„Demokratielehrer“ Gauck
Erstellt von Gast-Autor am Dienstag 28. Februar 2012
wird nie „unser Präsident“ sein!!!
Das meint Edith Bartelmus-Scholich von „scharf-links“.
Edith hat ab und an verworrene Denkweisen, aber im Falle Gauck kann ich ihr nur meine volle Zustimmung signalisieren. Teilweise wiederholt sie die Erkenntnisse, die man im Laufe der Zeit über Gauck gewonnen hat, und die wir auf DL auch schon mehrfach rekapituliert haben.
Aber in der Summe ihrer Ausführungen kann ihren Worten nicht viel hinzugefügt werden. Es wird mit Gauck nie den „Präsidenten aller Deutschen“ geben. Zu niedrig im Geiste waren seine infamen Bemerkungen über Hartz IV – Empfänger angesiedelt und die F.D.P. kann sich glücklich schätzen, einen solchen Sympathisanten zu haben.
Und der Hosenanzug hat bei Gaucks Proklamation bereits Gemeinsamkeiten festgestellt, die aus der gemeinsamen Zeit in der Ostzone resultieren. Gaucks restliche Defizite werden in der nächsten Zeit vom vereinigten Mainstream der deutschen Presse sicher kompensiert.
Das ist vielleicht eine Karriere: Von kleinen Ostzonen-Evangelen-Pfarrer über den Führer einer Behörde bis hin zum Präsidenten einer mutmasslichen Bananenrepublik.
Mein lieber Krokoschinski!
Nachfolgend eine Leseprobe von EBSch:
[…]
Vielmehr illustriert es die neoliberale Vier-Parteien-Regierung in Berlin wieder einmal aufs Feinste. FDP, CDU/CSU, SPD und GRÜNE können sich auf Joachim Gauck als Kandidaten einigen, ebenso wie sich sich früher einig waren, als es um beispielsweise die Hartz-Gesetze, Rente mit 67 oder Militäreinsätze im Ausland ging.
[…]
Den Armen und Erwerblosen empfiehlt er mitleidlos aus der sozialen Hängematte aufzustehen (1). Die Agenda 2010 hat er stets befürwortet. Genau deswegen hat er schon 2010 bei seiner Kandidatur gegen Christian Wulff zahlreiche Stimmen aus der FDP erhalten.
[…]
SPD und GRÜNE schlagen einen Mann zum Bundespräsidenten vor, der den Ausstieg aus der Atomkraft 2011 als „gefühlsduselig“ bezeichnet und „nichts von Multikulti hält“. Überhaupt sind die integrationspolitischen Positionen des Präsidenten in spe höchst kritikwürdig. Gauck kennt „das Ausländerproblem“ und findet die Impulse von Buschkowski und Sarrazin in der Debatte „mutig“.
Weiter geht‘ hier mit Occupy Bellevue!
Die Links unter Ediths Titel bringen es natürlich voll!
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Grafikquelle :
Dienstag 28. Februar 2012 um 15:45
Liebe Leser, liebe Leserinnen, liebe DL,
ich finde es nicht richtig, in der Weise über Gauck herzufallen oder ihn pauschal abzuurteilen. Seine Äusserungen über Sozialhilfe- bzw. Hartz IV -Empfänger haben auch einen positiven Aspekt, indem er den in unserer Gesellschaft weit verbreiteten Konsumismus geißelt.
Gut, diese Haltung trifft vielleicht weniger auf diesen Personenkreis zu, sie ist vielmehr Ausfluss einer materialistischen Grundhaltung, die ein Wesenszug des Kapitalismus ist und diesen am Leben erhält.
Ausserdem muss man ihm seine Sozialisation in der DDR zugestehen, diese Erfahrungen waren wohl prägend für ihn. Man sollte erst mal abwarten, wie er sein Amt ausfüllt.
Grüße Margret Lorenz
Dienstag 28. Februar 2012 um 21:19
na, liebe Margret … – mit
„Gut, diese Haltung trifft vielleicht weniger auf diesen Personenkreis zu, …“
relativierst du bereits deine Annahme des ‚positiven Aspekts‘, wie du es im Vor-Satz ausdrückst.
Ohne Wenn und Aber: Die Verumglimpfung von Hartz IV – Empfängern kann nicht widerspruchslos hingenommen werden.
Und ich wiederhole: Ein Mann, der den Ausstieg aus der Atomkraft 2011 als „gefühlsduselig“ bezeichnet und „nichts von Multikulti hält“, der „das Ausländerproblem“ kennt und Sarrazins Irrweg „mutig“ findet, muss damit rechnen, dass man ihn angreift. Und das mit aller Macht. Sonst hätte er sein ungeschliffenes Mundwerk halten müssen.
Auf welcher Wolke schwebt dieser dreiste Typ denn eigentlich???
Sein Verhalten zeugt nicht unbedingt von einer guten Sozialisierung, die viele auch im Staate der Arbeiter und Bauern erlangten.
Ich kann nicht anders – aber ein Pfarrer oder Pastor, der Politiker wird, ist mir mehr als suspekt. So geht’s nicht nur mir. Aufgewachsen in der DDR ist kein Freibrief bei schlechter Sozialisierung.
Und ein Pfarrer, der Hartz IV – Empfänger über einen Kamm schert und ihnen mental in das Gesicht tritt, taugt nichts. Nicht als Pfarrer und daher auch nicht als Mensch. Ich frage mich, was Jesus zu solchen Pharisäern sagen würde. Ich denke, er würde dieses Pack nicht nur aus dem Tempel jagen…
[Zitat Wikipedia]
Gaucks eigene Aussagen zu seinem damaligen Verhältnis zu den staatlichen Organen der DDR und speziell zum MfS wurden im Jahr 2000 von Peter-Michael Diestel, dem letzten DDR-Innenminister im Kabinett de Maizière, in Frage gestellt. Diestel brachte in die Debatte eidesstattliche Erklärungen ehemaliger MfS- und SED-Funktionäre ein, wonach Gauck ein Begünstigter des DDR-Regimes gewesen sei. In der Folge kam es zu juristischen Auseinandersetzungen, die jedoch mit einer gütlichen Einigung vor dem Oberlandesgericht Rostock beendet wurden…
[Zitat Ende]
Das gibt zum Nachdenken Anlass… – gütliche Einigung!
Und wenn im Verlauf dieser Präsidenten-Legislatur nicht endlich bewerkstelligt wird, dass der Präsi vom Volk gewählt wird, wird das Amt des Bundespräsidenten noch mehr Schaden nehmen als zur Zeit von Köhler und Wulffi zusammen. Sei’s drum!
Mittwoch 29. Februar 2012 um 4:18
Wo ist das Gebot der Trennung von Staat und Kirche wenn Pastöre in politische Ämter gewählt werden?
Man muss Gauck wie jedem Anderem das Recht auf freie Meinung zugestehen. Die Demokratie gilt auch für ihn. Aber auch für seine Kritiker.
Bis dato habe ich noch keine Aussage von Gauck gehört die seine früheren Äußerungen erklären, begründen, relativieren etc.
Und wenn wirklich eine Mehrheit der Bürger Gauck als Präsidenten haben möchte ist das Demokratie.
Unabhängig davon glaube ich inzwischen auch dass wir dieses Amt abschaffen sollten.
Mittwoch 29. Februar 2012 um 7:49
Wenn’s diesmal -mit Gauck- auch schief geht, ist es nicht so schlimm, schließlich verteilt sich die Verantwortung auf moderne Art auf viele Schultern.
Mittwoch 29. Februar 2012 um 8:30
Gütliche Einigung … am Ende könnte der andere Recht haben!
Donnerstag 1. März 2012 um 0:53
Liebe Margret Lorenz,
Ich bin einer von den vielgescholtenen Hartz IV Empfängern, in der sozialen Hängematte, die zu kapitalistisch und materialistisch eingestellt sind.
Ich habe 35 Jahre als Zimmermann wie ein Wahnsinniger gearbeitet. Das Haus meine Eltern gebaut, meinen beiden Schwestern geholfen Ihre Häuser zu bauen, und für mich selbst, einen alten Schuppen gekauft und zu 4 Wohnungen umgebaut. Die Wohnungen waren als Rente gedacht. (alles neben meiner regulären Arbeit selbstverständlich) 35 Jahren Steuerklasse eins bezahlt.Bei der Arbeit von der Leiter gestürzt. Als Folge: Kopfverletzung mit Einblutungen. HWS 2 und 3, Bänder abgerissen. HWS 5, Bandscheibe zerstört, neue eingebaut. BWK 9, Fixateure eingebaut. LWS 6 und 7, Bandscheiben Vorwölbung mit Fibrosuseinriss, um nur die schwersten Verletzungen zu nennen. Unfallrente wurde abgelehnt, weil ich den “ Kausalzusammenhang “ mit dem Unfallereignis nicht nachweisen konnte. Klasse Mafia-Gutachter hat die BG. Heute 12 Jahre danach, bin ich immer noch arbeitsunfähig und Sitze in einer Luxuswohnung von 21 Quadratmetern. Alles was ich erarbeitet hatte ist weg.
Dieser “ Herr Gauck “ und Sie, reden von Menschen, von deren Schicksal Sie sich noch nicht einmal eine blasse Vorstellung machen können. Was glauben Sie eigentlich wie das auf mich wirkt, wenn ich das dumme Gerede über Hartz IV Empfänger,in der sozialen Hängematte, Rechtsstaat und Demokratie hören und lesen muss, von Menschen,die sich auch nicht vorstellen können was harte Arbeit wirklich bedeutet.
Freitag 2. März 2012 um 9:56
Das macht unseren Bananenstaat aus, Otto Kokoschka! Er sch…. auf sein Personal. Richtig: Personal; denn „Personal“ausweis.
38 Jahre bei einem sozialversicherungpflichtigen Bruttoverdienst von rund 1.6 Mio !!! Euro (umgerechnet) Steuern und Sozialabgaben gezahlt, vh, 2 Kinder; 20 Jahre bei einer Company – mit 42 J. nocheinmal einen Firmenwechsel vollzogen, damit es nicht langweilig wird. Leider machte diese Firma (Tief- und Strassenbau) aufgrund bescheidener Auftragslage nach 8 Jahren um.
Dann hatte ich ersten Kontakt mit den Erfüllungsgehilfen dieses Systems, den Schergen des Arbeitsamtes, die nur „Gutes“ wollten.
Es folgte eine dreijährige Selbständigkeit mit folgender Anstellung, weil ich gut war im Job. Aber diese Firma warf nach 2 Jahren aufgrund schlechter wirtschaftlicher Gesamtlage das Handdtuch.
Damit geriet ich als ü50 erneut in die Klauen des Arbeitsamtes. Von nun an ging es bergab.
Ich unterschrieb irgendwann noch die 58-iger Regelung, einen Vertrag der Bananenrepublik D mit mir, der mir die Zahlung der Arbeitslosenhilfe bis zum Eintritt in eine ungekürzte Rente vertraglich zusicherte.
Die Agenda 2010 des Putin-Abhängigen löschte diesen Vertrag einseitig und ohne Übergangsregelung – erneutes Indiz der Bananenproduktion.
Letztendlich mit 60 in die Frührente – Abschlag dabei: fast 20 %, weil ich die Schnauze voll hatte von diesem Pack in der ARGE. Auch die tragen Schuld, auch wenn sie nur „Befehlsempfänger“ waren und sind. Diese obrigkeitshörigen faschistoiden „Befehlsempfänger“ hatten wir schon einmal.
Wo bleiben denn die Mutigen in dem Ämtern, die sagen, wir machen da nicht mehr mit???
Man könnte den Eindruck gewinnen, dass mit aller Macht versucht wird, das Volk klein zu halten.
Und wenn man dann liest, dass ein Wulff 200.000 p.a. erhält, ‚klappt einem das Messer in der Tasche bereits auf‘.
Freitag 2. März 2012 um 10:47
Gestern war er doch bei Beckmann, dieser Gauckler; zusammen mit dem negativ gekrümmten Mundwinkelkrümmer.
Es vertieft sich bei mir der Eindruck – bei allem Respekt vor den Menschen dort – dass Gauck nach wie vor der mittlerweile hoch ge-push-te kleine Ostzonen-Pastor ist und bleibt.
Dieser Mann kann niemals der Präsident aller Deutschen sein. Auch ich vertrete die Meinung, dass es Zeit wird, den Präsidenten dieser Republik vom Volk wählen zu lassen und nicht von Bundestag und Bundesrat und einer handverlesenen kleinen Clique willfähriger sogenannter Prominenter, was sich dann in der Gesamtheit als Bundesversammlung bezeichnet.
Grundgedanke dabei war, die Würde des Amtes durch die Wahl und durch einen damit verbundenen Wahlk(r)ampf nicht in den Schmutz zu ziehen.
Schlimmer als Wulff das gemacht hat, kann das eigentlich nicht mehr geschehen.
Freitag 2. März 2012 um 11:04
Warum beschäftigt man sich eigentlich so eifrig mit dem Thema Bundespräsident. Ich meine dabei die Medien.
Wen interessiert diese Stelle überhaupt? Was kann so ein Mensch eigentlich bewegen.
Gauck spricht von sich, er sei „Demokratielehrer“. Ein „Ossi“ ja gut, die haben sich nach Demokratie gesehnt, aber anders, als sie heute ist. Vielleicht will er darauf aufmerksam machen, dass es so nicht weiter gehen kann??? Mal abwarten.
Aber bei der ganzen Debatte vergessen wir die eigentlichen Probleme im Lande und wie wir sie lösen. Bald kann keiner mehr das Benzin bezahlen oder die Heizkosten. Die Kinderarmut wird immer größer und massenweise werden Menschen entlassen usw.
Ich kann die Präsidenten…. nicht mehr hören.