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RENTENANGST

„Agenda“ 2022

Erstellt von Redaktion am Dienstag 1. Februar 2011

Rentenhinzuverdienst soll von Einschnitten ablenken

Foto des Plakates

Berlin (ots) – Zu den Medienberichten über die geplante Anhebung der Hinzuverdienstgrenzen für Rentner unter 65 Jahren erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer:

Mit der angekündigten Änderung der Hinzuverdienstgrenzen will die Bundesregierung von der bevorstehenden Rente mit 67 ablenken und den damit verbundenen Sozialabbau verschleiern. Die höheren Hinzuverdienstgrenzen sind nicht mehr als ein PR-Coup, mit dem die anstehenden Abzüge für die Rentner weichgezeichnet werden sollen. Schon in diesem Jahr dämpft der Nachholfaktor die Altersrenten, ab 2012 wird es durch die Rente mit 67 weitere Verschlechterungen geben. Anstatt einen Niedriglohnwettbewerb unter den Rentnern anzufachen, muss die Bundesregierung endlich mit durchgreifenden Maßnahmen den jahrelangen Abbau des Rentenniveaus und den Verfall der Rentenkaufkraft stoppen. Erste Schritte hierfür sind die Abschaffung des Nachholfaktors und die Einführung einer Inflationsschutzklausel für die Renten. Zudem müssen Möglichkeiten geschaffen werden, damit mehr Menschen das reguläre Renteneintrittsalter erreichen.


Schon Klasse, wenn der Sozialverband Deutschland e.V. diesen Durchblick hat. Ist ja auch nicht schwer, aber wieder stellt sich die Frage, für wie blöd die Politik die Menschen hält. Die Tendenzen sind allerdings schon seit Jahren klar zu erkennen; und wenn zum jetzigen Zeitpunkt die roten Lampen angehen, ist das Kind längst in den Brunnen gefallen; denn der Wagen, der Wagen, der rollt – und das nicht erst seit Schröder.
Wenn der SoVD heute fordert, den Abbau des Rentenniveaus zu stoppen und dass Möglichkeiten zu schaffen sind, damit mehr Menschen das Renteneintrittsalter erreichen, ist das ziemlich blauäugig. Die Politik will doch gar nicht, dass die Menschen dieses Eintrittsalter erreichen; denn Rentner kosten Geld. Das Beste wäre, wenn die Leute kurz nach dem Renteneintrittsalter in „die Kiste hüpfen“. Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe manchmal wirklich den Eindruck, dass die Alten „von Staats wegen systematisch kaputt gemacht“ werden.
Wo alle Sozialverbände und die Gewerkschaften versagt haben, war die direkte Auflehnung gegen die Machenschaften der globalen Bestrebungen, das Alter abzuschaffen.

Warten wir das Jahr 2022 ab… Soylent Green… – dann haben wir das auf der Welt, was in düsteren Visionen der Regisseur Richard Fleischer in Zelluloid brannte. Eigentlich wollten wir das unseren Kindern nicht hinterlassen.

Firmen, die heute Vorläufer von Soylent sind gibt es schon; Firmen, die heute schon mehr und mehr den Nahrungsmittelmarkt kontrollieren. Auf diesem Wege befindet sich nicht nur Monsanto, die mittlerweile Schweine-Gene patentieren wollen, sondern alle, die mit Genen manipulieren und dadurch bei Produzenten ökonomische Abhängigkeiten schaffen – sei es durch genveränderte patentierte Samen und den dazugehörenden Spritzmitteln.

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Grafikquelle  : SoVD

3 Kommentare zu “„Agenda“ 2022”

  1. Bundesdemokrat sagt:

    Ein Aspekt fehlt. Wenn Rentner immer mehr dazu verdienen dürfen hat das den gleichen Effekt wie die Minijobs. Es wird wieder größeren Abbau von regulärer Arbeit geben. Durch die vorhandene Rente ( Höhe mal aus dem Blickfeld ) muss ein Rentner nicht so viel verdienen wie ein einziger Familienvater oder Mutter. Pervers das ganze.

  2. Gabriel van Helsing sagt:

    Im Jahr 1999 habe ich von der damaligen DRV meine Rentenprognose bekommen.

    Im Jahr 2011 bekomme ich lt. RV-Bund ca. 800,00 EURO weniger.

    Ich frage mich jetzt natürlich, wo meine EUROs die ich weniger bekommen werde,
    hingeflossen sind.
    Auch kann ich diese 800 EUR Rentenminus niemals mit irgendwelchen Riester- oder Rüropverträge auffüllen.
    Dafür geht in den ersten Jahren zuviel in Bonus- oder Bearbeitungsprozente der Versicherungen oder Banken.
    Die ca. 7 Milliarden EURO pro Jahr, die der Staat für diese Verträge rausschmeisst, hätte man lieber in sichere Rentensysteme stecken sollen.

    Aber dafür durfte Herr Kohl sich u.a. für die Einheit, der Rentenkasse bedienen.
    Auch der erste Golfkrieg wurde mit Geld, nachträglich aus der Rentenkasse finanziert.

    Was unser Rentensystem mit kaputt gemacht hat, sind die 400 EURO-Jobber, Niedriglöhner, 1 EURO-Jobber, oder Arbeitsbiografien mit 2,00 EURO Rentenanwartschaft pro Jahr.

    Was nützt einen 67 jährigen Rentner, der auf dem Bau malocht hat, diesen Zuverdienst.
    Auch kommt sich ein sogenannter Eckrentner bei dem geschwafel von der Grundrente doch verarscht vor.
    Warum soll er denn noch arbeiten gehen, wenn er „nur“ ein paar EURO darüber bekommt.

    Aber unsere Politiker werden es schon richten.
    Denn denen ihre Pension, vom Steuerzahler finanziert, ist ihnen ja sicher.
    Auch ist dieses die einzige Berufsgruppe, die sich selbst ihre Diäten, Grundgehalt, nebst Pensionen genehmigen dürfen.

  3. Rentner2011 sagt:

    Und so lief das Sterben im Film ab:
    Noch einmal satt essen, sehen wie es früher war und sanft einschlafen. Danach wird der Körper zu ‚SOYLENT GREEN‘ verarbeitet, dem schmackhaften Nahrungsmittel für die Armen.

    http://www.youtube.com/watch?v=VYYaWZd_QkA

    Ich wage nicht zu prognostizieren, wie es in Wirklichkeit sein wird. Ich wäre dann 76 …

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