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Die – Woche

Erstellt von Redaktion am Montag 21. November 2011

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Im heutigen Wochenrückblick lesen wir über die Neonazigruppe und das auch Hitler, der Adolf seine Karriere als V-Mann begonnen hat. Eine Klage des Stromkonzern EON und eine Erklärung über die Dummbanken.

Herr Küppersbusch, was war schlecht letzte Woche?

Guttenberg beendet die kürzeste Schamfrist der Welt und spricht bei einer Sicherheitskonferenz.

Was wird besser in dieser?

Das ZDF bietet ihm „Wetten, dass..?“ an.

Eine Neonazigruppe hat fast ein Dutzend Migranten und eine Polizistin ermordet. Wie sind aus den freundlichen Rechtsradikalen von nebenan plötzlich brutale Gewalttäter geworden?

Nee. Nazis haben – nach derzeitigem Wissensstand – mindestens zehn MitbürgerInnen ermordet. Zehn von uns. Wir haben uns verleiten lassen – die Kripo etwa nannte sich „Soko Bosporus“ –, diese und je nach Zählung über 100 rechte Morde als „nicht unsere Sache“ zu verdrängen. Und wir haben mediale Sarrazin-Festwochen begangen, zu deren Titel „Deutschland schafft sich ab“ die Mörder längst „Taten statt Worte“ geliefert hatten.

Wer ordentlich Islamistenparanoia hat, gilt als schick und bekommt Medienpräsenz und „Muss man ja wohl noch sagen dürfen“-Schulterklopfer. So gesehen ist es etwas Neues: Mitteextremismus.

Der Verfassungsschutz muss sich unangenehme Fragen gefallen lassen, die Diskussion um ein NPD-Verbot ist wieder da. Bekommt Deutschland seine Sehkraft auf dem rechten Auge zurück?

Im September 1919 bespitzelte ein V-Mann der „Aufklärungs- und Propagandaabteilung Abt. Ib/P“ der Reichswehr die Münchner Bierkellertreffen der rechten Sekte DAP. Er befand sie als harmlos „in ihrer lächerlichen Spießerhaftigkeit“ und protokollierte „Vereinsmeierei der allerärgsten Art und Weise“. Gleichwohl trat er bei, holte Kameraden aus seiner Kaserne nach, ließ bald ein „NS“ vor den Parteinamen DAP rücken und sich „Führer Adolf Hitler“ nennen.

2019 können wir also „100 Jahre Deutschlands bekanntester V-Mann“ begehen. Nichts an der untergegangenen DDR wurde erbarmungsfreier verfolgt als deren V-Mann-System, mit dem die SED ihren Sozialismus desavouiert hat. Hier ging es nicht um die Charakterlosigkeit von „OibE“ und „IM“, sondern: um das Monopol der Bundesbehörden auf derlei Charakterlosigkeit.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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