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Abzocke-Vorwurf

Erstellt von Redaktion am Mittwoch 24. März 2010

AWO Neumünster rechtfertigt Ein-Euro-Praxis

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/50/Ein-Euro-Job_BGE_Berlin_2013.jpg

Schon zuvor habe ich in einigen Artikeln auf die verheerenden Zustände in verschieden Wohltätigkeitsorgarnisationen hingewiesen und die Frage nach den Nutzen dieser Organisationen oder Stiftungen für die Bevölkerung gestellt. Die heutigen Recherchen belegen wieder einmal den Vorwurf, dass es auch in diesen Verbänden vermutlich überwiegend um die Befriedung von Eigeninteressen geht. IE

Von Jörg Pfuhl, NDR Info
Die Arbeiterwohlfahrt in Neumünster.
Die AWO Neumünster soll Ein-Euro-Jobbern 1,25 Euro pro Stunde gezahlt, aber ein Vielfaches eingenommen haben.

Sogenannte 1-Euro-Jobs sind eigentlich dazu gedacht, Arbeitslose langsam wieder in reguläre Arbeit zu bringen. Ob das gelingt, ist umstritten. Nun zeigt ein Fall im schleswig-holsteinischen Neumünster fast exemplarisch das Problem: Die gemeinnützige Arbeiterwohlfahrt dort schickt Hartz-IV-Empfänger als Ein-Euro-Jobber zu hilfsbedürftigen Senioren – und kassiert von den Senioren dann acht Euro die Stunde. Nach der Berichterstattung von NDR Info hat sich die AWO am Montagnachmittag verteidigt.

Der Geschäftsführer der AWO Schleswig-Holstein, Volker Andresen, erklärte auf einer Pressekonferenz in Neumünster: „Die AWO – aber ich denke auch andere zumindest freigemeinnützige Träger – können mit solchen Maßnahmen kein Geld verdienen.“

Zunächst „ganz glücklich gewesen“

Zu der „Maßnahme“, von der der AWO-Geschäftsführer spricht, gehörte auch Marianne Kalus*. Die alleinerziehende Mutter zweier Kinder hatte dem NDR berichtet, dass sie als Hartz-IV-Empfängerin von der Arbeitsagentur an die AWO Neumünster vermittelt wurde. Sie sei ganz glücklich gewesen, als die AWO einen Ein-Euro-Job für sie hatte. Sie sollte hilfsbedürftigen Senioren zur Hand gehen. „Als ich dann hörte, dass es im Haushalt ist, war ich noch glücklicher“, sagte Kalus. „Ich musste in die Haushalte gehen, jeden Tag zu jemand anderem, musste putzen und manchmal auch einkaufen mit den Kunden.“

Quelle : NDR >>>>> Weiterlesen
Siehe auch : Presse-Highlight

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Source Basic Income Demonstration in Berlin

Author stanjourdan from Paris, France

Ein Kommentar zu “Abzocke-Vorwurf”

  1. Guenter Obermeier sagt:

    Dieser Artikel zeigt nur zu gut wo vor Gewerkschafter von Anfang an gewarnt haben. Schröder mit seiner Baster-Politik hat diese Art, Menschen auszunutzen billigend in Kauf genommen. Gleichzeitig werden reguläre Arbeitsplätze vernichtet. Und die ach so sozialen Einrichtungen kassieren gleich doppelt. Das ist nichts anderes als moderne Sklavenarbeit. Das ganze mit legaler durch Gesetze abgesichterte Druck- und Drohkulisse. Manchmal verwischt sich sogar mir die Grenze zwischen angeblicher Demokratie und Diktatur. Wenn die SPD diese Entwicklung nicht wahrhaben will oder radikal korrigiert wird sie noch lange auf ihrem Tiefswert verharren.
    Menschen die nachdenken können, und das sind Gewerkschafter überwiegend werden sich von halbherzigen Änderungen im Parteiprogramm der SPD nicht beeindrucken oder beeinflussen lassen. Allerdings sollte sich „Die Linke“ nicht zu sicher sein davon profitieren zu können. Da Ganze ist inzwischen zu komplex für einfache Antworten.

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