DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

Archiv für Dezember 27th, 2022

Israels neue Regierung

Erstellt von DL-Redaktion am 27. Dezember 2022

Judenstaat im wahrsten Sinne

Ein Debattenbeitrag von Yves Kugelmanns

Die künftige Regierung in Jerusalem will die Gewaltenteilung abschaffen. Eine semiautokratische Theokratie droht den demokratischen Staat zu ersetzen.

In Israel kündigt sich eine rechtsextreme Regierung an, die in Europa ihresgleichen sucht. Das ist weit über Israels Bürger hinaus auch für die jüdische Gemeinschaft weltweit brisant: denn sie sitzt mit Israel in einem Boot – ob sie will oder nicht. Dafür sorgen die Feinde Israels oder der Juden ebenso wie jüdische Repräsentanten weltweit.

Die Ultranationalisten wollen ein israelisches Ghetto errichten mit geschlossenen Grenzen, teils einen Gottesstaat

Jene Repräsentanten, die seit Jahren bei Antisemitismus zu Recht aufbegehren und auch kleinste Ereignisse zu weltweit inflationären Schlagzeilen hochpushen, Gelder für jüdische Präsenz und Sicherheit von Staaten fordern. Zu Israels angekündigter Regierung mit rechtsextremen und faschistoiden Mitgliedern, teils mit krimineller oder fragwürdiger Vergangenheit, schweigen sie indes weitgehend.

Längst hätte die jüdische Diaspora massiv Druck machen müssen, wenn Wahlkampfprogramme den eigenen Positionen diametral entgegenstehen, wenn sie jüdische Gemeinschaften zum Teil mit neuen Gesetzgebungen oder Entscheidungen ausgrenzen wollen, Juden zweiter Klasse schaffen oder Konversion nicht mehr akzeptieren möchten. Die Debatte über Israel in der jüdischen Gemeinde deckt seit jeher eine große Bandbreite ab.

Die Zionistenkongresse, die vor 125 Jahren in Basel ihren Anfang nahmen, bildeten eine Art demokratische Exzellenzdiskussion. Doch nie in der Geschichte des modernen Israels konnten sich die Extremisten in einer Regierung derart durchsetzen. Der Staat hat sich seit seiner Gründung 1948 stark gewandelt: demografisch, auch ideell, wirtschaftlich und politisch. Das einst so sozialistische, europäisch geprägte Land unterliegt einem ständigen Wandel und Widersprüchen.

Zum Teil gewollt, zum Teil aufgedrängt, zum Teil als Resultat einer Einwanderung weitgehend aus Ländern ohne demokratische Sozialisation. Israel hat viele Seiten. Hier die offene und freiheitsliebende Demokratie, das Einwanderungs- und Vielkulturenland voller Innovation. Der junge Staat mit der alten, neu entwickelten Sprache zwischen Gründungsmythos und Selbstverklärung.

Dort der rückwärtsgewandte Nationalstaat ohne niedergeschriebene Verfassung, ohne Trennung von Staat und Religion, mit beschränkter Regierungsstabilität. Ein Land auf Identitätssuche, herausgefordert durch Braindrain und Verirrungen. Die einen sehen in Israel den visionären ultrademokratischen jüdischen Rechtsstaat, die Bastion der Freiheit und den Wall gegen Diktaturen in der Region. Für andere ist Israel eine reaktionäre Pseudodemokratie auf Abwegen, ein Land der Besatzer mit Bürgerkriegspotenzial.

Alles ist nicht ganz richtig, alles nicht ganz falsch. Oft sind die Widersprüche keine, sondern sie erklären sich aus der Sozialisation des Landes zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Orient und Abendland. Aber auch aus der Verfolgungsgeschichte einer Minderheit, die nach der Shoah traumatisiert bleibt und sich zu Recht nicht mehr auf wohlklingende Politikerreden verlassen möchte.

Der Deutsche Pudding beim Tanz für Republikaner zur „Nazi-onalen Staatsräson ?“

Israel – man mag in einer Demokratie gar nicht mehr zwischen gewählten Regierungen und der wählenden Bevölkerungen unterscheiden – steht in diesen Wochen womöglich der Paradigmenwechsel von der Demokratie zu einer Art semiautokratischer Theokratie bevor, wenn die angekündigten Gesetzesänderungen durchkommen, die namentlich die Gewaltentrennung abschaffen sollen.

Da ist schon nicht mehr wichtig, ob dies der Selbstsucht von Benjamin Netanjahu oder der Ignoranz eines Parlaments anzulasten ist. Wesentlicher ist, dass Israel die jüdischen Mehrheitspositionen weltweit schwächt, gegen solche verstößt und einen Keil zwischen die jüdischen Gemeinschaften treibt. Israel bekommt eine Regierung, die rechtsextremer sein könnte als Kräfte in Europa.

Entstanden ist das nicht über Nacht, sondern Resultat einer jahrelangen Entwicklung, die oft hinter anderen vorgelagerten Diskursen, wie Antisemitismus, verschwand. Israel ist historisch eingebunden in die internationale Staatengemeinschaft. Die Floskel, dass am Schluss Israeli selbst über die Zukunft des Landes entscheiden, stimmt hingegen nur zum Teil. Sie wählen Regierungen, stellen die Armee, doch die großen geopolitischen Entscheidungen werden nicht an der Urne getroffen.

Die „Judenfrage“ ist heute kaum mehr eine, die Palästinenserfrage schon. Das wissen auch die Bewohnerinnen und Bewohner Israels. Der Konflikt bestimmt zwar nicht mehr ihren Alltag, dringt aber permanent durch. Einstaaten-, Zweistaaten-, Dreistaaten- oder eine andere Lösung, Apartheid oder Recht auf Selbstverteidigung, jüdischer oder wie auch immer gearteter Staat: Für alle auf den ersten Blick schier unlösbaren Fragen wird Israel eine pragmatische Lösung finden – finden müssen.

Quelle      :         TAT-online         >>>>>         weiterlesen 

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Grafikquellen      :

Oben     —     נשיא המדינה יצחק הרצוגבהשבעת הכנסת. יום שלישי, כ“א בחשון תשפ“ג 15 בנובמבר 2022. קרדיט צילום: קובי גדעון/ לע״מ‬.

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QAnon – AFD – Reichstag?

Erstellt von DL-Redaktion am 27. Dezember 2022

Was QAnon und AfD mit sexueller Frustration und Videospielen zu tun haben

Datei:QAnon im roten Hemd (48555421111).jpg

Eine Kolumne von Christian Stöcker

Wer die bizarrsten Strömungen der Gegenwart verstehen will, muss 20 Jahre zurückschauen. Zentral ist eine bei uns wenig bekannte, ursprünglich harmlose Website. Sie wurde zu einem Quell der Finsternis.

Dieser Text enthält jede Menge Querverbindungen, die Ihnen äußerst abseitig, ja zum Teil unglaubwürdig erscheinen werden.

Es geht um Brüste in Videospielen, sexuell frustrierte junge Männer, Internethumor, live gestreamte Massenmorde, aggressiven Rassismus, Antisemitismus, Frauenhass. Um eine Ideologie des Untergangs und abseitige Geschichten über mächtige Verschwörer, die Kindern Blut abzapfen. Es gibt Bezüge zu sogenannten Reichsbürgern und AfD. Alles ist mit allem verbunden. Und alles mit einer knapp 20 Jahre alten Website.

Diese Verbindungen zu kennen hilft, wenn man verstehen will, was gerade mit Teilen der Öffentlichkeit in den westlichen Industrienationen passiert.

Aber von vorn.

Die Geschichte beginnt mit einer Internetplattform, die in Deutschland jenseits der Internet-Auskenner bis heute eher unbekannt ist, trotz ihrer überragenden popkulturellen und politischen Bedeutung. Damit meine ich 4chan, ein sogenanntes Imageboard. Der Begriff bezeichnet eine Website, auf der man nichts anderes tun kann als Bilder (keine Videos) zu posten und solche Posts zu kommentieren. Ein Prinzip aus der Frühzeit des World Wide Web, optisch unverändert seit 20 Jahren.

Origami und Hardcore-Pornografie

Bei 4chan gepostete Inhalte verschwinden irgendwann wieder, meistens binnen Minuten : Wenn ein Posting keine Interaktionen anzieht, wird er automatisch gelöscht. Aktive Posts mit vielen Antworten bleiben etwas länger. Die Flüchtigkeit erleichtert enthemmte Kommunikation. Am Leben bleiben Inhalte nur, wenn sie jemand vor ihrem natürlichen Verschwinden digital archiviert. Die verschwindenden Posts und Storys moderner Social-Media-Plattformen sind also keine neue Erfindung.

Von seinem Gründer Christopher Poole wurde 4chan ursprünglich als Klon einer japanischen Seite namens 2channel (eigentlich »2Blatt«, für ein zweiblättriges Kleeblatt, das Logo der Seite) geschaffen. Das war ein Ort, an dem sich Anime- und Mangafans über ihr Hobby austauschten, sich gegenseitig aus Comics kopierte oder selbst gezeichnete Bilder zeigten, über Anime-Reihen und Zeichner sprachen.

In der US-Version 4chan, die der damals 15-jährige Poole 2003 mit der kostenlosen Software aufbaute, auf der auch 2channel basierte, ging es auch um Anime und Manga. Es gibt dort aber schon lang auch zahlreiche Unterforen zu anderen Themen, von Business bis Waffen, von Origami bis Hardcore-Pornografie.

Manche machen es nach

Das Unterforum /b/ oder »random« nannte Pool selbst »das Irrenhaus« . Dem Board ohne konkrete thematische Ausrichtung entsprang im Jahr 2008 die Protestmarke »Anonymous«, ursprünglich als Anti-Scientology-Bewegung. Binnen kurzer Zeit wurde Anonymous mit seinen Guy-Fawkes-Masken und anonymisierten Protest- und Sabotageformen zu einem Netz- und Offlinephänomen völlig neuer Art. Meine Kollegen Ole Reißmann, Konrad Lischka und ich haben darüber 2012 ein ganzes Buch veröffentlicht. Hier finden Sie eine Ultrakurzfassung.

Anonymous kämpfte gegen Internetsperren in Australien, für Spenden für WikiLeaks, gegen mexikanische Drogenkartelle, mischte sich in den Arabischen Frühling ein. Manche Aktive landeten im Gefängnis.

Bei 4chan, insbesondere bei /b/ existiert ein seltsamer, von der sehr speziellen Nutzerschaft geschaffener Diskurs. Er ist geprägt von ständigen Tabubrüchen und gegenseitigen, halb scherzhaften Beleidigungen – eine Umgangsweise, die Menschen kennen, die öfter mal mit Gruppen männlicher Teenager zu tun haben.

Bei 4chan werden aber auch Massenmörder als Helden gefeiert, von manchen als pseudoironischer Tabubruch, von anderen völlig im Ernst. Es gibt eine eigene Scherz-Chiffre für Suizid, die sich über einen grammatikalisch fehlerhaften MySpace-Kommentar lustig macht . Seit 18 Jahren wird sie immer wieder eingesetzt, um anderen nahezulegen, sich umzubringen.

Eine bei 4chan besonders aktive Gruppierung war von Anfang an eine bestimmte Sorte von männlichen Nerds im Grenzbereich von Internet-, Gaming- und Anime-Kultur. Das ist in etwa der Menschenschlag, der heute ein Bitcoin-Logo ins eigene Social-Media-Profil einbaut. Leute, die sich als irgendwie außerhalb des Mainstreams betrachten, gern aggressiv rechthaberisch, beseelt von der Vorstellung, ihre popkulturelle Nische und die (digitale) Welt besser zu verstehen als andere. 4chans Wirkung hinein in die Offlinewelt begann mit bösen Streichen etwa gegen verachtete »Normies«, also allzu normale Leute. Harry-Potter-Fans zum Beispiel. Dann kam Anonymous.

Und es kamen dunklere, aggressivere Organisationsformen dazu. 4chan hat bis heute mindestens fünf realweltlich relevante Bewegungen hervorgebracht: Anonymous, die schwer bewaffneten »Boogaloo«-Bois, die einen Bürgerkrieg herbeisehnen, QAnon, die Alt-Right-Bewegung – und deren Vorläufer, Gamergate.

Der erfundene Skandal

Die Kurzform der Gamergate-Geschichte geht so: Eine offenbar große Menge an überwiegend jungen männlichen Videospielern fühlte sich durch Kritik am Medium Videospiel und seinen sexistischen, rassistischen und anderen Auswüchsen offenbar bedrängt und bedroht. Daraufhin wurde ein »Skandal« konstruiert, dessen Basis persönliche Beziehungen zwischen kaum bekannten Entwicklerinnen und Entwicklern von Low-Budget-Computerspielen und ebenso wenig bekannten Videospielbloggerinnen und -bloggern war. Das Kunstwort #Gamergate sollte diesen »Skandal« über »Korruption« in der Videospielbranche markieren.

Als jemand, der viele Jahre lang über Videospiele berichtet hat, kann ich sagen: Es gibt durchaus versuchte Einflussnahme und bedenkliche Verquickungen in dieser Branche. Das hat aber wenig bis nichts mit feministischen Spieleentwicklerinnen zu tun – und viel mit knallharten, profitorientierten Großkonzernen.

In seinen extremeren Ausprägungen war Gamergate von Anfang an eine Hasskampagne gegen Menschen, die, wie die Sozialwissenschaftlerin Anita Sarkeesian, sexistische Klischees und Absurditäten in Videospielen kritisierten. Sarkeesian und diverse ihrer Kolleginnen wurden mit Hassbotschaften, Mord- und Vergewaltigungsdrohungen gequält. Veranstaltungen mussten abgesagt werden , weil die Gewaltandrohungen den Organisatoren Angst machten. Aus Besserwisserei und Überlegenheitsgefühl war etwas anderes, Böseres geworden.

Irgendwann wurde es selbst Poole zu viel

Das Narrativ des Gamergate-Mobs begegnet einem heute in viel größerer gesellschaftlicher Breite wieder: Da sind diese gemeinen Intellektuellen aus den Kultur- und Geisteswissenschaften, die uns Vorschriften darüber machen wollen, was wir zu mögen haben. Der Kern von Gamergate ist der gleiche wie der der heutigen Kritik an einer angeblich dominierenden »woken Linken«, inzwischen markiert mit Kampfbegriffen wie »Sprachpolizei« und »Gender-Gaga«. Damals sprach man eher von »Social Justice Warriors« (abgekürzt SJW). Gemeint ist damit die gleiche Gruppe: Leute, die den Status quo in Sachen Diskriminierung nicht für akzeptabel halten.

Gamergate radikalisierte sich zunehmend. Irgendwann begann man selbst beim anarchischen, kaum moderierten 4chan, gegen Posts aus dieser Richtung vorzugehen. Christopher Poole warf Gamergate hinaus und erklärte das Vorgehen in einem Video, das leider nicht mehr verfügbar ist.

Die Leute, die gern weiterhin Morddrohungen und Vergewaltigungsfantasien verbreiten wollten, brüllten »Zensur«. Man versuche, sie zum Schweigen zu bringen, Poole sei ein Verräter. Kurze darauf gab Poole die Verantwortung für 4chan ab. Er hatte genug von Gamergate  und davon, die »zentrale Bruchstelle«  der Seite zu sein.

Der Streit erinnert an aktuelle Entwicklungen. Wie bei Twitter, wo nun wieder bekennende Neonazis  vertreten sind, der neuen »zentralen Bruchstelle« Elon Musk sei Dank.

Über allem thront das allsehende Auge

Mit Gamergate wurden nun auch Memes, also wiederverwendbare, modifizierbare, remixfähige Bilder oder Videoschnipsel mit kurzen Texten zu einem politischen Phänomen. 4chan ist auch der Geburtsort der »Lolcats«, also von Katzenbildern mit Sprüchen in schlechtem Englisch. Viel von dem, was heute einfach als Internethumor gilt, wurde auf 4chan erfunden.

Viele Gamergater schlossen sich im US-Wahlkampf den informellen Wahlkampfhelfern von Donald Trump an – und setzten diese Mittel nun für neue Zwecke ein. Mittlerweile gibt es reihenweise Fachbücher zu diesem Themenkomplex, die »Meme Wars« oder »Network Propaganda« heißen. Hierzulande tauchten, sehr weit rechts, schon kurz darauf die ersten Nachahmer auf.

Ein typisches Gamergate-Meme von 2014 oder 2015 zeigt, dass damals schon die gleichen Verschwörungsideen im Hintergrund standen, die heute nicht nur rechtsradikale Kreise, sondern bereits die Parlamente erreicht haben.

Eine Abbildung mit der Bildunterschrift »Pyramide des modernen ›kapitalistischen‹ Systems« zeigt ganz unten die »unterdrückten« Gamer, darüber »Games-Journalisten«, in der nächsten Schicht grinsende »Social Justice Warriors«, einschließlich Anita Sarkeesian, als Karikaturen. Darüber stehen Marx, Engels und Lenin mit der Legende »kulturmarxistische Akademiker« – und ganz oben die Pyramide mit dem Auge vom Dollarschein, garniert mit einem Stapel Geldsäcke und der Beschriftung »FAFSA Loans« – das ist eine geförderte Form der Studienfinanzierung in den USA. Die Pyramide mit dem Auge verweist selbstverständlich auf eine sinistre, gut finanzierte Verschwörung.

Quelle        :          Spiegel-online      >>>>>      weiterlesen

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Grafikquellen      :

Oben     —        QAnon im roten Hemd

Verfasser Marc Nozell aus Merrimack, New Hampshire, USA  /  Quelle :  QAnon im roten Hemd   /  Diese Datei ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic Lizenz.Diese Datei ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic Lizenz.Datum   :   15.08.19

Dieses Bild wurde ursprünglich auf Flickr von marcn at https://flickr.com/photos/37996583933@N01/48555421111 (Archiv) gepostet. Es wurde am 22. August 2019 von FlickreviewR 2 überprüft und als lizenziert unter den Bedingungen der cc-by-2.0 bestätigt.

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2.) von Oben       —

Vice-President Mike Pence posing with members of the Broward County, Florida SWAT team, one of whom is wearing a patch of the „QAnon“ far-Right conspirationist movement.

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Über die Chatkontrolle

Erstellt von DL-Redaktion am 27. Dezember 2022

Akute Gefahr für offene Software

Quelle          :        Netzpolitik ORG.

Von          :           , Elina Eickstädt

Dass die Chatkontrolle dramatische Folgen für unser aller Grundrechte hätte, ist inzwischen allenthalben bekannt. Dass ihre Einführung aber auch die Open-Source-Community hart treffen würde, wird hingegen noch kaum diskutiert.

Derzeit wird heftig um die Pläne der EU-Kommission und des Bundesinnenministeriums gerungen, eine neue anlasslose Massenüberwachung einzuführen. Im Fokus der öffentlichen Debatte stehen dabei vor allem die Auswirkungen, welche die sogenannte Chatkontrolle für die verschlüsselte Kommunikation, den Datenschutz und unser aller Privatsphäre hätte.

Außen vor sind hingegen die drohenden Folgen einer solcher Überwachung für Programmier:innen und Anbieter:innen von Apps in App-Stores. Diese wären dabei vor allem in der Open-Source-Community zu spüren. EU-Kommission und Bundesregierung zeigen damit zum wiederholten Mal, dass sie die Bedeutung des Open-Source-Ökosystems verkennen. Denn die Chatkontrolle brächte das Prinzip sowie die Herstellungs- und Vertriebsbedingungen freier Software in arge Bedrängnis.

Wer oder was ist ein App-Store?

App-Stores sind nach Artikel 2.14 des Digital Markets Acts (DMA) „Online-Vermittlungsdienste, durch die in erster Linie Software-Anwendungen als Produkt oder Dienstleistung vermittelt werden“. Dafür müssen sie folgende Bedingungen erfüllen: Sie müssen erstens elektronische, nicht-materielle Dienstleistungen anbieten (Art.1 b), zweitens eine Plattform für Anbieter bereitstellen, die Nutzer:innen ihre Produkte zur Verfügung stellen und die dafür notwendigen Transaktionen abwickeln, sowie drittens ein Vertragsverhältnis zwischen Anbietern und Nutzer:innen herstellen.

Der DMA schränkt diese Regelung je nach Zahl der Nutzer:innen und der Umsatzhöhe jedoch auf eine sehr geringe Anzahl von App-Stores ein. Zu diesen zählen nicht zuletzt der App Store von Apple und der Play Store von Google.

Derartige Einschränkungen sieht die CSA-Verordnung der EU-Kommission nicht vor. Sie will vielmehr sämtliche App-Stores in die Pflicht nehmen – unabhängig von ihrer Größe und ihren finanziellen Ressourcen.

Von den Regelungen der Chatkontrolle wären demnach auch alternative App-Stores wie F-Droid und andere Repositories von Open-Source-Software betroffen. Sie erfüllen die oben genannten Bedingungen zum Teil oder – je nach Auslegung – in Gänze. Die Pläne zur Chatkontrolle schaffen damit eine große Rechtsunsicherheit für diese offenen nicht-kommerziellen Angebote, die meist eine Community aus Ehrenamtlichen betreibt.

App-Stores müssten eine Altersverifikation einführen

Besonders deutlich zeigt sich dies bei der geplanten Altersverifikation. Denn die Pläne der Kommission sehen vor, dass App-Stores künftig für jede App separat das Risiko bewerten müssen, ob diese für die Kontaktaufnahme zu Kindern geeignet ist oder nicht. Bei dieser Einschätzung sollen auch die Software-Anbieter behilflich sein, sofern diese eine eigene Risikoeinschätzung erstellt haben.

Kann eine App für die Kontaktaufnahme zu Kindern verwendet werden, müssen App-Stores sicherstellen, dass Kinder unterhalb eines bestimmten Alters auf diese keinen Zugriff erhalten. Das heißt aber nichts anderes, als das App-Stores bei ihren Nutzer:innen eine Altersverifikation ein- und durchführen müssen. Sie sollen zudem transparent anzeigen, wie die Risikobewertung vorgenommen und welche Maßnahmen dafür ergriffen wurden – natürlich ohne die Wirksamkeit der Maßnahmen zu gefährden.

Für die Altersverifikationen könnten App-Stores eine Ausweispflicht einführen. Die Verordnung der EU-Kommission macht diesbezüglich keine konkreten Vorschläge, wie diese erfolgen kann. Und auch das Impact Assessment, das unter anderem die möglichen Folgen eines EU-Gesetzes beschreibt, unterbreitet diesbezüglich keine konkreten Vorschläge. Vielmehr ist lediglich die Rede von bereits bestehenden „robusten Altersverifikationen“, die etwa gewährleisten sollen, dass sich Erwachsene nicht als Kinder ausgeben können.

In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass die bestehenden Vorkehrungen leicht umgangen werden können oder aber widerrechtlich biometrische Daten abfragen, obwohl das Sammeln und Verarbeiten biometrischer Daten gemäß Art. 9.1 der DSGVO untersagt ist.

Folgen für kleinere App-Stores und freie Linux-Distributionen

Das Problem reicht aber noch tiefer: Denn die App-Stores müssten fortan jede Applikation, die sie anbieten, vorab auf Herz und Nieren prüfen. Insbesondere für App-Stores, die das anonyme Herunterladen von Software ermöglichen, hätte dies weitreichende Folgen: Sie müssten entsprechende Authentifizierungen in ihre Angebotsplattformen einbauen, die gewährleisten, dass Kinder auf bestimmte Applikationen keinen Zugriff erhalten.

Betrachtet man exemplarisch die Distribution Arch Linux, fallen rasch die schwerwiegenden Folgen ins Auge, die eine solche Regelung nach sich zöge – und die ähnlich auch für andere Linux-Distributionen gelten.

Arch Linux legt ein besonderes Augenmerk darauf, möglichst wenig Daten über die Nutzer:innen zu sammeln. Sowohl die Distribution selbst als auch die Packages können von einer Vielzahl sogenannter Mirrors heruntergeladen werden. Ein Mirror (zu Deutsch: Spiegel) beschreibt einen gespiegelten Speicherort von Dateien, die damit an mehreren Orten im Internet verfügbar sind.

Die Mirrors sind wiederum in drei sogenannte Tiers (zu Deutsch: Stufen) eingeteilt: Mirrors des Tiers 0 enthalten die vom Arch-Team selbst erstellten Softwarepakete. Mirrors des Tier 1 sind Kopien von Tier 0, Mirrors von Tier 2 entsprechend Kopien von Tier 1. Diese dezentrale Verteilung der Software verhindert auch, dass Entwickler:innen an zentraler Stelle Informationen über ihre Nutzer:innen sammeln können. Gleiches gilt auch für das Tracken der Downloads von Software-Paketen.

Drohende Zentralisierung

Die Einführung einer Altersverifikation würde eine vollständige Zentralisierung der Infrastruktur erforderlich machen. Gleichzeitig könnte diese ohne Weiteres umgangen werden: Denn die Entwickler:innen geben die Quellen aller Software-Pakete (Git Repositories) an. Damit kann jede:r Nutzer:in den Code eigenständig herunterladen und selbst die Applikation „zusammenbauen“.

Diese Möglichkeit, Programme eigenständig kompilieren zu können, ist eine zentrale Voraussetzung für die Transparenz offener Software. Für eine effektive Umsetzung der Altersverifizierung müssten die Anbieter:innen und Programmier:innen offener Software künftig darauf jedoch verzichten.

Zu guter Letzt würde die zentralisierte Erfassung von Nutzer:innendaten dazu führen, dass ein erheblich größerer Einsatz bei den Datenschutzmaßnahmen erforderlich wäre. Diesen aber kann die Open-Source-Community allein kaum erbringen, betont auch Levente Polyák, Leiter des Arch Linux Projects und dessen Sicherheitsteams, gegenüber netzpolitik.org.

Hinzu komme laut Polyák eine nachträgliche Analyse der rund 13.700 Software-Pakete, die derzeit im Umlauf sind. Dies wäre ebenfalls ein gewaltiger Mehraufwand, der dann in Zukunft auch für jedes weitere Software-Paket erbracht werden müsste. Im Ergebnis würde dies eine extreme Belastung für ehrenamtliche Entwickler:innen bedeuten.

Angesichts dieser drohenden Auswirkungen bleibt nur zu hoffen, dass die EU-Kommission so rasch wie möglich erkennt, welche Folgen die Chatkontrolle für Open-Source-Software und für die Community hat, die diese entwickelt und vertreibt. Deren meist ehrenamtliche Arbeit ruht schon jetzt auf nur wenigen Schultern. Kommt die Chatkontrolle wie geplant, dürfte sie künftig erheblich schwerer werden.

Lizenz: Die von uns verfassten Inhalte stehen, soweit nicht anders vermerkt, unter der Lizenz Creative Commons BY-NC-SA 4.0.

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Grafikquellen      :

Oben     —   Protest gegen Chatkontrolle in Berlin vor dem Innenministerium am 08.06.2022

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DER ROTE FADEN

Erstellt von DL-Redaktion am 27. Dezember 2022

Aus mit 2022: Ningeltrienen und Pilleneinwerfer

Roter Faden Hannover rote Zusatzmarkierung.jpg

Durch die Woche mit Nina Apin.

Das scheidende Jahr war wahrlich kein leichtes. Viele schafften es tapfer, andere meckernd und noch andere mit dem ein oder anderen Glücklich Macher.

So, jetzt wo das meiste geschafft ist, kann man auch mal zurück blicken und sagen: Es war nicht alles schlecht! Okay, das Jahr 2022 war nicht ganz frei von Herausforderungen: Corona, Ukrainekrieg, Inflation und jetzt am Jahresende noch eine Rieseninfektionswelle plus Medikamentenmangel. Aber dafür kann man sagen: Die innere Haltung stimmt! Und das ist doch einiges wert in diesen Zeiten.

Die meisten Deutschen, so lobte kürzlich sogar Energieminister Habeck, „wissen, was die Stunde geschlagen hat“. Sie sparen Strom und Gas, um die nationalen Energiereserven zu erhalten. Dabei schonen sie nicht einmal den eigenen Nachwuchs, wie ich an einem der kältesten Vorweihnachtsabende in Leipzig beobachten konnte: „So, und jetzt geht’s erst mal in die lauwarme Wanne!“, sagte eine Oma auf dem Weihnachtsmarkt zu ihren beiden triefnasigen Enkeln.

Die nickten tapfer, denn auch sie wissen: Lauwarm baden heißt, Putin ärgern. Auf dem gleichen Markt saß ich in der Essecke einer Kleinfamilie gegenüber. Mann und Tochter meckerten lautstark über die „miese“ Wurst und die „nicht leckere“ Soljanka. Die Mutter hakte sich daraufhin beim Sohn unter und beschied: „Das nächste Mal lassen wir euch zu Hause. Ningeltrienen brauchen wir nicht!“

Besonders freute mich natürlich das schöne sächsische Wort für „Meckerfritzen“. Außerdem aber erschien mir die resolute Sächsin als bewundernswertes Exemplar, quasi eine Verkörperung Habeck’scher Tugenden. Nicht ningeln, sondern den Budenfraß mit Glühwein runterspülen, und anschließend ab in die höchstens lauwarme Wohnung, die Küche bleibt für den Rest des Tages kalt! Ein Beispiel für eine selten gewordene Resilienz, diese Frau.

Für 8 von 10 war 2022 schlecht

Cem Özdemir sollte sie mal anrufen: Sie könnte (so sie nicht zur verbohrten Minderheit der Bratwurst-­Ul­tras gehört) die Ernährungsstrategie der Bundesregierung beschleunigen und den Kan­ti­nen­es­se­r:in­nen den Weg zu weniger Fleischkonsum leuchten: „Der Wirsing wird gegessen, und zwar ohne Speck. Übergewichtige Klimaverpester brauchen wir nicht!“

Wir verweichlichten Medienfritzen sind ja noch nicht so weit: In der taz jammern wir jeden Tag. Über die niederschmetternde Weltlage, die Gehälter, die krankheitszerlöcherte Personaldecke. Und machte man in der letzten Zeit den Fernseher an, wurde es auch nicht besser. Der frisch aus der Haft entlassene Steuerhinterzieher Boris Becker weinte im Interview vor allen Leuten. Sogar Machos der harten Sorte schluchzten hemmungslos in der Öffentlichkeit, wie der argentinische Torhüter – obwohl der doch gewonnen hatte.

Quelle       :          TAZ-online           >>>>>         weiterlesen

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Grafikquellen       :

Oben        —     Roter Faden in Hannover mit beschriftetem Aufkleber als Test für einen möglichen Ersatz des auf das Pflaster gemalten roten Strichs

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DL – Tagesticker 27.12.2022

Erstellt von DL-Redaktion am 27. Dezember 2022

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

Heute in der Leseauswahl des „Bengels“:  – . –  1.) DGB-Chefin fordert Direktzahlungen für Menschen mit kleinen Einkommen  – . –  2.) „Fragen Sie Ihre Ärztin“ – Karl Lauterbach spricht sich für neue Arzneihinweise aus  – . –  3.) Ihr Klimakinderlein verpisst euch  – . –  4.) FTX-Pleite, Bitcoin-Talfahrt: Die Krypto-Party ist vorbei!  – . –  5.) Ampel exportiert Rüstung für acht Milliarden Euro in 2022 – zweithöchster Wert aller Zeiten  – . –   DL wünscht allen Leser-Innen eine gute Unterhaltung.

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Warum will der DGB die Tatsache nicht wahrhaben, mit allen Politikern der Nach-Kriegs-Regierungen an einen Tisch zu sitzen ? Wer hätte als Regierung jemals etwas für die  Menschen mit kleinen Einkommen gemacht, genau das Gegenteil ist der Fall da den Habenden jede Möglichkeit geboten wird ihren Reichtum auszubauen. Ist es nicht das Zeichen der Manipulation, wenn eine Kanzlerin beim Abschied eines Gewerkschafts-Funktionär die Unterdrückung der Arbeiter-innen  Adelt ?

Wegen der hohen Energiepreise will die DGB-Chefin zielgenaue Überweisungen des Staates an die Bürger. Sie sieht das Bundesfinanzministerium in der Pflicht.

1.) DGB-Chefin fordert Direktzahlungen für Menschen mit kleinen Einkommen

Die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, fordert Direktzahlungen an Bürgerinnen und Bürger. „Insbesondere für die kleinen und mittleren Einkommen brauchen wir unmittelbare, zielgenaue Direktzahlungen“, sagte Fahimi der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Energiekrise. Direktzahlungen scheitern bislang daran, dass dem Staat die nötigen Daten, etwa die Kontoverbindungen, nicht vorliegen. „Nach Aussage des Finanzministers benötigen die Finanzämter aber noch anderthalb Jahre, um Steueridentitätsnummern mit den Kontoverbindungsdaten zusammenführen zu können“, sagte Fahimi.  Bereits in ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP die Entwicklung eines Mechanismus für direkte Zahlungen angekündigt – und zwar für ein Klimageld als Ausgleich von steigenden CO₂-Preisen. Nach einer Kabinettsklausur hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) im Sommer aber gesagt, dass es mindestens 18 Monate dauere, um die notwendigen Daten für solche Direktzahlungen an alle Bürgerinnen und Bürger zusammenzutragen.

Zeit-online

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Läuft das Gespinst, welches für Krankheiten zuständig ist,  jetzt mit einen Besen durch die Landschaften, welchen er vor vielen Jahren noch selber eingestielt hat ? Da braucht nichts gegendert, sondern nur etwas verändert zu werden. Vor allen Dingen müsste ein jeder Arzt und Professor nach seinen Leistungen in der Medizin und nicht der Wirtschaft bewertet werden! Das Freudenhaus für Politik steht doch kurz vor der Schließung, wegen Überfüllung mit seinen  Titelträgern.

GENDERKONFORME FORMULIERUNG – Rund die Hälfte der Ärzteschaft ist weiblich, der Anteil von Frauen in Apotheken noch deutlich höher – das will Karl Lauterbach nun auch auf Beipackzetteln von Arzneimitteln würdigen. Der Bundesgesundheitsminister unterstützt einen Vorstoß zur genderkonformen Formulierung. 

2.) „Fragen Sie Ihre Ärztin“ – Karl Lauterbach spricht sich für neue Arzneihinweise aus

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat zustimmend auf den Vorstoß von Verbänden für genderkonforme Formulierungen  auf Beipackzetteln von Arzneimitteln reagiert. „Ich wäre sehr dafür, wenn Ärztinnen ausdrücklich genannt würden. Es entspricht der Realität der Versorgung“, sagte der SPD-Politiker der „Bild“-Zeitung (Dienstag). Karl Lauterbach unterstützt Vorstoß der Bundesärztekammer. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hatte zuvor dafür plädiert, den gesetzlich vorgeschriebenen Hinweis „Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ in der Arzneimittelwerbung umzuformulieren. „Die gesetzlich vorgegebene Formulierung passt nicht mehr in die Zeit“, sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Er betonte, dass rund die Hälfte der Ärzteschaft weiblich sei. Unter den Beschäftigten öffentlicher Apotheken  seien fast 90 Prozent Frauen, sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening. „Ein rein männlicher Sprachgebrauch kann da keineswegs als eine faire Sprachpraxis bewertet werden“, kritisierte sie.

Stern-online

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Mal kam das gaukeln von rechten Republikanern – jetzt hörten wird die Segenssprüche vom linken Mitnahme Sozialisten welcher als eine politische Null zu werten ist, der sich ob seiner Aufgabe freuen müsste, wenn den versagenden Regierungsakrobaten seiner Partei, so viele Stöckchen wie Mensch sie nur aufnehmen kann, als Hindernisse zum stolpern,  zwischen die Beine geworfen werden. „Gottesdienste“ wurden für gewöhnlich von den Ausführenden selber gestört, wenn vor den Wahlen von den Kanzeln für „die C. Parteien“ geworben wurde. 

Bundesonkel stört den politischen Weihnachtsfrieden und ermahnt die Klimagruppe Letzte Generation.  (Schlagzeile vom 27.12.22.) Alte Generation stört Weihnachten. Präsident Steinmeier geht in seiner Rede zu Heiligabend die Letzte Generation an. Die versucht, bei einem TV-Gottesdienst für Klimaschutz zu werben.

3.) Ihr Klimakinderlein verpisst euch

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine diesjährige Weihnachtsansprache für Kritik an der Klimaschutzbewegung „Letzte Generation“ genutzt. Er wünsche sich, „dass die Jüngeren sich engagieren, dass sie kritisch sind, ohne der Sache des Klimaschutzes zu schaden, indem sie andere gegen sich aufbringen“, sagte das Staatsoberhaupt. „Wir brauchen doch beides: den Ehrgeiz der Jungen und die Erfahrung der Alten. Denn wir alle haben doch ein gemeinsames Ziel: dass die Jüngeren nicht die ‚letzte Generation‘ sind, sondern die erste Generation einer klimafreundlichen Welt.“ Das Presseteam der Gruppe ließ eine Bitte der taz um Stellungnahme bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Gegen Klimaschutz-DemonstrantInnen sind wegen Aktionen wie Straßenblockaden allein in Berlin bereits 600 Bußgeldbescheide ergangen. Es gebe 2.200 Strafanzeigen, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik der Deutschen Presse-Agentur. In knapp einem Jahr hätten die AktivistInnen in Berlin in 276 Fällen Straßen blockiert. Dazu seien bis Mitte Dezember 42 weitere zum Teil strafbare Aktionen gekommen. In Stuttgart hatten Klimaaktivist-Innen laut Polizei am Heiligabend vor, einen live im ARD-Fernsehen übertragenen Weihnachtsgottesdienst zu „stören“. Der Plan wurde den Behörden aber vorher bekannt. Deshalb sei der Gottesdienst in der Auferstehungskirche in Stuttgart-Möhringen bereits am Vortag aufgezeichnet worden. Heiligabend hätten acht AktivistInnen der Letzten Generation mittags dann nur eine verschlossene Kirche vorgefunden.

TAZ-online

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Wie beliebte es Berthold Brecht zu sagen: „Nur Dilettanten überfallen eine Bank – die Cleveren gehen in die Politik und gründen ihre eigene Bank.“ War ein  solcher Satz nicht das Armutszeugnis für alle Politiker: Oder waren die privaten Häuslichen Banken nicht inbegriffen?

Spektakuläre Pleiten und Kursverluste zeigen, dass auch das gehypte Geld aus dem Rechner nur von dieser Welt ist. Denn Krypto-Währungen sind zwar virtuell, aber nicht immateriell. Und: Auch sie leiden unter dem Energiepreisschock.

4.) FTX-Pleite, Bitcoin-Talfahrt: Die Krypto-Party ist vorbei!

Lange war Party am Markt für Kryptowährungen. Tech-Nerds machten die Musik, Finanz-Influencer lockten Gäste – mit leeren Versprechungen vom anstrengungslosen Reichtum über Nacht. Während Libertäre noch diese Party ohne Türsteher bejubeln, herrscht längst der Kater. Exemplarisch ist die Kursflaute beim Bitcoin und die Implosion der Krypto Börse FTX. Noch 2021 hatte dieses Mega-Start-up, das mit Kryptowährungen handelte und wie eine Bank Depots dafür anbot, ein tägliches Handelsvolumen von zehn Milliarden und wurde selbst auf 25 Milliarden Dollar taxiert. Der nerdige Gründer Sam Bank man-Fried, der angeblich nur reich werden wollte, um seine Milliarden zu spenden, galt als Good Guy auf dem hochspekulativen Kryptomarkt. Nun hat sich alles in Luft aufgelöst – und den ganzen Markt in Misskredit gebracht. Selbst die größte und bekannteste Kryptoanlage, der Bitcoin, verlor ein Viertel ihres Wertes. FTX hat andere Börsen mitruiniert: Blockfi hat Insolvenz angemeldet, Genesis ist kurz davor. Zuvor waren 2022 mit Terra und Celcius schon zwei Krypo-Sterne vom Himmel gefallen. Noch ist nicht ganz klar, wie es dazu kam. Bankman-Fried weist Vorwürfe zurück, die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen Betrugs und Verschwörung erhoben. Anleger wurden um Milliarden geprellt. Einlagensicherungen wie bei klassischen Banken greifen hier nicht. Bei einer Pleite gehen Depots gleich an den Insolvenzverwalter – auf Nimmerwiedersehen.

Freitag-online

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Um selber mit Schrott die Umgebung zu Verunsichern? Die Arbeiten der Sozialisten gleichen mehr und mehr den Faschisten? Das der Republikanische Stil dem Scholz-schen  nahe liegt, bewies er ja schon unter Merkel welche für ihn wohl kaum, die einer ungeliebten Knechtschaft glich. Fahne, Hymne und Adler verseuchen keine Luft mehr im Reichstag?

Der Plan der Bundesregierung war, Rüstungsexporte zu senken. Die Waffenausfuhr erreicht 2022 jedoch einen Rekordwert. Auch ohne Ukraine-Krieg ist der Export enorm.

5.) Ampel exportiert Rüstung für acht Milliarden Euro in 2022 – zweithöchster Wert aller Zeiten

Die Bundesregierung hat in diesem Jahr Rüstungsexporte für mindestens 8,35 Milliarden Euro genehmigt. Das ist bereits jetzt der zweithöchste Wert in der Geschichte der Bundesrepublik. Nur im vergangenen Jahr 2021 war die Zahl mit 9,35 Milliarden Euro noch höher. Mehr als ein Viertel der vom 1. Januar bis 22. Dezember gelieferten Waffen und militärischen Ausrüstung ging in die von Russland angegriffene Ukraine. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen hervor. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Die Ampel-Regierung hatte sich in den Koalitionsverhandlungen auf Drängen von SPD und Grünen eigentlich vorgenommen, die Rüstungsexporte zurückzufahren. Dann kam mit dem Ukraine-Krieg die Kehrtwende. Das selbst auferlegte Verbot von Waffenlieferungen in Kriegsgebiete wurde von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in seiner „Zeitenwende“-Rede am 27. Februar einkassiert – ein Bruch mit seit Jahrzehnten geltenden Grundsätzen.

FR-online

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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“

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