DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

Archiv für Februar 11th, 2014

Die armen Bundes-Tage-Löhner

Erstellt von Redaktion am 11. Februar 2014

Große Koalition will Diäten auf 9082 Euro erhöhen

Sie säen nicht, sie ernten nicht, aber ihre Gier steigt ins unermessliche. So ist es wieder einmal an der Zeit. Die Hartz Verordner und Zerstörer eines funktionierenden Sozialstaates greifen wieder einmal in die Kasse der Steuerzahler und genehmigen sich einen kräftigen Schluck aus der Kanne. Die Volkstreter erhöhen sich selber die Diäten um 415 Euro monatlich. Darüber entscheiden sie selbst: „Im Namen des Volkes“.

Der zweite Schritt zur Mehrung des persönlichen Vorteil soll dann im Jahr 2015 bei gleicher Summe erfolgen. Diese raschen und enormen Erhöhungen sind wichtig da im Anschluss an diese Steigerung die Diäten der allgemeinen Lohnentwicklung angepasst werden sollen. Was bedeutet, je höher der Sockel bis dahin ist, umso größer stehen die Erhöhungen später zu Buche.

Bei einem Arbeiter im Niedriglohnbereich würde ein Lohn von 1000 Euro bei zwei Prozent Steigerung 20 Euro ausmachen. Unter dem Strich dann 1020 Euro.
Bei einem Verdienst von 10.000 Euro bringt der Zuwachs von 200 Euro, dann schon 10.200 Euro.
Hier haben wir sie dann wieder, die in den letzten Jahren von allen Parteien so oft in Sonntagsreden kritisierte, sich immer weiter öffnende Schere in der Lohnentwicklung. Sie machen sie sich selber zu Nutzen.

Es geht es in diesem Staat in etwa so wie bei einer Kassiererin im Supermarkt, welche sich privat aus der Kasse bedient. Denn diese Gelder gehören ihr genau so wenig wie die Gelder der Steuerzahler den Politikern gehören. Beide sind nur die Verwalter fremder Gelder und greifen in die fremde Kasse.

Große Koalition will Diäten auf 9082 Euro erhöhen

Diätensteigerungen für Bundestagsabgeordnete sorgen jedes Mal für öffentlichen Ärger. Die Koalition will nun automatische Erhöhungen. Auch schärfere Regeln gegen Abgeordnetenbestechung sollen kommen.

Nach jahrelanger Debatte will die große Koalition die Abgeordnetendiäten umfassend reformieren und parallel Erhöhungen beschließen. Die Diäten sollen in zwei Schritten um je 415 Euro auf das Gehalt eines Bundesrichters von 9082 Euro steigen. Danach soll es automatische Erhöhungen geben. Außerdem sollen nach langem Hin und Her die Regeln gegen Abgeordnetenbestechung verschärft werden. Das sehen Gesetzentwürfe vor, die die Fraktionsvorstände von Union und SPD am Montag billigten.

Ab Juli soll die Entschädigung der Abgeordneten von 8252 auf 8667 Euro angehoben werden. Das wäre ein Plus von fünf Prozent. 2015 solle der zweite Schritt folgen – ein Plus um weitere 4,8 Prozent. Die Entschädigungen waren zuletzt Anfang 2013 angehoben worden. In diesem Jahr kostet die Erhöhung 1,7 Millionen Euro mehr, für das Jahr 2015 rechnet die Koalition mit 3,5 Millionen Euro zusätzlich.

Quelle: Stern >>>>> weiterlesen

—————————————————————————————————————————–

Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Rick debruhl

Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.

Abgelegt unter Opposition, Regierung, Sozialpolitik | 8 Kommentare »

Linke LSK Saar vertagt Entscheidung

Erstellt von Redaktion am 11. Februar 2014

Linke LSK Saar vertagt Ausschluss-Entscheidung gegen Lambert

Wie die Saarbrücker – Zeitung heute meldet wurde die Entscheidung über den Parteiausschluss des Karl Lambert, durch die Landes-Schiedskommission der LINKEN vertagt. Wie wir wissen sind solche Verzögerungen bei den Schiedskommission der LINKEN aber Gang und Gäbe. So wussten wir noch in der letzten Woche über Verschleppungen dieser Gremien zu berichten welche selbst nach einem Verlauf von fünf Jahren bis heute nicht geklärt sind.

Auch ist bei solchen Entscheidungen innerhalb einer Partei immer darauf zu achten, wessen Interessen denn gerade, und dass kann in jeden Fall durchaus unterschiedlich sein,  berücksichtigt werden müssen.

Entscheidung über Parteiausschluss vertagt Die Landesschiedskommission der Saar-Linken wird am Donnerstag, 20. Februar, ihre Entscheidung verkünden, ob der Pfarrer im Ruhestand, Karl Lambert, aus der Partei ausgeschlossen wird.
(Veröffentlicht am 11.02.2014)

Saarbrücken. Am Donnerstag hatte die Kommission über den entsprechenden Antrag des Bundestagsabgeordneten Thomas Lutze und des Linken-Fraktionschefs in der Regionalverbandsversammlung Jürgen Trenz beraten. Diese sehen sich durch Lambert verunglimpft, da dieser im August 2013 selbst gestaltete Karikaturen in Umlauf gebracht hat, auf denen ihnen Wahlfälschung vorgeworfen wird.

Quelle: Saarbrücker-Zeitung

—————————————————————————————————————————

Fotoquelle: Wikipedia -Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber Easymichi / gemeinfrei

Abgelegt unter P. DIE LINKE, Saarland, Schiedskommissionen, Überregional | 12 Kommentare »

The Grand Budapest Hotel

Erstellt von Redaktion am 11. Februar 2014

Zeitvergeudung auf hohem Niveau

Autor: U. Gellermann

Rationalgalerie

Datum: 10. Februar 2014

Tatatata: Der Eröffnungs-Film der Berlinale wirft mit Filmprominenz nur so um sich. In „The Grand Budapest Hotel“ sind sie alle versammelt: Ralph Fiennes, Willem Dafoe, Harvey Keitel, Jude Law, Bill Murray, Edward Norton und Tilda Swinton leihen im Film von Wes Anderson einem exquisiten Comic Strip ihre Gesichter. Aber auch wenn der Regisseur behauptet, er habe seine Story irgendwie dem österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig zu verdanken, muss man den großen Autor in Schutz nehmen: Keiner seiner Bücher ist zu erkennen.

Zu erkennen ist eines der östlichen Länder der österreichischen Doppelmonarchie in der Zwischenkriegszeit. Der noch kaum verblassende Glanz eines Luxushotels ist die üppige Dekoration für den Lebensweg eines Concierge (Ralph Fiennes), dem der erheblich clevere Zero (Tony Revolori) als Lobby Boy assistiert. Nichts ist echt, bis in die kleinsten Lebensregungen ist alles wunderbar süßlich gefälscht und im Mittelpunkt steht die Form. Der Inhalt? Die Inhaberin des Hotels, die völlig verschandelte, weil auf über 80 Jahre gemaskenbildnerte Tilda Swinton, wird ermordet. Sie hat dem Concierge ein elend kostbares Gemälde vermacht, das ihre Sippe dem nicht gönnt.

Pünktlich mit Tilda Swintons Tod beginnt eine Schnitzeljagd durch die 20er Jahre, drohend, aber leider auch zu komisch, stehen die Nazis am Horizont, immer wieder fährt die Kamera faszinierend durch lange Flure, mal jene des Luxushotels, dann wieder durch jene eines Gefängnisses in dem der Concierge gelandet ist weil er unter Mordverdacht steht. Dort wird er, gemeinsam mit einer ausgesucht skurrilen Verbrechertruppe, ausbrechen und keinen Gag auslassen. Nicht einmal auf das in Pasteten eingebackene Ausbruchswerkzeug kann verzichtet werden.

Hundert Minuten Filmzeit gehen im „The Grand Budapest Hotel“ wie im Flug vorbei und wer ganz genau hinsehen will, der erkennt, statt des erwarteten Budapest das Städtchen Görlitz, den eigentlichen Drehort, und kann auch dieser sächsischen Stadt einiges abgewinnen. Der Film ist gemacht, um die Zeit zu vertreiben, und wenn alle einzelnen Diapositive, Standbilder die vorgeben Film zu sein, mit sanftem Klick gezeigt worden sind, ist die Zeit auch endlich vergnüglich vergeudet. Auf ziemlich hohem ästhetischen Niveau. Man wird sehen, was das wahrscheinlich größte Filmfestival der Welt mit seinen 409 Filmen, seiner nahezu halben Million Zuschauern, seinen 936 Vorführungen und seinen vielen Stars in den nächsten Tagen noch zu bieten hat. Sicherlich ein wenig mehr Inhalt.

BERLINALE: Sari trifft Dirndl

Über aus der Art geschlagene Kinder

Zu den vielen Sektionen der Berlinale, gehört auch die Reihe „Perspektive Deutsches Kino“. Hier sind die künftigen Fassbinders zu entdecken oder die Andreas Dresens oder Fatih Akins. Und zwei von diesen Talenten haben gemeinsam einen sehr privaten Film über zwei fremde Kulturen gemacht, über die Sitten und Bräuche der Bayern und der Tamilen: „Amma & Appa“. Schnell erfährt der Zuschauer das Amma nichts anders ist als Mamma auf Tamil, und Appa wiederum Pappa in der fernen fremden Sprache bedeuet.

Da lieben sie sich nun, die Franzi und der Jaya. Sie so handfest und pragmatisch wie nur je eine junge Frau in Bayern geboren wurde. Er eher zart und sensibel wie, ja nun, wie einer der Kunst studiert. Und weil Jaya aus Indien stammt und eher Englisch spricht (von seinem Herkunfts-Tamil ganz zu schweigen), kommt der Hochdeutsche in den angenehmen Genuss von Untertiteln auch unterhalb des Film-Bayerischen. Ob die das im Fernsehen auch machen könnten? Bei all den Dramen, die in den Alpen spielen und in denen kernige Burschen den drallen Madeln immer Worte zuwerfen, die wie Oachkatzlschwoaf klingen und weiß-Gott-was zu bedeuten haben? Das wäre eine echte Hilfe. Wer jetzt von Rassismus spricht, verkennt die tiefe Ausländerfreundlichkeit des Filmkritikers: Er will doch nur verstehen.

Um Verständnis ringen auch Pappa und Mamma in Franzis Fall. Die Franzi, sagt der Pappa, die habe schon immer eine Vorliebe für dunkle Typen gehabt, jo mei, er will das verbotene N-Wort nicht sagen, aber ganz schön dunkel sei der Jaya schon und Franzi ist schon dreissig, da waren die Eltern längst zehn Jahre verheiratet. Und ihre jüngere Schwester ist auch schon verehelicht, in Glitzerweiß und in einer Orgelkirche, prächtig anzuschauen. Nur sie, die Franzi, hat eine Beziehung zu einem indischen Tamilen, dessen Heimatort für indische Verhältnisse eher ein Kaff ist, Cuddalore, und das in Süd-Indien liegt, weit weg von den modernen indischen Zentren. Aber jetzt, sagt sich die Franziska Schönenberger, jetzt will sie die Verhältnisse mal anschieben und begibt sich gemeinsam mit ihrem Komilitonen Jayakrishnan Subramanian auf nach Indien und in einen Dokumentarfilm den die beiden drehen.

Was „Jo mei“ in Tamil heißt, sagt der Film nicht, aber so was wie „meine Fresse“ werden Amma und Appa, die Eltern von Jaya, sicher ausgerufen haben, auf Tamil versteht sich, als ihr Sohn sie mit seinen bayerischen Heiratsplänen konfrontiert hat: Keine Inderin! Keine Tamilin! Keine aus der selben Kaste! Und, last but allerschlimmst: Nicht mit tamilischen Eltern aus der gleichen Kaste vorher verabredet, ohne dass die Kinder lange gefragt wurden. Jetzt könnte der interkulturelle Dialog an seiner wundesten Stelle schon zugrunde gehen. Was? Keine Liebesheirat, eine Zwangsverheiratung gar? Aber Franzi und Jaya spielen da nicht mit und lassen Franzis Eltern vor der Kamera erzählen, dass deren Heirat zwar nicht arrangiert aber schon gut geplant war und das mit der Liebe, jo mei! Das zu erzählen ist den beiden höchst liebevoll geraten und mit jenem Augenzwinkern, das nur den besseren Filmemachern gelingt.

Völlig verständnislos fragt die Amma: Was macht die fremde junge Frau? Wenn die sich freut, macht sie laut „ha-ha“ und wenn sie traurig ist kräftig „hu-hu“, und ganz plötzlich fällt einem das grobe Deutsch bei der Zurschaustellung der Gefühle auf und die würdige tamilische Zurückhaltung. All das haben Amma und Appa ausgelöst, nur weil sie die Fremde höflich aufgenommen (ha-ha) und ihr dazu noch einen Sari geschenkt haben (hu-hu). Aber das Weinen ist doch aus purem Glück! Wenn dann liebevoll die Pflege des hinduistische Hausaltar gezeigt wird und im Gegenschnitt der ebenso liebevolle Aufbau einer Weihnachtskrippe in Bayern, dann ist der Betrachter schon darauf eingestimmt, dass sich die bayerischen wie die tamilischen Eltern zumindest in einem einig sind: In ihrer Sorge über die Zukunft dieser beiden aus der jeweiligen Art geschlagenen Kinder.

Zu sehen ist noch ein bayerisches Grillfest auf einem tamilischen Dach, zu sehen ist ein fahrender Tempel, zu sehen ist in keiner Minute eine Denunziation einer der beiden Kulturen. Und wenn man aus dem Film herauskommt, ist man klüger und fröhlicher als man hineingegangen ist. Was mit der Hochzeit ist? Jo mei, was, je nach Betonung ebenso „meine Fresse“ heißen kann wie „Du meine Güte“ oder auch „Schaun mer mal“. Womit dann wieder die Frage nach den Untertiteln auftaucht.

******************

Fotoquelle: Wikipedia – Author *Solar ikon*

This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.


Abgelegt unter Berlin, Feuilleton, International, Kultur | Keine Kommentare »

DL – Tagesticker 11.02.14

Erstellt von Redaktion am 11. Februar 2014

Direkt eingeflogen mit unserem Hubschrappschrapp

*************************************************************

Linke entschärft Wahlprogramm

Die Linke streicht eine umstrittene Formulierung zur EU aus der Präambel ihres Programms zur Europawahl. Die SPD-Spitze betont unterdessen die Autonomie der Landesverbände bei Rot-Rot.

Frankfurter Rundschau

*************************************************************

“Früher wollten alle Parteien eine europäische Verfassung.

Heute ist es nur noch Die Linke.”

Ist nicht alles schlecht. Doch im Gegensatz zu anders lautenden Gerüchten fordert auch der linke Flügel von Dr. Gysis GmbH “Die Linke”, genau wie alle anderen etablierten Parteien, eine Beseitigung des Grundgesetzes zugunsten einer “europäischen Verfassung”.

Radio Utopie

*************************************************************

Saar-Piraten wollen „fahrscheinlosen“ Personennahverkehr

Die Saar-Piraten wollen am Mittwoch einen Gesetzentwurf für einen „fahrscheinlosen“ Nahverkehr im Landtag einbringen. Er sieht vor, dass alle Saarländer ohne Fahrschein den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzen können.

Saarbrücker-Zeitung

*************************************************************

Verwaltungsgericht Köln

Beschluss vom 10.02.2014 – 1 L 1262/13 –

VG Köln bestätigt Entzug der Eintragung in das Rechts­dienst­leistungs­register für die „DDI Deutsche Direkt Inkasso“. Unternehmen verstößt beharrlich gegen Auflagen des OLG Köln / DDI betreibt Inkasso für die GWE-Wirtschaftsinformations GmbH (Gewerbeauskunft-Zentrale.de )

Verwaltungsgericht Köln

*************************************************************

Pussy-Riot-Aktivistinnen streben in die Politik

Die Haft in russischen Lagern hat ihr Engagement nicht gebrochen: Die beiden Frontfrauen der kremlkritischen Band Pussy Riot erwägen, für das Moskauer Stadtparlament zu kandidieren.

Sueddeutsche-Zeitung

*************************************************************

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Edathy – SPD

Verdacht auf Besitz kinderpornografischen Materials: Gestern Durchsuchungen in Rehburg und Nienburg

Die Harke

*************************************************************

Wer beim ADAC mit am Steuer sitzt

Die engen Verbindungen zwischen CDU/CSU und dem kriselnden Verkehrsclub sind augenfällig

TAZ

*************************************************************

Hinweise nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

Abgelegt unter Allgemein | Keine Kommentare »