lage sind das Volk vor Unbill zu schützen? Vom täglichen Leben eines Biobauern wird hier geschrieben.

Skandal ohne Gewinner.

Früher, ja, früher war dir ein Ei wie das andere, und du wusstest nur: Wenn’s Portemonnaie leer ist, fährst du mit Knickeiern günstig. Heute stehst du beim Biobauern im Matsch und fragst ihn: Wie er das denn hinkriegt, dass in seinen Eiern nix drin ist, und vor allem: kein Dioxin.

Da zieht der Biobauer, der Johannes Erkens heißt, die Brauen zusammen, guckt ein bisschen streng und sagt doch glatt: Nein, also so etwas, das könne er nicht versprechen. Kann ja keiner behaupten, der ehrlich ist – dioxinfrei. Hoppsa!, gackernd stieben ein paar Hühner davon, die den Besuch kritisch beäugen, und du versuchst gerade, nicht umzufallen, während du auf einem Bein die Plaste-Überschuhe auf die Stiefel stülpst. Die sind nötig, hygienetechnisch, weil’s gleich in den Stall geht. „Wir leben alle unter einem Himmel“, sagt Erkens, „auf derselben Erde.“ Und dioxinfrei gibt’s da nicht mehr, nirgends. Auch ein Biobauer könnte sich da höchstens rausträumen.

Auch Bio-Landwirtschaft ist schließlich ein realistisches Geschäft. Aber ein ehrliches, mindestens wenn’s nach Erkens geht, wie hier, auf dem Kudammhof in Adelheidsdorf-Großmoor bei Celle, mit seinen durchschnittlich 5.000 Hühnern, die Herde à 1.000 Tiere, Erkens stellt sie als Amberlink Legehybride vor. Also die berüchtigten Turbohühner? „Wir brauchen eine Leistung von 250 Eiern pro Huhn“, erklärt er. Rassehühner schaffen bestenfalls etwas mehr als die Hälfte, „damit würden wir nicht hinkommen“. Die Küken werden auf Bestellung vom Züchter angeliefert. Wie gesagt, ehrlich. Und realistisch. Und in der Dioxinfrage garantieren Erkens und seine Frau Friederike Schultz, die den Hof vor 20 Jahren vom Vater übernommen hat, eben nur dafür, dass die eigenen Böden streng kontrolliert sind, dass sie selbst keine neuen Schadstoffe eintragen und den Hühnern kein zusätzliches Dioxin übers Mischfutter zuführen.

Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen

IE

———————————————————————————–

Grafikquelle  Kruppert

Kommentar schreiben

XHTML: Sie können diese Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>