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Wagenknecht Spitzenkandidatin ?

Erstellt von Redaktion am Sonntag 21. August 2016

Warum Wagenknecht Spitzenkandidatin wird

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Die Vorsitzende der Linksfraktion hat den innerparteilichen Streit um die Flüchtlingspolitik für sich entschieden. Ihre Gegner sind praktisch wehrlos. Ein Kommentar.

Wagenknecht hatte nach dem Terrorakt von Ansbach erklärt, die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Flüchtlingen sei „mit erheblichen Problemen verbunden und schwieriger, als Merkels leichtfertiges ,Wir schaffen das‘ uns im letzten Herbst einreden wollte“. Der Staat müsse jetzt alles dafür tun, dass sich die Menschen in Deutschland wieder sicher fühlen könnten.

Sie äußerte sich rasch und ungefragt. Doch während die Reaktionen darauf in der eigenen Partei und allerlei Medien kritisch ausfielen, war der Zuspruch in den Leserbriefspalten deutlich. Viele Bürger finden, sie habe nur die Wirklichkeit beschrieben und könne darum nicht der Rechtsabweichung verdächtigt werden. Dem ist schwer zu widersprechen. Und es setzt der Partei Grenzen.

Der Zorn der Linken rührt aus Wagenknechts Verstoß gegen die eigene Wertehierarchie. Denn so sehr es als links gilt, gegen die Existenz großer Banken zu sein, so sehr gilt es als links, für Opfer von Kriegen und politischer Verfolgung einzustehen – ohne Wenn und Aber. Der Schlachtruf der Linken lautet: „Hoch, die internationale Solidarität!“ Sie hat sich überdies stets als humanistisch verstanden. Demnach haben Fremde nicht erst dann Anspruch auf Hilfe, wenn alle Heimischen unterschiedslos versorgt sind. Wagenknechts Agieren in der Flüchtlingsfrage ist ein Angriff auf all das. Und sie ist auch nicht die Einzige, die Empörung auslöst, wenn Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen.

Zu wenig beachtet werden überdies die immanenten Widersprüche in Wagenknechts Argumentation. Sie wendet sich ja nicht allein gegen den Flüchtlingsstrom. Sie wendet sich weitaus vehementer gegen das Appeasement der Bundesregierung gegenüber der Türkei. Alles, was die Linksfraktionschefin vorträgt, läuft auf einen Bruch mit dem Erdogan-Regime hinaus. Nur ist eben dieses Regime aktuell eine Garantie dafür, dass es die Asylsuchenden nicht mehr in großer Zahl bis zu uns schaffen.

Und während Wagenknecht unablässig die Drohnenangriffe der USA kritisiert, schweigt sie zur Allianz Moskaus mit Baschar al-Assad und der Einkesselung syrischer Rebellen im Ostteil Aleppos. Dabei wäre die Ablösung des Schlächters Assad eine Voraussetzung für eine tragfähige Friedenslösung – von humanitären Aspekten mal ganz zu schweigen.

Frieden wiederum wäre eine weitere Voraussetzung für die Begrenzung des Flüchtlingsstroms. Unter dem Strich hat man darum wieder einmal das Gefühl, dass es Wagenknecht um die Lösung realer Probleme gar nicht geht – sondern allein um innenpolitische Zuspitzung. Und sich um Folgen und Verantwortlichkeit der eigenen Worte nicht zu kümmern: Genau das macht Populismus aus.

Berührungen mit der AfD

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Grafikquelle     :     Sahra Wagenknecht (* 16. Juli 1969 in Jena als Sarah Wagenknecht) ist eine deutsche Politikerin der Partei Die Linke, promovierte Volkswirtin und Publizistin.

 

 

4 Kommentare zu “Wagenknecht Spitzenkandidatin ?”

  1. [bremer] sagt:

    Die Wagenknecht hat lediglich realisiert, das die WählerInnen ihr ein lukratives Mandat im Bundestag ermöglichen. Nicht die Menschen(, die kommen).

    Wenn das denn „links“ sein soll, na bitte.
    Ich halte das für einen Irrweg.
    Wieviele Legislaturperioden will die noch den Mond anbellen ?

  2. Annerose sagt:

    Zitat: Erhält viel Zuspruch aus dem Volk: Sahra Wagenknecht.

    Gibt es tatsächlich diesen Zuspruch müsste die Linke bei den Wahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern grandiose Wahlergebnisse erzielen. Es wird aber keine Traumergebnisse geben, weil die Menschen erkannt haben, dass es nicht wenigen Linken einzig und allein nur darum geht sich die Taschen vollzustopfen.

  3. Jürgen sagt:

    Die saarländische „Kultfigur“ wird schon dafür sorgen, dass Wagenknecht Spitzenkandidatin wird. Und die Herrschaften im KLH werden demütig einknicken.

  4. Tom Menkar sagt:

    Frei und laut, das dann Stunden lang,
    könnte ich reden, ja schreien, wobei
    des Tönens erster Druck und Drang
    wird erzeugt vom Da Oben der Partei:

    Blablablabla – dann Blubb, der Untergang.

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