Wild live in Botswana
Erstellt von Redaktion am Mittwoch 4. November 2020
Wildtierkorridor in Botswana wiederbelebt
Quelle: Scharf — Links
Von SAVE Wildlife Conservation Fund
Die Makgadikgadi-Wasserversorgung hilft, den Mensch-Wildtier-Konflikt zu verringern
Maun/Botswana – Um einen seit langem bestehenden Wildtierkorridor im Nordosten Botswanas zu schützen, schloss das Save-Wildlife-Botswana-Hauptquartier in Maun eine Projektpartnerschaft mit dem Department of Wildlife and National Parks (DWNP). Künstlich angelegte Wasserstellen, die jedoch seit zehn Jahren ruhen, sollen dazu neu ausgestattet werden und wieder in Betrieb gehen.
Die erste wiederhergestellte Wasserstelle reaktiviert einen 80 Kilometer langen Wildkorridor. Der Korridor verbindet das Okavango-Delta und die Makgadikgadi-Salzpfanne. Er bietet den Wildtieren die Möglichkeit, den angrenzenden Nationalpark zu erreichen. Auf diese Weise hilft er dabei, den Konflikt zwischen Mensch und Tier zu verringern, dem die Gemeinden in der Nähe des Parks ausgesetzt sind: Elefanten und andere Wildtiere verlassen auf der Suche nach Wasser ihre angestammten Wanderrouten und dringen bis in die Gemeindegebiete vor. Dadurch bringen sie die Menschen und auch sich selbst in Gefahr oder zerstören Ernten auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen. Konflikte bleiben nicht aus und die ohnehin schon bedrohten Wildtiere geraten weiter in Bedrängnis.
Das Bohrloch und die Wasserstelle gingen Ende August 2020 wieder in Betrieb. Das Team des Save Wildlife Conservation Fund und des DWNP rüstete das Bohrloch so aus, dass Wasser nun zur Wasserstelle gepumpt werden kann.
Die Arbeiten umfassten die Reinigung, Neuverrohrung und die Abdeckung des Bohrlochkopfes. Rund 1.000 Meter Pipeline zwischen Bohrloch und Wasserstelle mussten ausgetauscht werden. Das Bohrloch wurde registriert und erhielt eine neue solarbetriebene Bohrloch-Hochleistungspumpe. Ein solarbetriebener Elektrozaun schützt das Equipment rund um das Bohrloch. Während der Arbeiten verzögerte sich der Projektfortschritt: Aufgrund der Covid-19-Pandemie traf notwendiges Material wegen grenzüberschreitender Bestimmungen später als ursprünglich zugesagt ein.
Um weitere Informationen über das Verhalten der Tiere zu erlangen, werden Kameras an bestimmten Stellen rund um die Wasserstelle positioniert. Diese liefern wertvolle Informationen über Art und Größe derjenigen Populationen, die zum Trinken an die Wasserstelle kommen. Auf diese Weise lässt sich später feststellen, in welchem Maß die Tiere den Korridor durch das in diesem Gebiet bereitgestellte Wasser nutzen.
Die Maßnahme ermöglicht es den Tieren, sich sicher über die Wildkorridore zwischen den Nationalpark-Schutzgebieten bewegen zu können. Der Kontakt mit den angrenzenden Gemeinden ist auf ein Minimum beschränkt und Konflikte zwischen Mensch und Wildtier reduzieren sich merklich.
Die weitere Betreuung des Projekts übergab der Save Wildlife Conservation Fund im August in die Hände des DWNP in Maun.
Hintergrund: Geografie, Wildtiervorkommen und Bevölkerung
Die Makgadikgadi-Salzpfannen liegen im Nordosten Botswanas, teilweise im Kalahari-Becken, und bedecken eine Fläche von 12.000 Quadratkilometern. Nach einer Zählung des Department of Wildlife and National Park im Jahre 2004 leben in diesem Gebiet insgesamt 149 Elefanten, 1.717 Edelsteinböcke, 216 Giraffen, 95 Kuhantilopen, 514 Kudus, 1.054 Strauße, 162 Springböcke, 324 Steinböcke, 4.609 Gnus, 11.083 Zebras und 442.851 Flamingos. Deshalb erfährt das Gebiet einen enormen Zustrom von Touristen, die die Natur mit ihren Wildtieren erleben wollen. Ebenfalls leben etwa 11.000 Menschen in der Wildlife Management Area sowie in den Dörfern Phuduhudu, Motopi, Moreomaoto, Gweta und Zoroga.
Stiftungsziele des Save Wildlife Conservation Fund
Das Engagement der Stiftung richtet sich auf den Natur- und Artenschutz. In Botswana sind es zum einen konkrete technische Projekte, die zum Beispiel den Mensch-Wildtier-Konflikt verringern wie die Wildtierkorridore. Zum anderen leistet Save Wildlife Aufklärungs- und Bildungsarbeit: Die Bevölkerung vor Ort ist jeweils in das Vorhaben eingebunden; die Bedürfnisse der Menschen müssen Berücksichtigung finden. Die Stiftung unterstützt die Gemeinden bei der Suche nach alternativen und attraktiven Einkommensquellen wie Aktivitäten im Bereich des Ökotourismus.
Die Schaffung und Durchführung des Vorschulkindergartens „Education 4 Conservation“ soll das Bewusstsein für die Zusammenhänge von Natur und Tierwelt schon bei den Kindern wecken und aufbauen
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Grafikquellen :
Oben — Maun, Botswana, viewed from a Cessna aircraft, early 2007 illustrating the typical village structure and traditional architectural styles.