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RENTENANGST

8. Mai 1945

Erstellt von Redaktion am Freitag 7. Mai 2010

Es war der Tag der Befreiung vom Hitler-Faschismus

Datei:Aachener Nachrichten 8. Mai 1945.jpg

Anlässlich dieses Tages fand auf dem Ostfriedhof in Ahlen eine kleine Gedenkfeier bereits am heutigen Freitag statt. Die Gedenkfeier wurde seit letztem Jahr von einem Verbund der Ahlener Schulen vorbereitet und durchgeführt. Rund 200 Menschen versammelten sich dazu auf den Ahlener Ostfriedhof zu der Auftaktveranstaltung der Projektreihe „Gedenken 8. Mai“.

Ziel dieses Projektes ist es, die hier bestatteten Zwangsarbeiter aus der Anonymität zu holen und die Gräber mit künstlerisch gestalteten Stelen zu versehen, um allen dort beerdigten 127 Toten ein bleibendes Gedenken zu schaffen. Besonderer Inhalt des Projektes ist die Fertigung dieser kunstvoll bearbeiteten Holzstelen durch die Arbeitsgemeinschaften der Schulen, auf denen jeweils die Namen der in Ahlen zu Tode gekommenen Zwangsarbeiter eingearbeitet sind. Der Anfang wurde mit sieben Stelen gemacht, die während der Dauer der Feier eingegraben wurden.

Zu diesem Festakt hatte eine Projekt-Arbeitsgemeinschaft, gebildet aus Schülerinnen und Schüler der sieben weiterführenden Schulen in Ahlen, aus Anlass des 65 Jahrestages des Kriegsendes geladen. Bis zum 8. Mai 2011 sollen im Rahmen dieser Idee weitere 120 Pfähle hinzugefügt werden.

Die Zeitspanne dieses einen Jahres soll auch dazu genutzt werden, diese Vergangenheit aufzuarbeiten, Laut einer Studie der Universität Münster können annähernd 3000 Zwangsarbeiter für Ahlen namentlich nachgewiesen werden. Die tatsächliche Zahl soll aber bei rund 8000 liegen.

Eine Schülerin des Städtischen Gymnasium hielt die Begrüssungsrede und der Bürgermeister Benedikt Ruhmöller führte die Zuhörer in seinem Grusswort der Stadt Ahlen in die Vergangenheit zurück und erinnerte an die Greueltaten der braunen Kolonnen. Eindringlich warnte er vor den Gefahren und Irrwegen des immer wieder aufkeimenden Faschismus und der damit verbundenen Fremdenfeindlichkeit und Rassenhass.

An die Begrüssungsreden schloss sich eine Kranzniederlegung an der Gedenkstätte an. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch ein Geigensolo einer weiteren Schülerin des Gymnasiums umrahmt.

Begleitet wurde die Gedenkfeier durch das Vorlesen des Briefes von Frau Rjabtschun, Zwangsarbeiterin in Ahlen in der Zeit von 1942 bis 1945, den diese 1989 an eine Geschichts-AG des städtischen Gymnasiums gerichtet hatte. Sie beschreibt darin die Greuel, die sie erlebte und den glücklichen Umstand ihrer Rettung durch vier schwarze amerikanische Soldaten. Im Wechsel mit der Brieflesung wurden die Namen der Toten von den Schüler vorgelesen.

Nach Beendigung der Gedenkfeier wurden die noch nicht bearbeiteten Stelen von den Schülern für die weitere Bearbeitung und Fertigstellung mitgenommen.

Wir möchten an dieser Stelle nicht versäumen, die beteiligten Schule in nicht wertetender Reihenfolge aufzuführen:

Städtisches Gymnasium – Städtische Realschule – Gymnasium St. Michael – Geschwister-Scholl-Schule – Bodelschwinghschule – Fritz-Winter-Gesamtschule – Overbergschule

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Für die Betreiber der Webseite < Demokratisch-Links > war es als Ahlener Bürger keine Frage, an dieser Veranstaltung, die in erster Linie dem Gedenken der Toten galt und zum Zweiten ein deutliches Bekenntnis gegen den Faschismus dokumentierte, teilzunehmen.

Vermisst haben wir die offizielle Kader-Delegation der Partei DIE LINKE. Aber scheinbar ist der Antifaschismus wie so vieles im lokalen Geschehen dieser Partei auch nur ein Lippenbekenntnis des Warendorfer Kreisverbands. Einen ‚Linken‘ hatten wir allerdings entdeckt; dieser jedoch repräsentierte eine andere Organisation.

IE & UP.

Ich stelle fest, dass den sogenannten Anti-Faschisten des Kreisverbandes Warendorf der Partei DIE LINKE auch der heutige Tag, der 65. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, nicht wert war, auf der Homepage dieses Vereins entsprechend gewürdigt zu werden.

Ich möchte – im Sinne einer kleinen Nachhilfestunde in Geschichte – die Kader-Führer freundlich darauf hinweisen, dass am 10. Mai vor 77 Jahren, also am 10.Mai 1933, die Bücherverbrennungen der NAZI stattgefunden haben. Aber denen wird hierzu auch nichts einfallen.
UP.

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Ein beeindruckendes Bild der ersten gesetzten Stelen hinsichtlich Ideenreichtum und künstlerischer Inspiration der Schülerinnen und Schüler

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DL/privat Fotoo- CC-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

Fotoquelle : Oben — Deutsch: Ausgabe der Aachener Nachrichten vom 8. Mai 1945 im neuen Aachener Stadtmuseum „Centre Charlemagne”. Als erstes freies Blatt – ohne Nazi-Propaganda – konnten die Aachener Nachrichten als einzige Zeitung in Deutschland die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 vermelden.

Urheber ACBahn/eigenes Werk

Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

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