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Archiv für August 8th, 2019

Debatte : Weltklimarat (IPCC

Erstellt von Redaktion am 8. August 2019

Die Simulanten

Von Bernhard Pötter

Plötzlich wollen alle Klimaschutz. Aber wirklich gehandelt wird nicht, denn CDU/CSU haben bislang Umweltpolitik nur vorgetäuscht. Söder könnte das ändern.

Willkommen im Gruselkabinett: Wenn der Weltklimarat (IPCC) heute seinen neuen Sonderbericht zur Landnutzung veröffentlicht, werden einem wieder die Haare zu Berge stehen. Denn auch ohne die Studie im Detail zu kennen, ist klar: Die Erderhitzung bedroht die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen und die Artenvielfalt. Unsere Landwirtschaft gefährdet unsere Lebensgrundlagen. Die Reaktionen auf den Bericht werden ebenso vorhersehbar sein: allgemeines Entsetzen, gefolgt von Mahnungen und Forderungen, jetzt endlich etwas zu ändern. Dann beschließt die Politik Ziele, die möglichst weit in der Zukunft liegen und sehr ambitioniert sind.

Und dann machen wir weiter wie bisher.

In diesem fatalen Dreiklang funktioniert momentan die Klimadebatte in Deutschland. Oder besser: So funktioniert sie nicht. Denn fast alle Fakten, die völlig zu Recht die Menschen verunsichern, sind altbekannt. Die Wissenschaft warnt seit spätestens 2007 vor den Folgen der Klima­krise. Ihre Warnungen werden auch deshalb immer lauter, weil sich das Problem durch jahrzehntelange Untätigkeit immer weiter verschärft. Und Gesellschaft und Politik reagieren nun. Allerdings nicht, indem gehandelt wird. Sondern indem Handeln simuliert wird. Wissen ist Ohnmacht.

Prominentes Beispiel ist die Forderung von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, den Klimaschutz ins Grundgesetz zu schreiben. Da steht er allerdings längst – nämlich als Artikel 20a, der den Staat verpflichtet, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen. Wer das will, kann da­raus schon heute sehr effektive Umwelt- und Klimagesetze ableiten. Wer das nicht will, hat mit einer solchen Debatte mal wieder Zeit gewonnen, in der sich nichts tut. Söders Strategie riecht deshalb nach Ablenkungsmanöver.

Und alle machen mit. Ein paar heiße Sommer und acht Monate Fridays-for-Future-Demonstrationen haben dazu geführt, dass es in Deutschland sehr viele neue selbst ernannte Klima­schüt­ze­r*innen gibt. Keine ernst zu nehmende Partei ohne ein mehr oder weniger schlüssiges Klimakonzept. Keine Grillparty ohne Debatte über die Außentemperatur und den Fleischkonsum, kein Unternehmen ohne Hinweis auf seine angeblich grünen Produkte und Bilanzen. Die Medien entdecken, dass der Klimawandel doch ein Thema ist. Eine Serie jagt die nächste: nachhaltiges Leben, grüne Pioniere, die schlimmsten Folgen des Klimawandels. Irgendwann kommen noch Mi­kro­plas­tik und Feinstaub dazu. Die haben mit dem Klima nichts zu tun, aber egal.

Datei:Madame Tussauds Figur Berlin.jpg

Konkret tut sich kaum etwas. Eine informierte Debatte darüber, wie die viertgrößte Industrienation der Welt in 30 Jahren aus den fossilen Energien aussteigen kann, liegt in weiter Ferne. Weltweit steigen und steigen die CO2-Emissionen. In Deutschland sind sie 2018 zwar erstmals seit einem Jahrzehnt wieder gesunken, aber vor allem infolge des warmen Wetters. Gerade zu dem Zeitpunkt, zu dem die erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig sind, stagniert der Ausbau von Wind und Solarkraft. Viel zu wenige Häuser werden gedämmt, viel zu viele SUVs verkauft. Die CDU/CSU – hallo Herr Söder! – hat nichts gegen weitere hochtrabende Ziele, wehrt sich aber gegen konkrete Maßnahmen, um sie zu erreichen. Ist das noch Schizophrenie oder schon Wählertäuschung?

Quelle         :        TAZ            >>>>>        weiterlesen

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Grafikquellen        :

Oben     —         Geisterbahn im Wiener Prater

Unten       —           Wachsfigur von Madame Tussauds

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Christian Schütt
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Anti-Atom-Sommercamp 19

Erstellt von Redaktion am 8. August 2019

Atomare Propaganda wird das Problem des Klimawandels nicht lösen

Aktionstag des Internationalen AntiAtomSommercamp in Döbeln.

Aktionstag des Internationalen Anti-Atom-Sommercamp in Döbeln. / zVg

Quelle        :   untergrund-blättle ch.

Von pm

Internationales Anti-Atom-Sommercamp 2019. Während die Augen der Welt auf die Klimakrise gerichtet sind, versucht die Atomindustrie, den Menschen zu vermitteln, dass sie die beste Lösung dafür hat.

Als Reaktion auf diese Art von Propaganda und anderen Mythen über Atomenergie wird in Döbeln, Mittelsachsen, das Internationale Anti-Atom-Sommercamp 2019 organisiert. Die Veranstaltung, die vom 12.-18. August stattfindet, versammelt Aktivist*innen und Organisator*innen aus der ganzen Welt.

Das Gathering, das von Aktivist*innen aus acht Ländern in Europa, Asien und Nordamerika organisiert wird, die über die die internationale Plattform Nuclear Heritage Network verbunden sind, bietet für die Teilnehmenden eine großartige Gelegenheit, an Vorträgen, Workshops und Diskussionen zur Atomenergie teilzunehmen.

Renommierte Expert*innen auf diesem Gebiet werden Themen vorstellen wie: Atomkraft und Klimawandel, die Auswirkungen von Fukushima und Tschernobyl, gesundheitliche Auswirkungen von radioaktiver Emissionen, Atommüll und Probleme mit Leckagen, Uranabbau und viele andere.

Die Teilnehmenden werden auch ihre Erfahrungen untereinander austauschen und über irreführende Informationen über Atomkraftinvestitionen der Regierungen und die Verfolgung von Anti-Atom-Initiativen sprechen. Das Problem ist besonders drastisch in Ländern mit Demokratiedefiziten. Das Camp bietet eine seltene Gelegenheit, direkt mit politischen Aktivist*innen und Expert*innen aus vielen Ländern zu sprechen.

Alle, die interessiert sind an dieser außergewöhnlichen internationalen Anti-Atom-Veranstaltung teilzunehmen, sollten sich via E-Mail an camp2019@nuclear-heritage.net anmelden. Informationen über das Programm und die Zusammensetzung der Teilnehmenden sind auf der Website des Camps zu finden: http://camp2019.nuclearheritage.net

Soweit nicht anders angegeben und keine Quellenangabe (Name einer Organisation oder Internet-Adresse) vorhanden ist, gilt für die Texte auf dieser Webseite eine Creative Commons Lizenz (CC)

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Grafikquelle      :

untergrundblättle — Bild: Aktionstag des Internationalen Anti-Atom-Sommercamp in Döbeln. / zVg

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Die große Recyclinglüge

Erstellt von Redaktion am 8. August 2019

Plastik global: Die große Recyclinglüge

File:GarbageLibreville.JPG

von Annett Mängel

Wir leben in einer Welt aus Plastik. Die verschiedenen Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und finden sich inzwischen überall.[1] Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ersetzen sie in rasantem Tempo Alltagsgegenstände aus Glas, Porzellan und Papier.

Sie sind billig herzustellen, leicht und vielseitig verwendbar. Das macht sie so attraktiv – und gleichzeitig so gefährlich, denn Plastik ist äußerst langlebig: Es braucht Jahrhunderte, damit Plastik zerfällt. Dabei werden Schadstoffe an die Umwelt abgegeben und es bleiben winzig kleine Teilchen übrig, das sogenannte Mikroplastik. Dieses findet sich inzwischen auf der ganzen Welt: im Mariannengraben ebenso wie im Eis der Arktis, auf Ackerböden und in Binnengewässern.

Und so landet es früher oder später auf unserem Tisch: Jeder Mensch auf der Welt, so errechneten australische Forscher jüngst, nimmt pro Woche fünf Gramm Mikroplastik über Atemluft, Essen, Kosmetik und insbesondere Getränke zu sich – das entspricht in etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Dieser Mittelwert variiert je nach Ernährung und Wohnort.[2] Was das Mikroplastik selbst im Körper anrichtet, ist bislang nicht sicher erforscht. Klar ist aber, dass es je nach Größe direkt in innere Organe wie die Lunge und den Darm gelangen kann, und es gilt als wahrscheinlich, dass es körperliche Abläufe beeinträchtigt. Fest steht zudem längst, dass sich an das Mikroplastik andere Schadstoffe binden, die vom Körper absorbiert werden, beispielsweise Pflanzenschutzmittel aus der Landwirtschaft. Hinzu kommt, dass unter den vielen chemischen Substanzen, aus denen Kunststoffe bestehen, zahlreiche als sogenannte endokrine Disruptoren gelten. Diese stören bereits in winzigen Mengen den Hormonhaushalt und stehen im Verdacht, Krebs auszulösen sowie insbesondere mitverantwortlich dafür zu sein, dass die Zeugungsfähigkeit in den Industrieländern seit Jahren abnimmt.[3]

Von wegen Recyclingweltmeister

Und doch landet ein Großteil des Kunststoffs nach zumeist einmaligem Gebrauch umgehend auf dem Müll: sei es die Verpackung für das Mittagessen mit den Kollegen im Büro oder die Unmengen von Plastikhüllen für Wurst, Käse, Obst und Gemüse. In Deutschland verdoppelte sich der Plastikmüll seit 1994 – mit 38 Kilogramm pro Person und Jahr nahmen die Deutschen 2016 nach Luxemburg, Irland und Estland europaweit den vierten Platz ein.[4]

Die Welt droht im Plastikmüll zu ersticken, wenn wir nicht endlich gegensteuern. Den Bildern toter Wale, die qualvoll an einem Magen voller Verpackungsmüll verendeten, der riesigen Müllstrudel in den Meeren und offener Deponien mit westlichem Plastikmüll in Ländern des globalen Südens kann sich keiner mehr entziehen – und doch geht es nur in Trippelschritten voran: Die EU etwa unternimmt mit ihrer im Frühjahr verabschiedeten Plastik-Richtlinie – mit der ersetzbare Einwegplastikprodukte ab 2021 verboten sein sollen – zwar einen kleinen Schritt in die richtige Richtung, packt das Problem aber nicht an der Wurzel. Denn um die wachsenden Müllberge zu vermeiden, reicht es nicht, einige wenige Einwegprodukte zu verbieten. Stattdessen ist es notwendig, die Plastikproduktion weltweit massiv einzugrenzen, indem man auf Ressourcenschonung, Wiederbenutzung und somit auf nachhaltige Produkte setzt.

Doch bislang wächst der Kunststoffberg Jahr für Jahr. Nur ein Bruchteil davon wird recycelt – anders, als man hierzulande lange dachte. Wähnten sich doch viele mit dem Wurf in die Gelbe Tonne im guten Glauben, dass die Styroporverpackung vom Imbiss oder der Plastikbecher der Kirschtomaten wie versprochen ordentlich entsorgt und wiederverwendet wird.

Doch vom Recyclingweltmeister Deutschland kann überhaupt keine Rede sein: Zwar werden laut Umweltbundesamt 39 Prozent des Plastikmülls recycelt – allerdings zählt dazu schon der Abfall, der in einer Sortieranlage landet und in irgendeiner Form weiterverarbeitet wird. Tatsächlich jedoch wurden von den 5,2 Mio. Tonnen Kunststoffabfällen aus dem Jahr 2017 lediglich 810 000 Tonnen wirklich wiederverwertet, das entspricht einer Quote von 15,6 Prozent.[5] Setzt man allerdings diesen wiederverwendeten Kunststoff ins Verhältnis zur Neuproduktion, kommt man mit dem Abfallexperten des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, Hennig Wilts, auf lediglich 5,6 Prozent.[6] Der Rest wird „thermisch“ verwertet, wie es euphemistisch von Seiten der Müllentsorger heißt, also verbrannt, oder als Ersatzbrennstoff in der Zementindustrie genutzt. Dabei bleiben giftige Rückstände übrig, die in Bergwerken gelagert werden.[7] Immerhin sorgen hierzulande wenigstens ausgereifte Filteranlagen dafür, dass schädliche Gase nicht direkt die Umwelt vergiften. Andernorts ist das aber längst nicht der Fall. Im globalen Süden wird der Müll oft im Freien verbrannt, landet auf offenen Deponien und somit in der Umwelt und im Meer.

Die Müllkippen des Nordens

Dessen ungeachtet wird all das, was die hiesige Müllindustrie nicht verarbeiten kann, exportiert. Jahrzehntelang ging Müll nach China, das daraus in aufwendigen Verfahren sogenannte Rezyklate herstellte, die wieder zur Kunststoffproduktion genutzt werden können. Vor anderthalb Jahren aber erhöhte das Land seine Anforderungen an importierten Kunststoffmüll drastisch, um ihn besser verarbeiten zu können, was einen faktischen Importstopp bedeutete. Malaysia und Indonesien sprangen als neue Müllimporteure ein. Mit fatalen Folgen: Denn während sich in China in den vergangenen dreißig Jahren ein halbwegs funktionierendes Entsorgungs- und Recyclingsystem entwickelt hat, türmt sich der Kunststoffmüll in Malaysia und Indonesien auf ehemaligen Landwirtschaftsflächen in der Nähe bewohnter Gebiete. Anwohner berichten von nächtlichen Bränden auf den Müllhalden und klagen über stechende Gerüche, Qualm und Atemwegserkrankungen.[8]

Datei:Jakarta slumlife41.JPG

Höchstens vier Prozent des Plastikmülls werden in diesen Ländern recycelt. Exportiert man den Müll dorthin, ist also mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass er letztlich die Umwelt verschmutzt – ob als giftiger Qualm, der die Anwohner direkt schädigt, oder als umherfliegender Müll, der in den Gewässern landet und früher oder später auch auf unserem Teller wiederzufinden ist.

UNO-Vorstoß und EU-Trippelschritte

Quelle      :             Blätter            >>>>>          weiterlesen

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Grafikquellen          :

Oben          —           Müllproblem in Libreville, der Hauptstadt des Gabun (2013)

Author Oshilumbu5 at German Wikipedia

This work has been released into the public domain by its author, Oshilumbu5 at German Wikipedia. This applies worldwide.
In some countries this may not be legally possible; if so:
Oshilumbu5 grants anyone the right to use this work for any purpose, without any conditions, unless such conditions are required by law.Public domainPublic domainfalsefalse

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Unten     —         Slum life, Jakarta Indonesia.

Urheber Jonathan McIntosh
w:de:Creative Commons
Namensnennung
Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 2.0 generisch“ (US-amerikanisch) lizenziert.

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Trennung von CWI und SAV

Erstellt von Redaktion am 8. August 2019

Einige Anmerkungen zum Zerfall des CWI und der SAV

Quelle         :      Scharf   –   Links

Von Max Brym

Das CWI international und die SAV national hat sich gespalten. Dieser Prozess verwirrt und frustriert viele ehrliche Genossen innerhalb dieser Organisation. Die Erklärungen beider Fraktionen sind inhaltsleer ohne irgendwelche inhaltliche Analyse. Es findet sich bei keiner der beiden Fraktionen exakte belegbaren Fakten bezüglich der Notwendigkeit der Spaltung.

Die Gruppe um Peter Taaffe (Mehrheit des IS) argumentiert scheinbar orthodox. Sie will angeblich den Marxismus und Trotzkismus gegen die „kleinbürgerliche Identitätspolitik“ verteidigen. Die Mehrheit des IEK (ZK) weißt diese Vorwürfe zurück. Auch sie stehen angeblich auf dem Boden des Marxismus. Worin dieser Marxismus besteht, wird von beiden Seiten nicht ausformuliert. Es gibt nur gegenseitige abstrakte Vorwürfe. Das einzige, was wirklich konkret auf dem Tisch liegt ist, dass Taaffe nachdem er international in der Minderheit geraten ist das Statut Statut sein lässt und die Spaltung vollzieht. Es geht um Knete, Ressourcen und Büros. Der Kreis um Taaffe hat bis jetzt keine schlüssige Kritik an der wirklich kleinbürgerlichen „ Identitätspolitik“ vorgelegt. Dazu gibt es keine Broschüre oder gar ein Buch. Es finden sich nur einzelne Zitate viele Zitate sogar vom Hören-Sagen durch Taaffe in England und Stanicic in Deutschland. Mit einer marxistischen Methode oder einer ehrlichen Bilanz hat das Ganze soviel zu tun wie eine Kuh mit dem Schlittschuhlaufen. Die bisherige Praxis des CWI stand unter der vollen Verantwortung des IS des CWI. Immer wieder wurden Bewegungen außerhalb der Arbeiterklasse entdeckt in denen man auf Teufel komm raus aktivistisch intervenieren müsste. Das Intervenieren in solche Bewegungen ist kein Fehler, gerade dann nicht wenn in der Arbeiterbewegung und in den Gewerkschaften nicht viel los ist. Es ist aber ein Fehler ohne Kritik an der Queer Theorie und am bürgerlichen Feminismus an solchen Bewegungen einfach teilzunehmen. Das hat u. a. die irische Sektion des CWI an hervorgehobener Stelle getan. Letzteres geschah mit voller Rückendeckung durch das IS und von Taaffe persönlich. Jetzt hat er es sich mit seiner Gruppe plötzlich anders überlegt. Keine Selbstkritik keine theoretische Schrift dazu einfach nichts.

Die Spaltung in Deutschland

Claus Ludwig, Heino Berg und sogar Lucy Redler, stehen zur internationalen Mehrheit. Ihre Erklärung drückt eine gewisse Hilflosigkeit und Frustration aus. Sie sehen keinen“ Grund für eine Spaltung“. In Wahrheit sind sie Opfer ihrer eigenen Politik. Die SAV hat über Jahre viel Energie in Wahlkämpfen für die Linke verbraucht. Das einzige, was herauskam ist, dass Lucy Redler neben 49 anderen Personen im Parteivorstand der Linken sitzt. Eine systematische Schulung der Mitglieder wurde von beiden Fraktionen elementar vernachlässigt. Aber ohne das Lesen von Klassikertexten und dem hochhalten der Theorie des Marxismus gingen viele jugendliche Aktivisten wieder von der Stange. Das Geschwätz von den „Erfolgen“ hielt der Wirklichkeit nicht stand. Ohne Mitglieder systematisch mit der Theorie des Marxismus vertraut zu machen ist eine Organisation nur ein Durchlauferhitzer. Geführt wird eine solche Organisation von knapp 20 % der angegebenen Mitgliederzahl. Der Rest wurde schnell rekrutiert und ebenso schnell wieder verloren. Der Demo Zent funktionierte in der SAV nie wirklich dafür wurden zu schnell und immer wieder neue unerfahrene Leute angeworben. Jetzt führt sich Stanicic auf wie Taaffe. Allerdings schreibt er lange Texte, ohne irgendetwas zu erklären. Beide Seiten sind streng „marxistisch“. Worin dieser Marxismus konkret besteht – Fehlanzeige-natürlich beziehen sich beide auf die „Arbeiterklasse“ aber wer tut das verbal und schriftlich nicht.

Ideologische Kapriolen und praktische Desaster

Einst meinte Taaffe, dass die britische Labour Party und andere Sozialdemokratien völlig verbürgerlicht seien. Also ihren Charakter als bürgerliche Arbeiterparteien völlig aufgelöst hätten. Vor einiger Zeit wollte wegen Corbyn, Taaffe wieder in diese völlig „bürgerliche Partei“ zurück. Selbstkritik – Fehlanzeige. Eine ehrliche Selbstkritik war auch nicht möglich. Eine ehrliche Selbstkritik hätte nämlich ergeben, dass Ted Grant und die IMT mit ihren konkreten Analysen recht hatten. Gut Taaffe mit seinen Leuten wurden nicht wieder in Labour aufgenommen. Sie haben die einst stärkste trotzkistische Tendenz weltweit „Militant“ ruiniert. In England hat Taaffe mit seiner Partei kein einziges Parlamentsmandat mehr. Unter der Leitung von Ted Grant war dies völlig anders. Die Beispiele u. a. das schottische Desaster ließen sich beliebig fortsetzen. In Deutschland ging es jahrelang nur um die Erringung von Mandaten. Dann wurden plötzlich die kommunalen Mandatsträger der SAV u. a. Claus Ludwig aufgefordert ihre Mandate der Linkspartei zu übertragen. Dies geschah in Köln, Rostock, Aachen und Kassel. Resultat: Alle Mandate gingen verloren. Dafür wurde die SAV Bundesleitung in die Linke aufgenommen. Es gibt keine Stellungnahme zu den einstigen Wahlkämpfen in den Kommunen nur eine verschwurbelte Erklärung der Bundesleitung zu ihrer Kehrtwende. Um das Ganze nicht zu lange zu machen: Die SAV suchte immer nach antimarxistischen Abkürzungen. Der Sprung über die Klippe endete mit einer harten Bodenlandung. Die übriggebliebenen Teile sind gespalten und lecken ihre Wunden im Tal der Tränen.

Urheberrecht
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Grafikquelle      :         ein Scherbenhaufen

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Tönnies muss weg !

Erstellt von Redaktion am 8. August 2019

Neues vom Lügenleser

2018-08-17 1. FC Schweinfurt 05 vs. FC Schalke 04 (DFB-Pokal) by Sandro Halank–059.jpg

Kolumne von Juri Sternburg

Menschen lügen, manchmal aus Selbstschutz. Andere wie Schalke-Chef Tönnies tun es wissentlich und offenbaren dabei ein menschenfeindliches Weltbild.

Menschen machen Fehler, na klar. Man sagt ab und zu Dinge, die man nicht so meint. Eine kurze Entschuldigung, mein Fehler. Zumindest wenn man ein wenig Respekt für den Gegenüber mitbringt. Schwamm drüber.

Auch Menschen in Führungspositionen machen Fehler. Da sei ihnen was rausgerutscht, heißt es oft. Meist lügen sie jedoch einfach frech. „Ich habe noch keinen einzigen Sklaven in Katar gesehen“, erklärte Franz Beckenbauer 2013, als es um die Stadionbauten in Katar ging. Solch vermeintliche Unwissenheit ist keine Seltenheit

VW-Chef Herbert Diess etwa erklärte jüngst gegenüber der BBC, dass ihm die Arbeits- und Umerziehungslager für circa 1,5 Millionen muslimische Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang nicht bekannt seien. Genau in dieser Provinz betreibt VW jedoch ein Werk. Diese Art von Lügen dient dem Selbstschutz. Das ist ja wenigstens menschlich, möchte man sagen, wenn auch falsch.

Anders sieht es aus, wenn jemand nicht nur wissentlich lügt, sondern ein menschenfeindliches Weltbild offenbart. Nicht als Ausrutscher, sondern in einer vorbereiteten Rede. So wie jetzt im Fall von Schalkes Aufsichtsratsvorsitzendem Clemens Tönnies.

File:2010-06-03 Arena AufSchalke 20.jpg

Der Sportfunktionär hatte bei einer Veranstaltung als Reaktion auf den Klimawandel gefordert, man müsse zwanzig Kraftwerke in Afrika finanzieren, anstatt höhere Steuern einzuführen. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn es dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Laut dem anwesenden Reporter erntete Tönnies dafür Applaus.

Quelle      :           TAZ        >>>>>             weiterlesen

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Grafikquellen      :

Oben       —         DFB-Pokal 2018/19, 1. Hauptrunde: 1. FC Schweinfurt 05 gegen FC Schalke 04 0:2 (0:1)

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DL – Tagesticker 08.08.19

Erstellt von Redaktion am 8. August 2019

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

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Wenn ein Kotzbrocken zu seinen Wählern reist ! Ist es nicht der gleiche Empfang wie bei dem Besuch von Merkel mit ihren ehemaligen Landsleuten ? Irgendwann läuft bei den BürgerInnen einfach die Galle über, – bei so viel gezeigter Unfähigkeit ! Wann beginnt bei Trump das große zittern ? Oder verfügt er über mehr deutsche Gene als wir alle ahnen ?

Nach Kritik an Rhetorik  

1.) Trump ätzt auf Twitter gegen Bürgermeisterin von Dayton

Der US-Präsident besucht die Tatorte der jüngsten Massaker. Dort sind viele über seine aufstachelnde Rhetorik verärgert – und dass er nichts gegen die Waffengewalt unternimmt. Doch Trump teilt weiter aus. Nach dem Massaker in El Paso in Texas stößt die aggressive Rhetorik Donald Trumps vielen Kritikern übel auf – der US-Präsident aber lässt die Vorwürfe an sich abprallen. Begleitet von Protesten besuchte der US-Präsident am Mittwoch El Paso, wo ein mutmaßlich rassistisch motivierter Angreifer am Samstag 22 Menschen erschossen hatte. Trump verbrachte am Mittwoch rund eineinhalb Stunden in einem Krankenhaus und traf dort Mitarbeiter und Verletzte. Im Anschluss traf er Polizisten in der Notfall-Kommandozentrale.

T-online

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Ist eine so aufgemachte Pressemeldung nicht auch gelebter Rassismus auf der Suche nach Volksverdummung ? Also genau die Richtung welche die AfD vorgibt ?

Talkshow „Dunja Hayali“

2.) Rackete darf simple Antworten geben, und Hayali hakt nicht nach

Bei Dunja Hayali verteidigt Kapitänin Carola Rackete ihre Rettungsaktionen. Sie ist bereit, wieder Flüchtlinge zu retten. Grünen-Chef Robert Habeck muss sich gegen Kritik aus Landwirtschaft, Luftfahrt- und Kohleindustrie wehren.  Es ist der Moment, in dem die Sendung auf den Punkt kommt. Dunja Hayali fragt Kapitänin Carola Rackete, 31, ob sie Verständnis dafür habe, dass viele Menschen ihrer Forderung, alle in libyschen Lagern festsitzenden Flüchtlinge nebst allen noch folgenden bis zu 50 Millionen Klimaflüchtlinge aufzunehmen, mit Skepsis gegenüber stehen. Carola Rackete antwortet betont cool. „Nee, eigentlich nicht.“

Welt

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Ja so sieht Lobbyarbeit hinterher aus. Nur nichts wissende Parteifuzzis in den Ministerien brauchen Berater ! Wer übernimmt letztendlich die Verantwortung für die Veruntreuungen ? Wer hat die Laien auf ihre Plätze berufen ? „Wir machen nix“!

Fast so viel wie die anderen 13 Ministerien zusammen

3.) Verteidigungsministerium zahlte 2019 bisher 155 Millionen Euro für Berater

Das Verteidigungsministerium und die ihm unterstellten Behörden und Gesellschaften haben im ersten Halbjahr 155 Millionen Euro für externe Beratung und Unterstützung ausgegeben. Das ist fast genauso viel, wie alle anderen 13 Ministerien zusammen mit 178 Millionen für diesen Zeitraum an Ausgaben für externe Leistungen gemeldet haben.

Focus

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Jetzt meldet sich auch der große deutsche Fleisch-Experte. Morgen will er uns alles  ausführlich in Englisch erklären ?

Debatte über Fleisch-Steuer

4.) Oettinger warnt vor Alleingängen

EU-Haushaltskommissar Oettinger sagte, wenn sich Fleisch in Deutschland deutlich verteuern sollte, bleibe es im benachbarten Ausland gleich billig. Daher rate er von nationalen Sonderlösungen dringend ab. EU-Kommissar Günther Oettinger hat sich gegen höhere Steuern auf Fleisch ausgesprochen. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent würde „mit Sicherheit nicht“ zu einer Verringerung des Fleischverzehrs beitragen, sagte Oettinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Tagesschau

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Auch in fernen Ländern wehrt sich das Volk, wenn Unterstützer finsterer Regierungen glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen – in Wahrheit aber Strohdumm auftreten ! Der Westen braucht noch ein bischen mehr Zeit.

Kirgisien

5.) Spezialkräfte stürmen Haus von Ex-Präsident – Menge schlägt zurück

1000 Gefolgsleute gegen Hunderte Sicherheitskräfte: Bei der versuchten Festnahme von Kirgisiens Ex-Präsident Almasbek Atambajew ist es zu Ausschreitungen gekommen. Ein Mensch wurde getötet. Dutzende Menschen haben bei Ausschreitungen in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kirgisien an der Grenze zu China Verletzungen davongetragen. Ein Angehöriger der Sicherheitskräfte sei getötet worden, meldeten kirgisische Medien in der Nacht zum Donnerstag in der Hauptstadt Bischkek. 36 Menschen seien verletzt worden, darunter 15 Sicherheitsleute.

Spiegel-online

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Ja. auch im Saarland verblasst das Rotlicht allmählich !

Aktionär lehnt Offerte ab :

6.) Übernahme von Osram droht zu platzen

Der größte Aktionär von Osram will das Übernahmeangebot für den Münchner Lichtkonzern nicht annehmen – das hat eine folgenschwere Signalwirkung. Für den angeschlagenen Konzern sind das keine guten Nachrichten.  Die Übernahme des Lichttechnikkonzerns Osram durch die amerikanischen Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle Group ist höchst gefährdet. Allianz Global Investors (AGI), der mit einem Anteil von 9,4 Prozent größte Einzelaktionär des M-Dax-Unternehmens, lehnt die Offerte von 35 Euro je Aktie als zu niedrig ab. Der zum Allianz-Konzern gehörende institutionelle Anleger hat am Mittwochabend kurz nach Börsenschluss mitgeteilt, dass er nicht mitziehen will. Diese Ansage kommt sehr früh in der ersten Halbzeit der vom 22. Juli bis 5. September laufenden Annahmefrist.

FAZ

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7.) Zeitung, die regelmäßig gegen Flüchtlinge hetzt, verwundert über Hass auf Flüchtlinge

Große Verwunderung im Axel-Springer-Hochhaus in Berlin! Dort zeigen sich Redakteure einer Tageszeitung, die regelmäßig gegen Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund hetzt, empört darüber, wie viele Hasskommentare auf ihrer Facebook-Seite unter Artikeln zum Thema Flüchtlinge erscheinen.

Postillon

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquellen      :     DL / privat – Wikimedia  Commons – cc-by-sa-3-0.

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