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Archiv für Februar 17th, 2023

Grünes Schrumpfen

Erstellt von DL-Redaktion am 17. Februar 2023

Eine neue Studie weist nach, dass „grünes Wachstum“ eine Illusion ist.

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Ein Finanzkasino von Ulrike Herrmann

Denn Öko-Energie, die unsere Technik antreibt, hat schlicht zu hohe Kosten. Die Herstellung von grünem Kerosin dürfte insgesamt etwa 10- bis 40-mal so viel kosten wie die fossile Variante.

Klimaschutz scheint einfach: Man muss nur auf Ökoenergie setzen. Doch leider ist es nicht trivial, genug Ökoenergie zu mobilisieren. Energieexperten schätzen, dass Deutschland etwa 2.000 Terawattstunden (TWh) an Ökostrom benötigen würde, wenn „grünes Wachstum“ möglich sein soll. Das wäre rund 4-mal so viel Strom, wie Deutschland heute verwendet.

Diese Mengen kann die Bundesrepublik nicht komplett erzeugen. Selbst wenn so viele Solar­paneele und Windräder wie möglich installiert würden, kämen wohl nur 1.200 heimische Terawattstunden heraus. Die restlichen 800 TWh müssten importiert werden.

Wirtschaftsminister Robert Habeck ist daher kürzlich nach Namibia gereist, um dort ein Projekt anzustoßen, das 10 Milliarden Dollar kosten soll. Mit Sonne und Wind soll grüner Wasserstoff produziert und dann in Ammoniak umgewandelt werden. 2027 soll die erste Fuhre nach Deutschland gehen, um hier Dünger und andere Chemikalien klimaneutral herzustellen.

Die Idee hat Charme: Namibia ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur knapp 2,6 Millionen Einwohner – und damit viel Platz für Windräder und Solarpaneele. Zugleich würde auch Namibia Ökostrom erhalten, denn „eine Art von grünem Energie-Imperialismus“ schließt Habeck aus.

Bleibt die Frage: Wie teuer wird die gesamte Produktion? Es sagt wenig, dass ein Projekt 10 Mil­liar­den Dollar kosten soll. Um die Energiewende zu kalkulieren, ist wichtig, wie teuer die einzelnen grünen Energie-Einheiten im Vergleich zu den fossilen Varianten werden. Lange gab es nur vage Schätzungen – bis im Dezember eine Studie erschien, die das Bundeswirtschaftsministerium gefördert hat. Gerechnet wurden Modelle für das nördliche Afrika und den Nahen Osten, wo die Bedingungen ähnlich günstig wie in Namibia sind: Die Sonne scheint fast immer, und in den Wüsten leben kaum Menschen, die sich an den Solarpaneelen oder Windrädern stören könnten.

Immerhin: Theoretisch ließe sich genug Strom erzeugen, um ganz Europa zu versorgen. Doch der Rest ist schwierig. Denn der Wüstenstrom lässt sich nicht einfach nach Norden transportieren, weil Stromleitungen zu teuer wären. Um aber per Schiff oder Pipeline nach Europa zu ­gelangen, muss der Strom umgewandelt werden – erst in grünen Wasserstoff und dann in synthetische Kraftstoffe oder andere Basisprodukte. Schon dabei geht eine Menge Energie verloren. Zudem lässt sich Wasserstoff nur erzeugen, wenn ­Süßwasser vorhanden ist, das aber in Wüsten bekanntlich fehlt. Also muss Meerwasser entsalzt werden, was erneut Energie kostet. Ein weiteres Problem: Um grünes Kerosin oder andere Energieträger zu erzeugen, wird Kohlenstoff benötigt. Klima­neutral ist dies jedoch nur, wenn dafür CO2 aus der Luft gefiltert wird, weil auch wieder CO2 entsteht, wenn grünes Kerosin verfeuert wird. Leider kostet es erneut viel Energie, CO2 aus der Luft zu holen.

Die neue Studie hat daher errechnet, dass ein Liter grünes Kerosin 2030 zwischen 1,92 und 2,65 Euro kosten dürfte. Bis 2050 sollen die Herstellungskosten auf 1,22 bis 1,65 Euro fallen. Diese Preise wirken zunächst nicht besonders teuer – schließlich müssen Fluggesellschaften momentan etwa 2,81 Dollar pro Gallone Kerosin zahlen, wobei eine Gallone 4,4 Litern entspricht. Das grüne Kerosin scheint also „nur“ 4-mal so teuer zu sein wie die fossile Variante.

Doch dieser Vergleich führt in die Irre, weil Marktpreise mit Herstellungskosten verwechselt werden. Die Fluggesellschaften zahlen nicht nur für die Produktion des Kerosin, sondern finanzieren auch die enormen Gewinne der Ölstaaten – und die Spekulation an den Finanzmärkten. Das Öl selbst lässt sich relativ billig aus dem Boden holen. Im Nahen Osten liegen die Förderkosten bei etwa 10 Dollar pro Barrel (159 Liter), in den USA sind es rund 30 Dollar. Natürlich ist auch ein bisschen Aufwand nötig, um das Rohöl zu Kerosin zu raffinieren – aber insgesamt dürfte die Herstellung von grünem Kerosin etwa 10- bis 40-mal so viel kosten wie die fossile Variante. Damit wird „grünes Wachstum“ zur Illusion.

Stattdessen ist „grünes Schrumpfen“ angesagt. Denn die Energie treibt die ganze Technik an, die unseren Wohlstand produziert. Wird Energie knapp und teuer, muss die Wirtschaftsleistung sinken. Viele Klimaretter wollen nicht wahrhaben, dass es auf „grünes Schrumpfen“ hinausläuft. Sie führen gern zwei Argumente an, die aber beide falsch sind. Erstens: Nur die Marktpreise würden zählen, nicht die Herstellungskosten. Denn das hiesige Geld sei futsch, sobald wir unsere Öl­importe zahlen. Deswegen sei grünes Kerosin „nur“ 4-mal so teurer.

Quelle      :          TAZ-online          >>>>>        weiterlesen

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Droht Gefahr für Taiwan?

Erstellt von DL-Redaktion am 17. Februar 2023

WIE GEFÄHRDET IST TAIWAN WIRKLICH?

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Von Tom Stevenson

Dass die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China globale Konkurrenten sind, steht außer Zweifel. Weniger klar ist, was diese Konkurrenz ausmacht und welche Gefahren sie birgt.

China hat sich in relativ kurzer Zeit das militärische Instrumentarium einer Weltmacht zugelegt. Auf den gigantischen Werften von Dalian, Bohau und Jiangnan laufen serienweise Kriegsschiffe vom Stapel. Das wird von der etablierten Seemacht USA natürlich als Herausforderung wahrgenommen. Anfang 2021 machte die Meldung Furore, dass die chinesische Kriegsmarine seit dem Vorjahr erstmals über mehr Schiffe verfügte als die U.S. Navy – wobei es allerdings, was die Größe, die militärischen Ausstattung und die Aufgaben der Schiffe betrifft, nach wie vor erhebliche Unterschiede gibt.

Auch räumlich rücken die chinesische und die US-amerikanische Kriegsflotte einander immer näher. Die USA entsenden, zusammen mit Großbritannien, Flugzeugträger und andere Kriegsschiffe in die Gewässer rund um Taiwan. Das mutet an wie eine Wiederholung jener Rivalität zwischen der Kaiserlichen Deutschen Marine und der Royal Navy, die 1914 in den Ersten Weltkrieg mündete.

Chinesische Fregatten beschatten US-Zerstörer bei ihrer Durchfahrt durch die Formosa-Straße. Unter Präsident Trump wie unter Präsident Biden haben die USA ihren strategischen Fokus auf Taiwan als den wahrscheinlichsten künftigen Krisenherd gelegt.

Auf taiwanischem Boden ist inzwischen ein kleines Kontingent von US-Soldaten stationiert. Im August 2022 reiste Nancy Pelosi, die damalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, zu einem groß angekündigten Besuch nach Taipeh, mit dem sie offenbar die Führung in Peking ärgern wollte, ohne eine allzu heftige Reaktion zu provozieren. Der Besuch Pelosis steht damit sinnbildlich für eine Krise in den chinesisch-amerikanischen Beziehungen, die immer wieder am Horizont zu erahnen war, ohne je richtig sichtbar zu werden.1

Der Gedanke, dass eine Invasion Chinas in Taiwan eine reale Gefahr darstellt, bereitet Washington seit 2020 ständige Sorgen. Bis dahin war man davon ausgegangen, dass sich Peking an die Taiwan-Doktrin des früheren Staats- und Parteichefs Hu Jintao (2003–2013) halten würde, der 2004 das Motto ausgegeben hatte: „Um Verhandlungen bemühen, bereit sein zu kämpfen, keine Angst haben zu warten.“

Diese Leitlinie änderte sich während Trumps Regierungszeit. Damals stellte China eine Antischiffsrakete in Dienst, die selbst US-Flugzeugträger bedrohen konnte, während Washington eine Handelspolitik betrieb, die auf eine Konfrontation zwischen der chinesischen und der US-amerikanischen Industrie hinauslief.

Die Regierung Taiwans war damals der Ansicht, dass das chinesische Militär zu einer Invasion der Insel nicht in der Lage sei. So sah es auch die einschlägige Kommission des US-Kongresses.2 Das hielt gewisse Kreise in Washington nicht von der Behauptung ab, die Führung in Peking hege die „Hoffnung“, Taiwan in den nächsten Jahre erobern zu können.

Im März 2021 machte Admiral Philip Davidson – als damaliger Oberbefehlshaber der US-Truppen in der Indo-Pazifik-Region (USINDOPACOM) – die viel beachtete Voraussage, das könnte bereits 2027 der Fall sein. Anfang Oktober 2021 warnte Taiwans Verteidigungsminister Chiu Kuo-cheng, eine Invasion sei bereits ab 2025 möglich. Und Anfang Februar 2023 sagte CIA-Chef William Burns man verfüge über Informationen, wonach Xi Jinping seinem Militär befohlen habe, sich bis 2027 auf eine Invasion Taiwans vorzubereiten.

All diese düsteren Einschätzungen haben allerdings den Fehler, dass sie allein der militärischen Logik folgen. Was ihnen fehlt, ist eine Analyse der chinesischen Außenpolitik und erst recht eine Einschätzung der taiwanischen Innenpolitik.

Die wahren strategischen Absichten Chinas zu entziffern, ist für den Westen schwierig genug. Und das umso mehr, seit die Clique um Staats- und Parteichef Xi Jinping die Entscheidungsabläufe immer stärker zentralisiert hat. So kann man heute nach Belieben „offizielle“ – und oft genug vage – Äußerungen zitieren, die sich als Beleg für finstere Machenschaften „der Chinesen“ eignen. Dabei sagen selbst Chinas intellektuelle Falken wie der „konservative Sozialist“ Jiang Shigong von der juristischen Fakultät der Universität Peking, China operiere innerhalb des vom amerikanischen Imperium gesteckten Rahmens.

Xi selbst hat sich zur Taiwan-Frage nur selten geäußert. Anfang Januar 2019 erklärte er, die Wiedervereinigung bleibe ein zentrales Ziel auch in der „Neuen Ära“ Chinas. Xi bekannte sich allerdings auch zur Strategie der friedlichen Entwicklung, die sein Vorgänger Hu Jintao verfolgt hatte. Die einzige eindeutige Aussage von Xi lautet, dass die Vereinigung mit Taiwan „unvermeidlich“ vor 2049 stattfinden werde.

Es gibt gute Argumente für die Annahme, dass China zumindest in nächster Zeit nicht versuchen wird, eine Invasion zu starten. Die Strategie Pekings gegenüber Taiwan basierte stets darauf, passiv Druck auszuüben. Es war immer wichtiger, die Möglichkeit einer formellen Unabhängigkeitserklärung Taiwans auszuschließen, als eine Vereinigung zu erzwingen – die freilich seit 1949 das offizielle Ziel aller chinesischen Führer war und ist.

Es gibt auch keine überzeugenden Beweise dafür, dass sich das unter Xi groß geändert hätte. Statt sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie China die Position der USA in Ostasien oder den Status Taiwans infrage stellen kann, zielt sein Ehrgeiz auf ein anderes Projekt: den Aufstieg Chinas zur Hightech-Großmacht.

Laut der China-Expertin Bonnie Glaser, die das „Indo-Pazifische Programm“ des German Marshall Fund leitet, besteht die chinesische Strategie eher darin, „bei den Menschen in Taiwan ein Gefühl der Verzweiflung auszulösen und sie zu der Ansicht zu bewegen, dass der einzig gangbare Weg für sie der Anschluss an das chinesische Festland ist“.

Die strategischen Köpfe in Washington treibt eine andere Befürchtung um: dass die globale Vormachtstellung der USA durch den Verlust ihres De-facto-Protektorats Taiwan ins Wanken gebracht werden könnte. So vermutet etwa Rush Doshi, Direktor der China-Abteilung des National Security Council (NSC), dass China letztlich die USA in ganz Ostasien ablösen will. Er befürchtet, Washington könnte seinen hegemonialen Einfluss auf Japan und Südkorea verlieren, der dafür sorgt, dass sich die Eliten dieser Länder – ähnlich wie die Eliten in Europa – an der westlichen Großmacht orientieren.

In den USA geht man davon aus, dass China derzeit über 400 Atomsprengköpfe und 300 Interkontinentalraketen verfügt und dass die sechs chinesischen U-Boote, die mit atomwaffenfähigen Raketen bestückt sind, ständig in den Gewässern Ostasiens unterwegs sind. Die U.S. Navy verfügt über Unterwassersensoren, mit denen die Bewegungen der chinesischen U-Boote an den Einfahrten zum Südchinesischen und im Ostchinesischen Meer verfolgt werden können.

Außerdem verfügen die USA über ein weitaus größeres Atomwaffenarsenal als China. Deshalb setzen einige Washingtoner Strategen nach wie vor auf die Fähigkeit eines Atomschlags gegen China – wie er in den strategischen Planungen vor 2000 vorgesehen war.

Insgesamt fehlt bei vielen Diskussionen um das Thema China/Taiwan die Einsicht, dass die Präsenz des US-Militärs im ostasiatischen Raum nach wie vor dominant und für China bedrohlich ist. In den USA dient die Bedrohung Taiwans durch China zum einen als Rechtfertigung, um Ansprüche bestimmter Waffengattungen an den Militärhaushalt zu rechtfertigen. Zum anderen ist sie auch ein Leitprinzip, an dem sich die langfristige strategische Planung für Ostasien und die Pazifik-Region orientiert.

Die Gefahr einer Invasion in Taiwan war und ist – unter Trump wie unter Biden – die zentrale Begründung für eine neue Strategie der Konfrontation. Wie Bonnie Glaser im Gespräch erläutert, gab es insbesondere in Trumps Amtszeit sogar Anzeichen dafür, dass die USA ihre Ein-China-Politik aufgeben könnten – mit der möglichen Folge einer Krise in der Formosa-Straße.

„Inkonsistente Äußerungen und Aktionen haben zu einer gewissen Verwirrung hinsichtlich der Ein-China-Politik geführt“, meint Glaser. Dennoch kommt sie in ihrer Analyse der politischen Situation in China und Taiwan zu dem Schluss, dass „die Gefahr eines Krieges, zumal in den nächsten fünf Jahren, niedrig bleibt“.

Selbst unter rein militärischen Gesichtspunkten würde China bei einer Taiwan-Invasion vor erheblichen Schwierigkeiten stehen. Die massive US-Militärpräsenz in der Region ist das eine Problem, das andere ist die komplizierte Logistik einer amphibischen Landungsoperation.

Um die Küste Taiwans zu erreichen, müsste die chinesische Kriegsflotte die 180 Kilometer breite Straße von Formosa überqueren, also zwölf Stunden unterwegs sein. Die anschließende amphibische Landung wäre ein riskantes Unternehmen, und zusätzlich erschwert durch die seichten Küstengewässer und die engen Buchten. Schon während der Überfahrt wären die chinesischen Schiffe dem Beschuss durch gegnerische Raketen, Artillerie und Flugzeugen ausgesetzt.

Taiwan hat zwar mit dem Bau von eigenen U-Booten begonnen, verfügt derzeit aber lediglich über zwei Exemplare modernerer Bauart. Und die neuen werden nicht vor 2030 einsatzfähig sein. Doch Chinas Kriegsmarine hätte bei einer amphibischen Invasion mit den US-Atom-U-Booten zu rechnen, denen sie nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hat. Und selbst wenn die Landeoperation gelingen sollte, müsste sie den Widerstand der taiwanischen Armee überwinden.

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Die Bevölkerung Taiwans lebt überwiegend im Westen der Insel Formosa. Die Infrastruktur dort ist viel dichter als im Osten, der von einer üppig bewaldeten, fast 4000 Meter hohen Gebirgskette beherrscht wird – ungeeignetes Gelände für eine Invasion und ihren nötigen Nachschub. Es gibt keine Bahnlinien in Ost-West Richtung und nur wenige Straßen.

Die Invasoren wären also auf Schiffe angewiesen, die in der Formosa-Straße den Angriffen feindlicher U-Boote und Raketen fast schutzlos ausgeliefert wären. Ohnehin ist zweifelhaft, ob China über genügend Landungsschiffe verfügt. Nach einer vorsichtigen ­Schätzung müsste seine Kriegsmarine mindestens 300 000 Soldaten nach Formosa übersetzen, derzeit könnte sie pro Landungswelle allenfalls 20 000 schaffen.

Dieses Argument kontern US-Militärexperten mit dem Hinweis, dass China auf seine aus Fischern rekrutierte „Seemiliz“ und auf zivile Fangschiffe zurückgreifen könnte. In seinem jüngsten Report über die chinesische Militärmacht verweist das Pentagon erstmals auf chinesische Manöver, bei denen zivile RoRo-Schiffe3 zum Einsatz kamen.

Taiwans Militärhaushalt macht knapp über 2 Prozent des BIPs aus und beinhaltet erst seit Kurzem Mittel für die Territorialverteidigung. Wenn China sicher sein könnte, dass die USA sich nicht an der Verteidigung Taiwans beteiligen, hätte Taipeh kaum eine Chance auf erfolgreichen Widerstand. Das heißt: Für Peking ist das zentrale Problem nach wie vor die Stärke der US-Kriegsmarine.

Owen Cote jr., Mitarbeiter am Security Studies Program des Massachusetts Institute of Technology (MIT), beschreibt das militärische Problem, das sich für die Chinesen aus dem Zusammenwirken zwischen „unsichtbaren“ US-Atom-U-Booten und von Flugzeugen abgeschossenen Antischiffsraketen (Long Range Anti-Ship Missiles, LRASM) ergibt: Die chinesischen Militärs wissen, dass U-Boote der U.S. Navy ihre Landungsschiffe versenken können; und sie wissen auch, dass ihre Flugabwehr außerstande ist, die von B-1- oder B-52-­Bombern abgefeuerten LRASMs abzufangen.

Laut Cote jr. steht die chinesische Kriegsmarine vor einem Dilemma: Würde sie die Landung mit Schiffskonvois durchführen, die man gegen die US-U-Boote schützen müsste, wären die eskortierenden Kriegsschiffe anfällig für LRASM-Angriffe. Würden sie ihre amphibische Landungsopera­tion dagegen auf einzelne Schiffe verteilen, wären diese nicht vor den U-Boote geschützt.

Obwohl ein kurz bevorstehender chinesischer Angriff vorausgesagt wird: Die Probleme, die sich bei einer Invasion ergeben würden, sind in US-Militärkreisen ein offenes Geheimnis. Aber um eine Taiwan-Krise auszulösen, braucht es nicht unbedingt eine militärische Invasion. Peking könnte mit einer Invasion auch lediglich drohen, um Taipeh gefügig zu machen und den Status der Inseln als De-facto-Protektorat der USA scheibchenweise zu unterminieren. Um eine für China günstigere politische Lösung der Taiwan-Frage zu erzwingen, könnten anstelle einer Invasion schon Maßnahmen wie die Bedrohung der vorgelagerten taiwanischen Inseln bis hin zu einer Seeblockade Formosas ausreichen.

Vor einem solchen Szenario können die USA die Taiwaner nicht so gut schützen, musste Cote jr. auf meine Frage hin zugeben: Das Hauptinstrument der Chinesen wären landgestützte bewegliche Raketen. Um diese aufzuspüren und anzugreifen, müssten die USA ihre Awacs-Flugzeuge einsetzen. Das wiederum wäre nur möglich, wenn sie das chinesische Luftabwehrsystem nicht nur stören, sondern zerstören würden. Deshalb sollten die USA gegenüber Taiwan „keine Sicherheitsgarantien abgeben, die sie womöglich nicht einlösen könnten“, meint Cote.

Eine Seeblockade Taiwans würde in jeder Hinsicht eine Megakrise auslösen. Denn im Gegenzug könnten die USA versuchen, China vom internationalen Handel abzuschneiden – und das nicht nur mittels finanzieller und wirtschaftlicher Sanktionen, sondern auch mit militärischen Mitteln.

China importiert große Mengen von Nahrungsmitteln und fossilen Energieträgern. Um diese Importe zu behindern, könnte die US-Kriegsmarine den Schiffsverkehr durch die Straße von Malakka (zwischen Sumatra und der Malaiischen Halbinsel) unterbrechen, die allerdings in der Reichweite chinesischer Raketen liegt. Aber die USA könnten Öllieferungen nach China auch an ihrer Quelle am Persischen Golf blockieren.

Die Schwächen der chinesischen Marine

Quelle         :          LE MONDE  diplomatique           >>>>>         weiterlesen

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Drogenmafia + Paramilitärs

Erstellt von DL-Redaktion am 17. Februar 2023

Vor Ort bei der Drogenmafia und den Paramilitärs

Quelle      :        INFOsperber CH.

Josef Estermann /   

Afro-kolumbianische Jugendliche kämpfen um Anerkennung, Integration und Arbeit – sie wollen Armut, Gewalt und Drogen entkommen.

Red. Josef Estermann befindet sich auf einer vierwöchigen Reise durch die Andenländer Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien. Er trifft alte Bekannte, Orte und eine Gegenwart, die von Widersprüchen und ungelösten Konflikten geprägt ist. Estermann lebte und arbeitete während 17 Jahren in Peru und Bolivien.

72 Prozent Arbeitslosigkeit

Die kolumbianische Stadt Tumaco an der Pazifikküste in unmittelbarer Nähe zur ecuadorianischen Grenze galt lange Zeit als ein Hotspot der Guerilla-Organisation FARC. Nach dem Friedensabkommen zwischen der Regierung und der FARC vor über sechs Jahren sind deren Mitglieder zwar weniger präsent, dafür machen sich umso mehr der Drogenhandel und paramilitärische Einheiten bemerkbar. Für Jugendliche bedeutet diese Situation eine schier unlösbare Herausforderung, da die Arbeitslosigkeit insgesamt bei 72 Prozent liegt, bei der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen sogar noch höher.

Tumaco zählt rund 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner. 95 Prozent davon sind Afro-Kolumbianerinnen und Afro-Kolumbianer, also Nachfahren von Sklavinnen und Sklaven , die aus Afrika verschleppt wurden. Eine kleine Minderheit bilden vertriebene indigene Menschen. Weisse oder Mischlinge sieht man praktisch keine. In ganz Kolumbien liegt der Anteil der afro-kolumbianischen Bevölkerung gemäss der Volkszählung von 2019 bei nur neun Prozent.  Sie gehört neben der indigenen Bevölkerung zu den am meisten diskriminierten Gruppen in Kolumbien.

Das Armenviertel «Nueva Esperanza»

Auf dem Landweg ist Tumaco nach 15 Stunden Busfahrt von Bogotá über Pasto erreichbar, oder dann wie jetzt – wo die Strasse wegen eines Erdrutsches gesperrt ist – mit dem Flugzeug, was sich aber kaum jemand leisten kann. Die Zentralregierung in Bogotá hat die Gegend an der Grenze zu Ecuador immer schon vernachlässigt, sodass sich in diesem Gebiet die verschiedenen Guerillagruppen, aber auch Schmuggler und Drogenhändler relativ ungestört bewegen konnten. Daran hat auch der Friedensvertrag wenig geändert.

Das Armenviertel «Nueva Esperanza» (Neue Hoffnung) beherbergt rund 10‘000 Menschen, die zum Teil wegen der Gewalt vom Land in die Stadt flohen, zum Teil aber auch dorthin zogen, weil die Stadt neue Möglichkeiten für eine (meist illegale) Tätigkeit eröffnet. Weit über 60 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner sind jünger als 25 Jahre alt. Die Lebensbedingungen sind miserabel. Wie auch in den anderen Teilen der Stadt sind die Häuser in «Nueva Esperanza» auf Stelzen über dem Meeresspiegel gebaut. Das Wasser bahnt sich wie eine riesige Kloake einen Weg durch die «Gassen». Über abenteuerliche Stege mit unregelmässigen Holzbrettern gelangt man zu den Häusern.

Ein Abwassersystem gibt es nicht. Alles wird direkt ins Meereswasser eingeleitet. Trinkwasser gibt es nur alle vierzehn Tage über ein behelfsmässig angelegtes Leitungssystem, um grosse Wassertanks zu füllen. Die Stadt stellt nur die Stromzufuhr und eine Kehrrichtabfuhr sicher; sonst ist die öffentliche Hand nicht präsent. Viele Menschen leiden an endemischen Krankheiten und Parasiten.

Von der FARC geschützt

Entgegen den üblichen Nachrichten sind die Mitglieder der FARC aufgrund des Friedensvertrags nicht einfach alle entwaffnet und in die Zivilgesellschaft zurückgeführt worden. Viele sind ob der nur halbherzigen Umsetzung der im Friedensprozess versprochenen Reformen enttäuscht wieder in den Dschungel zurückgekehrt und haben wieder zu den Waffen gegriffen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass «Nueva Esperanza» von den FARC beherrscht wird, auch wenn man keine maskierten oder uniformierten Guerillakämpferinnen und Guerillakämpfer sieht. Sie sind unsichtbar für jemanden, der oder die von aussen kommt. Aber es ist klar, dass sie unseren «Besuch» von allem Anfang an registriert haben.

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Wir konnten nur deshalb nach «Nueva Esperanza» gelangen, weil eine europäische Mitarbeiterin – nennen wir sie Klara – seit zehn Jahren im Stadtviertel wohnt und mit den Jugendlichen alternative Lebensprojekte aufzubauen versucht. Sie kennt die Menschen und weiss auch genau, wer zur Guerilla gehört. Polizei und Militär kommen normalerweise nicht ins Viertel. Sollten sie es trotzdem tun, gilt es, zu ihnen die nötige Distanz zu wahren, um nicht in den Verdacht einer Zusammenarbeit zu kommen und somit als «Verräter» gebrandmarkt zu werden.

Die FARC sorgt dafür, dass Ruhe und Ordnung im Viertel herrschen. Klara versichert uns, dass es praktisch keine Einbrüche und Diebstähle gibt. Unlängst sei ein Dieb auf frischer Tat ertappt und gelyncht worden. Wie komisch es auch tönt, aber Klara – und auch wir als Besucher – fühlen uns nicht trotz, sondern gerade wegen der Präsenz der FARC sicher.

Allerdings ist es ein offenes Geheimnis, dass die FARC im Drogenhandel aktiv ist. Die Gegend um Tumaco hat sich in letzter Zeit zu einem eigentlichen Koka-Anbaugebiet entwickelt. Zum Teil werden die Kokablätter vor Ort zu so genannter Pasta Básica (Kokapaste) verarbeitet, zum Teil gibt es sogar geheime Kokain-Labore im praktisch undurchdringlichen Dschungel. Leider ist der Koka-Anbau für die Bauern immer noch viel rentabler als der Anbau von Früchten, Soja oder Reis.

Drogenmafia und Paramilitärs

Die Drogenhändler gelten neben den paramilitärischen Gruppierungen – die in Kolumbien für die meisten Todesopfer verantwortlich sind – als jene Kreise, die skrupellos zur Gewalt schreiten und ihr Terrorregime mit allen Mitteln aufrechtzuerhalten trachten. Zu den Methoden gehören Erpressung – praktisch alle Unternehmen in Tumaco bezahlen Schutzgeld an die «Narcos» – und Lynchjustiz, Bombenattentate und Entführungen. In letzter Zeit war es zwar relativ ruhig, aber es soll eine grosse Abrechnung zwischen Narcos und «Paras» bevorstehen. Die Paras näherten sich vom Land der Stadt.

Das Militär hat sich in Tumaco regelrecht eingebunkert, und auch die Polizei tritt nur selten in Erscheinung. Das eigentliche Verkehrsmittel sind die vielen Motorräder mit bis zu vier Passagieren, die auch als «Taxis» fungieren. Verkehrsregeln werden kaum beachtet. Nur unser Taxifahrer hält bei Rot, weil wir Gringos sind. Allerdings sollte man es sich mit der Polizei auch nicht verderben, gilt sie doch als die korrupteste Institution im Land.

Die Jugendlichen von «Nueva Esperanza» befinden sich zwischen allen Fronten: auf der einen Seite die Guerilla. Neben der FARC ist auch die ELN in der Gegend aktiv. Auf der anderen Seite die Paramilitärs und die Drogenhändler. Dazu kommen noch das Militär und die Polizei, mit denen man sich irgendwie arrangieren muss. Aufgrund der Perspektivenlosigkeit optieren viele junge Menschen, vor allem Männer, für die Guerilla oder den Drogenhandel, oft auch für beide.

Ein Zentrum für afro-kolumbianische Jugendliche

Angesichts dieser schwierigen Situation hat Klara vor Jahren mit der Hilfe der katholischen Kirche und Missionaren eines religiösen Ordens in «Nueva Esperanza» ein Zentrum aufgebaut – nennen wir es «Encuentro Afro» –, in dem junge Menschen Begleitung und Hilfe für ein Leben ohne Gewalt, Drogen und Waffen erhalten. Das Zentrum wurde mehrfach ausgezeichnet und leistet wertvolle Hilfe, damit die Jugendlichen aus dem Teufelskreis von Armut, Gewalt und Arbeitslosigkeit herausfinden. Alle sind im Zentrum willkommen, mit einer Bedingung: keine Waffen oder Drogen.

Gearbeitet wird mit kreativen Mitteln, um die gewaltlose Kommunikation zu fördern, das Selbstwertgefühl zu stärken in einer Gesellschaft, welche die Schwarzen generell diskriminiert und an den Rand der Legalität drängt, und um solidarische Selbsthilfe aufzubauen. Viele Jugendliche konnten so ihre Schulbildung abschliessen, einige schafften es sogar an die Universität. Aber dies alles ist noch keine Garantie dafür, dem erwähnten Teufelskreis zu entrinnen.

So zum Beispiel Ruben (Name geändert), der einen Master in Ingenieurwissenschaften erlangte, aber seit über einem Jahr händeringend nach einem Job Ausschau hält. Mit Gelegenheitsjobs hält er sich über Wasser und hilft im Zentrum «Encuentro Afro» mit. Trotzdem bleibt er der Misere und den Versprechungen der Guerilla, der Drogenmafia und der Paras weiter ausgesetzt.

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Kolumne-Wir retten die Welt

Erstellt von DL-Redaktion am 17. Februar 2023

Unser ganz privates Restbudget

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Eine Kolumne von Bernhard Pötter

Es geht um Sekunden. 53…52…51… läuft die Digitalanzeige vor mir herunter. Wenn ich jetzt noch die Pennsylvania Avenue überqueren will, ohne von einem SUV zerquetscht zu werden, muss ich einen Schritt zulegen. Dann mal schnell…48…47…46… Die haben aber auch breite Straßen hier in Washington…42…41…40…

Über die USA lässt sich gut schimpfen, besonders bei einem Recherchebesuch zu Öko-Themen. Die Menschen jammern über hohe Spritpreise und lassen einfach immer die Motoren ihrer Busse und Autos laufen. Die rote Hälfte glaubt immer noch nicht an den Klimawandel, auch wenn ihnen Kalifornien unter den Füßen wegbrennt…37.. Sie lassen alle Lichter an, auch wenn keiner zuhause ist, ihre Straßenpanzer sind noch größer als bei uns, sie verbieten ungefährliche Bücher und verherrlichen gefährliche Menschen.

32…31…30… Aber dieses Amerika hat auch vorbildliche Seiten: ein Mega-Investitionsprogramm für Klimaschutz und Infrastruktur, eine dynamische Öko-Entschlossenheit in der blauen Hälfte der Bevölkerung; so viel Geld, Mut und Zukunftslust, dass man manchmal an die Rettung der Welt glauben kann. Und vor allem: Fußgängerampeln, die dir sagen, was deine Stunde geschlagen hat …27…26…

Das ist der Budget-Ansatz für das persönliche Verhalten. Totale Individualisierung der Welt- oder Selbstrettung. Schaffe ich es noch bis zur Ecke, ehe mir ab Sekunde 10 eine rote Hand „STOP“ entgegenblinkt? Und halte ich dann an – oder schlendere ich cool vor dem schulterhohen Kühler dieses Pickup-Trucks über den bröckeligen Asphalt?.. 15…14…

Wirklich innovativ wäre die drastisch-plastische Ermahnung, wie schnell uns die Zeit davonrennt: …11…10… Eine CO2-Uhr fürs Weltklima, wie sie auch die taz hat, schön und gut. Aber noch schöner und besser wären ganz persönliche Endzeit-Erinnerungen. Ein Tacho im Auto, der nicht angeberisch 130 Stundenkilometer in der Spielstraße zeigt, sondern die ausgestoßenen Gramm an CO2, Stickoxiden und Ruß. Ein Thermostat an der Heizung, das für jede Einstellung deren Beitrag am Klimakillen durchs Gas beklagt …7…6…5…Eine App auf dem Handy, die mich vielleicht schon im Juli daran erinnert, dass ich alle nachwachsenden Rohstoffe aufgebraucht habe, die mir für dieses Jahr global zustehen. Und die mir gleich einen Platz für den ressourcenschonenden Winterschlaf für den Jahresrest zuweist. Ein Zettel in jeder Steak-Verpackung, wieviel Hektar Regenwald dafür gefallen sind …4…3… Eine knallrote Grafik auf jedem Flugticket, dass der Flug nach Washington und zurück schon mein persönliches CO2-Jahresbudget doppelt aufgebraucht hat.

Quelle       :       TAZ-online         >>>>>       weiterlesen

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Oben     —  Plakat „Doppelleben – Der Film“

Verfasser DWolfsperger      /      Quelle    :   Eigene Arbeit      /      Datum    :    1. August 2012

Diese Datei ist lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.

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Unten        —       Leather wallets  – leer

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DL – Tagesticker 17.02.2023

Erstellt von DL-Redaktion am 17. Februar 2023

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

Heute in der Leseauswahl des „Bengels“:  – . –  1.) Zwei Drittel der Deutschen laut Umfrage gegen Kampfjet-Hilfe für Ukraine  – . –  2. ) Grenzen für superschlaue Polizeicomputer  – . –  3.) Flüchtlingsgipfel von Bund und Ländern  – . –  4.) Ehemaliger russischer Soldat enthüllt wie ukrainische Kriegsgefangene gefoltert wurden  – . –  5.) Doch kein Los-Entscheid bei Berlin-Wahl: Nachzählung verändert Ergebnis  – . –   DL wünscht allen Leser-Innen einen schönen Tag und gute Unterhaltung.

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Um diesen Umfragen zu widersprechen haben die Deutschen Sozialisten  ganz speziell,  einen Stahlhelm bewehrten Kommiss – Kopf aus Niedersachsen in ihren Reichstag  einfliegen lassen, wo er dann auch unter der Fahne seinen Treueschwur auf das Reich ablegen konnte. Lange geglaubte, vergangene Zeiten wiederholen sich in Deutschland immer wieder.

Deutschland – Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen gegen Kampfjet-Hilfe für Ukraine.

 1.) Zwei Drittel der Deutschen laut Umfrage gegen Kampfjet-Hilfe für Ukraine

(dpa) Die Bundesregierung steht der Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine skeptisch gegenüber – und auch die Deutschen sind mehrheitlich dagegen. Im ARD-«Deutschlandtrend» lehnten 64 Prozent der Befragten die Bereitstellung deutscher Kampfjets für die Ukraine ab. Nur 23 Prozent sprachen sich dafür aus, 13 Prozent wollten oder konnten keine Aussage dazu machen, wie aus dem Ergebnis der Umfrage hervorgeht, das am Freitag im ARD-«Morgenmagazin» (17. 2.) veröffentlicht wurde. Besonders gross ist die Ablehnung einer Lieferung von Kampfflugzeugen demnach unter Anhängern der AfD (86 Prozent) und Linken (81 Prozent). Am meisten Zuspruch findet der Vorschlag bei Anhängern von Grünen (38 Prozent) und FDP (34 Prozent), bei der Union (27 Prozent) und SPD (26 Prozent) sind es bereits deutlich weniger. Über die Parteigrenzen hinweg gibt es aber durchweg mehr Ablehnung als Zustimmung.
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Wurde nicht ein jedes dieser „Schlauen-Gesetze“ von „Super-Schlauen-Politiker-innen“ welche sich selber in die Verantwortung einer Regierung  gedrängten Versager ausbaldowert, um die Bürger-innen an ihrer Kandare zu halten? Das zur Politik, jetzt liegt die Verantwortung bei den Behörden dieses Superland was alles macht und gar nichts kann, da für einer jeden KI. der Influencer-in die Eingaben diktiert!

Wenn Ermittler mithilfe künstlicher Intelligenz Verbrecher jagen, kann das Grundrechte verletzen und damit verfassungswidrig sein, befindet Karlsruhe. Das Urteil setzt automatisierten Datenanalysen hohe Hürden.

2. ) Grenzen für superschlaue Polizeicomputer

Wenn man es technisch formulieren will, dann ist das Bundesverfassungsgericht eine Art Provider, der die permanenten Updates für das Betriebssystem der Republik liefert, für das Grundgesetz. 1983 hat das Gericht den Datenschutz geadelt und 2008 ein „Computer-Grundrecht“ zum Schutz der Vertraulichkeit der Festplatte geschaffen. Nun, im Februar 2023 ist die künstliche Intelligenz (KI) an der Reihe: Erstmals befasst sich ein Karlsruher Urteil ausführlich mit ihren Risiken und Nebenwirkungen in der polizeilichen Ermittlungsarbeit – und trifft Schutzvorkehrungen für die Zukunft. Angestoßen wurde das Verfahren von der Gesellschaft für Freiheitsrechte, den Anlass boten zwei Polizeigesetze. Hessen hat einen Paragrafen zur „automatisierten Datenanalyse“ geschaffen, Hamburg ebenfalls, nur spricht man dort verschämt von „Datenauswertung“ und hat noch gar nicht damit angefangen. Hessen hingegen ist mit der Plattform Hessendata schon relativ weit, auch wenn man dort nach eigenen Angaben noch keine KI nutzt. Die Polizei sucht in den Datenbanken nach Mustern, um Kriminellen auf die Spur zu kommen. Bei einer Serie von Geldautomatensprengungen, so wurde in der Verhandlung berichtet, sei dies erfolgreich gewesen. „Manchmal sind es die kleinsten Teile, die die größte Erkenntnis bringen“, erläuterte damals Hessens Innenminister Peter Beuth.

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Sei es vor oder innerhalb eines eingezäunten Geheges – die verbrecherischen Absichten sind immer die gleichen, da alle Versuchen den Freiheitsdrang der Menschen einzuschränken, einen politischen Offenbarungseid gleichen. Es braucht immer einen voraus marschierenden Dummkopf, damit andre stillschweigend folgen können, gerade wie vor der Nachkriegszeit gehandhabt. Auch schlechten Vorbildern werden immer wieder ideologische Denkmale errichtet. „Da wir kämpfen Seit- an Seit“ – ist es zum Pascha gar nicht mehr so weit !!

Die Flucht aus der Verantwortung. Der Flüchtlingsgipfel mit Nancy Faeser liefert nur dürftige Resultate. Der Bund müsste sofort mehr Geld für Strukturen in die Hand nehmen.

3.) Flüchtlingsgipfel von Bund und Ländern

Die Ergebnisse des sogenannten Flüchtlingsgipfels mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser sind dürftig. Weitere Liegenschaften des Bundes sollen zu Unterkünften werden, Behörden besser zusammenarbeiten und ein Dashboard besser über Fluchtbewegungen informieren. Über Geld soll erst in einigen Monaten gesprochen werden. Anders als von Ländern und Kommunen gefordert, waren Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesfinanzminister Christian Lindner dem Treffen ohnehin gleich ganz ferngeblieben. Dabei wäre es dringend nötig, dass die Bundesregierung das Thema Flüchtlingsaufnahme endlich richtig angeht. Das würde bedeuten, dass der Bund sofort mehr Geld in die Hand nimmt ­– und zwar Milliardenbeträge. Klar, mehr Geld würde nicht alle Probleme sofort lösen: Unterkunftsplätze lassen sich nicht einfach herbeizaubern und auch neues Personal muss erst eingestellt werden. Kurzfristig würde die Überforderung der Kommunen bleiben. Mittelfristig ließe sich aber wohl eine belastbare Struktur für die Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten aufbauen. Kein temporäres Phänomen.

TAZ-omline

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Dafür, das in Kriegen alles erlaubt ist, tragen die Politiker-innen aller Länder schon seit Menschenbeginn alle Verantwortung. So ist es unmöglich vorsätzliches Morden zur Rechenschaft zu ziehen, wenn die Täter nicht so Dumm sind, in aller Welt umher zu reisen. Aber selbst hier für gibt es falsche Pässe und Identitäten.

Ukraine Lrieg –  Konstantin Jefremow floh aus Russland, nachdem er drei Monate als Leutnant in der Oblast Saporischschja gedient hatte. Jetzt spricht er offen über das, was er in der Ukraine gesehen hat

4.) Ehemaliger russischer Soldat enthüllt wie ukrainische Kriegsgefangene gefoltert wurden

Ein hochrangiger russischer Leutnant, der nach seinem Einsatz in der Ukraine geflohen ist, hat beschrieben, wie die Truppen seines Landes Kriegsgefangene gefoltert und einige von ihnen mit Vergewaltigung bedroht haben. Konstantin Jefremow verließ Russland im Dezember, nachdem er drei Monate in den Teilen der südlichen Oblast Saporischschja verbracht hatte, die im Zuge von Wladimir Putins Einmarsch in die Ukraine besetzt worden waren. „Ich habe persönlich gesehen, wie unsere Truppen ukrainische Soldaten gefoltert haben“, sagte Jefremow dem Guardian in einem Telefonat. Er ist der ranghöchste Soldat, der sich bisher gegen den Krieg ausgesprochen hat und hält sich derzeit in Mexiko auf. „Ich bin erleichtert, dass ich endlich über die Dinge sprechen kann, die ich gesehen habe.“ Jefremow gehört zu einer wachsenden Zahl von Soldaten, die aus Russland geflohen sind und sich gegen den Krieg ausgesprochen haben. Der Guardian interviewte zuvor Pawel Filatjew und Nikita Tschibrin, zwei russische Vertragssoldaten, die den Krieg in ähnlicher Weise anprangern. Jefremow war zuvor in Tschetschenien in der 42. motorisierten Schützendivision der russischen Armee stationiert, wo er an der Minenräumung beteiligt war. Anfang Februar letzten Jahres, zwei Wochen vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, wurde er nach eigenen Angaben mit seiner Einheit auf die Krim geschickt, um dort an militärischen Übungen teilzunehmen, wie ihm gesagt wurde. Er sagte, er habe versucht zu fliehen, als ihm klar wurde, dass er zum Kampf in die Ukraine geschickt werden würde. „Ich ließ meine Waffe zurück, nahm das erste Taxi und fuhr los. Ich wollte zu meinem Stützpunkt in Tschetschenien zurückkehren und meine Entlassungspapiere einreichen, weil ich gegen diesen schrecklichen Krieg war.“ Aber, so Jefremow, seine Vorgesetzten drohten ihm mit 10 Jahren Gefängnis wegen Desertion, und er beschloss, zu seiner Einheit zurückzukehren. „Es war ein Fehler, ich hätte mich mehr anstrengen müssen, um zu gehen“, sagte er. Schon bald wurde seine Einheit in das besetzte Melitopol getrieben, wo er den größten Teil der nächsten drei Monate stationiert sein sollte. Die BBC berichtete am Donnerstag erstmals über Jefremows Bericht. „Ich war ein Feigling“.

Freitag-online

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Wär dieses alles im voraus bedacht hätte, würde jetzt die Dummschwätzer-innen der Politik mir Hundekot bewerfen ? Und so ist es doch ganz natürlich das auch nur keiner von diesen politischen Schrumpfköpfen die Verantwortung übernimmt, da doch das Versagen in den einzelnen Parteien-Clans gut gebettet liegt. Weder Scholz, Harbeck, Lindner oder Merz –  Schuld hat nie das eigene Herz. 

Die Berlin-Wahl treibt auch 2023 schillernde Blüten: In Lichtenberg gibt es ein „Patt“. Ein Losentscheid wird nach der Nachzählung wohl doch nicht geben.

5.) Doch kein Los-Entscheid bei Berlin-Wahl: Nachzählung verändert Ergebnis

Im umkämpften Wahlkreis 3 in Berlin-Lichtenberg wird es wohl doch zu keinem Losentscheid kommen. Eine Auszählung vergessener Briefwahlstimmen am Mittwoch hatte noch zu einem Patt beider Bewerber für das Berliner Abgeordnetenhaus geführt. Eine Nachzählung am Donnerstagmorgen hat das Ergebnis erneut verändert. Die Nachzählung der Stimmzettelbündel im Urnenwahllokal 333 hat ergeben, dass neun Stimmen für die CDU nicht ins bisherige Ergebnis eingeflossen sind. Damit liegt nun wieder der CDU-Direktkandidat Dennis Haustein vor der Direktkandidatin der Linken, Claudia Engelmann. Zunächst schien es, als sei die Berlin-Wahl recht reibungslos über die Bühne gegangen. Doch dann waren in Berlin-Lichtenberg 466 nicht berücksichtigte Briefwahlzettel gefunden worden. Der eigentlich angesichts der Gesamtstimmenzahl kleine Fehler könnte nun schillernde Blüten treiben. Laut einem Bericht des rbb liegt sogar ein Los-Entscheid zwischen zwei Direktkandidaten im Bereich des Möglichen. Das könne auch Auswirkungen auf das Kräfteverhältnis von Grünen und SPD im Abgeordnetenhaus haben. Berlin-Wahl: Grüne und SPD nur hauchdünn auseinander – Koalitionswende wegen „Patt“ in Lichtenberg?

FR-online

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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“

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