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Wer suchet, der findet

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 4. Oktober 2012

Sie blühen im „Glanze Deutschen Glückes“
Am Tag der Zweifaltigkeit! Die Politiker – und ihr Volk ?

Datei:2016-10-03 Stanislaw Tillich, Angela Merkel, Joachim Gauck (Tag der Deutschen Einheit 2016 in Dresden) by Sandro Halank.jpg

Zwei gut bezahlte Vorgrinser mi Hofdame – Wo bleibt das Volk?

Da standen sie wie „Patt und Platt“ wieder einmal beisammen und feierten ihre angeblichen Großtaten. Sie blühten im „Glanze Deutschen Glückes“ und zelebrierten den „Tag der Deutschen Einheit“. Dieses mal traf sich die Crème de la Crème unserer Politik in München um sich, befindlich im nationalen Rausch, diesen Tag ans eigene Revers zu heften, wobei die Abriss „Birne“ Deutscher Moral dieses mal nicht wieder vorgeführt wurde. Hatte man wohl vergessen?

Derweil die dort Anwesenden unter Fahnenschwenken und dem abspielen der Nationalen Hymne die Taten der Vergangenheit feierten, wurde den daheimgebliebenen auf Phoenix erst einmal die Reise-Doko „Deutschlandtour“ vorgeführt um am Abend dann wieder einmal mit Guido Knopp die „Deutschen im 20. Jahrhundert“ zu beleuchten.

Mit Guido Knopp den alten Zopf! Die eigentlichen „Übeltäter“ dieser Wiedervereinigung, die Bürger der ehemaligen DDR, außer Joachim Gauck, werden schon heute heimlich, still und leise in den Hintergrund gedrängt.

Derweil diese „Hirnis“ ihre Einigkeit, zu fünft oder zu sechs, feiern, bemerken sie nicht einmal wie in ihren Rücken die Gesellschaft mehr und mehr auseinanderdriftet. Beschäftigten wir uns zur Zeit des „Kalten Krieges“ nur mit einer Spaltung haben wir es heute aufgrund einer versagenden „Elite“ gleich mit einen Verriss der Gesellschaft in unzählige Interessengrüppchen zu tun.

Wärend sich diese ahnungslosen Gralshüter deutscher Verruchtheit unter großen Polizeischutz der Öffentlichkeit präsentieren, schlägt landauf – landab der Rassismus und auch der Antisemitismus immer neue Blüten und lebt genau das aus, was oben so locker gezeigt wird: Wir sind Deutschland, wir sind (der) Euro/pa, wir sind einfach alles, und: Wir suchen wieder Sündenböcke für das, was die politische Vergänglichkeit angerichtet hat und Brandschatzen die Wohnungen von harmlosen Minderheiten der Gesellschaft. Derweil machen die Verursacher weiter, so als wäre nichts gewesen. Wehe wenn der Mob die wahren Verursacher erkennt ! Dann waren die 68ger ruhige Jahre.

Das diese Sündenböcke gesucht und auch gefunden werden, davon wird in den folgenden Artikel berichtet:

Der immergrüne Antisemitismus

Die Demonstrationen zum Gedenken an das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen vor 20 Jahren waren kaum beendet, die staatstragenden Reden alle gehalten, als das Berlin von heute mit dem realexistierenden Rassismus konfrontiert wurde. Am helllichten Tag und nach der vergewissernden Frage „Bist Du Jude?“ wurde dem Rabbiner Daniel Alter im gutbürgerlichen Berlin-Friedenau von vier Jugendlichen das Jochbein zertrümmert und seine siebenjährige Tochter mit dem Tode bedroht. Doch während aus der Zivilgesellschaft ein erhebliches Maß an Anteilnahme erfolgte, herrschte in der Politik sehr schnell wieder business as usual. Gewiss, der Regierende Bürgermeister zeigte sich geboten schockiert über die Tat.

Der Überfall sei eine Attacke auf das friedliche Zusammenleben aller Menschen in der Hauptstadt: „Berlin ist eine weltoffene Metropole, in der wir Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus nicht dulden“, so Klaus Wowereit.

In den Ohren der konkret Betroffenen muss das wie Hohn klingen. Denn längst sind Teile Berlins für Juden faktisch No-go-areas. Schon seit langem bezeichnet die Amadeu-Antonio-Stiftung den Antisemitismus in „großen urbanen Wohnquartieren mit überwiegend muslimischer Wohnbevölkerung“ als ein massives Problem. 80 Jahre nach dem Beginn der NS-Herrschaft können sich Juden nicht gefahrlos in ganz Berlin in ihrer religiösen Bekleidung zeigen.

Gleichwohl riet die Berliner Polizei nach dem Anschlag nicht davon ab, Glaubenssymbole in der Öffentlichkeit zu tragen. „Das ist ein Grundrecht und gilt für alle Religionen“, so der zuständige Polizeisprecher. Zum Glück seien solche Gewalttaten selten. Die Betroffenen wird dies kaum beruhigen. Tatsächlich handelt es sich keineswegs um den ersten Vorfall dieser Art und gewiss nicht um den letzten.

Das Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg, an dem Daniel Alter jüdische Lehre studiert hatte (und das nach dem Überfall prompt mehr Polizeischutz zugeteilt bekam), hat denn auch längst ganz andere Lehren als die Polizei gezogen. Man rät den Studierenden dringend davon ab, auf der Straße ihre Kippa zu tragen.

Quelle: Blätter >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle   :

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Namensnennung: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0

4 Kommentare zu “Wer suchet, der findet”

  1. RosaLux sagt:

    Öffentlich getragene Glaubenssymbole empfinde ich als obszön, weil sie geradezu zum Widerspruch reizen. Das gilt für das Nonnenhäubchen ebenso wie für die Kippa oder das Kreuzkettchen oder das obligatorische Kopftuch. Was sollen denn wir Gottlosen Humanisten tragen? Vielleicht das Abbild einen winzigen Scheiter- haufens, auf dem Giordano Bruna im Jahr 1600 verbrannt wurde? Nein, religiöse Bekennerzeichen gehören auf keinen Fall in die Öffentlichkeit. Das Nichttargen der Kippa ist deshalb kein Symbol für Antisemitismus, sondern ein Ausdruck der Verfassungstreue und ein Bekenntnis zum Religionsfrieden.

  2. Andrea S. sagt:

    „Deutschland ein Wintermärchen“ (Heine)

    Das Problem liegt daran, dass es bei uns im Allgemeinen mit der Toleranz nicht mehr weit her ist. In dieser Gesellschaft muss jeder um sein täglich Brot kämpfen. Die von Politik und Globalisierung geschaffenen Bedingungen haben sich für jeden Einzelnen komplett verschärft und somit ist die Kampfarena freigegeben.
    Dies beginnt schon auf der Autobahn, wo notorische Drängler mir, ständig beim Überholen hinten drauf hängen und wenn es nicht schnell genug geht, dann mit Lichthupe. Dies zieht sich weiter bis in den Supermarkt, wo an der Kasse die Kassiererin massiv beschimpft wird, wenn sie nicht schnell genug ist. Wo man als Frau ständig sich mit Machogehabe einiger Herren konfontiert wird, die glauben die absolute „Rasse“ zu sein und Frauen sich modisch gebärden, nach dem Motto, „Es gibt keine Schönere als mich“, so dass man schmunzelnd hinter her schauen muss.
    Dieser Druck nach Anerkennung und Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft zieht sich durch alle Bereiche. Selbst alte Menschen sind nicht gefeit davor.
    Ich nenne dies Überlebenskampf. Wenn der Eine weg ist, dann bin ich im Mittelpunkt.
    Ob Arm oder Reich, Alt oder Jung, Deutsch oder Nichtdeutsch…, Jeder gegen Jeden.
    Ein Feindbild braucht man, um nur für sich selbst, für seine Psyche Beruhigung zu finden, die ach doch eigentlich so schwach ist. Wo man Ängste umkompensiert mit Aggression auf sein Gegenüber. Alles für den Brottrog. Klar, den brauchen wir.
    Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass sich dies wieder zum Besseren Miteinander wendet. Es ist in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr gewünscht. Einer der Frieden will, wird entweder für Dumm erklärt oder zum Außenseiter gestempelt.
    Weil es auch nicht geht, wie denn? Alles geht nur noch um Knete und keiner kann etwas mitnehmen, wenn es zu spät ist.

  3. RosaLux sagt:

    In seinem Buch „Haben oder Sein“ – erstmals 1976 in New York als „To Have or to Be“ erschienen – weist Erich Fromm eindringlich auf die Konsequenzen hin, die der gesamten Gesellschaft aus dem egoistischen Gewinnstreben der Wirtschaft erwächst: diesem Druck negativer Wertvorstellungen kann sich kein Mitglied der Gesellschaft ernsthaft entziehen. Inzwischen hat sich die dritte und vierte Generation „erfolgreich“ darauf umgestellt. Die globalen Konsequenzen aber sind längst fatal geworden. Eine Besserung – d.h. Wertewandel in den Köpfen der Mehrheit und der Entscheidungsträger – ist für mich nicht erkennbar.
    In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Seminare zum Generalthema Nachhaltigkeit bei der Europäischen Akademie in Otzenhausen (Saarland) hinweisen: 23.-26.10. und 06.-09.11.2012.

  4. Gilbert Kallenborn sagt:

    zu 1 ff
    „öffentlich getragene Religionssymbole…“ die hängen seit 50 Jahren VERFASSUNGSWIDRIG gegen das Gebot der Trennung von Kirche und Staat -Art.140 GG,Art.4 GG – nämlich das Kurzifix, mit oder ohne Corpus als reines Lattenkreuz oder mit blutverschmiertem Körper (aus Holz ! ) drann, in den Gerichtssälen des Saarlandes, sowie jenseits des Weisswurstäquator in Bayern.
    Auch die Anfechtung der Landtagswahlen 2009 beim Verfassungsgerichtshof des Saarlandes fand statt, unter einem RIESENKRUZIFX. Damit brachen die Landesverfassungsrichter das Bundesrecht -bisher unbemerkt??!!
    Ein Land, eine Rspr. die Beschneidung als Körperverletztung erklärt (am besten Maria und Josef aus Nazareth rückwirkend verklagen die liessen ihren Sohn Jesus beschneiden) gleichzeitig aber die Kruzifixe in öffentlichen Gerichtssälen beibehält, darunter öffentlich verhandelt, als gehöre der staatliche Gerichtsraum, dem Vatikan, ist einfach nur verlogen -und antisemitsch. Jeder Jude, der religionsfrei verhandeln will (wie Uz.) muss eigens Anträge zur Kruzifixentfernung stellen!
    Der latente Antisemitsmus, nur mühsam kaschiert, hat auch seine Vertreter in der Linkspartei.

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