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Rücktritt – Gesine Lötzsch

Erstellt von Redaktion am Mittwoch 11. April 2012

Hat Gesine Lötzsch
die Wege in den Kommunismus nicht gefunden ?

File:Podiumsdiskussion am 3. Dezember 2011 in Bonn zur Lage in Afghanistan - Gesine Lötzsch (1).jpg

Es ist schon ungewöhnlich des Nachts um 23:16 Uhr seinen Rücktritt vom Amt der Parteivorsitzenden per E-Mail bekanntzugeben und es ist nur normal das solcherart Entscheidungen dann mit einer entsprechenden Skepsis aufgenommen werden. Skepsis vor allen Dingen dann, wenn eine Vorsitzende in der eigenen Partei so umstritten war wie Gesine Lötzsch in der Partei DIE LIN

Mitten im Wahlkampf von zwei wichtigen Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und NRW, wahrlich keine aktive Hilfe um das Stimmungsparameter innerhalb der Partei merklich anzuheben.

Wurde nicht gestern erst die Forderung aus NRW über eine Verstaatlichung des Autobauers Opel in der Presse durch die Landesvorsitzende Katharina Schwabedissen publik gemacht? Eigentlich ganz im Sinne der nun zurückgetretenen Gesine Lötzsch und muss man hier Schelm sein um solch einen Vorgang zu verstehen oder zu interpretieren?

Bei den Landtagswahlen in NRW und Schleswig-Holstein geht es für die Partei schon um das sprichwörtliche Überleben, da sie befürchten muss dass sowohl allzu viele Mitglieder als auch Wähler zu der unideologischen Piratenpartei hinüber wechseln werden.

So wäre es durchaus denkbar dass der Zar von der Saar bereits an Stühlen sägt um so Platz für sich selber oder seiner Freundin zu schaffen. Nur allzu laut und zu oft ist der Ruf nach einem starken Führer aus den verschiedensten  Randgruppen der Partei zu hören. Hatte dieser doch noch in der letzten Karnevalsession als Napoleon auf seinen Anspruch hingewiesen. Zudem sickerte schon vor einigen Tagen durch, dass über die zukünftige Spitze der Partei bereits im kleinen Kreis entschieden wäre. Da helfen dann auch alle verzweifelten Dementis des Bertelsmann Zuarbeiters Bierbaum nicht.

Lötzsch setzt mit ihren Rücktritt indirekt die Partei unter Zugzwang. Die Wahlkämpfe in NRW und Schleswig-Holstein werden zu Nebenschauplätze degradiert da sich die öffentliche Debatte mehr um die neu zu wählende Parteispitze drehen wird. Es wird sich nun als Bumerang erweisen eine lang notwendige Entscheidung auf die lange Bank geschoben zu haben.

Es wäre auch allzu Oberflächlich das Wohl und Wehe der Partei auf eine einzelne Person festzumachen. Auf die meisten der innerparteilichen negativ Vorkommnissen innerhalb der Westländer hatte Gesine Lötzsch mit Sicherheit nicht den allergrößten Einfluss, musste aber hier als Vorsitzende den Kopf dafür hinhalten. Genau so wird das auswechseln der Parteispitze nicht über die weitere Zukunft der Partei entscheiden. Dazu bräuchte es schon größerer Umwälzungen was diese dann aber selber herausfinden sollten.

Der Zeitpunkt von Lötzsch‘ Rücktritt ist brisant

Wenn das Private politisch wird

Politische Rücktritte finden in diesem Land normalerweise nicht um 23.16 Uhr statt. Und sie werden eigentlich auch nicht per Email verbreitet. Am Dienstagabend hat Gesine Lötzsch mit dieser Regel gebrochen: „Nach reiflicher Überlegung“, erklärte sie zu später Stunde, habe sie sich entschieden, „auf Grund der Erkrankung meines Mannes“ das Amt als Vorsitzende der Linkspartei niederzulegen. Die Gesundheit ihres 30 älteren Ehepartners Ronald, wie Lötzsch Sprachwissenschaftler, lasse „eine häufige Abwesenheit von meinem Wohnort Berlin nicht mehr zu“. Die Linken-Politikerin wolle sich in Zukunft auf ihre Bundestagsmandat konzentrieren.

Lötzschs Schritt verdient zuallererst einmal Respekt. Rücksicht auf erkrankte Familienangehörige steht in der Liste der politischen Rücktrittsgründe bisher nicht sehr weit oben. Und wenn Politiker nicht wegen schwerer Fehler oder als Unterlegene in Machtkämpfen ihr Amt niederlegen, sondern aus Gründen, die auf gleiche Weise genauso tiefe Einschnitte in die Biografien von „Normalbürgern“ hinterlassen, kommt einem die Distanz zwischen dem Souverän und seinen parteipolitischen Vertretern für den Moment etwas weniger groß vor.

Zumal in Zeiten, in denen viel über die Vereinbarkeit von privater Fürsorge und beruflicher Karriere diskutiert wird; übrigens auch und gerade auf der politischen Bühne: Erst vor ein paar Tagen erntete die SPD-Vizevorsitzende Manuela Schwesig breite Zustimmung unter Kollegen für ihre Kritik, dass Spitzenjobs in Parteien „nicht familienfreundlich“ seien.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle    :

Source Flickr: Podiumsdiskussion am 3. Dezember 2011 in Bonn zur Lage in Afghanistan
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9 Kommentare zu “Rücktritt – Gesine Lötzsch”

  1. AntiSpeichellecker sagt:

    Gesine L. war intern recht angeschlagen, so dass es außer der Erkrankung des Mannes sicher noch einen weiteren (politischen) Grund gibt.
    Schlägt nun die große Stunde für das Traumpaar?

  2. Kassandra sagt:

    Respekt vor ihrer Entscheidung.

    GL ist immer und überall für ihre Partei eingetreten. Nicht immer mit dem notwendigen politischen Fingerspitzengefühl, aber um tausend Meilen besser als der bayrische Poltergeist.

  3. Gilbert Kallenborn sagt:

    Zu 2.:
    GL ist immer und überall…. für die DDR eingetreten.
    Auch im Gewande der Linkspartei, die Frau ist anpassungsfähig -ihr 80 jähriger Ehemann war von 1962 bis Mitte der 80 er Mitarbeiter der Stasi des MfS der DDR, der trat immer und über all für den Mauerstaat ein.
    Seltsam -immer wenn schwere Krisen laufen, finden bei den Linken Spitzenkräften Krankheiten statt.
    Lafontaine: „Ich habe den Krebs besiegt..“ -aber zuvor Bundesämter geschmissen.
    Jetzt kann Porsche-Ernie die Suppe alleine auslöffeln, mit oder ohne Kommunismus -Debatte und Grüße
    an Fidel Castro.
    Und Fidel Castro mit nem Glas Tequilla in der Hand, am Havanna-Strand, ist mir auch noch glaubwürdiger als Oskar Lafontaine mit der Pulle Rotwein in der neuen Villa in MZG/Silwingen.
    Mal schnell kucken gehen, ob da ein Schild steht: „Wieder zu verkaufen, wegen Berlinabwanderung…“
    Gilbert soit, qui mal Y pense..

  4. Thomas A. Bolle sagt:

    Das erste, was ich nach Kenntnis dieser Nachricht gedacht habe, wie lange es dauert, bis der Name Sahra W. auftaucht. Ich war am frühen Nachmittag gerade zu hause, als im Radio (WDR 2) genau dieser Name genannt wurde. Neben Dietmar Bartsch sei das eine gute Besetzung. Leider habe ich nicht mitbekommen, wer das als „gute Besetzung“ bezeichnet hat. Oder ist das die Vorbereitung für Oskar Wagenknecht?
    Weiss das jemand besser?
    Für wen ist die Partei dann noch wählbar? Für mich als Gewerkschafter nicht.

  5. bertablocker sagt:

    Wie ich die Linke kenne – und ich kenne sie gut – läuft nicht nur einiges im Hintergrund. Die phonetisch gesprochene Löhtsch muss jemand so stinkig gemacht haben, dass sie die Klamotten hinwirft. Entgegen aller Parteiraison, die sie bisher ‚vorbildlich‘ an den Tag legte.
    Ein Saarumän und seine Korks waren länger schon schlicht dagegen, dass sie erneut kandidieren wollte. Und das hat etwas mit dem Saarland zu tun … der Quelle und der Heimat der besonderen Seite der Macht … der Weg für Saara wird frei ge-lasert. Alles Firlefanz, dass OLaf noch mal soll, will … Saara ist absolute Favoritin. Sie hat ihn ja an seiner Seite – in voller Grösse!

  6. Advocatus Diaboli sagt:

    Eine „Kommunistin“ weniger. S.W. ist zwar noch schlimmer, aber das sieht man ihr nicht an. In den Talkshows kommt sie so nett und harmlos rüber.
    Oskar wird seine Freundin auf die Bühne der großen Politik schieben. Sie wird ihn brauchen. Denn eigene Leistungen, die sie für das Amt prädestinieren, kann sie leider nicht vorweisen.

  7. DillingerLabertasche sagt:

    #1
    Erich und Margot Honecker waren einst das (Alb)Traumpaar des Osten.
    Wollen Sahra und Oskar in deren Fußstapfen treten?

    #3
    was hast Du gegen Gesine Lötzsch?
    Eine Politikerin muss nicht strippen können, Krankenschwester sein oder?

  8. Twister2020 sagt:

    Sahra und Oskar an der Bundesspitze =

    DIE NEUE FAMILIENPARTEI

  9. R.Funden sagt:

    In der Tat, Porsche-Klausi kann die Suppe jetzt erst mal alleine auslöffeln. Die sind ja schließlich nicht blöd, wissen genau, dass die nächsten Landtagswahlen, die vor der Türe stehen, voll in die Buxe gehen. Und das will man noch schnell dem Klausi in die Schuhe schieben und nicht einem neuen Mann/einer neuen Frau. Der Neue /die Neue wartet jetzt erst mal ab bis Juni, um sich dann als großer Retter feiern zu lassen.
    Lötzsch wusste, sie kann in Juni nichts mehr werden und die Wahlen werden ihr angekreidet, also hat sie schnell die Flucht ergriffen.

    Ob Lafo oder Sahra in dem neuen Bundesvorstand was werden oder nicht, ist eine spannende Frage, mindestens genauso spannend wird die Frage, was wird aus den Lafontainschen Wasserträgern Heinz Bierbaum und Harald Schindel, die das letzte Mal von Lafo im Vorstand platziert wurden, damit sein Einfluss nicht ganz verloren geht.

    Bierbaum zieht im Moment bei Interviews eine Gesicht wie 7 Tage Regen, die Mundwinkel hängen noch tiefer als sonst, fast schon Merkel-Gefälle, Seine Aussagen sind in Interviews an Arroganz, Schnodderigkeit nicht mehr zu überbieten. Man sieht und hört bei ihm deutlich heraus: da hat einer die Faxen so was von dicke. Warum tut der sich das überhaupt noch an? Könnte doch im Landtag eine ruhige Kugel schieben!!!

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