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RENTENANGST

Archiv für Mai 14th, 2023

Hoffnung im Südkaukasus

Erstellt von DL-Redaktion am 14. Mai 2023

Armenien und Aserbaidschan

Ein ESSAY – VON TOBIAS PIETZ

Es könnte das Ende des Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan einleiten: Ab Sonntag verhandeln die Staats- und Regierungschefs beider Staaten.

Auf einmal geht alles sehr schnell: Nach den Gesprächen Anfang Mai zwischen den Außenministern aus Armenien und Aserbaidschan in den USA wird ab Sonntag der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, ein Treffen mit dem armenischen Premierminister Nikol Paschinjan und dem aserbaidschanischen Staatspräsidenten Ilham Alijew in Brüssel ausrichten. Es könnte ein zentraler Schritt hin zu einem wirklichen Friedensvertrag noch in diesem Jahr werden.

Am 1. Juni stoßen dann Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron dazu, wenn sich Alijew und Paschinjan wie geplant in Moldau beim Summit der Europäischen Politischen Gemeinschaft erneut treffen. Die EU hat sich seit letztem Jahr in eine überraschend zentrale Position gespielt. Ob beabsichtigt oder nicht, in dieser Position trägt sie aktuell die Hauptverantwortung für eine Annäherung der Konfliktparteien – und wird dieser Verantwortung hoffentlich gerecht.

Wenn man bedenkt, wie viele gefährliche und gewalttätige Zwischenfälle es allein in diesem Jahr bereits auf lokaler Ebene, vor allem im Grenzgebiet der beiden Länder, gegeben hat, ist das eine bemerkenswert positive Entwicklung. Zuletzt wurden am vergangenen Donnerstag bei Schusswechseln mit großkalibrigen Waffen in der Region Sotk ein aserbaidschanischer Soldat getötet und vier armenische Militärangehörige verletzt.

Bereits am 23. April hatte Aserbaidschan einen Kontrollpunkt auf der einzigen Straße errichtet, die die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region Bergkarabach in Aserbaidschan mit Armenien verbindet – dem Latschin-Korridor – und ignorierte damit auf eklatante Weise ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs, der Baku aufgefordert hatte, die seit vergangenem Dezember bestehende Blockade der Enklave zu beenden.

Furcht vor neuer Offensive

Schon vor Sperrung des Latschin-Korridors war es Anfang April zu einem Zusammenstoß zwischen armenischen und aserbaidschanischen Einheiten an der Grenze gekommen, bei dem sieben Soldaten zu Tode kamen. Den Ernst der Lage machte auch der deutsche Leiter der EU-Mission in Armenien (EUMA), Markus Ritter, in einem aktuellen Interview mit der Deutschen Welle deutlich: „Viele Armenier glauben, dass es eine Frühjahrsoffensive von Aserbaidschan geben wird. Wenn dies nicht geschieht, ist unsere Mission bereits ein Erfolg.“

Die Beobachtungsmission EUMA besteht, sobald sie voll einsatzfähig ist, aus 100 unbewaffneten Mitarbeiter:innen, von denen etwa 50 als Be­ob­ach­te­r:in­nen tätig sein werden. Baku beschwerte sich mehrfach über die Mission als potenzielles Störelement für den Dialogprozess zwischen den beiden Ländern und hat bis heute auch die Anwesenheit der Be­ob­ach­te­r:in­nen im armenisch-aserbaidschanischen Grenzgebiet nicht offiziell akzeptiert.

Armenien hingegen hofft, dass die Mission allein durch ihre Präsenz im Grenzgebiet die Zahl der Zwischenfälle reduzieren und trotz ihrer überschaubaren Größe wie eine Art Schutzschirm wirken könnte. Um weitere Spannungen mit Baku zu vermeiden, informieren die Mission und der EU-Sonderbeauftragte Toivo Klaar Aserbaidschan im voraus über geplante Routen für Beobachtungsfahrten im Grenzgebiet.

Die Beilegung des jahrzehntelangen Konflikts zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan würde weitreichende geopolitische Konsequenzen mit sich bringen. Zur Erinnerung: Im Herbst 2020 eskalierte der Konflikt zum zweiten Karabach-Krieg. Aserbaidschan gelang es, große Teile des zuvor von Armenien besetzten Gebiets zurückzuerobern. In diesem Krieg verloren schätzungsweise 7.000 Soldaten ihr Leben, bis Russland im November 2020 einen Waffenstillstand vermittelte.

Russischer Einfluss geht zurück

Beide Länder vereinbarten, dass ein Kontingent russischer Friedenstruppen den Waffenstillstand in dem Teil Karabachs überwachen sollte, den Aserbaidschan bis dahin nicht zurückerobert hatte. Ein wichtiges Ziel dieser Friedenstruppen war es auch, durch die Kontrolle des Latschin-Korridors zwischen Armenien und Karabach, der wichtigsten Versorgungsroute zwischen der Enklave und Armenien, weitere Eskalationen zu verhindern.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine geht die Bedeutung der russischen Friedenstruppen vor Ort zurück. Das birgt die Chance für mehr europäischen Einfluss in der Region. Im März und August 2022 gelang es Aserbaidschan erneut, in begrenztem Umfang zusätzliches Gebiet in Karabach zu gewinnen. Mit dem Angriff auf armenisches Territorium am 13. und 14. September eskalierte der Konflikt weiter.

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Mehr als 300 Menschen wurden getötet und etwa 7.600 mussten aus den Regionen Gegharkunik, Vayots Dzor und Syunik fliehen. Armenien wandte sich daraufhin noch im September mit dem Hilferuf an die EU, eine zivile Mission zu entsenden, die die Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan überwachen sollte.

Kurz darauf, am Rande des ersten Treffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft am 6. Oktober, trafen Präsident Alijew und Premierminister Paschinjan zusammen und bekräftigten nicht nur die Souveränität und territoriale Integrität des jeweils anderen Landes, sondern einigten sich auch auf einen Prozess zur Demarkierung der gemeinsamen Grenze. Eine zweimonatige europäische Beobachtungsmission, die EU Monitoring Capacity (EUMCAP), sollte dies unterstützen.

Gefährliche Mission

Bereits zwei Wochen später trafen 40 Be­ob­ach­te­r:in­nen vor Ort ein. Als EUMCAP am 19. Dezember 2022 endete, hinterließ die EU eine Planungsmission zur Vorbereitung einer dauerhaften zivilen EU-Mission. Die neue EU-Mission in Armenien (EUMA) nahm Ende Februar 2023 in einem im Vergleich zu EUMCAP deutlich erweiterten Einsatzgebiet entlang der gesamten Grenze Armeniens zu Aserbaidschan ihre Arbeit auf.

Neben der Patrouillenarbeit hat sie die Aufgabe, lokale Kommunikationskanäle und Deeskalationsmechanismen zwischen den Konfliktparteien aufzubauen. Außerdem wird sie die Demarkation der Grenze weiterführen und trilaterale Gespräche zwischen der EU, Armenien und Aserbaidschan zur Lösung des Konflikts unterstützen. Die EUMA hat ein Mandat für zwei Jahre und hat ihren Hauptsitz in Yeghegndsor, mit Außenstellen in Kapan, Goris, Jermuk, Martuni und Ijevan.

Russland betrachtet die Mission als Versuch, den russischen Einfluss in der Region zu verdrängen. Tatsächlich ist die russische Präsenz vor Ort bislang noch enorm, denn zusätzlich zu den 2.000 Friedenstruppen in Karabach hat Russland fast 3.000 Militärs und Grenzschutzbeamte des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) in Armenien stationiert, die unter anderem die Staatsgrenze zum Iran kontrollieren.

Quelle         —       TAZ-online          >>>>>          weiterlesen

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Der Neunter Mai

Erstellt von DL-Redaktion am 14. Mai 2023

Eine Niederlage für den Nationalsozialismus und seine Verbündeten

Firmenzentrale Rheinmetall AG, Rheinmetall Platz 1 40476 Düsseldorf

Quelle     :     Untergrundblättle – CH

Von      :    Peter Nowak

Vom neuen alten deutschen Geschichtsrevisionismus und steigenden Rheinmetall-Aktien. Der Jahrestag der Zerschlagung des Nationalsozialismus und seiner Verbündete wird in Deutschland immer mehr ein Festival des Geschichtsrevisionismus.

Positionen, die vor einigen Jahren noch im Umfeld der rechten Wochenzeitung Junge Freiheit und deren Umfeld vertreten wurden, sind jetzt in der linksliberalen Taz zu lesen.Dort waren in der Ausgabe vom 8. Mai solche Sätze veröffentlicht:

„Wir müssen einen simplen Sachverhalt verstehen, den wir uns selbst nicht eingestehen wollen: Nicht alle, die den Nationalsozialismus ausgemerzt haben, haben Verbrechen in diesem Krieg begangen. Doch Millionen Menschen dienten in der UdSSR in einer verbrecherischen Armee einem verbrecherischen Staat. Dieser Staat hat schon damals, 1944/45, genau solche Verbrechen in Europa begangen, die er jetzt, vor unser aller Augen in der Ukraine, in Butscha, Mariupol und Cherson, begangen hat. Und unsere Angehörigen waren Teil dieser Maschinerie.“

Jury Konkewitsch heisst der Autor, der dort nur als ukrainischer Journalist vogerstellt wird. Dass er grosszügig konstatiert, dass nicht alle, die an der Zerschlagung des Nationalsozialismus und ihrer Verbündeter bmitgewirkt haben, Verbrecher waren, würde heute auch fast jeder alte und neue Nazi gerne unterschreiben. Schliesslich wird im Subtext gesagt, viele Kämpfer*innen gegen den Nationalsozialismus und seiner Verbündeten haben Verbrechen begangen.

Man stelle sich vor, Politiker*innen der Union oder AfD hätten solche Thesen vertreten. Dann wären doch Taz und anderes linksliberale Milieu gegen einen solchen Gesichtsrevisionismus auf die Barrikaden gegangen, mit Recht. Und dann muss man diese NS-Verharmlosung ausgerechnet am 8. Mai in der linksliberalen Taz lesen. Nur was macht braunen Dreck besser, wenn er von einem Ukrainer ausgesprochen wird? Schliesslich werden in Deutschland seit jeher gerne Nichtdeutsche vorgeschickt, damit die aussprechen, was viele in Deutschland denken. So werden gerne Juden zitiert, die Israel Apartheid und andere Verbrechen vorwerfen oder sich über den angeblichen deutschen Schuldkult echauffieren. Dann können die wieder gutgemachten Deutschen unschuldig auf sie verweisen, wenn sie eine solche antisemitische These doch nur zitieren. Und die Taz kann geschichtsrevisionistische Thesen, die sonst in der Jungen Freiheit zu lesen sind, einfacher publizieren, wenn darunter ein ukrainischer Name steht, der in der Tradition jener deutschlandfreundlichen ukrainischen Nationalisten steht, die bereits mit dem NS kollaborierten und den Hass auf Juden und Kommunisten mit ihm teilte.

Neunter Mai: eine Niederlage für den Nationalsozialismus und seine Verbündeten

Tatsächlich für diese Gefolgsleute von Stepan Bandera und Co. der 8. und 9. Mai kein Tag der Befreiung sondern eine grosse Niederlage. Sie hatten damals genauso den Krieg verloren, wie die Mehrheit der deutschen Bevölkerung, die bis zum Schluss hinter ihren „Führer“ stand. Doch schon im Kalten Krieg legten sie die Grundlage, dass aus ihrer Niederlage ein Wiederaufstieg erfolgte. Mit der Auflösung hatten Deutschland und seine Verbündete einen wichtigen Sieg errungen.

Es war eine deutschlandkritische Linke, die das vor über 30 Jahren klar erkannt und in Zeitungen wie konkret, 17 Grad Celsius und Phase 2 formuliert hatte. Damals gab es bei einigen Autor*innen schon die Horrorvision, dass man eines Tages den Nazitätern und ihren Verbündeten Denkmäler aufstellt. Heute kann man in vielen ukrainischen Städten Denkmäler des zeitweiligen NS-Verbündeten und Antisemiten Stepan Bandera sehen. Dass aber in der linksliberalen Taz die Thesen seiner Epigonen zu lesen sind, die grossmütig koinzidieren, nicht alle Kämpfer*innen gegen den NS waren Verbrecher, hätten sich wohl auch die pessimistischsten Kritiker*innen des deutschen Wiederaufstiegs nicht vorgestellt.

Der deutsche Revisionismus und die Aktienkurse von Rheinmetall

Dieses Jahr waren zum Jahrestag der Zerschlagung des NS russische und sowjetische Fahnen verboten. Die Schmach vom 9. Mai 1945, als eine Sowjetfahne an die Reichstagsruine gepflanzt wurde, ist damit vergolten. Doch die Deutschen werden allen Alliierten nicht verzeihen, dass sie den NS zerschlagen haben, da soll man sich von den Phrasen von der Vergangenheitsbewältigung nicht täuschen lassen. Denn der neue Geschichtsrevisionismus ist auch die Ideologie, mit denen grosse Teile der Bevölkerung in Deutschland, auch vieler (Ex)-Linke, mit Staat und Nation versöhnt werden. Dass zeigt sich daran, dass am 9. Mai an einer antimilitaristischen Demonstration in Berlin nur knapp 200 Menschen teilgenommen haben. Anlass war die Jahreshauptversammlung des Rheinmetall-Konzerns, die natürlich ganz geschichtsbewusst am 9. Mai stattfindet.

Der Konzern macht vor, wie am Jahrestag des Sieges der neue deutsche Aufstieg zelebriert wird. Die Aktien des Rheinmetall-Konzerns sind seit der heissen Phase des Ukraine-Kriegs immens gestiegen. Rheinmetall steht für den Wiederaufstieg Deutschlands und seiner Verbündeten. Der Geschichtsrevisionismus ist eine der Ideologien, die aktuell den deutschen Konsens herstellt. Die Demonstration war daher der beste Einspruch dagegen. Dass selbst in Berlin nicht mehr als 200 Menschen teilnehmen, zeigt ebenso stark, wie stark dieser deutsche Konsens funktioniert, wie die Tatsache, dass sich niemand mehr daran stört, dass in der Taz am 8. Mai der NS relativiert wird.

Soweit nicht anders angegeben und keine Quellenangabe (Name einer Organisation oder Internet-Adresse) vorhanden ist, gilt für die Texte auf dieser Webseite eine Copyleft (Public Domain) Lizenz.

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Oben        —     Firmenzentrale Rheinmetall AG, Rheinmetall Platz 1 40476 Düsseldorf

Unten      —       Vor der Zentrale der Rheinmetall AG, Düsseldorf am 26.10.2012 Kampagene „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel“

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Zu – JULIAN ASSANGE

Erstellt von DL-Redaktion am 14. Mai 2023

DIE WAHREN VERRÄTER VON JULIAN ASSANGE SIND GANZ IN DER NÄHE

Quelle:    Scharf  —  Links

Von  : Von John Pilger (12. März 2023), übersetzt von Daniela Lobmueh

Dies ist eine gekürzte Fassung einer Rede von John Pilger, die er am 10. März in Sydney hielt, um die Einführung von Davide Dorminos Skulptur von Julian Assange, Chelsea Manning und Edward Snowden, „Figuren des Mutes“, in Australien zu feiern.

Ich kenne Julian Assange, seit ich ihn 2010 in London zum ersten Mal interviewt habe. Ich mochte sofort seinen trockenen, dunklen Humor, der oft mit einem ansteckenden Kichern daherkommt. Er ist ein stolzer Außenseiter: scharfsinnig und nachdenklich. Wir sind Freunde geworden, und ich habe in vielen Gerichtssälen gesessen und zugehört, wie die Tribünen des Staates versuchten, ihn und seine moralische Revolution im Journalismus zum Schweigen zu bringen.

Mein persönlicher Höhepunkt war, als sich ein Richter am Royal Courts of Justice über seinen Richtertisch lehnte und mich anknurrte: „Sie sind nur ein umherziehender Australier wie Assange.“ Mein Name stand auf einer Liste von Freiwilligen, die für Julian eine Kaution stellen wollten, und dieser Richter erkannte in mir denjenigen, der über seine Rolle im berüchtigten Fall der vertriebenen Chagos-Insulaner berichtet hatte. Ungewollt machte er mir damit ein Kompliment.

Ich habe Julian vor kurzem in Belmarsh gesehen. Wir sprachen über Bücher und die beklemmende Idiotie des Gefängnisses: die fröhlich-klatschenden Slogans an den Wänden, die kleinlichen Strafen; sie lassen ihn immer noch nicht in den Fitnessraum. Er muss allein in einem käfigartigen Bereich trainieren, an dem ein Schild davor warnt, den Rasen zu betreten. Aber es gibt keinen Rasen. Wir haben gelacht; für einen kurzen Moment schien manches gar nicht so schlimm zu sein.

Das Lachen ist natürlich ein Schutzschild. Als die Gefängniswärter begannen, mit ihren Schlüsseln zu klimpern, wie sie es gerne tun, um anzuzeigen, dass unsere Zeit abgelaufen war, wurde er still. Als ich den Raum verließ, hielt er seine Faust hoch und ballte sie, wie er es immer tut. Er ist die Verkörperung von Mut.

Zwischen ihm und der Freiheit stehen diejenigen, die das Gegenteil von Julian sind: Sie kennen keinen Mut, keine Prinzipien und keine Ehre. Damit meine ich nicht das mafiöse Regime in Washington, dessen Verfolgung eines guten Mannes uns alle einschüchtern soll, sondern vielmehr diejenigen, die immer noch behaupten, in Australien eine gerechte Demokratie zu führen.

Anthony Albanese hat schon lange vor seiner Wahl zum australischen Premierminister im vergangenen Jahr seine Lieblingsfloskel „Genug ist genug“ in den Mund genommen. Er hat vielen von uns, auch Julians Familie, große Hoffnung gemacht. Als Premierminister fügte er dann noch hinzu, dass er „kein Verständnis“ für die Taten von Julian habe. Offensichtlich mussten wir sein Bedürfnis verstehen, seinen wohlversorgten Hintern zu schützen, falls Washington ihn zur Ordnung rufen sollte.

Wir wussten, dass es außergewöhnlichen politischen, wenn nicht gar moralischen Mut erfordern würde, wenn Albanese sich im australischen Parlament – demselben Parlament, das im Mai US-Präsident Joe Biden die Ehre geben wird – erheben und sagen würde:

Als Premierminister ist es die Verantwortung meiner Regierung, einen australischen Staatsbürger nach Hause zu holen, der eindeutig das Opfer einer großen, rachsüchtigen Ungerechtigkeit ist: ein Mann, der für die Art von Journalismus verfolgt wurde, die ein wahrer Dienst an der Öffentlichkeit ist, ein Mann, der nicht gelogen oder getäuscht hat – wie so viele seiner Nachahmer in den Medien -, sondern der den Menschen die Wahrheit darüber gesagt hat, wie die Welt funktioniert.

Ich fordere die Vereinigten Staaten auf“, könnte ein mutiger und moralischer Premierminister Albanese sagen, „ihren Auslieferungsantrag zurückzuziehen: die bösartige Farce zu beenden, die Großbritanniens einst bewunderte Gerichte befleckt hat, und die bedingungslose Freilassung von Julian Assange zu seiner Familie zu ermöglichen. Dass Julian in seiner Zelle in Belmarsh verbleibt, ist ein Akt der Folter, wie der Berichterstatter der Vereinten Nationen es genannt hat. So verhält sich eine Diktatur‘.

Leider stößt mein Tagtraum, dass Australien sich um Julian kümmert, an seine Grenzen. Das Schüren von Hoffnungen durch Albanese kommt nun einem Verrat gleich, für den ihn das historische Gedächtnis nicht vergessen und viele ihm nicht vergeben werden. Worauf wartet er dann noch?

Erinnern wir uns daran, dass Julian 2013 von der ecuadorianischen Regierung politisches Asyl gewährt wurde, vor allem weil seine eigene Regierung ihn im Stich gelassen hatte. Allein dafür sollten sich die Verantwortlichen schämen: nämlich die Labor-Regierung von Julia Gillard.

Gillard war so erpicht darauf, mit den Amerikanern zusammenzuarbeiten, um WikiLeaks für seine Wahrheitsfindung zu stoppen, dass sie wollte, dass die australische Bundespolizei (AFP) Assange verhaftet und ihm seinen Pass wegnimmt, weil er, wie sie es nannte, „illegal“ publiziert. Die AFP wies darauf hin, dass sie keine solchen Befugnisse habe: Assange habe kein Verbrechen begangen.

Es ist, als ob man Australiens außergewöhnlichen Souveränitätsverzicht daran messen könnte, wie es mit Julian Assange umgeht. Gillards pantomimische Kriecherei vor beiden Häusern des US-Kongresses ist auf YouTube zu bestaunen. Australien, so wiederholte sie, sei Amerikas „großer Freund“. Oder war es ‚kleiner Freund‘?

Ihr Außenminister war Bob Carr, ein weiterer Politiker der Labor-Maschine, den WikiLeaks als amerikanischen Informanten entlarvte, einen von Washingtons nützlichen Jungs in Australien. In seinen veröffentlichten Tagebüchern prahlte Carr damit, Henry Kissinger zu kennen; tatsächlich lud der große Kriegstreiber den Außenminister zum Zelten in die kalifornischen Wälder ein, wie wir erfahren.

Australische Regierungen haben wiederholt behauptet, Julian habe volle konsularische Unterstützung erhalten, was sein gutes Recht ist. Als sein Anwalt Gareth Peirce und ich den australischen Generalkonsul in London, Ken Pascoe, trafen, fragte ich ihn: „Was wissen Sie über den Fall Assange?

‚Nur das, was ich in der Zeitung gelesen habe‘, antwortete er lachend.

Heute bereitet Premierminister Albanese dieses Land auf einen lächerlichen Krieg mit China unter amerikanischer Führung vor. Milliarden von Dollar sollen für eine Kriegsmaschinerie aus U-Booten, Kampfjets und Raketen, die China erreichen können, ausgegeben werden. Die Kriegstreiberei der „Experten“ in den ältesten Zeitungen des Landes, Sydney Morning Herald und Melbourne Age, ist eine nationale Peinlichkeit, oder sollte es zumindest sein. Australien ist ein Land ohne Feinde, und China ist sein größter Handelspartner.
Diese geistesgestörte Unterwürfigkeit gegenüber der US-Aggression ist in einem außergewöhnlichen Dokument mit der Bezeichnung „US-Australia Force Posture Agreement“ niedergelegt. Darin heißt es, dass die amerikanischen Truppen die „ausschließliche Kontrolle über den Zugang zu [und] den Einsatz von“ Waffen und Material haben, die in Australien in einem Angriffskrieg eingesetzt werden können.

Dazu gehören mit ziemlicher Sicherheit auch Atomwaffen. Albaneses Außenministerin Penny Wong „respektiert“ das ambivalente Schweigen der Amerikaner zu diesem Thema, hat aber offensichtlich keinen Respekt vor dem Recht der Australier, es zu erfahren.

Eine solche Unterwürfigkeit gab es schon immer – nicht untypisch für eine Siedlernation, die noch immer keinen Frieden mit ihren indigenen Ursprüngen geschlossen hat – aber jetzt ist sie gefährlich.

China als die gelbe Gefahr passt wie die Faust aufs Auge zu Australiens rassistischer Vergangenheit.* Es gibt jedoch noch einen anderen Feind, über den nicht gesprochen wird. Das sind wir, die Öffentlichkeit. Wir haben das Recht, es zu wissen. Und unser Recht, Nein zu sagen.

Seit 2001 wurden in Australien 82 Gesetze erlassen, um die schwachen Rechte auf Meinungsäußerung und abweichende Meinungen zu beschneiden und die Kalte-Kriegs-Paranoia eines zunehmend geheimen Staates zu schützen, in dem der Leiter des wichtigsten Nachrichtendienstes ASIO Vorträge über die Disziplin der „australischen Werte“ hält. Es gibt Geheimgerichte, geheime Beweise und geheime Justizirrtümer. Australien gilt als Vorbild für den Meister jenseits des Pazifiks.

Bernard Collaery, David McBride und Julian Assange – zutiefst moralische Männer, die die Wahrheit sagten – sind die Feinde und Opfer dieser Paranoia. Sie und nicht die edwardianischen Soldaten, die für den König marschierten, sind unsere wahren Nationalhelden.

Was Julian Assange betrifft, so hat der Premierminister zwei Gesichter. Das eine Gesicht lässt uns hoffen, dass seine Intervention bei Biden zu Julians Freiheit führen wird. Das andere Gesicht schmeichelt sich bei ‚POTUS‘ ein und erlaubt den Amerikanern, mit ihrem Vasallen zu tun, was sie wollen: Ziele zu setzen, die für uns alle in einer Katastrophe enden könnten.

Wird Albanese Australien oder Washington in Bezug auf Julian Assange unterstützen? Wenn er „aufrichtig“ ist, wie die eher blauäugigen Anhänger der Labor Party sagen, worauf wartet er dann noch? Wenn es ihm nicht gelingt, Julians Freilassung zu erreichen, wird Australien aufhören, souverän zu sein. Wir werden kleine Amerikaner sein. Offiziell.

Hier geht es nicht um das Überleben einer freien Presse. Es gibt keine freie Presse mehr. Es gibt Zufluchtsorte im Samizdat, wie diese Seite. Es geht in erster Linie um Gerechtigkeit und unser wertvollstes Menschenrecht: frei zu sein.
Folgen Sie John Pilger auf Twitter @johnpilger

*Anm.d.Übers.: Australien war bis 1973 ein rassistisches Apartheitsregime wie Südafrika, dann beendete der Labour-Premier Gough Witlam (der „Willy Brandt Australiens“) die Rassentrennung. 1975 wurde er dafür und für weitere Reformen durch eine Justizintrige der Britischen Krone gestürzt, dieser Hochverrat wurde nie zugegeben und Witlams bahnbrechende Reformen werden bis heute weitgehend aus dem Gedächtnis der westlichen Öffentlichkeit gelöscht. (übersetzt von Daniela Lobmueh)

Siehe auch:

Assange-Schauprozess: Unrechtsstaat wirft Nebelkerzen

http://www.scharf-links.de/44.0.html?&tx_ttnews%5bpointer%5d=14&tx_ttnews%5btt_news%5d=74963&cHash=21478b711c

Das Blut von Assange wird an Baerbocks Händen kleben

https://linkezeitung.de/2022/08/09/das-blut-von-assange-wird-an-baerbocks-haenden-kleben/

Vereinigtes Königreich: Gefängnisleitung verwehrt NGO „Reporter ohne Grenzen“ Besuch von Assange

www.scharf-links.de/44.0.html

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KOLUMNE * ERNSTHAFT ?

Erstellt von DL-Redaktion am 14. Mai 2023

Wo es leider nur um Köpfe geht

Thüringer Staatskanzlei Regierungsstraße Erfurt

Eine Kolumne von Ulrike Winkelmann

Grüne in Thüringen. – Die Grüne Anja Siegesmund will lieber für einen Lobbyverband arbeiten, als Ministerin zu sein. Das verrät viel über die Krise der Landespolitik.

Aus „persönlichen Gründen“, so sagte sie es, legte Thüringens grüne Umweltministerin Anja Siegesmund Ende vergangenen Jahres ihr Amt nieder, um eine „Auszeit“ ging es, und man mochte denken: Kann ja schon mal vorkommen, dass so ein Landesministerium jemanden nicht mehr erfüllt.

Doch dann fand die regionale Qualitätspresse heraus, dass die persönlichen Gründe doch eine berufliche Note hatten. Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft hatte Siegesmund offenbar bereits als nächste Präsidentin ausgesucht.

Diesen Job kann die grüne Spitzenkraft allerdings nicht so schnell wie geplant antreten. Vielleicht ist Siegesmund entgangen, dass die rot-rot-grüne Koalition, der sie angehörte, sich eine „Karenzzeit-Regelung“ gab. Demnach sollen ausscheidende PolitikerInnen erst eine ganze Weile ins Abklingbecken, bevor sie ihre Kontakte und Kenntnisse zum Beispiel in Unternehmensverbänden einbringen. Ein großes grünes Thema übrigens – auch in Thüringen warben die Grünen für „Je länger, je lieber“.

Siegesmund könnte nun dagegen klagen, dass diese Regelung für sie gilt. Ich für meinen Teil bin nicht nur gespannt, wann Anja Siegesmund und der Bundesverband der Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft zusammenkommen. Gern nehme ich auch Wetten entgegen, wie sich die Sache – zumal, wenn das alles noch dauert – auf die Landtagswahlen in Thüringen in etwas über einem Jahr auswirkt.

Der Goebbels-Imitator steht bei 28 Prozent

In Thüringen steht die AfD in Umfragen derzeit bei 28 Prozent. Um sie von der Macht fernzuhalten, arbeitet Ministerpräsident Bodo Ramelow schon jetzt mit einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung in einer Art Darf-so-aber-nicht-heißen-Kooperation mit der CDU. Unglaubwürdige Grünen-Politikerinnen schaden in solchen Situationen nicht nur der eigenen 5,2-Prozent-Partei.

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In den Bundesländern, in denen die AfD stärkste Kraft im Landtag zu werden droht, geht es demokratisch gesehen um alles. Die Thüringer AfD-Truppen rings um Goebbels-Imitator Björn Höcke schlachten angreifbare Personalien aus, wo es nur geht. Wie es sich halt für eine Partei gehört, die nur aus Ressentiments besteht.

Nun lässt sich der Mechanismus „Hurra, wir können uns auf Personalgeschichten stürzen, dann fällt niemandem auf, dass wir keine Vorschläge in der Sache haben“ natürlich derzeit auch im Bund und bei anderen Parteien beobachten. Doch hege ich bei Habeck/Graichen die Hoffnung, dass die schiere Wichtigkeit des Klimathemas bald dafür sorgt, dass wir wieder darüber reden dürfen, wie die Energiewende beim Wohnen funktionieren kann, und was eben noch so ansteht.

Quelle      :          TAZ-online         >>>>>         weiterlesen

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DL – Tagesticker 14.05.2023

Erstellt von DL-Redaktion am 14. Mai 2023

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

Heute in der Leseauswahl des „Bengels“:  – . –   1.) Insolvenz von KI-Firma  – . –   2.) Regierung ohne Grüne  – . –   3.) Immer wieder im Frühling  – . –  4.) Insolvente Altenheime:  – . –  5.) CDU/CSU und Korruption:  – . –   DL wünscht allen Leser-Innen einen schönen Tag und gute Unterhaltung.

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Einen Blick in das wahre Gesicht der zukünftigen Künstlichen-Intelligenz ? Auf die schlecht geleistete Arbeit von Politiker-innen sowie so! Können denn Politiker-innen auch etwas anderes, bei der Bildung ?

Betrugsvorwurf gegen »Promi-Start-up« Augustus Intelligence. Der Insolvenzverwalter des KI-Start-ups Augustus Intelligence sieht Hinweise auf Betrug – und reicht Klage auf Schadensersatz gegen die einstigen Direktoren ein. Unter ihnen: der CDU-Politiker Philipp Amthor.

1.) Insolvenz von KI-Firma

Demnach deuten Indizien darauf hin, dass das Unternehmen von Anfang an gar nicht so sehr am Geschäft, sondern viel mehr am Betrug seiner Geldgeber interessiert war – entsprechende Hinweise lägen dem Liquidator vor, heißt es. Damit erhärtet sich ein Verdacht, den der SPIEGEL bereits vor drei Jahren aufgebracht hatte: dass die Investoren bewusst getäuscht wurden. Im Namen der Investoren hat der Insolvenzverwalter am 23. April im US-Bundesstaat Delaware Klage eingereicht. Die Kläger fordern Schadensersatz in Millionenhöhe von den ehemals Verantwortlichen bei Augustus Intelligence. Es geht unter anderem um den Vorwurf des Betrugs, der Verabredung zum Betrug, Vertragsbruch und Verletzung der Sorgfaltspflicht. So sei den Investoren vorgegaukelt worden, dass es bereits potente Geldgeber und ein üppiges Startkapital von rund 50 Millionen US-Dollar gebe. Dies sei jedoch möglicherweise gar nicht der Fall gewesen. Auch habe das Unternehmen zunächst nicht wie versprochen über Rechenzentren zum Schürfen von Bitcoin verfügt.

Spiegel-online

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Das wäre doch eine der leichtesten Sachen für eine SPD. Denn wer mit einen Hausmeister aus der FDP einen Staat führen kann, dem kann man nahezu alles zutrauen. DL bittet um ein paar Tränen für die Leiden der FDP.

Friedrich Merz als Retter des Kanzlers ? Mutwillige Zerstörung von Volkswirtschaft, internationalen Beziehungen und gesellschaftlichem Frieden: SPD und FDP halten an einer Regierung fest, die dem Land massiv schadet. Wann lösen sie sich endlich von den Grünen?

2.) Regierung ohne Grüne

Seit einigen Tagen häufen sich Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP, und dies keineswegs nur in der Ampel kritisch gesonnenen Medien. Tatsächlich ist die Lage des ersten Kabinetts Scholz bereits 18 Monate nach Amtsantritt derart desaströs, dass sich mit einer Wette auf ein Scheitern der Ampel noch vor 2025 nicht mehr viel verdienen ließe – die Wahrscheinlichkeit gilt mittlerweile als zu hoch für eine gute Quote. Der Grund liegt auf der Hand: Robert Habeck (Wirtschaft), Annalena Baerbock (Außen) und mehr denn je auch Lisa Paus (Frauen) ziehen mit ihrem radikalisierten Kurs auch ihre Partner immer tiefer nach unten. SPD und FDP werden für die mutwillige Zerstörung von Volkswirtschaft, internationalen Beziehungen und gesellschaftlichem Frieden selbstverständlich in Mithaftung genommen. Die Bevölkerung würdigt nicht angebliche mäßigende Einflüsse der anderen beiden Parteien, so die Hoffnung insbesondere von Christian Lindner, sondern erkennt selbstverständlich, dass ohne die Stimmen der Minister und Abgeordneten von SPD und FDP im Kabinett und im Bundestag der Amoklauf der Grünen, die täglichen Anschläge auf Wirtschaft und Wohlstand schlagartig zu Ende wären. FDP leidet am meisten.

Cicero-online

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Ja, wenn der Mai gekommen ist, zeigen uns die politischen Clans woher sie einst kamen und wohin sie Heute bereit sind zu gehen. Wo einst die Hoffnung frisch er sprießt, wir Heute nur noch braune Blütenblätter sehen.

Krise der Grünen. – Bei den Grünen schlägt zum dritten Mal ein Skandal im Frühling ein. Die Jahreszeit mag Zufall sein, aber die drei Fälle haben doch etwas gemeinsam.

3.) Immer wieder im Frühling

Einige Gruppen von Menschen blicken dem Frühling, anders als die Mehrheit der Bevölkerung, jedes Jahr mit Schrecken entgegen. Pollen-Allergiker gehören zum Beispiel dazu oder Chirurgen, die in der Nähe beliebter Motorradrouten tätig sind. Ein weiterer Menschenschlag dürfte so langsam ähnliche Ängste entwickeln: die Mitglieder der grünen Partei. Ab dem dritten Mal ist es schließlich eine Tradition: Wenn die Tage länger werden und die Blumen blühen, schlägt bei der Öko-Partei ein Skandal ein. Die Fehltritte können nicht mit den ganz großen Affären der bundesrepublikanischen Geschichte mithalten, es geht nicht um kaputte Starfighter oder schwarze Kassen. Und noch nicht mal um dubiose Geschäfte mit Pipelines in der Ostsee. Es sind aber zumindest individuelle moralische Fehler von überdurchschnittlicher Relevanz, über die einzelne Grünen-Politiker mittlerweile in einer gewissen Regelmäßigkeit stolpern – zum Schaden der ganzen Partei.Im Frühjahr 2021 war es Annalena Baerbock, die als Spitzenkandidatin erfolgversprechend ins Rennen um das Kanzleramt gestartet war, bevor ein geschönter Lebenslauf und Plagiate in ihrem Buch publik wurden. Bis zur Bundestagswahl im Herbst erholten sich die Grünen davon nicht mehr.

TAZ-online

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Wer bereit ist Milliarden in Kriegsgeräte zu verballern dem fehlt es an Kleingeld wenn es um die eigenen Belange geht. Alte Menschen zählen zu den gleichen Überflüssigkeiten wie Flüchtlinge. Kann ein Markt für Kapitalisten nicht gebrauchen. SPD = „Sie Plündern Deutschland.“

Neuer Höhepunkt des Pflege-Notstandes.  Fehlt das Personal, müssen Heimplätze abgebaut werden. Halb volle Heime aber machen Verluste. Und jetzt? Ulrike Baureithel blickt hinter die Insolvenzwelle bei Pflegeheimen.

4.) Insolvente Altenheime:

Es sei wie ein Sechser im Lotto, freute sich im Winter eine Freundin, die innerhalb weniger Tage einen Heimplatz für ihre plötzlich pflegebedürftige Mutter ergattert hatte. Nicht zig Kilometer von ihrem Wohnort entfernt, sondern nebenan, gut geführt und in vertrauter Umgebung. Das hat Seltenheitswert. Denn wer derzeit einen pflegebedürftigen Angehörigen unterbringen muss, wird mit der stereotypen Antwort konfrontiert, dass das ausgebuchte Heim keine Wartelisten mehr führe, sondern Plätze nur noch ad hoc belege – wenn überhaupt. Seit nach dem Ende der Pandemie die staatlichen Rettungsschirme wieder zugeklappt wurden, hat der Notstand in der Altenpflege einen neuen Höhepunkt erreicht. Immer mehr Heime melden Insolvenz an oder verringern ihre Kapazitäten. Das gilt insbesondere für kleinere Häuser, aber in die Schlagzeilen geraten nun auch große Betreiber, die mit dem Geschäftsmodell „Altenpflege“ auf den Markt gedrängt und satte Rendite gemacht hatten. Selbst Wohlfahrtsverbände wie die Caritas schlagen Alarm. 142 Heimschließungen, 431 aufgegebene Pflege- und 24 eingestellte Tagesdienste registrierte das Online-Portal pflegemarkt.com 2022, 6.477 vollzeitstationäre Pflegeplätze gingen verloren. Auffällig ist, dass Neugründungen vor allem in den Bereich der Tagespflege fallen.

Freitag-online

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Wer so alles an den goldenen Bändern in der Politik hängt ist schon Erstaunlich. Trotz alledem hat noch Niemand bei den Trüffelschweinen der Demokratie angefragt, wie lange Dieses noch so weiter gehen wird.

Verstrickungen im Unionsnetzwerk.  Welche Rolle spielte eine Jenaer IT-Firma bei den Wahlkämpfen der CDU/CSU?

5.) CDU/CSU und Korruption:

Am 4. April durchsuchten Beamte des Thüringer LKA gemeinsam mit belgischen Kolleg*innen die Parteizentrale der Europäischen Volkspartei (EVP), der mächtigsten Fraktion im Europaparlament. Die Maßnahme wurde im Rahmen von Ermittlungen gegen den Thüringer CDU-Fraktionsvorsitzenden Mario Voigt wegen des Verdachts auf Korruption durchgeführt. Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatten Polizeibeamte im Zuge der Ermittlungen die Wohnung des Abgeordneten sowie Geschäftsräume einer IT-Firma in Jena durchsucht. Die Staatsanwaltschaft Erfurt wirft Voigt vor, für die Vermittlung eines Auftrages der Europäischen Volkspartei (EVP) an die Jenaer Firma Geld erhalten zu haben. Recherchen von MDR-Thüringen zufolge geht es um rund 17 000 Euro. Voigt war zu dem Zeitpunkt als Leiter der digitalen Wahlkampagne der EVP in Brüssel tätig. Aus Unterlagen des EU-Parlamentes geht hervor, dass das Unternehmen 2020 einen Webhosting-Auftrag für 15 900 Euro erhielt. Gegenüber MDR-Thüringen hatte Voigt bereits zu Beginn der Ermittlungen im Oktober erklärt, dass die Gelder vom Unternehmen an ihn legal im Rahmen von Beratertätigkeiten geflossen seien. Eine Anfrage zum aktuellen Stand der Ermittlungen ließ die Staatsanwaltschaft bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet.

ND-online

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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“

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