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Wahlkampf in MV

Erstellt von Redaktion am Dienstag 30. August 2016

Der enttäuschte Parteisoldat

Pressekonferenz Kerstin Liebich.jpg

Immer wieder trat Konrad Döring für die Linkspartei an und verlor. Inzwischen ist er auf dem letzten Listenplatz – und geht der Presse aus dem Weg.

Konrad Döring ist verschwunden. Auf der Homepage der Linken in Mecklenburg-Vorpommern ist sein Name zwar noch als 29. und damit letzter der Landesliste verzeichnet, doch Bild und Lebenslauf – wie bei den übrigen Kandidaten – fehlen. Auch sonst findet sich im Netz nicht viel. Ein kurzer Wikipedia-Eintrag, eine Hand voll alter Onlineartikel, eine Antwort bei Abgeordnetenwatch von 2006.

Ein Sprecher der Linken erklärt, dass er seit der Wahl der Landesliste im Januar nicht mehr auf Anrufe und Mails reagiere. Für die taz-Serie „Die Letzten der Liste“ stehe Döring nicht zur Verfügung, sagt der Sprecher noch und legt auf. Es scheint fast, als ob er erleichtert sei, dass es Döring – angesichts schwacher Umfragen – nicht in den Landtag schaffen kann.

Dörings Verschwinden ist umso bemerkenswerter, als er früher die Öffentlichkeit nicht scheute. 2002 kandidierte er für die PDS in der Gemeinde Binz auf Rügen bei der Bürgermeisterwahl und verlor erst in der Stichwahl. Im selben Jahr scheiterte Döring als Direktkandidat im Wahlkreis Rügen II. 2005 schaffte Döring dann doch noch den Sprung in den Schweriner Landtag – als Nachrücker für die ehemalige Sozialministerin Martina Bunge, die in den Bundestag einzog. Ein Erbe, das er nur knapp zwei Jahre verwaltete, denn bereits bei der Landtagswahl 2006 verlor er erneut den Wahlkreis Rügen II gegen die übermächtige CDU.

Dass Döring erfolglos blieb, hängt auch mit der Schwäche seiner Partei zusammen. Nach aktuellen Umfragen liegt die Partei mit derzeit 16 Prozent unter ihrer angestrebten 20-Prozent-Marke. Selbst von der aktuellen Schwäche der SPD profitiert die Linke nicht. Ihre Klientel der sozial Schwachen verabschiedet sich nach rechts. Würde heute gewählt, läge die AfD vor der Linken. Es drohen fünf weitere Jahre in der Opposition.

Quelle      :       TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle      :     Nach der Wahl Kerstin Liebichs als OB-Kandidatin der Rostocker LINKEN geben der Kreisvorsitzende Wolfgang Methling, der Landesvorsitzende Steffen Bockhahn und Kerstin Liebich eine Pressekonferenz im Rostocker Theaterzelt.

2 Kommentare zu “Wahlkampf in MV”

  1. Opa Fielmann sagt:

    Nicht wenige engagierte Parteisoldaten haben der Partei schon den Rücken gekehrt. Wie bei den Etablierten ist es nur einer kleinen „Elite“ vergönnt, gute Listenplätze zu besetzen.

  2. Bruellmuecke sagt:

    In Mecklenburg-Vorpommern kündigt sich ein politisches Erdbeben an. Die neueste Umfrage von Insa im Auftrag von Cicero sieht die AfD bei den Landtagswahlen am kommenden Sonntag vor der CDU. Für die Christdemokraten ist das eine Katastrophe

    Dass die CDU baden geht, ist sehr gut. Weniger gut sind die Umfragewerte für die AfD.

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