Vor oder nach dem GAU ?
Erstellt von Redaktion am Montag 14. März 2011
Die Methoden der Atomlobby
Nach dem Drama welches sich zur Zeit vor den Augen einer erstarrten Weltöffentlichkeit im für uns fernen Japan abspielt wird unsere Welt eine andere sein. Schon jetzt kommen im stündlichen Rhythmus Fragen nach unserer Sicherheit hier in unserem Lande auf. Jeder welcher in der Lage ist auch nur zwei komplette Sätze fehlerfrei zu reden glaubt eine entsprechende Antwort parat zu haben. Aber kann es überhaupt Antworten zum jetzigen Zeitpunkt geben?
Da hören wir Merkel, wir müssen jetzt werkeln, die Roth sagt wir seien bald tot alle. Anderen berührt das alles nicht da der Wind zur Zeit in die andere Richtung bläst und ja, Japan sei ja schließlich auch sehr weit entfernt von uns. Welch ein geballter Schachsinn und das aus Köpfen welche dieses Land in eine sichere Zukunft führen wollen ?
Da konnten wir gestern Abend in der „Anne Will“ Sendung einen feisten Schnösel, andere nennen ihn Umweltminister, sehen und vor allen Dingen hören, dass er nun herausfinden möchte wie es denn um die eigene Sicherung im Lande bestellt ist. Hat er bislang blind gehandelt? Da tritt ein Bücher schreibender Schwätzer auf und verteidigt als sicher gut bezahlter Lobbyist, vielleicht kauft ja die RWE alle seine Bücher welche sonst keiner lesen wird, und redet von speziellen Techniken welche heute noch nicht einmal von den Spezialisten beherrscht werden, wie wir es ja im Moment sehen. Worum geht es hier eigentlich?
Die Natur weist den Menschen zur Zeit auf seine eigentliche Größe hin, in dem sie uns zeigt dass sie immer in der Lage sein wird, uns irgendwie zurecht zu stutzen. Sie gibt uns zu verstehen dass sie nicht Willens ist, sich von den Menschen ihre Grenzen aufzeigen zu lassen. Wir als verantwortungsvolle Bewohner dieses unseren Globus müssen lernen und akzeptieren das Natur wohl für immer unberechenbar bleibt und wir diese Unberechenbarkeit in unser Handel zu berücksichtigen haben.
Lächerlich und vollkommen Unglaubwürdig wird Politik nun da sie uns weismachen will das die Probleme aus Japan nicht mit den unseren gleich geschaltet werden können. Selbstverständlich müssen wir diesen Erdball noch kräftig weiter aufheizen bevor hier die Tsunami ihre Unwesen treiben können aber, wir reden von der Unberechenbarkeit der Natur Kräfte und nicht von Tzsnami oder Erdbeben einer bestimmten Stärke. Niedrig- oder Hoch- Wasser an unseren Flüssen, Stromausfälle, Materialermüdung, ja, auch Erdbeben sind unberechenbar und von niemanden im voraus zu berechnen. Selbst Menschliche Fehlleistungen, Terrorismus oder auch die zivile Luftfahrt wären Gefahren Potentiale welche nicht weggeredet werden können.
Auch ein immer größeres Anwachsen von Misstrauen gegen die politischen Lobbyisten wird weiter um sich greifen. Die Politiker aller Couleur zeigen ihre Verpflichtung und Sympathie stärker gegenüber den Großkonzernen und ihren eigenen Parteien als ihren Wählern gegenüber. Vertreter des Volkes, heute eine Bezeichnung für die Abgeordneten welche sich der Lächerlichkeit preisgegeben.
Auch der Blick in andere Länder darf bei uns keine Argumentation für den Atomstrom sein. Als selbst bezeichnete Führungsnation in Technik und Technologie ist es unsere Pflicht den anderen Nationen zu zeigen, dass ein Leben auch mit größerer Sicherheit sehr wohl möglich ist. Sprechblasen absondernde Wichtigtuer welche den GAU mit den tausenden Verkehrs toten in Verbindung bringen wollen, sollte man den Besen in die Hand drücken um die Überreste eines Verkehrsunfall beiseite zu fegen. Des gleichen könnten sie dann vielleicht 500 Jahre später in der Nähe eines ehemaligen Kernkraftwerkes ebenfalls versuchen. Es gilt auch als sicher, dass dem Bürger bei weitem nicht das ganze Ausmaß dieser Katastrophe mitgeteilt wird. Hierzu ein aufschlussreicher Kommentar von Reiner Metzger:
Dieses Vertuschen und Verzögern ist ein unfassbarer Skandal
Die Methoden der Atomlobby
Fünf Atomreaktoren in Japan laufen derzeit auf eine Katastrophe zu. Sie sind notabgeschaltet und ohne Kühlung. Was genau passiert ist, wissen weder Anwohner noch die Welt, und das fast zwei Tage nach dem schweren Erdbeben. Ein Reaktor ist schon explodiert, aber die Atomlobbyisten geben auch das nur zögerlich zu, sprechen teilweise von einer wahrscheinlich nicht so folgenschweren Wasserstoffexplosion. Kein Vergleich zu Tschernobyl, heißt es.
Dieses Vertuschen und Verzögern ist ein unfassbarer Skandal. Und er ist keine Folge des Chaos nach dem Beben, nein – das hat Methode. Noch bei jedem Atomunfall war es so. Erst mal versuchen, die schöne Fassade intakt zu lassen. Lieber die Gesundheit von Zehntausenden und Hunderttausenden gefährden, als schlechte Presse zu riskieren. Es könnte ja sein, dass Experten die Lage in den Griff bekommen oder die Bevölkerung nichts merkt. Radioaktive Strahlung ist ja zum Glück unsichtbar und geruchlos. Und die Milliarden aus diesem Geschäft stinken nicht.
Quelle:TAZ >>>>> weiterlesen
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Grafikquelle :
Kernkraftwerk Grohnde an der Weser: links die beiden Kühltürme, rechts das Reaktorgebäude und der Abluftkamin
Montag 14. März 2011 um 16:36
An dieser Stelle muss auch noch einmal erwähnt werden: Vor einigen Jahre hat es einen sehr heißen Sommer gegeben. Wegen fehlenden Wasser in den Flüssen zur Kühlung mussten einige französische Reaktoren herunter gefahren werden. Plötzlich waren sie froh das deutsche Kohlekraftwerke Strom nach Frankreich liefern konnten. Wir brauchen keinen GAU. Es reicht ein trockener Sommer und die Flüsse liefern nicht mehr genug Kühlwasser. Auch das wird von den Regierungsclowns geflissentlich verschwiegen. Und diese Sommer werden kommen.