Von Merkel lernen,
Erstellt von Redaktion am Samstag 1. September 2012
…heißt siegen lernen
Eine Antwort auf den Kommentar von Ulrike Herrmann am gestrigen Tag schreibt Albrecht von Lucke:
Worum es heute geht, ist die Rückeroberung des Primats der Politik gegen die Macht der Finanzmärkte. Wenn Sahra Wagenknecht dazu das Erhardsche Leitmotiv »Wohlstand für alle« besetzt, ist das weit mehr als ein bloß kluger Schachzug. Eine Replik auf Ulrike Herrmann und ein Plädoyer für eine soziale Marktwirtschaft von links
Sarah Wagenknecht hat seit geraumer Zeit ihr Herz für Ludwig Erhard entdeckt. Das ist mit Sicherheit klüger als frühere Sympathien für Walter Ulbricht, zieht jedoch auch Kritik auf sich – so unlängst die von Ulrike Hermann[1], Wirtschaftskorrespondentin der »Tageszeitung«. Der zentrale Vorwurf an Wagenknecht, beileibe nicht nur von Herrmann, ist der angeblich fehlender Radikalität. Anstelle des Ordoliberalismus solle sie sich doch zumindest auf Roosevelts wesentlich radikaleren New Deal beziehen. Diese Stoßrichtung ist unter ökonomischen Gesichtspunkten sicherlich nicht falsch: Soziale Marktwirtschaft bedeutet eben dezidiert nicht demokratischen Sozialismus (weshalb sich die deutsche Sozialdemokratie anfänglich auch schwer damit tat); und aus Liberalismus, konsequent befolgt, geht keineswegs, wie von Wagenknecht behauptet, notwendig Sozialismus hervor.
All dies übersieht jedoch die politisch-strategische Frage. Und in dieser Hinsicht ist der Versuch der Aneignung der sozialen Marktwirtschaft – über das Erhardsche Leitmotiv »Wohlstand für alle« – ein Meisterstück. Schließlich handelt es sich dabei heute weniger um ein eng umrissenes ökonomisches Konzept als vielmehr um den Leitbegriff der Konservativen und dieser Republik – also gewissermaßen um das Tafelsilber der Union.
Politik aber bedeutet immer auch den Kampf um die politische Hegemonie und damit auch um die Aneignung gegnerischer Begriffe. Diese Form der feindlichen Übernahme können wir beispielhaft bei der Kanzlerin lernen: Von Atomausstieg über Energiewende bis Mindestlohn hat sie ihrer Konkurrenz nicht mehr allzuviel gelassen. Vergleichbares ist der Linken dagegen seit geraumer Zeit nicht gelungen, obwohl die Voraussetzungen dafür glänzend sind. Auch hier lebt die Kanzlerin also in erster Linie von der Schwäche ihrer Gegner.
Kampf um die Deutungsmacht
Quelle : Neues Deutschland >>>>> weiterlesen
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Grafikquelle : Albrecht von Lucke (2010)
Sonntag 2. September 2012 um 19:04
Diesem Kommentar des ND kann ich nur zustimmen. Es ist ein kluger Schachzug, dass sich die LINKE – Sahra Wagenknecht – ausgerechnet auf den CDU-ex-Kanzler Ludwig Erhard beruft, was ja keineswegs die Übernahme aller seiner Positionen betrifft, sondern das Aufzeigen, wie weit sich die Konservativen von ihren Gründervätern entfernt haben. Es entspricht auch sehr geschickt Angela Merkels Methode des Ideenklaus bei der Opposition: (Mindestlohn, Stop Atom-KW, Energiewende, u.a.m.), was den meisten CDU-Wählern gar nicht passt, der SPD und den Grünen aber die politische Daseinsberechtigung schwächt und das Ansehen der Kanzlerin – politisch völlig unbegründet – enorm gesteigert hat.
Sonntag 2. September 2012 um 21:43
Was so alles passiert, wenn die Wagenknecht mal was liest….gut, daß Linke Lesefähige dabei haben was ich bislang bezweifelte, weil sie die eigene Satzung nicht lesen oder beachten; erst Marx, da wurde ne Mauer mit Schiessbefehl errichtet -ab in die SED dann Stalin (das wird nicht rumerzählt) bischen lesen, und schwätzen, schwätzen,,,und das echte Leben bleibt draußen vor der Türe, die Wagenknecht hat noch keine Nachtschichten in Fabriken des Klassenfeind geschoben, kassiert aber heute dessen MdB Brösel, 13500 Euro pro Monat, mehr Geld als 1 Leihareiterinn in 1 Jahr für 4mal im Monat im Deutschen Bundestag erscheinen ohne Erscheinungszwang, Geld läuft weiter…immer schön weiterlesen…jetzt der Dicke mit der Zigarre…Ludwig Ehrhardt..anbiedern bis Ekel kommt, anbiedern rechte Mitte…was passiert nur, wenn die S.W. mal Maquis de Sade in die Finger bekommt???
Au,dann gibts- Oskar auf die Blechtrommel…einen für Bartsch -klatsch, einen für Gysi-klatsch, zwei für Ramelow, klatsch-klatsch, 3 für Bisky
Montag 3. September 2012 um 7:20
#1
MM (Merkel-Methode): Und das Volk merkelt es nicht!!! Oder will nicht. Nicht von ungefähr hat der Michel eine ‚Schloofkapp‘ auf.
Diese Dame, Honnis Vermächtnis, hat ihren Ziehvater, den Ehrenmann H. Kohl, wenigstens 5x schon in die ‚Tasche gesteckt‘. Was diese Dame wirklich will, ahnt niemand – hat sie doch das Format einer „Grossen Schwester“. Und wenn Obama wirklich verlieren sollte – dann Gut‘ Nacht!