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Sigmar muss gehen

Erstellt von Redaktion am Freitag 9. März 2018

Sigmar Gabriel ist der größte Sozi aller Zeiten, weil …

Von Rüdiger Rossig und Gereon Asmuth

1.er der am längsten amtierende SPD-Vorsitzende seit diesem Willy Brandt war.

2.er nie als Kanzlerkandidat eine Wahl vergeigt hat.

3.er nie einer dieser aufmüpfigen Juso-Chefs war, die später dann ganz brav werden.

4.remember Salzgitter: die SPD keinen größeren Antifaschisten zu bieten hat.

5.er Nazis als „Pack“ bezeichnet …

6.…und ihnen den Mittelfinger zeigt.

7. er sehr gut mit Kindern kann.

8.er die kleine Marie jeden Mittwoch im Kindergarten abholt, ab jetzt sogar wirklich.

9.er keine Haare im Gesicht hat.

10. er Patenonkel vonKnut dem Eisbären war.

11.er David McAlister das Hündchen von Wulff genannt hat (und der ihn dafür zum Mops von Schröder erklärte).

12.er ein Mann der klaren Worte ist.

13.er seinen Vater öffentlich als Nazi bezeichnet hat.

14. er Israel in Palästina ein „Apartheid-Regime“ genannt hat …

15. … und dafür ordentlich eins auf die Rübe bekommen hat.

16.er schon in der Bibel als Engel des Volks Israel beschrieben wird, der gegen die Engel der anderen Völker kämpft: „Nun aber kehre ich zurück, um ­gegen den Fürsten von Persien zu kämpfen. Und wenn ich mit ihm fertig bin, siehe, dann wird der König von Griechenland kommen.“ (Daniel 10, 20)

17.er schon 2009 wusste, dass die SPD in katastrophalem Zustand ist.

18. er Olaf Scholz schon gemobbt hat, als der noch Schröders Generalsekretär war.

19. er schon früh dahin gehen wollte, „wo es stinkt und brodelt“.

20. er als Beauftragter unendlich viel für die deutsche Pop-Musik geleistet hat.

 

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Das dilettantischste Genie muss gehen

File:Sigmar Gabriel MSC 2017.png

Von Ulrich Schulte und Jörg Wimalasena

Heiko Maas soll neuer Außenminister werden, für Sigmar Gabriel ist kein Platz mehr. Eine bemerkenswerte Karriere neigt sich damit dem Ende zu. Für viele ist das eine Genugtuung.

Falls Sigmar Gabriel der Abschied aus dem Auswärtigen Amt schwerfällt – anmerken lässt er sich das nicht. „Mir geht’s gut“, antwortet der scheidende Außenminister lächelnd. An diesem Donnerstag absolviert der Ex-SPD-Chef seinen letzten diplomatischen Auftritt – ein Treffen mit dem Außenminister Bosnien und Herzegowinas, Igor Crnadak. Keine wehmütigen Grundsatzreden, kein Nachtreten gegen die eigene Parteiführung. Stattdessen spricht Gabriel souverän über die politischen Herausforderungen auf dem Westbalkan. Der einst so polarisierende Sozialdemokrat scheint seinen Frieden mit dem erzwungenen Abgang gemacht zu haben.

Am Morgen hatten SPD-Chef Olaf Scholz und Fraktionschefin Andrea Nahles dem Niedersachsen mitgeteilt, dass er dem neuen Kabinett nicht mehr angehören werde. Ein paar Stunden später, kurz vor Gabriels Pressekonferenz mit dem bosnischen Außenminister, meldeten mehrere Medien dann übereinstimmend, wer ihm im Amt nachfolgen soll: Heiko Maas. Ein Aufstieg für den 51-jährigen Saarländer, der nach mehreren Wahlniederlagen in der Landespolitik erst 2013 nach Berlin wechselte. Als Justizminister musste der Jurist in den folgenden vier Jahren einige Kontroversen aushalten, zuletzt die um sein Netzwerkdurchsetzungsgesetz für soziale Medien, für das er von allen Seiten Kritik erntete. Mit einem besonderen außenpolitischen Engagement fiel Maas bisher nicht auf.

Etwas verrückt ist es schon, dass Sigmar Gabriel für den Saarländer Platz machen muss. Da wird dieser Unwirschling von den Deutschen endlich mal geliebt. Da wollen drei von vier Bürgern, dass er Außenminister bleibt. Da gelingt ihm mit der Freilassung von Deniz Yücel ein Coup für die Geschichtsbücher. Da ist er also endlich in dem Amt angekommen, das er respektabel auszufüllen weiß.

Und ausgerechnet jetzt ist Schluss für ihn?

Dass Sigmar Gabriel, 58, bald nur noch als einfacher Abgeordneter im Parlament sitzen wird, ist ein Abschied, der auf den ersten Blick nicht einleuchtet. Auf den zweiten aber umso mehr. Gabriel darf nicht mehr Minister sein, weil er mit Nahles und Scholz überquer lag, den neuen Bestimmern in der SPD. Weil er es sich in seiner Partei auch sonst mit fast allen verscherzt hat. Weil ihm, anders gesagt, aus seiner Sicht nur einer das Wasser reichen kann: er selbst.

Selbst seine zahlreichen Gegner bestreiten seine Qualitäten nicht: den Instinkt, das Talent zur Zuspitzung, die Ausgebufftheit. In der SPD haben viele nicht vergessen, wie sehr sie unter ihm als Parteichef litten: an seinem Wankelmut, an seiner Dünnhäutigkeit.

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Unten   —  Sigmar Gabriel während der Münchner Sicherheitskonferenz 2017

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Author Hildenbrand /MSC
Permission
(Reusing this file)
https://www.securityconference.de/en/legal-advice/

Ein Kommentar zu “Sigmar muss gehen”

  1. Remember sagt:

    Könnte er nicht mit Oskar Lafontaine was Neues auf die Beine stellen?

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