Die – Woche
Erstellt von Redaktion am Montag 20. Dezember 2010
Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht vergangene Woche?
Friedrich Küppersbusch: Der Papst darf vor dem Bundestag reden.
Was wird besser in dieser?
Wenn mal ein US-Schwarzer Papst wird, darf er nicht mal vors Brandenburger Tor.
Am Freitag ist Weihnachten: ihr Wunsch?
Ruhe.
Talkmaster Johannes B. Kerner sendet mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg aus Afghanistan. Sternstunde des Betroffenheitsfernsehens?
Konsequente Entscheidung, es kommen deutlich mehr Jungs mit einer Querschnittslähmung aus Afghanistan zurück als von „Wetten, dass …?“. Da müsste ein neues Hitformat „Ein Kessel Einkesseln“ drin sein und für den Kika „Ich sehe was, was du nicht schießt“. In seinem Jahresrückblick mahnte Gottschalk , im Vorjahr habe Westerwelle an Guttenbergs Stelle als „Mann des Jahres“ rangiert und gesessen. Herr Baron arbeiten daran, das Volk seiner überdrüssig zu machen. Und seine politische Funktion, die CSU intern zu paralysieren, hat er mit Seehofers nahendem Abschied bald erfüllt. Dann wirds schwerer für ihn gegen Merkel. Die Quote, knapp eine Millionen, fällt unter Kerner liefen und war eine der schwächsten bisher. Guttenberg will für verdiente Frontkämpfer ja Versehrtenabzeichen wieder einführen.
Silvio Berlusconi bleibt, und man fragt sich einmal mehr: Wie ist das möglich?
Wie konnte Franco ein netter Faschogreis im Urlaubsparadies sein? Wieso hat sich Wallraff in Athen angekettet? Nur weil wir traditionell ab und an tassenfeindlichen Schrank haben, müssen unsere Nachbarn nicht zwangsläufig vernünftig sein. Wilders regiert in den Niederlanden mit, Blocher gewinnt eine Anti-Minarett- und eine „Ausschaffungsinitiative“ in der Schweiz, Rechtspopulisten in Dänemark, Schweden, Ungarn. Ich habe einen Argwohn über uns Deutsche: Sind wir nun überzeugte Demokraten oder nur besonders gründlich gescheiterte Undemokraten? Diese Ambivalenz kann andere, weniger vorbestrafte Nationen erst recht befallen. Wobei Italien, dachte ich, schon unser engster Mitverbrecher war.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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