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RENTENANGST

50plus

Erstellt von Redaktion am Montag 18. Oktober 2010

50plus

Ich habe im letzten Monat keine Länder bereisen können und nur wenige Schweinehunde in mir besiegt; denn dazu benötigt man einiges an ‚Kohle‘, um Teilhabe an der Teilhabe zu haben.
Was ich allerdings in meinem Leben und natürlich auch im letzten Monat versäumt habe, war das Frühstücken von Politikern, diesen Clowns der besonderen Art, von den Politclowns der F.D.P., der CDU und der SPD/Grünen, den Etablierern der HARTZ IV – Gesetze, diesen Schwaflern von der Wichtigkeit der Alten und Erfahrenen.
Die CSU mit ihren nachgeplapperten sarrazinischen Geschwätz kann ich sowieso nicht mehr für voll nehmen.
Und seitdem die Ehefrau von dieser Karrikatur eines Verteidigungsministers auf RTL II gegen Kindepornos wirbt und per Live-Kamera Pädophile jagt und überführen will – auf RTL II, liebe Leut‘, dem Werbesender für „Ruf mich an“ und „ich mach’s dir am Telefon“, damit sich gewisse Typen stressfrei billig einen abzinkeln können, fällt mir zu dieser Partei überhaupt nichts mehr ein. Nur noch: PFUI! Für Kohle machen gewisse Leute scheinbar fast alles.

Sie schämen sich nicht, diese Politclowns, die Bezeichnung 50plus zu verwenden, die im Besonderen Einzug in den Arbeitsämtern (ich wehre mich gegen die Clement’sche Erfindung „Agentur“. Diese ‚Umfirmierung‘ hat nur eine Menge Geld gekostet hat; sonst hat sie nix, aber auch gornix gebracht!) gehalten hat. Der Plan „B“ sozusagen für die Menschen, die arbeitslos wurden und älter waren als 50, um dann nach einem Jahr in die Hartz IV – Falle zu rutschten.

Sie schämen sich nicht, diese Politclowns, die Rentner in ihre Gedanken mit einzubeziehen, denen von ihrer Rente nach 40-jähriger qualifizierter Arbeit nicht mehr bleibt, als der Hartz IV – Satz, weil der Partner ab stolzen 50plus keine Arbeit mehr gefunden hat.

Sie schämen sich nicht, diese Politclowns, das Wissen der Alten zu preisen – wohl wissend, dass die Alten eigentlich abserviert sind, und dass ihnen am Arsch vorbeigeht, wie ein Alter dahinvegetiert, weil durch die „Rente mit 67“ noch höhere Abschläge zu erwarten sind, als die läppische fast 20 %-ige Reduzierung, wenn einer mit 60 die Schnauze voll hat von der Demontage des Sozialstaates und Abschaffung der Sozialen Marktwirtschaft.

Als ich diesen Artikel schrieb, lief im Hintergrund auf dem WDR 2 die Sendung „MONTALK“ mit Müntefering, dem Heuschreckenkiller. Ich spürte förmlich, wie er schwebte, untertänigst frug der Reporter und formlos arrogant erschienen mir die in Erz gegossenen Dogmen, an deren Stelle ich Antworten erwartete.

Für heute habe ich genug!

UP.

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Grafikquelle : DL/privat

Ein Kommentar zu “50plus”

  1. Bundesdemokrat sagt:

    Ich gehöre zu der „Generation 50+“. Seit 7 Jahren ist mein erworbenes Wissen und Können gefragt. Aber nur ehrenamtlich – z.B. als Vorleseopa / oma für Kinder. Nicht, dass das nicht sinnvoll wäre. Aber die von vielen propagierte soziale Kompetenz wird zwar immer wieder positiv hervorgehoben – nur wirklich nützen tut sie nicht. Ach ja, ich vergaß. Einzig bei der ARGE hat es zumindest Anerkennungswert. Da hab ich ein bischen mehr Ruhe als andere.
    Aber frühstücken muss ich trotzdem zu Hause ohne politische Begleitung und mit den Reiseberichten der Glotze. So ist das wirklich mit der Teilhabe der Generation am täglichen Leben. Und die Einordnung in verschiedene Gruppen lenkt auch nur wieder von dem eigentlichen Problem ab. So machen sich alle Gedanken, ob sie zu einer Gruppe gehören, statt die Ursachen zu beseitigen. Mit 50+ ist das wie einer Party ü 30. Mit 70 gehört man auch dazu – aber will man das?

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