DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

Archiv für November 4th, 2020

USA – trotz allem

Erstellt von Redaktion am 4. November 2020

Sehnsuchtsort Nordamerika

Downtown Atlanta, viewed from the east

Von Georg Diez

Die letzten Jahre waren hart. Doch wenn unser Autor einen Ort suchen müsste, an dem er ankommen könnte, ohne sich aufzugeben: Es wären noch immer die USA.

Ich war 16, und es roch nach süßem Mais. Die Luft war klebrig, das Wasser schmeckte nach Schwimmbecken, voller Chlor und seltsam ­abgestanden, und auch wenn ich es damals noch nicht genau sagen konnte, heute verstehe ich es: Der Boden, der Grund, die Erde fühlte sich dünn an und jung, nicht so alt wie das München, das ich kannte, sondern neu, brüchig, meines.

Ich war zu Hause, in Champaign, Illinois, für ein Jahr, das mein Leben veränderte; ein Jahr, weit weg von Deutschland. Das war sicher Teil der Erfahrung, dieses Land, in das ich hineingeboren wurde, aus einer Distanz zu sehen und zu spüren, wie gut sich das anfühlte, fort zu sein. Aber der entscheidendere Teil war positiv nicht im Gegensatz, sondern aus sich heraus – es war eine Ahnung von Freiheit, Offenheit und Neugier, die sich mit den Menschen verband; und das ist bis heute geblieben.

Ich weiß, dass ich vieles erst langsam verstanden habe, erst nach und nach an mich herangelassen habe. Ich erinnere mich an die Seminare in der Universität in Hamburg, in Berlin, in München, in denen ich mich dagegen wehrte, wenn von der CIA und dem Coup in Guatemala und vom Iran die Rede war – ich glaubte, da einen Furor zu spüren, eine deutsche Selbstgewissheit, sich am amerikanischen Beispiel ins Recht zu setzen; und ja, ich denke, dass das auch Teil der Stimmung und der Argumente war, damals Anfang der 1990er Jahre und bis heute.

Aber das schien fern, dieses andere, verbrecherische Amerika, es schien verdeckt und vergangen; die Gegenwart war angebrochen, und sie sollte nie mehr enden. Das war das Gefühl damals, das war das fahle, falsche Versprechen, und ich glaubte daran, ohne mich aktiv zu entscheiden; ich war Teil dieser Gegenwart und wollte es sein. Ich sah die Widersprüche, ja, ich sah die Schuld, aber nicht in der Tiefe, nicht in der Konsequenz, und die Frage, wie die Rolle der USA in der Nachkriegszeit zu bewerten ist: Zerstörung von Demokratien, Zerstörung der Natur – diese Frage wird His­toriker*innen noch eine Weile beschäftigen.

Der indische Essayist Pankaj Mishra hat das gerade in der New York Review of Books aufgeschrieben, die Lebenslügen des Liberalismus, der seine eigenen Verbrechen, seine eigenen Grausamkeiten immer gut mit dem Verweis auf die andere Seite vertuschen konnte (wirklich?). Und überhaupt wird gerade dieses kurze amerikanische Jahrhundert, das 1945 begann und wahlweise 2001, 2016 oder 2020 endet, von verschiedenen Seiten historisiert und damit einer grundsätzlichen Kritik zugänglich gemacht.

Die Politologin Katrina Forrester, Autorin von „In the Shadow of Justice“, etwa, die den Philosophen John Rawls, durch sein Werk „A Theory of Jus­tice“ Ahnherr eines für sie letztlich apolitischen, weil nicht für ökonomische Gleichheit argumentierenden Liberalismus, vor dem Hintergrund der Pathologien des gegenwärtigen Kapitalismus dekonstruiert. Oder Sam Moyn, Historiker an der Yale University, der in der Rhetorik der Menschenrechte eine Camouflage der neoliberalen Weltordnung erkennt – Ideale, die nicht umgesetzt werden können oder müssen, es reicht schon der Appell, um auf der richtigen Seite zu stehen.

Die Ahnung von Freiheit, Offenheit und Neugier, die sich mit den Menschen verband, ist bis heute geblieben

Und ja, natürlich waren die vergangenen vier Jahre hart, verstörend, zerstörerisch, natürlich hat sich ein Abgrund aufgetan von 400 Jahren Rassismus, der seinen Repräsentanten im Weißen Haus hat. Auch die vergangenen 20 Jahre waren hart, die Kriege, die völker- und menschenrechtswidrig begonnen wurden, die Planlosigkeit, die Willkür, die Allmachtsfantasien dieses Amerikas, das sich auf einer biblischen Mission wähnt.

Quelle         :      TAZ         >>>>>        weiterlesen

Grafikquellen      :

Oben       —     Downtown Atlanta, viewed from the east

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Dannenröder – Wald:

Erstellt von Redaktion am 4. November 2020

1 Monat Widerstand gegen den Weiterbau der A49

Quelle      :    untergrundblättle ch.

Von     pm

Wegen Corona – Waldbesetzer*innen fordert Polizei zum Streik auf. Seit über einem Monat leisten Aktivist*innen Widerstand gegen die Rodungen im Maulbacher und im Herrenloswald sowie im Dannenröder Wald, indem bisher noch keine Rodungsarbeiten begonnen haben.

Die Klimaschützer*innen im Kampf gegen die A49 verurteilen die Zerstörung lebendigen Waldes in den letzten Wochen, betonen den starken und gesellschaftlich breiten Widerstand bisher und bereiten sich auf noch entschlosseneren Widerstand im Dannenröder Wald vor.

„Der entschlossene Widerstand im Herrenloswald und im Maulbacher Wald in den letzten Wochen war zwingend notwendig und hat gezeigt, dass direkte Aktionen die Arbeiten erfolgreich verzögern und behindern. Die letzten Wochen haben aber auch gezeigt, dass der kapitalistische Staatsapparat Profitinteressen von Wenigen über Klimaschutz stellt. Es wurde rücksichtslos ein gesundes Ökosystem und unsere Lebensgrundlage zerstört.“, so die Aktivistin Leni.

Aktivist*innen der Waldbesetzungen als auch der Bürger*inneninitiative (BI) sehen sich trotz der zerstörten Wälder in ihrem Protest gegen den Weiterbau der A49 gestärkt. So habe jeder Sonntag erneut die Unterstützung tausender Menschen bei den Waldspaziergängen gezeigt und auch das Thema Klimaschutz und Verkehrswende sei verstärkt in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt worden. Für Elke von der BI „Keine A49“ zählt besonders das Gemeinsame des Protests: „Der Kampf um den Danni ist bereits die Zukunft, weil wir hier alle zusammen kämpfen. Aktivist*innen der Waldbesetzung und der Bürger*inneninitiativen setzen sich hier Seite an Seite für den Erhalt der Wälder und für eine lebenswerte Zukunft für alle ein.“

Gleichzeitig rüsten sich die Klimaschützer*innen für die Verteidigung des Dannenröder Waldes und rechnen mit entschlossenerem Widerstand als zuvor. „Die Besetzung im Danni ist sehr gut ausgebaut und beschützt – der Widerstand wird hier grösser und bestimmter sein, als in den Wäldern zuvor, in denen die Besetzungen meistens erst ein paar Wochen alt waren. Und trotzdem haben wir bereits Grosses geschafft. Dieses gemeinsame Gefühl von Stärke hält mich hier und gibt mir die Kraft und Zuversicht, dass wir durch gemeinsame Organisation und direkte Aktionen den Kampf um den Danni gewinnen.“, so Mike aus der Besetzung.

Wegen Corona –
Waldbesetzer*innen fordert Polizei zum Streik auf

Ab Montag greifen die neuen Corona-Massnahmen – doch ein Ende der Auseinandersetzung im Dannenröder Wald ist nicht abzusehen. In der Corona-Sondersitzung am Samstag im hessischen Landtag wurde ein Antrag der Linken auf Aussetzung des Polizei-Einsatzes ohne Begründung abgelehnt. Dabei ist Marburg-Biedenkopf, wo der Einsatz des letzten Monats stattgefunden hat, jetzt auf Platz 7 der Risikogebiete in Deutschland. Da die Polizei nicht transparent macht, wie viele Beamt*innen sich mit Corona infiziert haben, ist unklar ob ein Zusammenhang besteht.

Dazu meint Quinn aus der Besetzung im Dannenröder Wald: “Dass der Antrag der Linken abgelehnt wurde, überrascht uns nicht. In dieser Demokratie werden Anträge der Opposition ja immer abgelehnt, egal wie sinnvoll sie sind – deswegen sind wir ja in der ausserparlamentarischen Opposition, deswegen kämpfen wir ja nicht nur mit legalen Mitteln. Klar, die Stimmen der Grünen hätten auch nicht gereicht, aber wir sind es leid, dass die Grünen sich immer damit rausreden, dass sie ja angeblich alles getan hätten. Grundsätzlich hätten wir von allen demokratischen Parteien erwartet, dass sie gegen diesen Einsatz, und für die Menschenwürde stimmen.”

Die Aktivist*innen rechnen ab jetzt jeden Tag mit der Räumung. Viele von ihnen wohnen seit Monaten im Wald und haben kein anderes Zuhause, in dem sie sich isolieren oder in Quarantäne gehen könnten. Deswegen ist davon auszugehen, dass sie auch während der verschärften Pandemie den Wald nicht verlassen werden.

“Wir fordern die Polizei zu ihrer eigenen Sicherheit zur kollektiven Befehlsverweigerung auf – lernt endlich zu streiken!”, so Quinn. “Die Polizeigewerkschaften haben sich ja schon gegen den Einsatz ausgesprochen, jetzt sollten sie ihrem Namen als Gewerkschaft gerecht werden. Fridays for Future hat gezeigt, dass man keine Erlaubnis vom Staat braucht, um zu streiken, wenn die Vernunft, die Menschenwürde, und die öffentliche Sicherheit es gebietet. Streikt zuhause!”

Soweit nicht anders angegeben und keine Quellenangabe (Name einer Organisation oder Internet-Adresse) vorhanden ist, gilt für die Texte auf dieser Webseite eine Copyleft (Public Domain) Lizenz.

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Grafikquellen      :

Oben           —       Transparent bei Dannenrod zur Erhaltung des Waldes, August 2020

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US-Präsidentschaftswahl

Erstellt von Redaktion am 4. November 2020

Tag der Lügner

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Netzpolitik ORG.

Von  Daniel Laufer und Tomas Rudl

Facebook und Twitter hatten versprochen, diesmal entschieden gegen Desinformation vorzugehen. Dennoch wurden die sozialen Medien zur Wahl in den USA abermals mit Falschmeldungen geflutet. Auch Donald Trump selbst wirkte daran mit.

Statt mit einem Wahlsieg endet die Nacht für den amtierenden US-Präsidenten mit einem Warnhinweis. In mehreren Bundesstaaten sind die Stimmen am frühen Morgen noch nicht ausgezählt, als Donald Trump seinem Ärger auf Twitter Luft macht. Er schreibt: „Sie versuchen, die Wahl zu stehlen.“

Es gibt keine Belege für diesen Vorwurf. Twitter hat ihn deshalb mit einer Kennzeichnung versehen. Wer den Tweet aufruft, wird darauf hingewiesen, darin enthaltene Inhalte seien „umstritten und möglicherweise irreführend in Bezug auf die Beteiligung an einer Wahl oder einem anderen staatsbürgerlichen Prozess“. Kurz: Der US-Präsident hat nach Ansicht der Plattform gegen die Regeln verstoßen.

Im Vorfeld hatte Twitter verkündet, bei Verstößen gegen ein neues Regelwerk im Zusammenhang mit der US-Wahl schnell reagieren zu wollen. Sie hatte unter anderem angekündigt, unbelegte Vorwürfe des Wahlbetrugs zu löschen oder zumindest zu markieren.

Offen erklärte Strategie

Dass es soweit kommen konnte, war absehbar. Trumps Tweet passt zu einer Strategie, die man seit Monaten beobachten kann. Immer wieder behauptete der Präsident, massiven Wahlbetrug zu wittern, obwohl es keine eindeutigen Hinweise auf einen solchen gab. Im Gegenteil: Wahlbetrug ist in den USA äußerst selten. Trumps Team machte derartige Befürchtungen dennoch regelmäßig zum Thema.

Immerhin waren die sozialen Netzwerke vorbereitet und reagierten mit einschlägigen Hinweisen auf irreführende Aussagen. Der TV-Sender ABC hingegen übertrug gegen zwei Uhr früh Ortszeit zunächst ein leeres Podium im Weißen Haus und anschließend die Rede des US-Präsidenten. Ungestört konnte er einem Millionenpublikum mitteilen, dass er „zumindest aus meiner Sicht“ die Wahl gewonnen hätte und keine Stimmzettel mehr ausgezählt werden sollten.

Am Wahltag selbst hatte Twitter in dieser Hinsicht dennoch lange keine gute Figur gemacht. Noch immer auffindbar sind zum Beispiel eine Reihe von Tweets von Mike Roman, einem ranghohen Mitarbeiter von Trumps Team. Romans Auftrag: mit einer selbsternannten „Armee für Trump“ die Stimmabgabe zu beaufsichtigen. Die Initiative hatte geplant, 50.000 Freiwillige zu rekrutieren, registrieren sollten sie sich auf einer eigens angelegten Website.

Wie viele von diesen angeblichen Beobachter:innen tatsächlich am Dienstag in den Wahllokalen erschienen sind, ist nicht bekannt. Roman selbst aber war äußerst aktiv, zumindest auf Twitter, wo er schwere Anschuldigungen vorbrachte.

Umkämpfte „Swing States“

„In Philadelphia geschehen schlimme Dinge“, schrieb er zum Beispiel und verwies auf einen fremden Tweet, der Werbung für Herausforderer Joe Biden an der Außenwand eines Wahllokals im wichtigen Bundesstaat Pennsylvania zeigt. Die hiesige Staatsanwaltschaft wirft Roman nun vor, er habe die Öffentlichkeit absichtlich in die Irre geführt. Die Wahlkommission habe den Fall untersucht und keine Verstöße festgestellt.

Der Trump-Mann lud auch ein Video hoch, das eine angebliche Wahlbeobachterin zeigte, diesmal im hart umkämpften Bundesstaat Michigan. Sie behauptete, ein Gewerkschaftsfunktionär habe ihr fünf Dollar angeboten, damit sie für Herausforderer Joe Biden stimme. Die Zeitung Detroit Free Press fragte daraufhin bei der Gewerkschaft nach, die dementierte, überhaupt Mitarbeiter:innen vor Ort gehabt zu haben. Damit bleibt auch dieser Vorwurf Romans mindestens zweifelhaft.

Im Fall von Mike Roman vergingen Stunden, bis Twitter eingriff. Bislang hat die Plattform nur die Fotos der vermeintlichen Biden-Werbung entfernt. Zu sehen sind Romans Tweets jedoch weiterhin. Sie wurden tausendfach geteilt und damit etlichen Menschen angezeigt.

Der Trump-Funktionär ist nur einer von vielen, die auf der Plattform am Wahltag Desinformationen verbreiteten. Wir sind auf eine Vielzahl ähnlicher Behauptungen gestoßen, die zum Teil von unabhängigen Medien geprüft und für falsch befunden wurden.

Wie NBC News berichtet, hat Twitter ein angebliches Netzwerk aus rund 150 Konten gelöscht, die Verschwörungserzählungen über Biden geteilt hatten. Die Plattform urteilte, es habe sich dabei um Spam gehandelt.

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Teilweise auf Instagram und vor allem auf Facebook wurden am Wahltag etliche Falschmeldungen verbreitet. Ein Beitrag, der einen Artikel mit der Überschrift „Betrugszeit in Pennsylvania“ bewarb, erhielt etwa mehr als 20.000 Interaktionen. Facebook versah ihn lediglich mit einem Hinweis, dass Wahlbetrug sehr selten sei. Ein Mitschnitt von Trumps Rede am Ende der Wahlnacht kam auf der Seite des Präsidenten innerhalb kürzester Zeit auf sechsstellige Werte. In dem Video behauptete er, die Wahl gewonnen zu haben und sprach erneut von Wahlbetrug.

Facebook beließ es bei einem vorsichtigen Hinweis: „Die Endergebnisse können von den ersten Stimmauszählungen abweichen, da die Auszählung der Stimmzettel noch Tage oder Wochen nach Wahlschluss fortgesetzt wird.“ Verbreitet wurde Trumps falsche Darstellung auf Facebook damit dennoch.

Lizenz: Die von uns verfassten Inhalte stehen, soweit nicht anders vermerkt, unter der Lizenz Creative Commons BY-NC-SA 4.0.

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Grafikquelle       :

Oben      —     Trump (12/8)

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Wild live in Botswana

Erstellt von Redaktion am 4. November 2020

Wildtierkorridor in Botswana wiederbelebt

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Quelle:    Scharf  —  Links

Von SAVE Wildlife Conservation Fund

Die Makgadikgadi-Wasserversorgung hilft, den Mensch-Wildtier-Konflikt zu verringern

Maun/Botswana – Um einen seit langem bestehenden Wildtierkorridor im Nordosten Botswanas zu schützen, schloss das Save-Wildlife-Botswana-Hauptquartier in Maun eine Projektpartnerschaft mit dem Department of Wildlife and National Parks (DWNP). Künstlich angelegte Wasserstellen, die jedoch seit zehn Jahren ruhen, sollen dazu neu ausgestattet werden und wieder in Betrieb gehen.

Die erste wiederhergestellte Wasserstelle reaktiviert einen 80 Kilometer langen Wildkorridor. Der Korridor verbindet das Okavango-Delta und die Makgadikgadi-Salzpfanne. Er bietet den Wildtieren die Möglichkeit, den angrenzenden Nationalpark zu erreichen. Auf diese Weise hilft er dabei, den Konflikt zwischen Mensch und Tier zu verringern, dem die Gemeinden in der Nähe des Parks ausgesetzt sind: Elefanten und andere Wildtiere verlassen auf der Suche nach Wasser ihre angestammten Wanderrouten und dringen bis in die Gemeindegebiete vor. Dadurch bringen sie die Menschen und auch sich selbst in Gefahr oder zerstören Ernten auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen. Konflikte bleiben nicht aus und die ohnehin schon bedrohten Wildtiere geraten weiter in Bedrängnis.

Das Bohrloch und die Wasserstelle gingen Ende August 2020 wieder in Betrieb. Das Team des Save Wildlife Conservation Fund und des DWNP rüstete das Bohrloch so aus, dass Wasser nun zur Wasserstelle gepumpt werden kann.

Die Arbeiten umfassten die Reinigung, Neuverrohrung und die Abdeckung des Bohrlochkopfes. Rund 1.000 Meter Pipeline zwischen Bohrloch und Wasserstelle mussten ausgetauscht werden. Das Bohrloch wurde registriert und erhielt eine neue solarbetriebene Bohrloch-Hochleistungspumpe. Ein solarbetriebener Elektrozaun schützt das Equipment rund um das Bohrloch. Während der Arbeiten verzögerte sich der Projektfortschritt: Aufgrund der Covid-19-Pandemie traf notwendiges Material wegen grenzüberschreitender Bestimmungen später als ursprünglich zugesagt ein.

Um weitere Informationen über das Verhalten der Tiere zu erlangen, werden Kameras an bestimmten Stellen rund um die Wasserstelle positioniert. Diese liefern wertvolle Informationen über Art und Größe derjenigen Populationen, die zum Trinken an die Wasserstelle kommen. Auf diese Weise lässt sich später feststellen, in welchem Maß die Tiere den Korridor durch das in diesem Gebiet bereitgestellte Wasser nutzen.

Die Maßnahme ermöglicht es den Tieren, sich sicher über die Wildkorridore zwischen den Nationalpark-Schutzgebieten bewegen zu können. Der Kontakt mit den angrenzenden Gemeinden ist auf ein Minimum beschränkt und Konflikte zwischen Mensch und Wildtier reduzieren sich merklich.

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Die weitere Betreuung des Projekts übergab der Save Wildlife Conservation Fund im August in die Hände des DWNP in Maun.

Hintergrund: Geografie, Wildtiervorkommen und Bevölkerung

Die Makgadikgadi-Salzpfannen liegen im Nordosten Botswanas, teilweise im Kalahari-Becken, und bedecken eine Fläche von 12.000 Quadratkilometern. Nach einer Zählung des Department of Wildlife and National Park im Jahre 2004 leben in diesem Gebiet insgesamt 149 Elefanten, 1.717 Edelsteinböcke, 216 Giraffen, 95 Kuhantilopen, 514 Kudus, 1.054 Strauße, 162 Springböcke, 324 Steinböcke, 4.609 Gnus, 11.083 Zebras und 442.851 Flamingos. Deshalb erfährt das Gebiet einen enormen Zustrom von Touristen, die die Natur mit ihren Wildtieren erleben wollen. Ebenfalls leben etwa 11.000 Menschen in der Wildlife Management Area sowie in den Dörfern Phuduhudu, Motopi, Moreomaoto, Gweta und Zoroga.

Stiftungsziele des Save Wildlife Conservation Fund

Das Engagement der Stiftung richtet sich auf den Natur- und Artenschutz. In Botswana sind es zum einen konkrete technische Projekte, die zum Beispiel den Mensch-Wildtier-Konflikt verringern wie die Wildtierkorridore. Zum anderen leistet Save Wildlife Aufklärungs- und Bildungsarbeit: Die Bevölkerung vor Ort ist jeweils in das Vorhaben eingebunden; die Bedürfnisse der Menschen müssen Berücksichtigung finden. Die Stiftung unterstützt die Gemeinden bei der Suche nach alternativen und attraktiven Einkommensquellen wie Aktivitäten im Bereich des Ökotourismus.

Die Schaffung und Durchführung des Vorschulkindergartens „Education 4 Conservation“ soll das Bewusstsein für die Zusammenhänge von Natur und Tierwelt schon bei den Kindern wecken und aufbauen

Urheberrecht
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Grafikquellen   :

Oben        —       Maun, Botswana, viewed from a Cessna aircraft, early 2007 illustrating the typical village structure and traditional architectural styles.

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Die steile These

Erstellt von Redaktion am 4. November 2020

Nur der Winterschlaf besiegt Corona

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Von Christina Spitzmüller

Pipi machen, Zähne putzen, ab ins Bett – und zwar für mehrere Monate. Warum wir dringend einen kollektiven Winterschlaf brauchen.

Deutschland ist müde. Seit mehr als einem halben Jahr schränkt das Land sich ein – mal mehr, mal weniger, aber ab jetzt voraussichtlich wieder sehr viel mehr. Denn der Herbst ist da, und mit ihm steigende Infektionszahlen und sinkende Temperaturen.

Treffen an der frischen Luft ohne Maske (mit nicht ganz so viel Sicherheitsabstand, aber viel Sicherheitsgefühl) sind passé. Und dick eingepackt sind coronakonforme Spabiergänge (sic!), Picknicks im Park und Gartenpartys nicht dasselbe wie damals im Sommer, als es sich fast ein bisschen anfühlte, als sei vielleicht doch alles gar nicht so schlimm.

Die Zeit zu Hause mit wenig bis keinen physischen Kontakten wird deutlich länger dauern als beim ersten Mal, als der Frühling vor der Tür stand und Hoffnung machte auf unbeschwertere, körperlich nähere Zeiten. So etwas kann der Winter nicht versprechen. Die Angst vor oder die Realität mit der Einsamkeit ist für viele greifbar, Sorgen werden größer. Dass ab dem kommenden Jahr wieder eine sogenannte Normalität einkehrt, daran glaubt kaum noch wer. Und dass ab der Impfstoffzulassung alles, schwupps, vorbei ist, hat uns Drosten längst ausgeredet.

Um die nächsten Monate zu überstehen, gibt es nur eine Lösung: Wir brauchen einen kollektiven Winterschlaf. Das Leben vier bis sechs Monate komplett runterfahren, eingemummelt in eine Decke, mit Zeit für das, wovon wir alle die letzten Jahre durchgehend zu wenig hatten: Schlaf. Es braucht ein bisschen Vorbereitung, ja. Aber wer jetzt keine Höhle baut, baut sich keine mehr – also schnell noch das Seitenschläferkissen bestellen, das abgerockte Lieblingskuscheltier vom Speicher holen und entstauben und dann geht’s los: Pipi machen, Zähne putzen, ab ins Bett.

Kein böses Erwachen

In der Tierwelt ist der Winterschlaf vor allem als Torpor bekannt, lateinisch für Erstarrung oder Betäubung. Die Tiere fahren ihren kompletten Stoffwechsel runter, verharren lethargisch und steif, um Perioden mit wenig Nahrung zu überbrücken. Das ist übrigens nicht an die Außentemperatur gebunden, sondern vor allem an die Verfügbarkeit von Energiequellen.

Erstarrung und Betäubung beschreiben zwar ganz gut den vorherrschenden Zustand der letzten Monate, aber beim menschlichen Winterschlaf geht es eben nicht darum, Energie zu sparen, sondern darum, Energie zu sammeln. Wir werden sie brauchen im kommenden Sommer, in den zwei gepackt werden müssen.

Klar, Wachphasen kann und muss es zwischendurch geben. Kurz ’ne Stulle reinfahren, was trinken, einen Abstecher ins Bad machen. Damit es vor der kollektiven Langzeitschlafphase keinen überwältigenden Run auf die Supermärkte gibt, könnte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Carepakete packen, die süße Träume versprechen: genügend Konserven, Schlaftee und Ohropax.

Und natürlich müssten wie auch sonst ein paar systemrelevante Menschen dafür sorgen, dass es kein böses Erwachen gibt, und sich um medizinische Notfälle, Wasser- und Stromversorgung kümmern. Aber wer Schichtarbeit gewohnt ist, kann auch auf Schichtschlaf umswitchen – und Menschen mit Insomnia gibt es ja (leider) genug: 80 Prozent der Arbeitnehmer:innen schlafen schlecht, zeigte der DAK-Gesundheitsreport vor ein paar Jahren.

Einfach mal miteinanders ins Bett gehen

In den letzten Monaten gab es erst recht wenig Zeit und Ruhe für guten Schlaf: Die einen hatten Coronasorgen, standen vor den Trümmern ihrer Existenz oder mussten Kita, Schule und Spielkamerad:innen gleichzeitig ersetzen. Die anderen mussten ihre Hochzeit von Woche zu Woche verschieben, sich auf Urlaub in Deutschland umstellen oder das Leben aufholen, das sie zwei Monate lang meinten verpasst zu haben.

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Das ist fatal. Wie viele Trennungen hätten verhindert werden können, wären die Beteiligten einfach mal miteinander ins Bett gegangen – nicht um mit-, sondern nebeneinander zu schlafen? Wie viele Menschen wären bessere Eltern, kämen sie regelmäßig auf das empfohlene Schlafpensum von sieben bis neun Stunden? Wie viele Chef:innen wären weniger cholerisch, lägen sie mehr als fünf Stunden pro Nacht in einem Bett?

Ein kollektiver Winterschlaf hätte viele Vorteile: Über den Familienstreit an Weihnachten würde eine Daunendecke des Schweigens gelegt, die gefürchtete Winterdepression einfach verpennt. Und sogar die Wirtschaft würde boomen.

Quelle       :        TAZ          >>>>>        weiterlesen

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Grafikquellen     :

Oben      —      Bundeskanzlerin Deutschland Federal Chancellor Germany

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DL – Tagesticker 04.11.2020

Erstellt von Redaktion am 4. November 2020

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

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Sollte es einem freien Land nicht vollkommen egal sein, wer immer auf dieser Erde eine Wahl gewinnt? Es wird sich nichts verändern solange sich die Typen der um die Macht geifernden Kreaturen nicht anfangen wieder Mensch zu werden. Es werden wie immer die Glückwunschtelegramme aus allen Ländern einfliegen um den Alten-Neuen Mitnarren für die nächsten Jahre das Willkommen zu bekunden. Wetten ?? – das auch ein Telegramm aus der Werte-Union dieses Drecklandes dabei sein wird ? Unterzeichnet mit den hypokritischen Grüßen: „Die Mutti der Nation ?“

Donald Trump

1.) Schockierend stark

Donald Trump wurde zu früh abgeschrieben – wieder einmal. Dass er bei der US-Präsidentschaftswahl viel stärker abschneidet als erwartet, ist kein gutes Zeichen.. Für den Moment sieht es ein wenig nach der „großartigen Nacht“ aus, die Donald Trump vorschwebte. Gewonnen hat er noch nicht, in entscheidenden Staaten dauert die Auszählung noch an. Und der demokratische Herausforderer Joe Biden hat noch eine Reihe von Optionen, um den Republikaner zu schlagen. Aber die bisherigen Ergebnisse der Präsidentschaftswahl in den USA zeigen schon jetzt eines: Es wird deutlich knapper, als viele es Donald Trump zugetraut haben. Inmitten der multiplen Krisen, für die dieser Präsident Verantwortung trägt, waren sich Beobachter und Umfragen doch eigentlich sicher: Die Niederlage würde klar ausfallen. Sie alle haben keine großartige Nacht. Es wirkt wie eine gespenstische Wiederholung der Wahl von 2016. Auch damals hatten ihn alle längst abgeschrieben. Hillary Clinton, hieß es, werde ihn schlagen, sehr wahrscheinlich. Jene, die mit solchen Prognosen ihr Geld verdienen, stürzte der Schock in eine tiefe Krise. Aber diesmal, so stand hundertfach zu lesen, würden die Umfragen besser sein, man habe aus den Fehlern gelernt. Allen, die an sich diesem Morgen von Trumps vermeintlich überraschenden Erfolgen nervös machen lassen, sei gesagt: Auch dies gaben die Voraussagen her. Glauben wollte das vier Jahre später, trotz dieser Erfahrung, fast niemand. Hoffnung ist ein hartnäckiges Gefühl.

Zeit-online

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Wie hatte es schon der aller letzte „Große“ Mann der „Werte“ Union Heiner Geissler erkannt!  -Zitat-  : „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“

Kölner weisen auf Maskenpflicht hin und werden angegriffen

2.) Ein Täter flüchtig

Gleich zweimal ist es am Montagabend und in der Nacht zu Dienstag in Köln zu Angriffen nach Hinweisen auf die Maskenpflicht gekommen. Laut Polizei ereignete sich der erste Fall gegen 18.45 Uhr in einem Bus der KVB-Linie 172 in Widdersdorf. Dort soll ein bisher unbekannter Mann den Hinweis eines 47-Jährigen mit einem Kopfstoß quittiert, dann aus dem Bus gestiegen und geflüchtet sein. Rettungskräfte brachten den verletzten Mann mit einer Platzwunde in ein Krankenhaus.

Kölner Stadt-Anzeiger

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Immer wieder mal Bushido – welcher versucht uns langsam sympathisch zu werden?  Aber es mag wohl zutreffen: „Wer ein schweres Leben hinter sich zurückgelassen hat, stirbt dafür leichter ?“

Bushido gegen Corona-Leugner

3.) :Live aus der Isolation

Der Rapper Bushido hat sich mit Covid-19 infiziert und meldet sich aus der Quarantäne auf Instagram. Schön spießig und gut kämpferisch. Jetzt ist es bald wieder soweit. Scrabble wurde besorgt, ein standesgemäßer Wein-Vorrat angelegt, ein paar gute Bücher gekauft. Worauf es während der zweiten zwangsverordneten Auszeit auch ankommt, ist emotional und intellektuell nicht zu vereinsamen. Was dabei immer hilft: Wholesome Content. Wholesome bedeutet dabei so viel wie gesund und Content steht für „Inhalte, die durch ein Medium ausgedrückt werden“. Aktuell kommt dieser Wholesome Content von Bushido. Ja genau, der Bushido, der von Springer & Co zum Inbegriff des Gangster-Rapper erklärt wurde. Der Bushido, bei dem die Alarmsirenen in sämtlichen progressiven WG-Küchen von Kiel bis Nürnberg laut schrillen. Der Bushido, der in der Vergangenheit durch seine sexistischen und gewaltverherrlichenden Texte aufgefallen ist. Der Bushido also, der deutschen Rap auf ein neues Level gebracht hat. Seit einigen Tagen ist genau dieser Bushido in Quarantäne, gemeinsam mit seiner Frau und seinen vier schulpflichtigen Kindern. Der Rapper wurde positiv auf das Corona-Virus getestet und sendet seitdem via Instagram täglich einige Minuten aus der Heimisolation. Und was soll ich sagen: Ich liebe es.

TAZ-online

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Ist das übereifrige Blicken der sich verantwortlich fühlenden Deutschen Politiker-Innen  nicht auch ein Spiegelblick auf die eigene Unfähigkeit – das pure Versagen ? Worin ist denn der Unterschied zwischen den Regierungen der USA und Schland zu erkennen ? Macht die USA auf die schlechtere SED ? Sind nicht die blasenden Bälger Typengleich ? Einen Staat welcher ehrlich zu seiner Vergangenheit steht und echte Reue zeigt, würde mit einer gewissen Noblesse auf diverse Vorkommnisse in den USA herabblicken? Hätten wir doch alles selber nur schon hinter uns gelassen !

Deutsche Reaktion auf US-Wahl

4)  Aufkeimende Panik

Viele im politischen Berlin hatten Joe Biden die Daumen gedrückt – und den Umfragen vertraut. Von der Hängepartie zeigen sie sich geschockt, denn sie halten Trump für gefährlich. Auf die bange Stimmung in der deutschen Politik angesichts der Hängepartie in den USA reagierte Wolfgang Ischinger am Mittwochmorgen mit einer Mahnung: „No need to panic“ – „Kein Grund, in Panik zu verfallen“, twitterte der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz. Zu viele in Europa hätten sich darauf verlassen, dass das transatlantische Verhältnis gleichsam von einem Autopiloten gesteuert werde, warnte  der frühere deutsche Botschafter in Washington. Das aber werde bei keinem Ausgang der US-Wahl so weitergehen. Tatsächlich lässt sich die Stimmung, mit der die meisten deutschen Politiker das Aufholen Trumps in den Wahlcharts verfolgten, als aufkeimende Panik beschreiben. Viele hatten offenbar den Umfragen vertraut, die Biden einen deutlicheren Vorsprung vorausgesagt hatten. Vier weitere Jahre mit dem Verächter internationalen Regeln, der Deutschland gern in einem Atemzug mit autokratischen Staaten wie Iran oder China nennt, sind für die Vertreter von Union, SPD, FDP, Linken und Grünen ein Horrorszenario. Nur AfD-Vertreter verteidigen den Immobilien-Mogul traditionell Trump hat sicher recht, auch was die Haltung der großen Mehrheit der Deutschen zu ihm betrifft. „China will mich loswerden. Iran will mich loswerden. Deutschland will mich loswerden“, hatte der Präsident am Wochenende bei einem Wahlkampfauftritt in Reading im Bundesstaat Pennsylvania erklärt. Angst vor den Folgen einer Hängepartie

Tagesspiegel

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Wer hatte denn gesagt, das er den IS besiegen wolle ? Dann könnten doch unter den Namen des Kreuzes keine Waffen mehr produziert und verkauft werden ! Sollte nicht jeder Bauer seine eigene Saat auch fressen?

Islamistischer Terror in Europa

5.) Der IS ist noch nicht besiegt

Nach den Anschlägen in Kabul und Wien. Der »Islamische Staat« ist zumindest in seinem früheren Kerngebiet militärisch geschlagen worden. Doch die jüngsten Anschläge in Wien und Kabul zeigen, dass die Ideologie der Miliz weiter verbreitet wird und sie willige Vollstrecker findet. Westliche Staaten tragen eine große Verantwortung dafür, dass der IS überhaupt entstehen konnte. Denn er fand dort Zulauf, wo Staaten auch wegen westlicher Interventionen zerfielen. Der Irak ist hierfür nur ein Beispiel. Doch bisher hat man keine Antwort darauf gefunden, wie dem IS künftig der Nährboden entzogen werden kann. So waren die Friedensgespräche in Libyen und Afghanistan eine Farce. Erfolg können sie nur haben, wenn alle Konfliktparteien wirkungsvoll unter Druck gesetzt und sie nicht mehr von ausländischen Mächten unterstützt werden. Aber auch die Situation in Europa darf nicht aus dem Blick geraten. Viele Täter haben sich nämlich hier radikalisiert. Wer in prekären Verhältnissen lebt, der ist besonders anfällig für radikale Ideologien.

ND-online

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Eine große Klatsche für die kleinen Dreckspatzen der Politik. Wer klatscht jetzt noch Beifall für die Gastronomen Berlins ? Sie hat schließlich die Dummheit auf den Rechten Fuß erwischt.

PORTRÄT

6.) Wasserprediger des Tages: Jens Spahn

Wenn es um die Bekämpfung der Coronapandemie geht, gibt Jens Spahn gern Muttis Mustersöhnchen. Am Dienstag appellierte er an die Bürger: »Am Ende kommt es auf jeden einzelnen an, auf Sie ganz persönlich.« Schließlich hat der Bundesgesundheitsminister die Weisheit löffelweise gefressen: »Wir wissen, wie es geht.« In seinem ganz persönlichen Kampf hat er schon einige Schlachten geschlagen. Bevorzugt geißelt er Berliner Gastronomen, die sich laut seiner Darstellung nicht an die Hygieneregeln hielten. Es gebe Restaurants – so sagte er Anfang Oktober –, wo man mit einer Maske angeguckt werde, als wäre man vom Mond. In welche dunkle Kaschemme sich Spahn da verirrt hatte, verriet er nicht. Auch nicht den Berliner Behörden – der Regierende Bürgermeister Michael Müller beschwerte sich daraufhin, dass er gern einen Hinweis bekommen hätte, um »schnell eingreifen« zu können.

Junge Welt-online

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Slack, Skype und Pornhub:

7.) Die Weihnachtsfeier in Corona-Zeiten

Sich mit abgestandenem Glühwein betrinken, beim Wichteln im Kollegenkreis seinen Müll loswerden, mit dem nackten Hintern auf dem Kopierer sitzen – das war einmal. Wegen Corona müssen Unternehmen, Vereine und Verbände lernen, digital zu feiern. Doch wie sehen die Pläne für die Weihnachtsfeier 2020 konkret aus? TITANIC hat nachgefragt.

Polizei
Ständig neue Vorschriften und Bestimmungen machen auch der Polizei Hamburg zu schaffen. Ben, der die Fete für die Ordnungsmacht organisiert, berichtet: „Bisher gab‘s immer eine große Location, da ging voll die Post ab, mit Pfefferspray, Schlagstöcken und Räumpanzer. Aber diesmal geht das natürlich nicht.“ Deshalb machte er sich auf die Suche nach digitalen Angeboten. Und siehe da: „Die Beamten in anderen Bundesländern haben großartige Ideen“, lobt Ben. Anregungen fand er unter anderem in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Freudestrahlend verkündet er: „Auf unserer Weihnachtsfeier wird es viele lustige Chats und interessante Abfragen an Polizeicomputern geben – ich freu mich schon!“

Tönnies
Das Unternehmen Tönnies-Fleisch in Rheda-Wiedenbrück hat sich nach eigenen Angaben „etwas ganz Besonderes“ für die Mitarbeiter ausgedacht: Sie dürfen sich jeweils zu zehnt vor ein (desinfiziertes!) I-Pad setzen und in einer Videokonferenz an einem Quiz teilnehmen. „Clemens Tönnies höchstpersönlich stellt die Fragen“, sagt ein Firmensprecher. Wer zum Beispiel errät, wie viele Subsubsubunternehmen gerade in der Fleischbranche tätig sind, gewinnt einen zwanzigminütigen Sonderurlaub in Gütersloh (via Google Maps). „Und wer beim Quiz am schlechtesten abschneidet, muss zur Strafe ein Spiel von Schalke 04 im Livestream verfolgen“, teilt der Sprecher mit.

DFB

Titanic-online

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„Der freche Bengel“

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