DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

Archiv für Oktober 4th, 2012

Kurt der Stinkstiefel

Erstellt von Redaktion am 4. Oktober 2012

Er heisst Kurt – der Mann mit den Gurt

Der Her der Ringe – aber nicht den der Niebelungen

Da war es dann wieder einmal soweit. Wenn die meisten Politiker mit unangenehmen Tatsachen konfrontiert werden, legen sie plötzlich eine Empfindlichkeit an den Tag, welche sie besser zuvor ihren politischen Kontra- henten entgegengebracht hätten.

Die Rede hier ist von Kurt Beck, dem scheidenden Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz welcher wieder einmal einen Blick in sein Oberstübchen erlaubte. „Können Sie mal das Maul halten einen Moment, einfach das Maul halten, wenn ich ein Interview mache?“, rief der SPD-Politiker am Rande der Einheitsfeier in München einem Bürger zu, während er mit einem Journalisten des Südwest-Rundfunks sprach.

Der Bürger hatte ihm zugerufen: „Die Bayern bezahlen den Nürburgring“. Als der Kritiker weiter redete, fügte Beck genervt hinzu: „Sie sind nicht ehrlich, Sie sind dumm.“ Die CDU in Rheinland-Pfalz sprach am Donnerstag von einer Entgleisung, die eines Ministerpräsidenten unwürdig sei.

Welche aber typisch für Beck scheint. So auch im im Jahr 2006, damals hatte der Arbeitslose Henrico Frank ihn für Hartz IV und Millionen Arbeitslose verantwortlich gemacht, woraufhin Beck sagte: „Wenn Sie sich waschen und rasieren, haben Sie in drei Wochen einen Job.“ Das Wort gerecht oder gutbezahlt hatte er dabei wissentlich nicht erwähnt.

Im März dieses Jahres geriet er mit dem Berliner Piraten Christopher Lauer beim Thema Nürburgring aneinander. Als er sich in der Sendung „Maybrit Illner“ wegen drohender Fehlbeträge in Höhe von 210 Millionen Euro rechtfertigte und Lauer „Irre“ einwarf, herrschte er jenen entnervt an: „Ja sie sagen ,irre‘ – sie haben doch keine Ahnung jetzt, wovon sie reden. Entschuldigung: Wieso nennen Sie das irre? Sagen Sie das mal.“

Das Gespräch kam schließlich auf die Schlecker-Insolvenz und Beck offenbarte: „Mir geht’s dreckig, weil’s Tausenden von Menschen dreckig geht, denen wir hätten helfen können. Deshalb bin ich zornig und wütend.“ Da könne er „so’n Schnickschnack“ (Lauers Einlassungen) einfach nicht ertragen.

Beck selbst hatte am vergangenen Freitag seinen Rücktritt für Januar angekündigt. Die größtenteils landeseigene Nürburgring-Besitzgesellschaft hat Insolvenz angemeldet. Das Land musste Steuergeld in dreistelliger Millionenhöhe zuschießen, das möglicherweise verloren ist. Wenn Politiker solch ein Versagen nachgewiesen werden kann sollte er mit seinem Privatvermögen haftbar gemacht werden und den Rest seines Lebens von der Sozialfürsorge leben.

Einen selbstständigen privat Unternehmer kann bei einem Bankrott das gleiche passieren und dieser trägt ein wesentlich höheres Risiko als die Politiker. Haften sie doch mit allen was sie besitzen.

Fotoquelle: Wikipedia / (Nürburgring aus Luft, Eigenes Bild, GFDL)

[youtube rNzsszy7kgo&feature=related]

[youtube 7r8gxBo3Sio]

—————————————————————————————————————————

Grafikquelle    :    Kurt Beck auf dem Deutschlandfest 2011 in Bonn

Abgelegt unter P.SPD, Rheinland-Pfalz, Wirtschaftpolitik | Keine Kommentare »

Wer suchet, der findet

Erstellt von Redaktion am 4. Oktober 2012

Sie blühen im „Glanze Deutschen Glückes“
Am Tag der Zweifaltigkeit! Die Politiker – und ihr Volk ?

Datei:2016-10-03 Stanislaw Tillich, Angela Merkel, Joachim Gauck (Tag der Deutschen Einheit 2016 in Dresden) by Sandro Halank.jpg

Zwei gut bezahlte Vorgrinser mi Hofdame – Wo bleibt das Volk?

Da standen sie wie „Patt und Platt“ wieder einmal beisammen und feierten ihre angeblichen Großtaten. Sie blühten im „Glanze Deutschen Glückes“ und zelebrierten den „Tag der Deutschen Einheit“. Dieses mal traf sich die Crème de la Crème unserer Politik in München um sich, befindlich im nationalen Rausch, diesen Tag ans eigene Revers zu heften, wobei die Abriss „Birne“ Deutscher Moral dieses mal nicht wieder vorgeführt wurde. Hatte man wohl vergessen?

Derweil die dort Anwesenden unter Fahnenschwenken und dem abspielen der Nationalen Hymne die Taten der Vergangenheit feierten, wurde den daheimgebliebenen auf Phoenix erst einmal die Reise-Doko „Deutschlandtour“ vorgeführt um am Abend dann wieder einmal mit Guido Knopp die „Deutschen im 20. Jahrhundert“ zu beleuchten.

Mit Guido Knopp den alten Zopf! Die eigentlichen „Übeltäter“ dieser Wiedervereinigung, die Bürger der ehemaligen DDR, außer Joachim Gauck, werden schon heute heimlich, still und leise in den Hintergrund gedrängt.

Derweil diese „Hirnis“ ihre Einigkeit, zu fünft oder zu sechs, feiern, bemerken sie nicht einmal wie in ihren Rücken die Gesellschaft mehr und mehr auseinanderdriftet. Beschäftigten wir uns zur Zeit des „Kalten Krieges“ nur mit einer Spaltung haben wir es heute aufgrund einer versagenden „Elite“ gleich mit einen Verriss der Gesellschaft in unzählige Interessengrüppchen zu tun.

Wärend sich diese ahnungslosen Gralshüter deutscher Verruchtheit unter großen Polizeischutz der Öffentlichkeit präsentieren, schlägt landauf – landab der Rassismus und auch der Antisemitismus immer neue Blüten und lebt genau das aus, was oben so locker gezeigt wird: Wir sind Deutschland, wir sind (der) Euro/pa, wir sind einfach alles, und: Wir suchen wieder Sündenböcke für das, was die politische Vergänglichkeit angerichtet hat und Brandschatzen die Wohnungen von harmlosen Minderheiten der Gesellschaft. Derweil machen die Verursacher weiter, so als wäre nichts gewesen. Wehe wenn der Mob die wahren Verursacher erkennt ! Dann waren die 68ger ruhige Jahre.

Das diese Sündenböcke gesucht und auch gefunden werden, davon wird in den folgenden Artikel berichtet:

Der immergrüne Antisemitismus

Die Demonstrationen zum Gedenken an das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen vor 20 Jahren waren kaum beendet, die staatstragenden Reden alle gehalten, als das Berlin von heute mit dem realexistierenden Rassismus konfrontiert wurde. Am helllichten Tag und nach der vergewissernden Frage „Bist Du Jude?“ wurde dem Rabbiner Daniel Alter im gutbürgerlichen Berlin-Friedenau von vier Jugendlichen das Jochbein zertrümmert und seine siebenjährige Tochter mit dem Tode bedroht. Doch während aus der Zivilgesellschaft ein erhebliches Maß an Anteilnahme erfolgte, herrschte in der Politik sehr schnell wieder business as usual. Gewiss, der Regierende Bürgermeister zeigte sich geboten schockiert über die Tat.

Der Überfall sei eine Attacke auf das friedliche Zusammenleben aller Menschen in der Hauptstadt: „Berlin ist eine weltoffene Metropole, in der wir Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus nicht dulden“, so Klaus Wowereit.

In den Ohren der konkret Betroffenen muss das wie Hohn klingen. Denn längst sind Teile Berlins für Juden faktisch No-go-areas. Schon seit langem bezeichnet die Amadeu-Antonio-Stiftung den Antisemitismus in „großen urbanen Wohnquartieren mit überwiegend muslimischer Wohnbevölkerung“ als ein massives Problem. 80 Jahre nach dem Beginn der NS-Herrschaft können sich Juden nicht gefahrlos in ganz Berlin in ihrer religiösen Bekleidung zeigen.

Gleichwohl riet die Berliner Polizei nach dem Anschlag nicht davon ab, Glaubenssymbole in der Öffentlichkeit zu tragen. „Das ist ein Grundrecht und gilt für alle Religionen“, so der zuständige Polizeisprecher. Zum Glück seien solche Gewalttaten selten. Die Betroffenen wird dies kaum beruhigen. Tatsächlich handelt es sich keineswegs um den ersten Vorfall dieser Art und gewiss nicht um den letzten.

Das Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg, an dem Daniel Alter jüdische Lehre studiert hatte (und das nach dem Überfall prompt mehr Polizeischutz zugeteilt bekam), hat denn auch längst ganz andere Lehren als die Polizei gezogen. Man rät den Studierenden dringend davon ab, auf der Straße ihre Kippa zu tragen.

Quelle: Blätter >>>>> weiterlesen

——————————————————————————————————————————-

Grafikquelle   :

Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.
Namensnennung: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0

Abgelegt unter Bundespräsident, Feuilleton, Kommentar, Regierung, Überregional | 4 Kommentare »