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RENTENANGST

Archiv für Juli 9th, 2022

Die „Letzte Generation“

Erstellt von Redaktion am 9. Juli 2022

Nicht wer Straßen,
sondern wer Klimaschutz blockiert, gehört kriminalisiert

Aber das wird die Politik nie begreifen dürfen, da sie dann überflüssig wären.

Von Waltraut Schwab

Sie sind mutig. Ihr Mut übersteigt meinen. Sie sind die „Letzte Generation“. Sie setzen sich auf vielbefahrene Straßen, sie blockieren den Verkehr.

Auch in den vergangenen Tagen, immer wieder. Weil sie wissen: Würde man sich so wie bisher weiter gegen konsequentes Umdenken in Sachen Klimawandel stellen, die unkontrollierte Erderwärmung wäre nicht mehr zu stoppen.

Manche der Demonstrierenden kleben sich am Asphalt fest – als menschliche Barrikaden. Sie liefern sich den Autofahrern und -fahrerinnen aus, in der Hoffnung, dass diese die sozialen Basics und die zehn Gebote noch kennen. Du sollst nicht töten! So angeklebt am Asphalt geben die Blockierenden die Kontrolle ab und zeigen im Umkehrschluss, was der Klimawandel, dem wenig entgegengesetzt wird, tatsächlich bedeutet: Dass wir die Kontrolle abgeben.

Vor denen, die auf der Straße hocken, bleiben die Autos stehen. Noch. Ob es an den Fotografen liegt, dass den Demonstrierenden auf den Bildern oft schwarze Autos, große SUVs, Lkws auch – teure Karossen jedenfalls – gegenüber stehen, ist nicht klar. Goliaths gegen Davids. Motorisierte Blechschilde gegen schutzlose Körper. Die Fotos sind ein Zeichen.

In den fahrbaren Hightech-Blechverschlägen, die da zum Anhalten gezwungen sind, sitzen nicht selten Leute, die meinen, geschützt zu sein. Und Leute, die meinen, dass ihnen Unrecht angetan wird, wenn sie von Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen zum Warten gezwungen werden. Das dürfte sich am Ende als Trugschluss herausstellen. Denn der Klimawandel macht auch sie nackt. Die Klimaanlage im Auto nutzt nichts dagegen.

Ich habe noch kein Foto gesehen, auf dem ein abgehalftertes Auto vor den Blockierenden hält – eins mit Peacezeichen etwa, eins mit Anarchosymbol, eins, das Sympathie für die Rebellen und Rebellinnen ausdrückt, eins, auf dem jener Aufkleber prangt, der schon vor vierzig Jahren wahr war: „Wir sind die Leute, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben.“

Wer meint, am Alten festhalten zu können, hatte schon damals Angst vor gesellschaftlicher Veränderung. Das impliziert, gesellschaftliche Veränderung sei eine Veränderung zum Schlechteren für jeden, für jede. Eine Erfahrung, die sich in der Geschichte als falsch erwiesen hat. Wer will noch so rechtlos sein wie zu Beginn der Industriezeit? Viele Kämpfe wurden geführt, viele Menschen sind gestorben, dafür dass wir heute andere Rechte haben als vor 200 Jahren. Selbst viele Gesetze, die noch vor 50 Jahren galten, sind aus heutiger Perspektive Unrecht.

Schämt sich der Uniformierte, einer Aufgabe gegen die Menschen von der Politik angenommen zu haben? Wir sollten die Politik  entmachten bevor diese die Menschen abschafft!

Soilches Wissen indes wird ausgeblendet, denn jetzt werden die Stimmen lauter, die eine Strafverfolgung der Straßenblockierer und -blockiererinnen fordern, eine Unverschämtheit, die Straße zu blockieren. Angeheizt wird die Forderung von der Boulevardpresse, von Leuten, die sich wertkonservativ nennen. Ja, klar, sie wollen ihre Werte, im wörtlichen Sinne, sie wollen also ihr Recht auf Konsum, nicht in Frage gestellt sehen. Und das Recht, jederzeit an einem Steuer zu sitzen, jederzeit zu fliegen, Häuser in die Landschaft zu bauen, wo es am schönsten ist, und das Recht auf Rendite. Ach und ja, Franziska Giffey, die Berliner Bürgermeisterin, ist auch dafür, dass da jetzt härter durchgegriffen wird.

Könnte es sein, dass die Leute, die ein schärferes Vorgehen fordern gegen die, die Straßen blockieren, wissen, dass die jungen Leute im Recht sind und sie selbst im Unrecht? Dass sie wissen, dass dringend mehr getan werden müsste, um den Klimawandel zu stoppen? Dass sie wissen, dass ihr „Weiter so“ das eigentliche Versagen ist? Diese Erkenntnis wehren sie ab. Um sich nicht mit ihrer Verantwortung auseinander setzen zu müssen, projizieren sie ihre Verantwortungslosigkeit auf die anderen: auf die Straßenblockierer und -blockiererinnen.

Dass der Mensch zu solchen mentalen Winkelzügen neigt, ist seit Sigmund Freud und der Psychoanalyse bekannt. Denn würden die autofahrenden Wutbürger sich mit ihrer Verantwortung auseinander setzen, müssten sie aufhören, sich für jeden Katzensprung ans Steuer zu setzen, müssten sie ein Tempolimit herbeisehnen, müssten sie fordern, dass das Fliegen so teuer ist, dass der Nutzen den Schaden aufwiegt, und so weiter, und so weiter – die dringenden Maßnahmen sind doch alle bekannt.

Zurück zur Straße: Die Au­to­fah­re­r:in­nen und die Demonstrierenden stehen sich immer noch feindselig gegenüber. Ein paar Dutzend Blockierer nähmen Zigtausende in „Geiselhaft“, sagte Benjamin Jendro, der Pressesprecher der Berliner Polizei. Geiselhaft? – für die Wortwahl kriegt er sicher einen Orden von Konservativen und Rechten. Und von Liberalen auch.

Quelle     :        TAZ-online         >>>>>        weiterlesen

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Grafikquellen          :

Oben     —   Der Aufstand der Letzten Generation blockiert eine Straße am Brandenburger Tor am 100sten Tag, an dem die Bundesregierung im Amt ist. Brandenburger Tor, Berlin, 18.03.22

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Strafzumessungsgründe

Erstellt von Redaktion am 9. Juli 2022

Eine Klientel- und Schaufenster-Gesetzgebung

Justizvollzugsanstalt Weiterstadt

Eine Kolumne von Thomas Fischer

In einem Entwurf des Bundesjustizministeriums werden zwei angeblich neue Strafzumessungsgründe aufgeführt: »geschlechtsspezifische« und »gegen die sexuelle Orientierung gerichtete« Motive. Was soll das?

Sanktionen

Das Bundesministerium der Justiz hat in der vergangenen Woche einen sogenannten Referentenentwurf eines »Gesetzes zur Überarbeitung des Sanktionenrechts« vorgelegt, also einen ersten Aufschlag für einen entsprechenden Gesetzentwurf. Auf der Basis solcher Referentenentwürfe wird die Meinung anderer Ressorts und von Verbänden eingeholt, gelegentlich auch gewartet, ob aus der (rechts)wissenschaftlichen Literatur lichtvolle Anmerkungen erfolgen.

Das Sachthema »Sanktionenrecht« – gemeint ist ausschließlich: das strafrechtliche Sanktionenrecht – würde sich auch ausgezeichnet für eine »Anhörung der Bevölkerung« eignen, also etwa eine volkszählungsartige Befragung der Bürger und Einwohner jeglicher Identität, wie sie das auf sie anzuwendende Straf- und Sanktionenrecht denn gern hätten. Das würde, nach der Lebenserwartung, vermutlich zu teilweise schockartigen Ergebnissen und bei der gesetzgeberischen Umsetzung zu einer weitgehenden Angleichung des deutschen Strafrechtsstaats an die Regelungen in Russland, Nigeria, USA oder Singapur führen – natürlich unter Berücksichtigung abweichender identitärer Bedürfnisse. Insoweit könnte es eine machtvolle Demonstration der hierzulande herrschenden und mit dem Blut jedes beliebigen Volkes zu verteidigenden Werte werden! Andererseits erbringen solche Tiefenerkundungen stets auch interessante Diskussionen und Gelegenheiten zur Selbsterkenntnis.

Systematik

Thema der heutigen Betrachtung soll nur Artikel 1 Nr. 2 des Referentenentwurfs sein. Er betrifft die »Grundsätze der Strafzumessung« in § 46 Strafgesetzbuch (StGB) und lautet:

»In § 46 Absatz 2 Satz 2 werden nach dem Wort ›antisemitische‹ ein Komma und die Wörter ›geschlechtsspezifische, gegen die sexuelle Orientierung gerichtete‹ eingefügt.«

Bislang lautet § 46 Abs. 1 und 2 auszugsweise so:

»(1) Die Schuld des Täters ist Grundlage für die Zumessung der Strafe (…).

(2) Bei der Zumessung wägt das Gericht die Umstände, die für und gegen den Täter sprechen, gegeneinander ab. Dabei kommen namentlich in Betracht:

Die Beweggründe und die Ziele des Täters, besonders auch rassistische, fremdenfeindliche, antisemitische oder sonstige menschenverachtende,

die Gesinnung, die aus der Tat spricht, und der bei der Tat angewendete Wille

(…)«

Lassen wir einmal die Problematik des generischen Maskulinums »Täter« (sowie des generischen Neutrums »Opfer«) beiseite, muss man sich, um den Text richtig zu verstehen, den Zweck der Rechtssprache vergegenwärtigen und darf daran nicht gleich verzweifeln wollen. Wie jede andere Fachsprache bemüht sie sich um Eindeutigkeit. Die kann in der menschlichen Kommunikation immer nur bestmöglich angestrebt, nie vollständig erreicht werden, solange wir die beglückende Volldigitalisierung noch nicht bis in unser Gehirn vorangetrieben haben: Erst wenn wir mittels Bluetooth und binärem Code kommunizieren, werden wir einigermaßen sicher sein, was Worte wie »Tag«, »Strafe«, »Käsebaguette« oder »Liebe« bedeuten.

Bei der Rechtssprache kommt – im Gegensatz etwa zur Fachsprache der Ärzte, Physiker oder Toningenieure – erschwerend hinzu, dass sie auch für alle jene verständlich sein soll, die es angeht, also ganz überwiegend Nicht-Fachleute. Da diese aber lernen, sprechen und kommunizieren, wie sie gerade wollen und können und es ihnen der jeweilige Lifestyle gebietet, und weil sie nicht an allgemeiner Eindeutigkeit, sondern nur an individueller Verständlichkeit interessiert sind, wird das gelegentlich etwas schwierig.

Dies vorausgeschickt, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf die folgenden drei Worte des zitierten § 46 Abs. 2 lenken: »namentlich«, »besonders«, »sonstige«. Das sind, wenn sie in Gesetzestexten stehen, keine Verlegenheitswörter wie »irgendwie«, »genau«, oder »total«, sondern Begriffe, die etwas Bestimmtes bedeuten: Sie verbinden voranstehende und nachfolgende Begriffe und Inhalte auf eine spezifische Weise miteinander, indem sie zwischen »Allgemeinem« und »Besonderem« unterscheiden, zwischen einer Gattung und deren einzelnen Teilen. Beispiel: »Kraftfahrzeuge, namentlich Motorräder« heißt nicht »Kfz und Motorräder« oder »Kfz oder Motorräder«, sondern bedeutet, dass ein Motorrad ein Beispiel für die Gattung »Kraftfahrzeug« ist. Deshalb sind »namentlich Beweggründe und Ziele« nichts anderes als die voranstehenden »Umstände«, sondern Beispiele für solche. Und »besonders (die) rassistischen, fremdenfeindlichen, usw.« sind nur Beispiele für »menschenverachtende Beweggründe«. Die »sonstigen« schließlich sind eine offene Erweiterung der »menschenverachtenden« Beweggründe.

Das klingt relativ kompliziert. Ehrlich gesagt ist es das auch. Denn hinter der Systematik der allgemeinen und besonderen Begriffe und Kategorien stecken ja stets Inhalte. Das fällt hier besonders auf, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Kaskade von Beispielen angeblich nur »namentlich«, also beispielhaft aufzählt, was weiter oben als »Umstände, die für und gegen den Täter sprechen«, angekündigt ist. Der Katalog enthält aber offenkundig keinen einzigen Umstand, der für den Täter spricht, sondern ausschließlich solche, die »besonders« gegen ihn sprechen. Wollte man annähernd konsequent sein, müsste man schreiben »insbesondere fremdenfeindliche oder fremdenfreundliche …«

Der ganze Satz ist also in sich allenfalls eine halbe Wahrheit. In Wirklichkeit ist er eine mühsam verklausulierte Strafverschärfungsregel, die ihrem eigenen Obersatz glatt widerspricht.

Umstände

Nehmen wir einmal an, Sie sollten eine Vorschrift entwerfen, die den deutschen Strafrichtern vorschreibt, nach welchen Regeln sie die von ihnen zu verhängenden Strafen bemessen sollen. Wer Zeit für Gedankenabenteuer hat, kann sich einmal eine halbe Stunde hinsetzen und einen Vorschlag formulieren. Alle anderen mögen sich überlegen, wie lang die Vorschrift wohl werden sollte. Die einfachste Lösung wäre: »Die Strafe ist innerhalb des jeweiligen Strafrahmens nach den Umständen zu bemessen«. Das ist übersichtlich, und jeder Richter kann sich überlegen, was mit »Umständen« gemeint ist. Man kann darauf vertrauen, dass niemand meint, es sei der Stand der Bundesligatabelle. Sondern dass deutsche Richter auf den Gedanken kommen, dass es Umstände seien, die mit der Tat, ihren Auswirkungen und dem Täter zu tun haben.

Wie viele verschiedene Umstände gibt es wohl, die diese Bedingung erfüllen? Wem »unendlich« zu hoch gegriffen ist, der muss doch jedenfalls sagen: Tausende. Sie alle aufzuzählen wäre eine unsinnige Veranstaltung, denn am Ende fehlt doch immer noch eine. Und jeder »Katalog« hat ja auch die Vermutung für sich, dass er abgeschlossen sei, dass also »nur« wichtig sei, was aufgezählt ist. Um das zu vermeiden, fügt man schlauerweise Worte wie »namentlich« oder »insbesondere« ein, was hier dasselbe bedeutet und nur für literarische Abwechslung sorgen soll. Es bedeutet: Der »Katalog« besteht aus Beispielen, ist aber nach vorn offen.

Zusätzlich kann man in den Katalog noch Bezeichnungen von ganzen Gattungen von »Umständen« einfügen: z. B. »menschenverachtend«, »vermögensrechtlich«, »verfassungsgemäß«. Damit hat man dann denjenigen, die die Vorschrift lesen und anwenden sollen, mal einen Tipp gegeben, in welche Richtung die Reise des »namentlich« denn gehen soll. So ist es in § 46 Abs. 2 auch gemacht: »Umstände, die für und gegen den Täter sprechen« ist der Ausgangspunkt. Dann kommen die »Beweggründe« als Gattung, und dann einzelne Beweggründe als Beispiele dafür.

Nun ist es allerdings so: Wenn man einmal angefangen hat, eine neue begriffliche Kategorie aufzumachen und mit »insbesondere«-Beispielen zu füllen, ist es äußerst schwer, wieder aufzuhören. Denn jedes aufgeführte Beispiel provoziert die Frage, warum ausgerechnet dieses und nicht (auch) ein anderes »insbesondere« gelten soll. Wenn man »namentlich menschenverachtende« Beweggründe wichtig findet: Warum nicht tierquälerische, umweltzerstörende, kriegstreiberische, kinderfeindliche? Und wenn »antisemitische« Beweggründe besonders zu bedenken sind, warum dann nicht antichristliche?

Ein abschreckendes Beispiel für solch seltsame Kataloge ist, nebenbei und zur Erläuterung bemerkt, auch die Bestimmung über »besonders schwere Fälle« der Nötigung (§ 240 StGB). Sie wurde einst eingeführt, um dem BVerfG den Gefallen zu tun, die »Nötigung zum Schwangerschaftsabbruch« als symbolische Versicherung des Lebensschutzes ins Gesetz zu schreiben. Kaum stand es in § 240 Abs. 4, kamen neue »besonders schwere Fälle« dazu. Ihre Auswahl ist ihrer Natur nach völlig willkürlich: Zu was Menschen »besonders« ungern genötigt werden möchten und was daher im Einzelfall für »besonders schwer« gehalten werden soll, ist halt äußerst individuell!

Bedeutungen

Um den Katalog der »besonders«-Umstände in der Strafzumessungsvorschrift zu verstehen, muss man in die Gesetzesbegründungen schauen. Für die vorgeschlagene Ergänzung um »geschlechtsspezifische« und »auf die sexuelle Orientierung bezogene« Beweggründe ist in der 87-seitigen Entwurfsbegründung sehr umfangreich dargelegt, dass zwei Gruppen von Taten gemeint sind: »Gegen Frauen gerichtete Taten« und »Hasskriminalität gegen LSBTI-Personen«. Beides wird auf »kriminalstatistische Auswertungen« gestützt, deren Aussagekraft zweifelhaft ist, hier aber einmal beiseitegelassen werden soll; zur Bedeutung der polizeilichen Statistiken ist an dieser Stelle schon mehrfach etwas gesagt worden.

Quelle         :      Spiegel-online           >>>>>        weiterlesen

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Grafikquellen          :

Oben     —   Justizvollzugsanstalt Weiterstadt, Hessen

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US-Veteranen helfen?

Erstellt von Redaktion am 9. Juli 2022

US-Veteranen helfen in der Ukraine an der Ostfront

Quelle      :        INFOsperber CH.

Urs P. Gasche /   

Frühere US-Soldaten bilden an der umkämpften Frontline auf eigene Faust ukrainische Soldaten aus und schlagen Kampfeinsätze vor.

«Während der blutige Konflikt in der Ukraine weitergeht, trainieren kleine Teams amerikanischer Special-Operations-Veteranen ukrainische Soldaten in der Nähe der Frontlinien und helfen in einigen Fällen bei der Planung von Kampfeinsätzen», berichtete die «New York Times» am 5. Juli.

Vor dem Krieg hatte das US-Militär regelmässig uniformierte Militär-Ausbilder in die Ukraine entsandt. Sobald jedoch Russland einmarschierte, zog die Regierung Biden alle Truppen ab. «Wir werden nicht den dritten Weltkrieg in der Ukraine führen», erklärte Präsident Biden.

Der Präsident versprach, dass die USA die Ukraine weiterhin mit Waffen unterstützen würden und sagte 6,8 Milliarden Dollar an Sicherheitshilfe zu. Seither bilden US-Truppen ukrainische Streitkräfte in Polen und Deutschland aus. Im Mai zog Biden eine klare Grenze: Das US-Militär werde nicht direkt gegen die Russen kämpfen.

Bei den US-Ausbildern, die gegenwärtig an der Ostfront im Einsatz sind, handle es sich um zivile Freiwillige, welche durch Online-Spenden unterstützt würden und völlig auf sich allein gestellt seien, schreibt die NYT.

«Deshalb bin ich Green Beret geworden», sagte Perry Blackburn der NYT. Blackburn ist ein pensionierter Oberstleutnant der Army Special Forces, der 34 Jahre in Uniform im Irak, in Afghanistan, Äthiopien, Ägypten, Somalia und Jordanien verbrachte. Jetzt ist er als Zivilist in der Ukraine und tut das, was er einst beim Militär getan hat: Er bildet lokale Kräfte für den Kampf gegen einen gemeinsamen Feind aus.

Einundzwanzig US-Amerikaner verwundet, zwei getötet

Wieviele US-Amerikaner an der Front kämpfen, ist nicht bekannt. Einige meldeten sich freiwillig als Mitglieder von Evakuierungsteams, als Bombenräumungsspezialisten, Logistikexperten oder Ausbildende. Nach Angaben einer gemeinnützigen Organisation, die sich um die Evakuierung von Amerikanern kümmert, wurden seit Beginn des Krieges mindestens 21 Amerikaner im Kampf verwundet. Zwei wurden getötet, zwei wurden gefangen genommen und einer wird vermisst.

Perry Blackburn und eine kleine Gruppe von Freiwilligen arbeiten laut NYT direkt mit dem ukrainischen Militär zusammen und unterrichten Scharfschützen, Manöver, Erste Hilfe und andere Grundfertigkeiten, während sie ständig die Standorte der Ausbildungslager wechseln, um russischen Raketenangriffen auszuweichen.

«Kein Kontakt zum Pentagon»

«Wir haben keinen Kontakt zum US-Militär, Punkt», sagte Blackburn in einem Interview in seinem Haus in Tampa, Florida, wohin er vor kurzem zurückkehrte, um sich vor der Rückkehr in das Kriegsgebiet mit Nachschub zu versorgen. «Das ist eine Grenze, welche die Freiwilligen nicht überschreiten wollen. Das Pentagon wird keine Verantwortung für unser Wohlergehen oder unser Handeln übernehmen.»

Das US-Verteidigungsministerium liess verlauten, es stehe «mit keiner dieser Gruppen in Verbindung» und empfehle «allen US-Bürgern, nicht in die Ukraine zu reisen oder sofort abzureisen».

«Wir machen die Arbeit, ohne dass die USA etwas damit zu tun haben»

Andrew Milburn, ein pensionierter Oberst des Marine Corps für Spezialeinsätze, leitet eine Gruppe freiwilliger Veteranen, die Schulungen und Beratung anbieten. Er sagte der NYT: «Wir führen die US-Aussenpolitik in einer Weise aus, wie es das Militär nicht kann.» Während seiner 31-jährigen Zugehörigkeit zum US-Marine Corps hatte Milburn Führungspositionen im Joint Special Operations Command des US-Militärs inne, unter anderem als Kommandeur des Marine Raider Regiments.

In einem Telefongespräch mit der NYT aus einem Dorf, das etwa 15 Meilen von den Frontlinien in der Ostukraine entfernt liegt, sagte Milburn, seine Bemühungen würden die Ziele der USA unterstützen und gleichzeitig die USA von einer Beteiligung abhalten. «Wir können die Arbeit machen, und die USA können sagen, dass sie nichts mit uns zu tun haben, und das ist absolut wahr.»

Einem Aufruf von Selensky gefolgt

Kurz nach Beginn des Krieges hatte der ukrainische Präsident Selensky internationale Freiwillige aufgerufen, sich dem Kampf gegen Russland anzuschliessen. Die ersten US-Amerikaner, die seinem Aufruf folgten, seien oft Amateurabenteurer und militärische Aussenseiter auf der Suche nach Action gewesen. Das sagten mehrere Freiwillige der NYT.

Die Gruppe, die sich auf die Ausbildung des ukrainischen Militärs konzentriert, sei in der Regel älter und erfahrener. Viele von ihnen hätten die Ränge von Eliteeinheiten für Sondereinsätze erklommen und ähnliche Aufgaben auf der ganzen Welt wahrgenommen.

Milburn schloss sich mit etwa zwei Dutzend anderen Veteranen von Sondereinsätzen in der Ukraine zusammen. Schon bald nannten sie sich selbst die «Mozart-Gruppe» – in Anspielung auf eine private russische Militäreinheit mit Namen «Wagner-Gruppe». Dank der Kontakte, die Milburn und andere Jahre zuvor zu ukrainischen Spezialeinheiten geknüpft hatten, errichtete die Mozart-Gruppe bald Trainingslager in der Nähe der Kampfhandlungen. Milburn sagte, die Gruppe habe etwa 2’500 ukrainische Soldaten ausgebildet.

Die Gruppe bietet eine militärische Grundausbildung für Soldaten an, die an die Front gehen, und gelegentlich Kurse über den Einsatz amerikanischer Waffen, wie beispielsweise der von der Schulter abgefeuerten Panzerabwehrrakete Javelin. Sie würden auch einige spezielle Schulungen und Ratschläge für ukrainische Kommandos anbieten.

«Gefahr, rote Linien zu überschreiten»

Zu den wenigen Warnern gehört George Beebe, ehemaliger Leiter der Russland-Analyse der CIA und Direktor des Quincy-Instituts, einer unparteiischen Forschungseinrichtung für Aussenpolitik. Der NYT sagte er: «Ich sage nicht, dass eine Eskalation in der Ukraine automatisch ist. Aber die Gefahr besteht darin, dass wir anfangen, rote Linien zu überschreiten, bevor wir überhaupt wissen, wo sie sind.»

Die Freiwilligen allerdings weisen die Idee zurück, dass sie einen grösseren Krieg anheizen könnten. Stattdessen, so sagen sie, seien sie daran, einen solchen zu verhindern, indem sie ukrainische Kämpfer ausbilden, damit sie sich besser gegen die Russen wehren und weitere Aggressionen verhindern können.

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Oben      —      Fort Eustis feiert die Initiative „Grow the Army“ in einer feierlichen bahnbrechenden Veranstaltung am 25. März. Die Installation hat drei Bauprojekte als Ergebnis der „Grow the Army“, einer permanenten Partykaserne mit 336 Personen, einem Betriebskomplex und einem kleinen Bataillonshauptquartier.

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Kolumne FERNSICHT Uganda

Erstellt von Redaktion am 9. Juli 2022

Die ethnische Säuberung, die zum Bumerang wurde

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Von Joachim Buwembo

Quer durch Europa und Amerika wird in den kommenden Monaten mit Veranstaltungen und Ausstellungen eines ganz besonderen 50. Jahrestages gedacht: der Ankunft Tausender mittelloser und hungriger Inder, die aus Uganda vertrieben worden waren.

Als Militärherrscher Idi Amin im August 1972 die Inder auswies, machten sie 1 Prozent der damaligen Gesamtbevölkerung von 8 Millionen Menschen aus. Sie dominierten die Industrie und den Handel des jungen Landes, die meisten hielten die britische Staatsbürgerschaft. Amin und seine Vorgänger hatten den Indern die ugandische Staatsbürgerschaft angeboten, die aber mehrheitlich die der alten Kolonialmacht vorzogen. Während der sieben Jahrzehnte dauernden Kolonialzeit genossen sie damit einen höheren Status und Privilegien gegenüber afrikanischen Ugandern. Dessen ungeachtet kam die Ansage Amins, dass Ausländer das Land innerhalb von 90 Tagen zu verlassen haben. Sie schockierte die Inder und die Welt. Es war eine Art gewaltfreie ethnische Säuberung.

Amin verlieh seiner Ankündigung Nachdruck durch die Verhaftung von Manubhai Madh­vani, Oberhaupt des reichsten indischen Geschäftsimperiums. Es folgte eine Massenpanik von Indern, die sich beeilten, das Land zu verlassen. Am 90. Tag stiegen die letzten ins Flugzeug, das sie aus Uganda wegbrachte. Es hatte Befürchtungen gegeben, wonach der damals noch kleine Flughafen Entebbe nicht so viele Reisende auf einmal in so kurzer Zeit abfertigen könnte. Aber Idi Amin äußerte in lockerer Weise Bewunderung für einen gewissen Adolf Hitler, und die internationale Gemeinschaft bekam solche Angst, dass plötzlich doch genug Evakuierungsflugzeuge bereitstanden.

Kampala, Uganda

In Großbritannien und anderen Ländern angekommen, machten sich die mittellosen Inder an die Arbeit. Sie führten ihre Küche von Curry und Gewürzen ein. Sie eröffneten Gemischtwarenläden. Anders als die konservativen Engländer schlossen sie nicht für die Mittagspause und dann wieder um fünf Uhr nachmittags. Nach einem Jahrzehnt hatten sie sich etabliert. Nach einem weiteren Jahrzehnt florierten sie. Heute sitzen in Großbritannien und Kanada manche in den Parlamenten und halten hohe Ämter.

Und was geschah mit dem Land, das die Inder unter dem Vorwurf, ihre Kapitalflucht halte das Land arm, hinausgeworfen hatte? Nun, der Weggang der Inder brachte Uganda ökonomischen Niedergang und politische Instabilität.

Quelle      :            TAZ-online           >>>>>         weiterlesen

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Oben     —     Vogelbeobachtung in Panama

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DL – Tagesticker 09.07.2022

Erstellt von Redaktion am 9. Juli 2022

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

Heute in der Auswahl des „Bengels“:  – . –  1.) Boris Johnsons Amtszeit  – . –   2.) „UNGEHEUERLICHER VORGANG“  – . –   3.) Eiszeit vor Palmenkulisse  – . –  4.) Größtes Gasfeld Europas stellt Produktion ein  – . –   5.) Trump hätte sich selbst begnadigen sollen  – . –   DL wünscht allen Leser-Innen eine  gute Unterhaltung.

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Die Eine lang, der Andere kurz – die politischen Großkotze zeigen sich Heute in einer arroganten, dummen Überheblichkeit, so das sie ihr eigene Geschwätz erst gar nicht mehr wahrnehmen.

Es war nicht alles schlecht – oder etwa doch? Johnsons Zeit als britischer Premierminister war kurz. Er hinterlässt ein Land, das ärmer und isolierter ist als zuvor. Eine Rückschau in fünf Punkten.

1.) Boris Johnsons Amtszeit

Boris Johnson hinterlässt Zerstörung. Großbritannien ist ärmerisoliertergespaltener, seitdem Johnson Einfluss auf die britische Politik genommen hat. Johnsons Zeit als Premierminister war kurz, eine der kürzesten in der britischen Geschichte. Sein zerstörerischer Einfluss auf die britische Politik und Gesellschaft jedoch begann bereits vorher. Von seiner auf Lügen, Polarisierung und Vernebelung aufgebauten Kampagne für den Austritt Großbritanniens aus der EU hat sich das Land bis heute nicht erholt. Seine unablässigen Lügen und Vernebelungen brachten Johnson am Ende zu Fall. Bezeichnenderweise konnte er von beidem auch in seiner Rücktrittsrede nicht lassen. „Exzentrisch“ nannte er da die Forderung, die der konservative Abgeordnete (und überzeugte Brexit-Befürworter) David Davis schon vor einem halben Jahr formuliert hatte, mit den eindringlichen Worten: „In Gottes Namen, geh!“ Exzentrisch, weil er, Johnson, doch so viele Erfolge vorzuweisen habe: Brexit erledigt und Beziehungen zu Europa neu geordnet, Wiedererlangung der Entscheidungshoheit für das britische Parlament (von europäischer Bevormundung, sollte das heißen), schnellste Auslieferung der Covid-Impfungen und schnellstes Ende des landesweiten Lockdowns, internationale Führung im Krieg Russlands gegen die Ukraine, und trotz schwieriger Wirtschaftslage bei Umfragen nur wenige Prozentpunkte hinter der Partei: Warum nur will seine Partei einen solch fantastischen Premierminister loswerden? Es gibt immer noch Wähler und auch Kommentatoren, die solche Worte charmant, optimistisch und kraftvoll finden, ein Zeichen des „guten Boris“ und seiner vielen Talente. Wie also sieht das Erbe aus, das Boris Johnson hinterlässt? Übersicht:

Zeit-online

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Oh Scholz, oh Scholz wer klopft auf Holz ? Wer reitet hier Attacken und lässt so sein Gedöns aufwachen ?

SPD-Fraktion: Mehrere Frauen bei Fest Opfer von K.o.-Tropfen-Attacke geworden

2.) „UNGEHEUERLICHER VORGANG“

Bei einem Sommerfest der SPD-Bundestagsfraktion sind mehrere Frauen Opfer einer K.o.-Tropfen-Attacke geworden. Die Fälle wurde der Bundestagspolizei gemeldet – ein Fall sei bestätigt und zur Anzeige gebracht worden. Mehrere Frauen sind bei einem Sommerfest der SPD-Bundestagsfraktion Opfer einer Attacke mit sogenannten K.o.-Tropfen geworden. „Dies ist ein ungeheuerlicher Vorgang, der unsererseits sofort bei der Bundestagspolizei gemeldet wurde“, heißt es in einem Schreiben von SPD-Fraktionsgeschäftsführer Mathias Martin an die Bundestagsabgeordneten und deren Mitarbeiter, aus dem der „Tagesspiegel“ am Freitag zitierte und das auch der Deutschen Presse-Agentur vorlag. „Wir empfehlen möglichen weiteren Betroffenen, dies unverzüglich bei der Polizei zur Anzeige zu bringen“, hieß es darin. Die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion, Katja Mast, erklärte: „Wir sind alle entsetzt und werden alles in unserer Macht stehende tun, um diesen unglaublichen Vorgang aufzuklären.“ Sie riet die Betroffenen ebenfalls, Anzeigen zu erstatten. Die Fraktionsführung sei für die Betroffenen jederzeit ansprechbar. K.o.-Tropfen: Offenbar acht Betroffene.

Stern-online

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Und was zeigt sich dem Betrachter bei genauen Hinsehen? Leere Köpfe- groß wie Kokosnüsse, Verwirrendes Labern ob der Vielzahl der Datteln. oder hängen jetzt die Ölpumpen an den Früchten der Ölpalmen ? Nichts scheint unmöglich bei diesen G-20 Treffen, natürlich erneut an einen der schönsten Flecken auf dieser Erde! 

Pura Tanah Lot

G20-Außenminister auf Bali. Beim G20-Außenministertreffen reist Sergei Lawrow früher ab. Annalena Baerbock muss einsehen: Ein Dialog mit Russland ist derzeit unmöglich.

3.) Eiszeit vor Palmenkulisse

Annalena Baerbock hatte alles genau geplant. Geselligkeit und schöne Bilder mit dem russischen Außenminister sollte es beim G20-Außenministertreffen auf der indonesischen Ferien­insel Bali auf keinen Fall geben. Doch dem Treffen fernbleiben, wie zwischenzeitlich erwogen worden war, wollten die westlichen Au­ßen­mi­nis­te­r*in­nen auch nicht. „Natürlich sind wir als G7 bei diesem G20-Treffen, um die indonesische Präsidentschaft zu unterstützen.“ Zudem sei es „wichtig, dass Russland hier nicht die Bühne überlassen wird“. Vielmehr wollten sie das Treffen nutzen, Russland weiter zu isolieren – und die deutsche Außenministerin sollte dabei eine zentrale Rolle spielen: Weil Deutschland derzeit den Vorsitz in der G7 hat, sollte sie es sein, die bei der Auftaktsitzung direkt auf die Rede von Lawrow antworten würde. „Ich werde in meinem Redebeitrag, wo Herr Lawrow ja im Konferenzraum mit am Tisch sitzen wird, sehr deutliche Worte finden, dass wir diesen Bruch des internationalen Völkerrechts nicht akzeptieren“, hatte sie am Vorabend gesagt. Baerbock wolle „noch mal eindringlich appellieren: Stoppen Sie diese Bombardierung“. Doch daraus wurde nichts. Direkt nach Lawrows eigener Rede, in der er dem Westen die Verantwortung für die Nahrungsmittelkrise gegeben haben soll, verließ er den Raum – und hörte somit nicht, was Baerbock ihm sagen wollte. Und nicht nur das: Er kehrte danach auch nicht mehr zurück, sondern verließ das Treffen noch vor der zweiten Arbeitssitzung. Das gemeinsame Mittagessen auf der Terrasse vor dem riesigen Hotelpool fand bereits ohne ihn statt. Keine Normalität, keine Nähe.

TAZ-online

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Waren nicht die Holländer, was die Geistige-Beweglichkeit und derer Umsetzung angeht, dem Staatgläubigen Deutschen immer um viele Nasenlängen voraus? Man betrachte nur den Küstenschutz oder die Vielfältigkeit der Sprachen!

Groningen. – In den Niederlanden wird das größte Gasfeld Europas nur noch bis Ende 2022 genutzt – allen Versorgungsrisiken in Deutschland zum Trotz. Die Gefahr künstlicher Erdbeben ist einfach zu groß

4.) Größtes Gasfeld Europas stellt Produktion ein

Gleich hinter dem Emsland, im hohen Norden der Niederlande, haben Shell und Exxonmobil seit den 1960er-Jahren Erdgas gefördert. Im vergangenen Jahrzehnt aber wurden die Bohrungen gedrosselt, Ende 2022 geht die Förderung im angeblich größten Gasfeld Europas ganz zu Ende. Ausgerechnet jetzt, da die Deutschen verzweifelt nach Ersatz für russisches Gas suchen. Der Grund: Obwohl in Groningen nicht gefrackt wird, löst die Gasproduktion künstliche Erdbeben aus, Hunderte Häuser sind beschädigt. Zwar haben einige gaskritische Groninger ihre Meinung seit dem Ukraine-Krieg geändert, eine Umfrage des Dagblaad van het Noorden ergab 63 Prozent Zustimmung für eine reduzierte Fortsetzung der Gasgewinnung bei einer erdbebensicheren Verstärkung aller Häuser – das Haager Parlament aber hält bislang am Gasausstieg fest. Ich staune nicht schlecht, als ich feststelle, dass buchstäblich im Herzen des Erdbebengebietes zwischen Huizinge und Zeerijp der bekannte 77-jährige Maler Henk Helmantel lebt, der Stillleben in der Nachfolge der alten niederländischen Meister malt. Moment, da müht sich einer sein ganzes Erwachsenenleben lang in einem von mehr als 1.500 kleinen und mittleren Erdbeben erschütterten Landstrich an Stillleben von fotografisch genauer Präzision ab? Stört ihn das nicht, wackelt da nichts? An einem sonnigen Sommertag komme ich im Hauptdorf Loppersum an. Am Bahnhof hängt etwas vergilbt ein Plakat mit Tipps für drei Fahrradtouren: „Runde Gasgeben“, „Bruchlinien-Route“, „Verlorenes-Erbgut-Route“. Im Bahnhof eingemietet hat sich die „Groninger Bodem Beweging“, die seit 2009 die Gasgeschädigten vertritt, dazu ein Architekturbüro.

Der Freitag-online

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Welch ein/e Politiker-In auch in den westlichen „Demokratien“ würde eine solche Gelegenheit nicht am Schopf fassen – wenn er sie geboten bekäme ? Man denke hier nur an die Maskenskandale,  nicht nur in Bayern !!

Giuliani lamentiert im  US-Sonderausschuss: Der ehemalige Trump-Anwalt Rudy Giuliani fürchtet, dass der frühere US-Präsident im Zuge der Untersuchungen zum 6. Januar angeklagt wird.

5.) Trump hätte sich selbst begnadigen sollen

Für Donald Trump läuft es derzeit nicht rund. Vor allem die Aussagen von Cassidy Hutchinson vor dem Ausschuss zur Untersuchung der Attacke auf das Kapitol liegen dem früheren US-Präsidenten schwer im Magen. Hutchinson zufolge soll Trump sich vorab über mögliche Gewalt am 6. Januar 2021 im Klaren gewesen sein. Er habe gewusst, dass der Mob bewaffnet gewesen sei, sagte die 26-Jährige. Damit hatte die ehemalige Mitarbeiterin des Weißen Hauses die Frage nach rechtlichen Konsequenzen für Donald Trump aufgeworfen. Auch der in Ungnade gefallene Anwalt Rudy Giuliani, der beim Sturm auf das Kapitol eine Schlüsselrolle gespielt hat, sieht Donald Trump nun in großer Gefahr. Und er ärgert sich wohl ein wenig darüber, dass Trump vor Ende seiner Amtszeit die Möglichkeit hat verstreichen lassen, sich selbst vorausschauend zu begnadigen. In seinem Podcast sagte Giuliani nun, dass Trump aufgrund der Untersuchungen des Sonderausschusses allem Anschein nach angeklagt werde. Also hätte Trump nach Giulianis Ansicht wohl sehr viel besser daran getan, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen – nicht aber, wohlgemerkt, „weil er ein Verbrechen begangen hat – verstehen Sie mich recht –, sondern weil diese Leute kriminell sind. Sie legen Menschen rein.“ Damit waren die Mitglieder des Untersuchungsausschusses gemeint. Das würde vielleicht auch erklären, warum viele Personen aus Trumps Umfeld nach den Unruhen offenbar Begnadigungen für sich selbst beantragt hatten. Dazu gehörten nach Angaben des Sonderausschusses die republikanischen Abgeordneten Matt Gaetz, Marjorie Taylor-Greene und Mo Brooks. Unter Eid nannte Cassidy Hutchinson dann auch noch den Namen von Rudy Giuliani. Der hat ein solches Vorgehen bestritten.

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